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Alones, Samstag, 25.02.2017, 02:12 (vor 2616 Tagen) @ Jimmie48
bearbeitet von Alones, Samstag, 25.02.2017, 02:15

In den USA herrscht momentan an allen Fronten ein heftiger Machtkampf. Dass sich ein U.S. Präsident so klar gegen die Mainstream-Medien positioniert hat, dürfte wohl beispiellos in der Geschichte sein. Man muss sich darüber bewusst sein, dass der Großteil der amerikanischen Medien von einer handvoll Leute kontrolliert wird und deren Besitzer sind alles andere als politisch neutral, sondern finanzieren mit ihren Spenden die Kampagnen ihrer jeweiligen Wunschkandidaten. Das sind auch keine relativ kleinen News-Networks, sondern gewaltige Medienimperien. Nur mal um zu verdeutlichen, worüber wir hier sprechen:

Beispiel Time Warner:
Warner Bros., New Line Cinema – Filmstudios
Global Media Group
HBO, Cinemax, Turner Classic Movies – Fernsehkanäle spezialisiert auf Filme
TBS Superstation, TNT, Cartoon Network – Fernsehkanäle
CNN, HLN – 24 Stunden Nachrichtensender
Time Warner Cable – eine Kabelnetz-Firma
TIME Magazine – ein wöchentliches Nachrichten-Magazin
People Magazine – ein wöchentliches Magazin über Prominente
Sports Illustrated – ein Sport-Magazin
Fortune, Money Magazine – Wirtschafts- und Investment-Magazine
Atlanta Braves – eine Baseball-Mannschaft
DC Comics – ein Comicverlag
MAD-Magazin – ein Satiremagazin (Quelle: Wiki)

Wir haben es hier mit einer gewaltigen Medienkonzentration zu tun. Und das halte ich persönlich für äußerst gefährlich. Soviel Macht über die öffentliche Meinung in den Händen weniger, ist auf Dauer nicht gut für eine Demokratie. In Deutschland haben wir übrigens ein ähnliches Problem mit Bertelsmann, Springer, Burda, Holtzbrinck & Funke, die den Markt zum Großteil unter sich ausmachen. In den USA ist es jetzt allerdings soweit, dass das System zu implodieren droht. Zumal mit Trump jemand gewonnen hat, der auf keinen Fall gewinnen durfte. Überspitzt formuliert, könnte man auch sagen, dass sich da gerade ein paar Milliardäre bis aufs Schärfste gegenseitig bekämpfen. Willkommen, in der amerikanischen Oligarchie. In diesem Zusammenhang muss man jedenfalls die aktuellen Entwicklungen sehen.

Ich persönlich halte es für völlig falsch, irgendwelche Medien von Pressekonferenzen etc. auszuschließen. Wenngleich ich mich allerdings auch in Deutschland z.B. schwer damit tun würde, beispielsweise der Bild-Zeitung ein Interview als Politiker zu geben. Dass das gegenwärtige Medienkartell dennoch zerschlagen werden muss, halte ich grundsätzlich für richtig. Jedoch nicht auf diese Art und Weise. Und schon gar nicht, wenn diese nur durch extrem rechte Medien wie Breitbart (oder demnächst vllt. sogar Info Wars) ersetzt werden. Da gibt es bessere Methoden, wie man eine größere Meinungsvielfalt gewährleisten könnte. Aber gut, das ist wohl leider einfach momentan der Zeitgeist. In Europa sieht es auch nicht gerade viel besser aus, wenn man z.B. nach Polen oder Ungarn schaut.

Mal sehen, wie lange Trump sich noch halten kann. Eine Prognose will ich mir da nicht erlauben. Ich glaube jedoch nicht, dass er in nächster Zeit abgesetzt wird. Und zwar aus dem einfachen Grund, dass sich viele Politiker und Medien vor seiner Wählerschaft "fürchten". Das sind zum Teil extrem rechte Fanatiker, die nicht mehr viel zu verlieren haben und auch nicht davor zurückschrecken würden, mit Waffengewalt (über das Thema Waffen und USA muss man wohl nicht mehr viel sagen) Widerstand zu leisten, wenn sie das Gefühl bekommen sollten, verarscht worden zu sein. Insgesamt keine schönen Aussichten, aber ein Trend, der schon lange in der Vergangenheit begonnen hat und jetzt langsam seinen Höhepunkt erreicht. Fraglich, wie lange das noch gut geht.

Die viel interessantere bzw. schlimmere Meldung fand ich heute übrigens, dass Trump das Atomwaffenarsenal ausweiten bzw. modernisieren will. Wenn die Menschheit eins nicht braucht, dann sind das noch mehr Atomwaffen. Dieser Wahnsinn muss endlich ein Ende haben. Der Ausschluss gewisser Medien von Pressekonferenzen sind innenpolitische Machtkämpfe. Das andere ist jedoch eine Bedrohung für die gesamte Menschheit. Da braucht nur mal jemand, die Nerven zu verlieren... Das bereitet mir viel größere Sorgen.


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