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Deutschlandtrend - SPD und AfD trennt nur noch 5% (Sonstiges)

Fluegelflitzer, Göttingen, Freitag, 06.01.2017, 15:13 (vor 2638 Tagen) @ Ulrich

woher kommt eigentlich der Blödsinn das die Union so extrem noch Links gerückt ist?
Oder sind es nur abstruse Gefühle?


Ich würde sagen "Sowohl als auch". Unsere komplette Gesellschaft hat sich in den letzten fünfzig Jahren deutlich weiter entwickelt, sie ist weitaus liberaler geworden. Dies hat sich auch in der CDU selbst widergespiegelt. Früher dominierten "Stahlhelmer" wie Alfred Dregger die Partei, ein Alexander Gauland war Staatssekretär und Leiter des Staatskanzlei in Wiesbaden. Ein schwuler CDU-Regierungschef in einem Bundesland wäre in den Siebzigern undenkbar gewesen. Noch vor wenigen Monaten hätte man es vermutlich für unmöglich gehalten dass sich die Kampagne wie die von Roland Koch gegen die doppelte Staatsbürgerschaft wiederholen könnte.

Eine CDU wie es sie zu Zeiten von Helmut Kohl gegeben hat wäre heute nicht mehr mehrheitsfähig. Aber dies hat einerseits Menschen die sich als sehr konservativ betrachten von der Partei entfremdet. Zudem tauchen jetzt wieder Menschen auf deren Ideengebäude wohl in erster Linie auf der entschieden antiliberalen, antidemokratischen und antiegalitären Bewegung in der Weimarer Republik die allgemein als "Konservative Revolution" bekannt war aufbaut. Ziel dieser Menschen ist eine Art "Konterrevolution". Man will das reaktionäre, völkische, rassistische Gedankengut das teilweise deutlich älter als hundert Jahre ist wieder hoffähig zu machen. Und nicht zuletzt werden diejenigen wieder selbstbewusster die ganz bewusst an die Zeit der Nationalsozialismus anknüpfen wollen.

Über die letzten 50 Jahre vielleicht, aber die letzten Jahre zeigen doch eher einen Trend in die andere Richtung. Nicht nur 15% für die AFD zeigen, dass recht viele Menschen in Deutschland das Rad doch lieber ganz weit zurück drehen würden. Die liberale Gesellschaft in den USA hat sich auch Jahre lang gefeiert, wie liberal und progressiv das Land doch mittlerweile sei. Dann stellte sich raus, dass die Hälfte der Leute doch lieber einer anti-liberalen Führerfigur folgen, die nostalgisch verspricht, eine idealisierte Vergangenheit wiederzubeleben


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