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Eine neue (nicht ganz ernst gemeinte) europäische/deutsche Denkweise (Sonstiges)

FourrierTrans, Dortmund, Montag, 23.01.2017, 17:25 (vor 2648 Tagen) @ Rupo
bearbeitet von FourrierTrans, Montag, 23.01.2017, 17:30

Also bei allem was man so bisher von Ronald McDonald aus dem Weißen Haus gehört hat, bleibt ein eindeutiger Eindruck: Alles außer Amerika ist unwichtig, wir exportieren gerne, importieren wird für jeden anderen allerdings teuer (wenn nicht in den USA produziert) und militärisch machen wir nur mit, wenn amerikanische Interessen in Gefahr sind. NATO? Schmeiss wech'. Höhepunkt der bisherigen Wahnwitzigkeiten: einige seiner republikanischen Freunde überlegen, der UNO den Rücken zu kehren.

Was passiert also, wenn Trump tatsächlich fest im Sattel bleibt und die Dinge so in die Tat umsetzen kann/darf, mal rein theoretisch? Europa und Deutschland stehen, im Hinblick auf Russland, alleine da. Die NATO ohne die USA ist eigentlich militärisch nicht wirklich einschüchternd für Putin. Wenn man die USA abzieht verbleiben UK, Kanada und Frankreich als wirklich ernstzunehmende, kampferprobte Streitkräfte. Der Rest ist ein besserer Schützenverein (überspitzt gesagt). Obwohl hier sicherlich auch die Frage offen bleibt, wie Brexit-UK sich in Sachen NATO bei einem derartigen amerikanischen Vorgehen verhalten würde. Ohne die USA ist Europa für Russland, so ehrlich sollte man sein, militärisches Freiwild. So schnell ließe sich das auch nicht ändern.

Aber wie würden eigentlich amerikanische Unternehmer und Politprofis reagieren, wenn wir (insbesondere der deutsche Einfluss in der EU) einfach den Spieß umdrehen und man sich den Feind zum Freund macht?
Wenn die USA (Trump) sowieso kein Interesse mehr an NATO, europäischer Sicherheit und co. hat, was sollte Putin davon abhalten, in jedem Fall weiter in Richtung Europa vorzudringen? Bleibt Trump für mindestens 4 Jahre im Amt und festigt er seine Macht, wird Putin sehr schnell merken, inwieweit es Trump ernst ist mit "macht euern Scheiss alleine". Entweder Putin ist der Aggressor, für den man ihn hält und er fällt in dieser Situation über Europa her, oder es bleibt bei den (für Russland geopolitisch immens wichtigen) Annexionen in der Krim und Teilen der Ukraine.

Man säße sich also aufgrund der verzwickten Lage mit Putin an einem Tisch, um ernsthafte Dialoge über eine gemeinsame Deutsch(Europäisch)-Russische Zukunft zu führen. Man wirft alle Sanktionen über Bord (die deutsche Maschinenbauindustrie bekäme direkt feuchte Träume), Visafreiheit und so weiter und so fort. Geht Berlin diesen Weg, gehen wahrscheinlich (fast) alle anderen Europäer mit. Da, wie bereits mehrfach erwähnt, für Trump anscheinend kein größeres Interesse mehr besteht, dass die USA für Europa den großen Bruder spielen und die NATO sowieso "obsolet" ist, bittet man Washington aufgrund der freundschaftlichen Beziehungen zu Russland, jegliches Militär aus Europa abzuziehen (sofern alle europäischen Staaten mitziehen). Das sollte ja kein größeres Problem darstellen, wo Europa doch jetzt für sich selbst sorgen soll. Kosovo, Rumänien, Polen...ein "Intermarium" bzw. ein Korridor (urpsrünglich zur Sicherheit Europas gedacht) zwischen Russland und den Kernstaaten Europas (Deutschland, Frankreich, Italien und co.) ist defacto nicht mehr vorhanden. Der US-amerikanische Einfluss in der Region Europa-Russland geht gegen Null. Wirtschaftsverbände sind sich relativ einig, dass mit Russland immense wirtschaftliche Synergien möglich wären (lässt man moralische Aspekte außen vor). Wenn man es ganz auf die (abenteuerlich-wahnwitzige) Spitze treiben will, entschließt man sich einen Gegenpart zur ehemaligen NATO mit Russland einzugehen. Die EURAF. EURUSSIA Allied Forces. Oder so. :D

Wie das wohl ankäme in den Staaten? Aber was soll man als Europäer machen, wie wir ja alle wissen gilt (sofern man Trump nicht entfernt und er seine Macht ausbaut) "America First". Hm.


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