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USA und Mexiko: Eskalation im Eiltempo (Sonstiges)

Alones, Freitag, 27.01.2017, 12:09 (vor 2645 Tagen) @ Fair Play
bearbeitet von Alones, Freitag, 27.01.2017, 12:16

Auch an dieser Stelle möchte ich noch einmal die Dokumentation Broken Land empfehlen. Die Doku ist noch 18 Tage in der Arte Mediathek zu sehen. Leider laufen solche tollen TV-Beiträge nur auf Nischensendern mitten in der Nacht. Ich bin durch Zufall darauf gestoßen. Zur selben Sendezeit lief übrigens das Dschungel Camp. Dabei müsste so ein Filmbeitrag um 20:15 im Ersten oder Zweiten laufen. Es wird der tägliche "Krieg" an der Grenzen zwischen Mexiko und den USA gezeigt. Man sieht, wie Ärzte versuchen Leichen von Menschen, die bei der Grenzüberquerung gestorben sind, zu identifizieren. Das geht mittlerweile soweit, dass Ortskundige berichten, dass die Aasgeier in der Gegend besonders fett sind, weil diese sich von den Leichen der Menschen ernähern. Es werden Bürgerwehren gzeigt, die auf eigene Faust Grenzpolizei spielen und auch nicht davor zurückschrecken, hilflose Mexikaner zu erschießen. Und es werden Flüchtlinge (so muss man diese Menschen wohl nennen, denn freiwillig nimmt niemand diesen gefährlichen Weg auf sich) bei ihren Vorbereitungen zum Grenzübertritt gezeigt.

Nur ein paar Gedanken:

1.) Mich stört schon wieder ein bisschen die Scheinheiligkeit dieser Diskussion. Die Mauer an der Grenze zu Mexiko steht schon längst und wurde u.a. auch unter Obama massiv ausgebaut. Trump will dieses "Werk" im Grunde nur vollenden. Ehrlich gesagt frage ich mich, wie er die Grenze überhaupt noch mehr abriegeln will. Es wird bereits mit Luftüberwachung, Bodensensoren und Nachtsichtgeräten gearbeitet. An den Stellen, an denen der Grenzzaun undicht ist, liegt meistens ein Gebirge oder es ist aus anderen Gründen nur schwer zugängliches Gebiet. Wenn überhaupt, dann fehlt es nur noch an Personal. Dann wäre die Mauer im Grunde "dicht".

2.) Ich halte die Mauer lediglich für eine Jobbeschaffungsmaßnahme. Quasi ein letzter Ausweg: Wenn nichts mehr hilft, dann baue ich halt eine Mauer. Der Ausbau der Mau (so müsste es eigentlich heißen) hat im Grunde keinen Nutzen oder Mehrwert. Diese wird auch weiterhin überwindbar bleiben (z.B. durch Tunnel oder Seewege).

3.) Das Verhältnis zu Mexiko dürfte damit nachhaltig schwer geschädigt werden. Warum sich bislang der Aufschrei aus Mexiko relativ in Grenzen gehalten hat, erkläre ich mir damit, dass vorherige Präsidenten keine völlige Abschottung propagiert haben. Abschottung + Mauer ist dann wohl zu viel des Guten. Und natürlich, dass die Mexikaner darfür auch noch zur Kasse gebeten werden sollen. Damit dürfte auch NAFTA am Ende stehen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich dieses Handelsabkommen unter diesen Bedingungen aufrecht erhalten lässt. Damit hätte Trump TTIP, TPP und NAFTA gekippt.

4.) Man kann ja von Trump halten, was man will, aber er zieht sein Wahlprogramm eiskalt durch. Wer Trump gewählt hat, bekommt auch Trump. Ich bin jedoch weiterhin skeptisch, ob er das alles wirklich so durchziehen kann, wie er sich das vorstellt. Das wird noch ordentlich Widerstand geben. Auch innerhalb der eigenen Partei.


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