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Meanwhile in Sachsen: Terrorgruppe Freital bekam Infos von mehreren Polizisten (Sonstiges)

Zoon, Donnerstag, 19.01.2017, 21:31 (vor 2647 Tagen) @ Ulrich

Passt finde ich noch in den Thread:
Die als Terrorgruppe angeklagt Gruppe Freital bekam Tipps und Infos von wohl mindestens 3 Polizisten der Bereitschaftspolizei.
Es gibt sogar Anhaltspunkte das es noch mehr waren:
Gruppe Freital: Schon drei Polizisten im Visier der Ermittler | ZEIT ONLINE
http://www.zeit.de/politik/deutschland/2017-01/gruppe-freital-rechtsextremismus-polizei-informationen-ermittlungsverfahren


Rechtsradikales Gedankengut ist in Sachsen bei einem deutlich größerem Anteil der Bevölkerung verbreitet als im Bundesdurchschnitt.

Dafür gibt es viele Gründe und es fängt eigentlich damit an, dass in Ostdeutschland/Sachsen schon zu Zeiten der DDR die NS-Vergangenheit nicht (richtig) aufgearbeitet wurde (Dimitroff-Doktrin). Die DDR, die sich selbst eines autokratischen Führungsstils bediente, konnte wohl kaum über die Nachteile eines derartigen Führungsstils aufklären, so dass sich bei der Bevölkerung die Vorstellung, ein derartiger Führungsstil sei gut und ein demokratischer chaotisch und daher schlecht, eher gehalten hat als im Westen.

Ein wichtiger Punkt dürfte auch sein, dass schon zu DDR-Zeiten der Hass auf die Eliten und deren Moral stark verbreitet war. Speziell der "Internationalismus" der Politikerkaste schien schon damals realitätsfern und das soll er heute auch bleiben. Mit den aktuellen Problemen bei der Globalisierung, dem Euro und der Flüchtlingswelle sieht man sich bestätigt; der Westen - so wird das dort wohl gesehen - scheint es nur noch nicht begriffen zu haben. Nun, der Westen hat eine ganz andere Erfahrung mit "dem Internationalismus" gemacht. Da gab es eine positive Entsprechung in der Wirklichkeit: z.B. Marshallplan, Aufnahme in die westliche Staatengemeinschaft als gleichberechtigter Partner, Aufstieg zur zweitgrößten Wirtschaftsmacht der Welt (bevor Japan diesen Rang einnahm), Exportweltmeister, Reiseweltmeister.

In der DDR-Gesellschaft gab es im Grunde keinen positiven Blick auf die Zukunft. Das mag überraschen, weil dort die Utopie vom Sozialismus gehegt und gepflegt wurde. In der Realität geriet die Wirtschaft aber in immer größere Probleme, verfielen die Häuser, konnten Konsumbedürfnisse immer weniger befriedigt werden. Die Utopie schien immer mehr in die Ferne zu rücken und die Dystopie immer näher. In einer solchen Situation kann der Blick auf die Vergangenheit als die "gute alte Zeit" seinen ganz besonderen Reiz entwickeln. Und in der Vergangenheit gab es Obrigkeitsstaat, Nationalstaat, Nationalismus/Patriotismus, Arbeitsethik, eine ethnisch homogene Gesellschaft usw. usf. Make Germany great again.


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