Die Medien und der BvB; Pressecodex, Willkür und Berichterstattungen 2017 (BVB)

Sascha, Dortmund, Freitag, 26.05.2017, 07:32 (vor 2520 Tagen) @ Karak Varn

Wobei vielfach auch einfach eine in meinen Augen sehr schiefe Erwartungshaltung an die Medien gestellt wird. Medien haben nicht die Aufgabe, möglichst positiv über den BVB zu berichten. Sie brauchen nicht im Vorfeld des Finals möglichst wenig über Tuchel und Watzke schreiben, wenn sie neue Erkenntnisse haben, um Ruhe im Umfeld zu bewahren.

Medien müssen berichten. Was sie wissen und wenn sie es wissen. Das ist ihre Aufgabe. Und nicht die, als Verlängerung des Pressestelle von Fußballvereinen zu dienen.

Mir geht nämlich eher das auf die Nerven. Wenn Journalisten offensichtlich bewusst "Pro" schreiben, weil sie ihre guten Kontakte pflegen und nicht von Informationen abgeschnitten werden wollen. Wenn Interviews erscheinen, wo aufgrund der Fragestellung schon ganz groß das Wort "Gefälligkeit" drüber blinkt.

Vielfach kann man die Qualität der Berichte anzweifeln. Für mich sind da die Röckenhausartikel rund um Leipzig dafür immer noch beispielhaft, weil sie ganz eklatante sachliche Fehler enthielten und falsche Zusammenhänge suggerierten. Muss man nicht akzeptieren. Trotzdem muss man auch sehen, und das fällt mir auch oft schwer, dass viele Medien für Fußballfans schreiben, die sich nicht besonders intensiv in die Materie Fußball eingearbeitet haben. Sie schreiben nicht für Leute, die den Unterschied zwischen Fanprojekt und Fanbetreuung kennen, die sich an die taktische Grundformation aus dem Heimspiel gegen Augsburg erinnern und die genug Auswärtsfahrten hinter sich haben, um zu wissen, wie teilweise erniedrigend die Sicherheitskontrollen jetzt schon sind. Man kann den meisten Texten/Berichten der Tagesmedien nicht wirklich übel nehmen, wenn sie Themen nur oberflächig ankratzen, weil auch der anvisierte Empfänger maximal nur über Basiswissen verfügt.