Brandrede: Streich hat Recht! (Fußball allgemein)

Intertanked, Berlin, Montag, 24.10.2016, 23:28 (vor 2740 Tagen) @ haweka

So wie ich das verstehe, hat er nicht explicit zur Solidarität mit Roger Schmidt aufgerufen, sondern grundsätzlich diese übertriebene Vorbildfunktion von Fußballern/Trainern kritisiert. In meiner Jugend waren Fußballer keine Vorbilder. Das waren eher die Eltern, Schriftsteller, Musiker oder sogar einige Politiker.
Meine Jugend war zeitlich irgendwo identisch mit der von Streich und deshalb glaube ich nicht, dass er auf Moral und Apostel macht, wie ihm hier weiter unten unterstellt wird.

Irgendwie ist es mir zu kurz gesprungen. Der eigentliche Vorgang um Schmidt ist so simple wie korrekt abgelaufen. Schmidt hat einen Kollegen mehrfach - direkt vor Schiedsrichtern - beleidigt und wurde völlig zurecht vom Platz gestellt.

So weit die Fussballregeln mit denen hauptsächlich Roger Schmidt seine Fairnessprobleme hat.

Streit fordert die Trainer 'normale Menschen' sein zu lassen und fühlt sich auf der Trainerbank beobachtet. Jetzt kann man die Sinnhaftigkeit von Richtmikros berechtigterweise bezweifeln.

Aber einen Bundesligatrainer bei der Berufsausübung mit Jedermann zu vergeichen unter Ausblendung der Öffentlichkeit, Stadionzuschauer, Gehalt und 1,4 Milliarden Euro Fernsehgelder im Jahr... da fehlt mir ein Baustein.

Wenn der CEO der Deutschen Bank so was öffentlich über den Kollegen von Morgan Chase sagt, kannst du die Schockwellen noch in China spüren.

Und die Trainerbank eines Bundesligastadions ist nicht wirklich ein privater Raum. Natürlich darf sich Schmidt so äußern, auch mehrfach, aber eine sachliche Berichterstattung dessen, ist ja unabwendbar.

Nebenbei habe ich große Zweifel, dass Roger Schmidt im Erfolg wie Max Mustermann behandelt werden will.