Darum schimpft Hannover-Boss Kind auf den BVB (BVB)

Chappi1991, Mittwoch, 08.03.2017, 18:47 (vor 2608 Tagen) @ Kayldall
bearbeitet von Chappi1991, Mittwoch, 08.03.2017, 18:55

Warum kriegen nur in Ausnahmefällen Klubs die Möglichkeit gegen 50+1 zu verstossen? Da ja sowieso nicht alle Vereine sich dran halten, sehe ich jetzt aber auch nicht, warum man ausgerechnet Hannover 96 das verbieten soll, wenn Herr Kind das doch so gern möchte.

WOB/Leverkusen sind ja schon ältere Modelle und daher ja die Ausnahme, aber mit Leipzig, Hoffenheim und Konsorten werden es doch immer mehr, warum dürfen ausgerechnet die, aber 96 halt nicht.Soweit ich weiss, ist es doch sowieso nur ein Gentleman Agreement und damit kann man auch 96 nichts dergleichen verbieten, oder liege ich da falsch?

Nein. Die Regelung an sich ist kein Gentlemens Agreement. Die wurde 1998 so mit aufgenommen. Warum auch immer. Wenn ein Club 20 Jahre von einem Konzern etc. unterstützt wurde, darf die Mehrheit der Stimmrechte von diesem strategischen Partner übernommen werden. Bei Leverkusen und Wolfsburg war das schon damals der Fall und deshalb wurde es ihnen erlaubt, die Stimmrechtsmehrheit vom Verein weg zu transferieren.

Bei Hannover gab es die Frist afair bis 2017. Also erfüllt Hannover 96 nun die Kriterien*. ABER: in der Satzung steht drin, dass der Vorstand der DFL diese Übernahme genehmigen muss. Und da das nicht näher geregelt wurde, hätte der Vorstand der DFL das auch ohne Begründung ablehnen können. Für den Fall hatte Kind angekündigt, dass er gegen die Satzung prozessieren würde. Das war sein Hebel, um die DFL zu zwingen, es ihm zu erlauben. Jedem anderen Club wird es ebenso erlaubt (werden). Bei Hoffenheim ist der Schritt unterdessen bereits vollzogen.

*UND: in der ursprünglichen Formulierung der Satzung waren Übernahmen nach 1999 ausgeschlossen. Auch dagegen hätte Martin Kind geklagt. Ist aber dann ebenfalls von der DFL aus der Satzung gestrichen worden.