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Dumm, dümmer, GRÜFRI die Springer und Bürgerliche Presse geht in die offensive und heizt die Stimmung an (Sonstiges)

Erfolgsfan, Dienstag, 03.01.2017, 23:16 (vor 2641 Tagen) @ Scherben

Dieser Kniff, wonach man die Aussagen des Gegenübers verdreht und dann mit rhetorischen Fragen kontert: Kommst du eigentlich auch ohne den aus?


Ich finde, da gebt Ihr euch beide nicht viel.


Ja? Ich habe mir vor vielen Jahren diese Art von Diskussionsstil bewusst abtrainiert, weil ich da früher ziemlich ätzend war. Kann sein, dass das manchmal unterbewusst noch durchkommt, wobei ich in diesem Thread eigentlich nichts von dieser Art finde.

Mir ging es um folgende Diskussionsstruktur (sinngemäß verkürzt):

Ausputzer: Köln ist ohne Vergleich (Gruppentaten gegen mehrere hundert Opfer).
Pa1n: Das hat Tradition auf dem Oktoberfest.
Ausputzer: Oktoberfest und Silvester-Köln werden auf eine Stufe gestellt, unmöglich.
Scherben: Du verdrehst die Aussagen.

Ganz ehrlich, so zu diskutieren ist doch kacke.

Man kann zugeben, dass die Ereignisse der Silvesternacht in Köln vor einem Jahr mit Blick auf die Täterschaft großer Personengruppen gegen etliche hundert Opfer ohne Vergleich sind.

Ich habe es in einer Antwort auf Blarry bereits geschrieben:
Taten auf dem Oktoberfest sind völlig anders gelagert: Einzelne Täter (übrigens unterschiedlicher Herkunft) gegen Frauen unterschiedlicher Herkunft. Kein Grüppchen, das sich mal eben en passant an einer Frau in ihrer Mitte vergeht.

Es geht mir auch nicht um Einzelfälle, in denen ein kranker Mensch, der rein zufällig auch Flüchtling ist, Studentinnen vergewaltigt oder tötet. Ohne die Taten kleinreden zu wollen: Das sind Dinge, die (leider) tagein, tagaus in Deutschland passieren und über die nicht gesondert berichtet werden muss, nur weil der Täter keinen deutschen Pass hat.

Aber: Köln ist vom "modus operandi" ohne Vergleich. Und ja, ich bin der Meinung, dass die Herkunft der Täter eine Rolle spielt. Nicht, weil der "dunkle" Mann sich generell an der deutschen Frau vergehen will (Opfer waren übrigens auch Frauen aus dem Ausland und deutsche Frauen mit ausländischen Wurzeln), sondern weil klar wurde, dass die Sozialisierung mancher Menschen ein dickes Problem werden kann.

Du unterschlägst jetzt aber ein bisschen was: Da stand "nach 1945". Dass in den letzten paar Jahren Silvester in Köln vermutlich das Schlimmste war, was Frauen in diesem Land großflächig erleben durften, glaube ich sofort. Aber irgendwoher kommen die 25% der belästigten Frauen ja auch. Und sicher nicht nur von Leuten aus Nordafrika.

Ich glaube, dass in vielen Kulturkreisen (auch in unserem) die Belästigung von Frauen an der Tagesordnung war und teilweise auch noch ist. Trotzdem würde ich behaupten, dass unsere Gesellschaft seit den 60er-Jahren einen deutlichen Fortschritt gemacht hat. Ich würde auch behaupten, dass andere Gesellschaften weiter sind oder waren (z. B. Skandinavien oder auch damals die DDR), als wir es jetzt in Deutschland sind. Gleichzeitig würde ich auch behaupten, dass manche Gesellschaften noch nicht soweit sind.

Mich ärgert an diesem Thema auch generell, dass in gewissen Kreisen Sexismus nur dann ein Thema ist, wenn die Täterschaft die "richtige" Herkunft hat.

Mit der Meinung bist du (und Anne Wizorek) nicht allein.
Wir haben strukturellen Sexismus in Deutschland, das steht außer Frage. Und ja, viele Menschen springen auf den Zug auf, weil es um Sexismus durch Nicht-Deutsche geht.
Trotzdem: Man darf #ausnahmslos gegen Sexismus sein, aber die Probleme, die eine andere Sozialisation mit sich bringen kann, dennoch benennen.


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