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Blarry, Essen, Freitag, 20.01.2017, 13:34 (vor 2625 Tagen) @ Frankonius

Dennoch haben beide Hersteller gerade erst zusammen 180 Flugzeuge an den Iran verkauft. Wenn der politische und wirtschaftliche Wille da ist, finden sich schon Wege.

China ist auch kein traditioneller Boeing-Markt wie zum Beispiel Japan, wo die Amerikaner immens viel mehr Flugzeuge absetzen als die Konkurrenz. Airbus hat nicht umsonst Werke in China stehen und einen enormen Technologietransfer dorthin veranlasst.

Beide Hersteller haben darüberhinaus ganz schön hässliche Baustellen, die die Aktienkurse bremsen. Airbus fährt ums Verrecken keine neuen Aufträge für den A380 mehr ein, selbst der Iran hat von einer eigentlich geplanten Bestellung Abstand genommen; die Produktionslinie könnte selbst mit einer weiteren Drosselung in ein paar Jahren auslaufen. Emirates als mit Abstand größter Nutzer des Musters kann sich nicht entscheiden, ob sie Airbus zu einer Modernisierung des Musters treiben wollen oder nicht. Und die Probleme mit den neuen Triebwerken des neuen A320neo haben für ganz schönen Wirbel gesorgt. Dafür geht der A321neo weg wie geschnitten Brot, und die angekündigte Langstreckenvariante A321neo LR wird mangels Gegenstück seitens Boeing Hunderte noch im Dienst befindliche Boeing 757 ablösen und einen völlig neuen Markt für Günstigcarrier eröffnen, nämlich Transatlantikflüge an die Ostküste der USA in sog. single-aisle-Flugzeugen. Dem hat Boeing lediglich einen weiteren Stretch der 737 entgegenzusetzen, was nicht darüber hinwegtäuscht dass der Rumpf der 737 auf dem der uralten 707 basiert und das grundlegende Design daher mittlerweile fast 60 Jahre alt ist. Dementsprechend fallen die Bestellungen in dem Segment der single-aisle-Flugzeuge über 200 Sitzen bislang extrem zugunsten Airbus aus. Die haben da einen Markt von Tausenden Flugzeugen für sich offen.

Boeing selbst hat ebenfalls Probleme. Die Auslastung der Produktionslinie der "alten" 777 (die übrigens die 747, die vor einigen Jahren noch mit dem neuen Modell 747-8 modernisiert wurde, komplett kannibalisiert hat) lässt arg zu wünschen übrig, da jeder auf das Nachfolgemuster 777X wartet, die im Betrieb befindlichen 777 mittlerweile zum größten Teil abbezahlt sind und auf dem Gebrauchtmarkt teilweise nicht einmal mehr 10 Millionen Dollar kosten. Bis irgendwann Anfang des nächsten Jahrzehnts die Auslieferung der 777X beginnt, läuft die Produktion auf Sparflamme. Und die 787, die in ihrer spezifischen Nische eigentlich Alleinunterhalter auf dem Markt ist, schreibt selbst nach 500 ausgelieferten Exemplaren immer noch keine schwarzen Zahlen. Dafür setzt Boeing enorme Stückzahlen sämtlicher Varianten der 737 auf dem absatzstarken Markt der Günstigflieger ab (Ryanair, praktisch jeder südostasiatische LCC fliegt Boeing).


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