Erfolgreicher Einsatz des Videobeweises bei Esp-Fra (Fußball allgemein)

Sofaballgott, Gießen, Mittwoch, 29.03.2017, 22:28 (vor 2586 Tagen) @ Sascha

Sie werden in der Folge aber bei allen halbwegs knappen Situationen, in denen sie vorher eine Entscheidung treffen mussten, jetzt den Beweis anfordern.

Schon als Selbstschutz, weil ihnen sonst vorgehalten wird, auf dieses Werkzeug verzichtet zu haben.

Oder anfänglich restriktiv, um sich nicht den Schuh der Unfähigkeit anziehen zu lassen. Es wird aber dabei bleiben, grobe Fehlentscheidungen wird der Videobeweis nicht verhindern. Sie resultieren ja aus dem Unbewusstsein für die tatsächliche Sachlage, ergo werden solche Situationen überhaupt nicht als strittig wahrgenommen und beurteilt.

Ich denke die nächste und möglicherweise auch übernächste Saison wird in erster Linie den Schiedsrichtern und Obleuten dazu dienen eine Linie zu finden, wie man den Spagat zwischen angemessenem Einsatz und Spielfluss im Ligabetrieb finden kann. Von daher könnte ich mir vorstellen einen zunächst sparsamen Einsatz zu erleben, und diesen primär bei Abseitsentscheidungen. In engen Situationen könnte der Schiedsrichter einfach laufen lassen und hinterher entscheiden. Das würde nicht mal den Spielfluss gefährden.

Man muss auch die Spielerebene berücksichtigen. Ab dem ersten Spieltag existiert eine theoretische Quote von 100 %, dass eine Unsportlichkeit geahndet wird (praktisch mindert nur der Schiri die Quote, alles außerhalb seiner Wahrnehmung wird ihm gepetzt). Bei einer klaren,(noch) nicht gepfiffenen Abseitssituation wirst du dir möglicherweise den Abschluss und damit verbundene Anstrengung sparen, schließlich musst du mit einer nachträglichen Neubewertung der Situation rechnen. Allein die Existenz eines solchen Werkzeugs führt unweigerlich zu einer Selbstdisziplinierung.

Edit: Wort eingefügt