schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

"Klimaschutz" (Sonstiges)

dan09, Dienstag, 24.01.2017, 07:44 (vor 2621 Tagen) @ Kulibi77

Ich tue mir ziemlich schwer damit, einen Präsidenten der USA jetzt an seiner ökologischen Einstellung zu messen.

Halten wir mal ein paar Fakten fest:
- Die CO2-Emissionen haben sich unter Obama nicht so wesentlich durch sein Zutun geändert. Dafür war vielmehr die Krise 2008 verantwortlich. Es ist immer die gleiche Mogelpackung, wenn die Bundesregierung ihre Erfolge anhand der Referenzzahl von 1990 begründet (wo so manche DDR-Drecksschleuder von der Treuhand noch nicht stillgelegt wurde).
- Obama hier mangelnden Umweltschutz zu attestieren ist jedoch vollkommen falsch. Umwelt- bzw. Energiepolitik ändert sich nicht in 1 oder 2 Amtszeiten. Obama hat eine Menge Gesetzgebungen auf den Weg gebracht und die EPA massiv gestärkt. Die Auswirkungen werden erst gegen 2020 sichtbar werden.

Kommen wir jetzt zur Frage, was kann Trump anrichten?
- Ich glaube noch nichtmal, dass Trump einen Großteil der scharfen Umwelt- und Emissionsschutzgesetzgebungen aufheben wird. Hintergrund ist wie Obama nämlich nicht förder grundig der Umweltschutz. Kraftwerksbetreiber wurden in der Vergangenheien privatrechtlich zu massiven Schadensersatzzahlungen verknackt.
-Im Automobilsektor beispielsweise (wo ich eher firm bin) waren die scharfen Emissionsschutzstandards weniger eine Umweltschutz sondern vielmehr eine Marktabschottende Maßnahme. Was heute mit Zöllen weitesgehend nicht mehr geht, so kann man heute deutlich leichter als Umweltschutz verpackt in den Markt eingreifen.
Man erinnere sich an den Anfang von Obamas Amtszeit. Alle amerikanischen Automobilkonzerne waren am wanken, GM gar pleite. Die Emissionsgesetzgebungen führen nun zu verschiedensten Effekten. Einerseits wrde die einheimische Industrie gezwungen fortschrittliche Autos zu entwickeln, welche auch international wieder wettbewerbsfähig werden. Durch die Quoten für Nullemissionsfahrzeuge konnte Tesla groß werden (Tesla hat sich jahrelang fast nur durch Emissionszertifikate refinanziert). Heute ist Tesla führen bei E-Mobilität und vor allem bei der Vernetzung des Autos. Wie VW leidlich erfahren durfte, enthielten die Emissionsgesetzgebungen extrem strikte NOx-Grenzwerte. Auch ein weg den Markt gegen Dieselfahrzeuge abzuschotten (welche nahezu ausschließlich von den Europäern gebaut und verkauft werden). Für amerikanische Hersteller blieben dann jedoch noch wirre Hintertürchen ihre Zertifikatsbilanz durch dicke Pickups wieder auszugleichen.
- Gerade auch wegen dem VW-Skandal kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass er in die Gesetzgebungen eingreift. Er würde GM, Ford, Chrysler und vor allem Tesla damit massiv schaden. Selbst China überlegt ja mittlerweile Elektro-Quoten um die Europäer wieder aus dem Markt raus zu bekommen.

Ja Trump kann das Klimaschutzabkommen aufkündigen. Er (seine Berater) werden aber auch wie Obama wissen, wie man mit Umnweltschutz die Märkte zugunsten der heimischen Industrie beeinflussen kann.


Antworten auf diesen Eintrag:



gesamter Thread:


1216357 Einträge in 13543 Threads, 13750 registrierte Benutzer Forumszeit: 29.03.2024, 11:45
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln