So dies und das (BVB)

Blarry, Essen, Samstag, 03.12.2016, 21:39 (vor 2699 Tagen) @ Sascha
bearbeitet von Blarry, Samstag, 03.12.2016, 21:50

zu 2. und 3./Gegentor:
In der Mitte standen übrigens Castro und Sahin, die beide auf den Ballführenden zulaufen, das Bein ausstrecken - und sich hinterher anglotzen, als sei ihnen gerade Tupac über den Weg gehüpft. Wenn der Ball dann auch noch so flach über den Boden gerollt kommt, gegen die Bewegungsrichtung des Torwarts (bitte die Wiederholung anschauen, Roman adjustiert im Moment des Schusses noch einen Zwischenschritt Richtung langes Eck), der auch noch oben genannte Spieler im Sichtfeld hat ists klar, dass Roman dabei aussieht wie eine rostige Bahnschranke.
Natürlich ist Weide nicht mehr der Quirligste, wird auch niemand bestreiten. Das Gegentor war aber eher unglücklich als unnötig. Im Spielaufbau war das heute dafür überdurchschnittlich gut von ihm, hat im Verbund mit der Abwehr auch tiefstes Stürmerpressing Gladbachs sauber umspielt.

zu 4./Marco:
Doch, nicht weniger habe ich für möglich gehalten und auch erwartet. Marco bekam mehr Zeit als er brauchte, ist fit und wach und quirlig, darf mit seinen Buddies Auba, Schü und Pummel kicken, und ist nach einem halben Jahr Abstinenz einfach nur hungrig wie Mama Bär nach dem Winterschlaf. Dazu wird er bestimmt das eine oder andere Genuschel unter vorgehaltener Hand gehört haben, ob er denn noch der Richtige sei für Tuchels Fußball. Of fucking course ist der Junge so derbe on fire, dass es burnt.
Deine Anmerkungen zu seiner "neuen" Spielweise kann ich so nicht ganz teilen. Ab seiner zweiten Saison bei uns war Marco regelmäßig in die Defensive eingebunden und hat dort im Großen und Ganzen auch funktioniert, soweit man es von einem Vollblutstürmer erwarten kann. Und seine spielgestalterischen Fähigkeiten entwickeln sich mit dem Alter halt weiter. Den einen oder anderen genialen Moment hatte er schon immer drin - remember Außenrist-Assist beim 4:2 gegen Mainz am 14.2.2015? - und hat heute, angesichts einer "Kreativ"zentrale um Weigl und Castro, auch mehr Gelegenheit denn je, sich als Spielmacher zu betätigen.

Zu 5./Dembele:
Der Junge ist einer der ganz, ganz wenigen Fußballer, die mich auf einer emotionalen Ebene glücklich machen. Nicht wie Nuri oder Neven, die über emotionale Verbundenheit kommen. Sondern mit dem, was er mit dem Ball anstellt.
Das Besondere sind ja seine absurd kompakten Richtungswechsel, vor allem gegen sich bewegende Gegner. Diese speziell aussehende Spielweise ist offenbar auch nur mit dürren Storchenbeinen möglich, wie er sie hat. Jetzt möchte die mütterliche Glucke in mir ihm zurufen: "Junge, lass das! Wenn Du jedes Mal so hart abbremst, hast Du mit Ende 20 Deine Gelenke inne Fritten!". Aber andererseits sieht es so betörend schön aus, da isses mir auch egal, ob er einen von drei Pässen zum Gegner spielt.
Dembele zuzusehen ist wie von der schönsten Frau der Welt den besten Handjob der Welt verpasst zu bekommen, aber alle paar Stöße auch einen Tritt in die Eier. Nehm' ich so.