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Aki, der Kanzler (BVB)

Schulten Manni, Berlin, Samstag, 27.05.2017, 08:37 (vor 2497 Tagen) @ Scrutinizer

Ich denke nicht an Beckenbauer oder Hummels, aber immer wieder an diesen Spiegel-Artikel http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-104058651.html. Geschrieben im Sommer nach dem verlorenen Champions League-Finale.

Selten hat ein Autor den Nagel so auf den Kopf getroffen.

Es ist schwierig, besonders gelungene Passagen herauszuheben, weil der Artikel so gut ist. Trotzdem habe ich zwei Lieblingspassagen:

Manchmal hat er auch Glück. Das sagt er selbst. Er sagt es aber so, dass selbst das Glückhaben wie eine Eigenleistung erscheint - vergleichbar mit dem Pressing der Dortmunder Mannschaft, wenn sie den Fehlpass des Gegners erzwingt. Die Investmentbanker von Morgan Stanley traten beim BVB einst rechtzeitig auf den Plan und auch rechtzeitig, dank der Finanzkrise, wieder ab. Watzke sagt dazu, dass man sich "an den Mantel der Geschichte hängen" müsse, sobald der durch den Raum wehe. Das klingt, als hätte Aki Watzke die deutsche Einheit gewuppt oder zumindest die Euro-Zone saniert.

Er schildert das mit einer Pointe. Demnach ereilte ihn ein Anruf des neugewählten Präsidenten Reinhard Rauball. Ob er den BVB retten wolle. Warum gerade er, habe er zurückgefragt. Er, Watzke, sei als Erster ans Telefon gegangen, habe Rauball erwidert.

So war es nicht. Rauball war Watzkes Mann, die beiden zogen längst an einem Strang. Watzke trinkt einen Schluck aus der Dose Red Bull ohne Zucker, die zwischen den Ledersitzen im Auto steht. "Aber es macht sich so besser."


Bescheidenheit ist eine Zier, doch besser lebt man ohne ihr.


Ja, da ist was dran. Würde mir wünschen, dass Watzke erkennen würde, dass es auch Vorteile haben kann, diskret im Hintergrund zu wirken. Er macht mit Vollgas das Gegenteil. Es würde mich auch nicht wundern, wenn er sich im Hoeneß Style demnächst zu Maybrit Illner oder Maischberger einladen lässt, um dann endlich mal seine Meinung zu Unternehmenssteuern, Bürokratieabbau und der freiheitlich-demokratischen Grundordnung mitzuteilen. Das ist alles nicht verboten, man muss sich dann aber nicht wundern, wenn man in der "Ja gut, äh-Liga" landet.


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