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Pressekonferenz heute (BVB)

elrond100, Ennepetal, Freitag, 28.04.2017, 01:27 (vor 2549 Tagen)

Das schöne oder schlechte am Internet heutzutage ist ja, dass man auch als einfacher Fan so ziemlich jeden Informationsschnipsel konsumieren kann, der über den geliebten Verein veröffentlicht oder gesendet wird.

Da wundert und verärgert es mich schon seit langem, dass die regelmäßig vom Verein abgehaltenen Pressekonferenzen eher den Charakter eines Kaffeeklatsches haben, als einer Informationsveranstaltung. Ähnlich verwundert bin ich über das gemeinhin transportierte Bild unseres Cheftrainers eher schwierig im Umgang mit den Medien zu sein, nicht so viele Interviews zu geben und überhaupt, eben nicht JK zu sein.

Einzelinterview hin oder her, ich sehe seit Wochen und Monaten einen Trainer, der bis zu vier mal pro Woche (jeweils 2 mal pro Spiel) der Presse Rede und Antwort steht. Er tut dies aus meiner Sicht mit absoluter Aufmerksamkeit und Offenheit. Ich nehme kaum einen anderen Vereinsoffiziellen in der Bundesliga war, der derart wach im Interview ist und seinem Gegenüber zuhört und ihn/sie nicht nur als Stichwortgeber für etwaige Spielzusammenfassungen oder Phrasen benutzt.

Vor diesem Hintergrund entsteht bei mir ein mit Ernüchterung nur unzureichend beschriebenes Gefühl beim Verfolgen besagter Presserunden. Den anwesenden Journalisten muss doch klar sein, dass auch diese ihre Arbeitsleistung festgehalten wird und abrufbar ist. Im Zweifel auf ewig. Und es gibt doch Vorgesetzte, denen man Rechenschaft ablegen muss. Warum beziehen sich dann, frage ich mich, 90% aller auf Pressekonferenzen gestellten Fragen auf Gefühle und Erwartungen des Trainers, der Mannschaft oder des Vereins? Und damit meine ich nun wirklich nicht ausschliesslich die letzten Wochen, in denen der Anschlag natürlich ein bestimmendes Thema war.
Oder gibt es zwischen Verein und Pressevertretern eine Art Gentlemen's Agreement, dass man diese PKs zwar macht, aber bitte nicht wirklich in die Tiefe geht? Ich weiss es ja nicht. Ich bin nicht dabei. Ich sehe allerdings jedes mal einen wachen reflektierten Thomas Tuchel, der mit der boulevardesken Berichterstattung und Fragestellung wenig anzufangen weiss und dann trotzdem offen und ehrlich antwortet, ohne den Fragsteller herabzuwürdigen, was sein Vorgänger sehr wohl hin und wieder tat.

Ich möchte weder anmaßend noch arrogant klingen, auch wenn mir durchaus bewusst ist, dass es mir nicht gelingt, zu kritisieren, ohne den Anschein zu erwecken, es besser machen zu können. Was per se arrogant ist.
Ich bin mit den Gepflogenheiten nicht vertraut, aber es gibt für mich als Fan des BVB Fragen, die ich gerne hören würde. Eine inhaltliche Auseinandersetzung mit den Dingen, die auf dem Spielfeld und auch neben dem Spielfeld sportlich passieren.

So würden mir für heute bspw. folgende Fragen in den Sinn kommen:

Sehr geehrter Herr Tuchel,

- sie haben in München das gesamte Spiel mit einer Viererkette bestritten. Fiel die Entscheidung hierzu in Absprache mit ihrer Mannschaft oder allein aus dem Trainerteam heraus?

- täuscht mein Eindruck, dass die Mannschaft sich mit der Viererkette deutlich wohler fühlt, als mit Dreierkette? Nicht nur auf dieses Spiel bezogen. In einigen wichtigen Spielen der letzten Wochen stellten sie nach Rückstand auf eben jene Viererkette um, was in der Regel aus meiner Sicht mit einer Verbesserung der Spielbalance einher ging und bessere Resultate lieferte.

- wie beurteilen sie die Entwicklung von Alexander Isak, der jetzt knapp drei Monate da ist und wie weit ist er aus ihrer Sicht von einer Kaderposition entfernt, die Adrian Ramos bei seinem Abgang inne hatte?

- bis zu seiner Verletzung am 03.12. im Heimspiel gegen Gladbach hatte Nuri Sahin in der Hinrunde einen schweren Stand. Nun konnte man sehen, welche Präsenz er auf dem Feld hatte, bevor er sich erneut verletzte. Haben sie seine Rolle für die Mannschaft in der Hinrunde ein wenig unterschätzt oder waren in dieser Phase vor allem körperliche Defizite verantwortlich für seine Nichtberücksichtungen?

- im Hinblick auf die Spielvorbereitung auf Köln, wie beurteilen sie Neven Subotics Entwicklung seit seiner Ausleihe im Winter und gibt es aus ihrer Sicht die realistische Möglichkeit auf eine Rückkehr im Sommer, obwohl schon ein weiterer IV verpflichtet wurde?

- Roman Bürki spielte im vergangenen Spiel deutlich risikofreudiger im Aufbau als man dies bislang gesehen hat. Gab es dort konkrete Absprachen im Vorfeld oder ist dies ein Schritt gewesen, den Roman von sich aus genommen hat?

- im zentralen Mittelfeld hat es schon deutliche Zeichen in Richtung Zukunft gegeben. Die Verträge mit Nuri Sahin, Gonzalo Castro und Julian Weigl wurden verlängert. Mo Dahoud wird im Sommer zur Mannschaft stoßen. Könnte es dazu kommen, dass Sebastian Rode den Verein nach nur einem Jahr wieder verlässt? Wie sehen sie Mikel Merinos Rolle in Zukunft?

- mit den Erfahrungen des vergangenen Transfersommers, muss der BVB aus ihrer Sicht in Zukunft noch aggressiver ins Risiko bei hochtalentierten aber unerfahrenen Spielern gehen? Denn die teuren und erfahrenen Spieler, die verpflichtet wurden, haben kaum die Möglichkeit gehabt, der Mannschaft zu helfen. Was nicht ausschliessen soll, dass sie das noch könnten.

- wer kann morgen überhaupt spielen nach diesem Fight am Mittwoch :-)?


Vielleicht sind meine Fragen Quatsch und interessieren nur mich und sonst niemanden. Falls aber nicht, vermeiden sie nicht sie zu stellen, nur weil eine Forumsuser sie bereits aufgeschrieben hat.

In diesem Sinne, gute Nacht

Sascha

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