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Normales Vorgehen - Kein Rassismus (Sonstiges)

kbblnork, Dienstag, 03.01.2017, 21:42 (vor 2668 Tagen) @ XChromosom

Oh Gott Leute. So viel Unsinn habe ich selten gehört.

Vergleicht das doch mit Fußball. Da werden Leute andauernd massenhaft eingekesselt und aufgehalten. Und das oft auf Grund von gleichen Merkmalen wie am Samstag in Köln. Aussehen, grundsätzlich aggressives Erscheinungsbild, Zugehörigkeit zu einer größeren Gruppe. Da regen die Ultras sich ja zu recht drüber auf, aber sonst hat das nie einen von den ganzen Klugscheissern interessiert. Die Politiker nicht, andere Fußballfans nicht und sonst auch keine Sau. Da heißt es nur, dann zieh doch keine schwarze North Face Jacke an und geh denen aus dem Weg, dann passiert Dir auch nichts.

Und jetzt auf einmal echauffiert sich jeder darüber, weil wieder mal Rassismus gewittert wird? Der Sachverhalt war ganz klar für alle. Wenn ich kein Bock auf Kontrolle habe, dann wäre ich als Nafri nicht nach Köln in einer Gruppe gefahren. Wenn doch, dann werde ich halt kontrolliert. So what?

Und nun der Kern: Es ist ein normales Verhalten der Polizei. Das heißt nicht, dass es gut oder schlecht ist. Hat aber null mit Rassismus zu tun.

Vorab: krass, wenn jemand bei so komplizierten Themen wie Rechtstaatlichkeit, Profiling und innere Sicherheit in Zeiten von Populismus und Globalisierung sagt: "vergleicht das doch mit Fußball". Aber klar doch...

Nun denn, zu deiner Fußball-Analogie. Damit widersprichst du dir doch selbst, wenn du plötzlich von "grundsätzlich aggressivem Erscheinungsbild" sprichst. Das ist doch dann gerade kein Racial Profiling, sondern basiert auf ebenjenem Verhalten (ob das immer seitens der Polizei gerechtfertigt ist, sei mal dahingestellt). Aber wie auch immer, das hätte dann nichts mit dem äußeren Erscheinungsbild, sondern - wie du selbst sagst - mit dem Verhalten zu tun, was im Rechtstaat total legitim ist.

Der Hammer allerdings deine Aussage, als "Nafri" dann eben nicht nach Köln reisen zu sollen. Bei allem Respekt, das ist hochgradig bekloppt und bedarf eigentlich keiner weiteren Aussage. Es ist doch für keine freie Gesellschaft hinnehmbar, dass es für Leute mit nordafrikanischem oder sonst welchem Phänotypen No-Go-Areas gibt, in die sie aufgrund von Racial (!) Profiling besser nicht reisen sollen. Und sollen die Kölner (Deutschen) mit dunklem Teint dann Silvester besser in ihren Wohnungen bleiben? Und letztlich, um in deiner Fußball-Spinnerei zu bleiben: sollen alle männlichen Fußballfans zwischen 30 und 50 mit Bauchansatz nicht ins Stadion gehen? Wohl kaum.

Ich bin extrem überrascht darüber, wie Leute, die deiner Argumentation folgen, immer so scheinheilig argumentieren: auf der einen Seite (durchaus zurecht) massiv nach dem "Rechtstaat" rufen, wenn es etwa darum geht, geduldete Asylbewerber schnellstmöglich auszuweisen und Terroristen dingfest zu machen. Aber den gleichen Rechtstaat und seine Regeln dann missachten, wenn er Minderheiten (gleichzeitig) schützen soll. Das ist Wahnsinn und dann auch irgendwo keine Basis für eine vernünftige Auseinandersetzung.


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