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Scheuer: "Wir kämpfen gegen rot-rot-grün, wir kämpfen gegen die linke Republik!" (Sonstiges)

Chappi1991, Donnerstag, 26.01.2017, 14:41 (vor 2644 Tagen) @ Klopfer

Es geht ja bei angeblich so verlogenen Debatte ja nicht um eine einfache Parteizugehörigkeit. Natürlich gibt es etliche ehem. SED-Mitglieder in der Partei Die Linke, so wie sich ehem. Blockparteimitglieder in anderen Parteien finden. Da regt sich ja auch niemand wirklich darüber auf.

Zu Unrecht. Das ist doch das perfide. Die SED war der Kern des Übels. Die Stasi war Schild und Schwert der Partei (O-Ton). Sie war ein ausführendes Organ der SED. Nicht mehr und nicht weniger. Hier wird uns aber seit Jahrzehnten der Schwanz als Hund verkauft und der Hund als Schwanz. Genau das hat doch Methode, weil damit die Hauptschuldigen (nämlich die aus der SED) für sie bequem aus der Schusslinie genommen wurden und es genügend kleine Hansel gab, auf die man bei Gelegenheit immer gut zeigen konnte und noch bis heute tut. In dem Zusammenhang fand ich es interessant, dass ich neulich ein Zitat von jemandem gelesen habe, der damals eine Stasiobjekt mit besetzt hat, um die Vernichtung der Akten zu stoppen. Er sagte, dass, wenn man damals gewusst hätte, wie die Akten heute verwendet werden, man diese vielleicht doch lieber hätte vernichten sollten. Das spricht doch Bände.

Im übrigen hatten die vier Blockparteien damals mehr Volkskammersitze als die SED. Und sie stellten ebenfalls Minister. Und das ist doch nur die Spitze. Sachsens Ministerpräsident war als Block-CDUler stellvertretender Vorsitzender des Rates des Kreises Kamenz. Man kann das nicht mit der SED gleichsetzen, weil die Machtstrukturen so waren, dass letztlich das Politbüro die Fäden in der Hand hatte und nicht das "Parlament". Es ist aber schlicht nicht so, dass diese Parteien nicht in dem "Unrechtsregime" eingebunden waren. Da ist es doch bequem, mit der Stasikeule immer wieder von den Parteien ablenken zu können. Schließlich sind auch jeweils zwei Blockparteien in der CDU und in der FDP aufgegangen. Und diese Stasikeule wird bis heute gerne genutzt.

Bei einer aktiven, sprich freiwilligen Stasimitgliedschaft hört allerdings der Spaß auf.

Das kannst Du also beurteilen? Erzähl doch mal Deine Geschichte. Wie Du damals in der Situation warst, Dich entscheiden zu müssen. Und heldenhaft widerstanden hast. Ich frage mich, auf welcher Basis es beruht, dass man meint, Leute kollektiv von Teilen des Lebens ausschließen zu können (und darauf läuft es hinaus). Welche rechtliche oder gerechte Basis dafür gibt es?

Ich, der auch nie in der Sitation war, sich entscheiden zu müssen, weil zu jung, und der aber auch Leute kennengelernt hat, die z.B. beim Wachbataillon waren und die Geschichten kenne, wie das dazu kam, musste mich auch mal für einen Bewertungsmaßstab entscheiden. Für mich hört der Spass auf, wo im Dienst anderen Menschen tatsächlich geschadet wurde.

Und außerdem da, wo heute noch die alten Seilschaften genutzt werden, um sich selbst einen Vorteil zu verschaffen (auf Kosten von anderen). Ich habe solche Leute auch schon auflaufen lassen, weil ich sowas unerträglich finde.


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