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Neu auf schwatzgelb.de: Raus aus der Empörungsspirale! (BVB)

Redaktion schwatzgelb.de ⌂ @, Dortmund, Saturday, 24.06.2017, 13:17 (vor 2469 Tagen)

Sieben Tage mitten in der Sommerpause, und trotzdem unzählige Diskussionen über Regeländerungen, chinesische Auswahlmannschaften und die Champions League im nächsten Jahr. Ständige Empörung, bei wichtigen wie bei unwichtigen Themen. Ein Plädoyer für den Fokus aufs Wesentliche.


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schwatzgelb.de, Artikel

Neu auf schwatzgelb.de: Raus aus der Empörungsspirale!

stfn84, Köln, Samstag, 24.06.2017, 17:30 (vor 2469 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

Die beschriebene Empörungsspirale sehe ich maximal in der medialen Berichterstattung.

In diesem Forum regt man sich doch eher über irgendwelche Transfergerüchte bei Dembélé auf, als das man über
- Steuertrickserein (bzw. womöglich sogar -hinterziehung)
- Helene Fischer beim Pokalfinale
- gravierende Regeländerungen die das Spiel ändern oder
- Exil-Kicker in einer Liga zu implementieren
diskutiert.

Man muss nicht alles ablehnen und blöd finden - man sollte aber auch nicht alles einfach so hinnehmen.
Auch wenn die Netto-Spielzeit nur ein Diskussionspunkt sein soll, kann man es ja schon vorab mal diskutieren. Womöglich dann auch kritisieren. Oder sollte man es erst kritisieren, wenn es dann tatsächlich implementiert ist?

Eine Frage hätte ich dann auch noch:
Welche jüngsten Entwicklungen bei der FIFA sind positiv zu würdigen?

Neu auf schwatzgelb.de: Raus aus der Empörungsspirale!

Phil, Samstag, 24.06.2017, 21:17 (vor 2469 Tagen) @ stfn84

In diesem Forum findet doch kaum noch ein Debatte über sowas statt.

Maximal streitereien oder halt der komplette Entzug aus den selbigen.

Leider. Aber wohl nicht mehr zu ändern.

Mfg
Phil

Neu auf schwatzgelb.de: Raus aus der Empörungsspirale!

, Samstag, 24.06.2017, 15:15 (vor 2469 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

Der Artikel ist schon ganz richtig, zeigt aber halt eher ein Problem auf, dass wir (Bzw die Mehrheit) es noch nicht gelernt hat sinnvoll und sinnvoll selektiv mit der Internet Informationsflut umzugehen.

Jedes Informationsfitzelchen ist heute 24/7 in Nullzeit verfügbar. Und es wird im Kampf um Aufmerksamkeit (der Medien, der Werbebranche aber auch der Politik) auch immer lauter beschrieen. Aber natürlich ist es nicht leichter geworden zu einzelnen Themen eine fundierte Meinung zu haben, eigentlich ist es sogar schwieriger als früher, weil man bei der Meinungsbildung eher noch mehr "laute" Desinformation ausblenden muss als "früher(tm)" . Wenn man aber wiederum zu stark filtert landet man sehr schnell in einer in sich geschlossenen Meinungsblase... was auch nicht gut ist.
Früher haben gute Zeitungsredakteure einen Teil der Arbeit übernommen und in alten Artikeln ist oft schon eine Vorgewichtung vorgenommen gewesen... Das gilt heute aber auch schon als verwerflich, außerdem ist die Zeit gar nicht mehr vorhanden...
Um in deinem Beispiel zu bleiben: Wenn ein Redakteur einen guten Artikel über die Problematik schreibt, die zu der chinesischen U20 hier im Freundschaftsspielligabetrieb führt, kommt der wahrscheinlich 1 Woche zu spät und es liest ihn kaum noch jemand.

Neu auf schwatzgelb.de: Raus aus der Empörungsspirale!

Phil, Samstag, 24.06.2017, 14:28 (vor 2469 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

Also bei dieser China Sache bleibt es in meinen Augen dabei:

Hier werden ein Jahr lang U-20 Spieler aus ihrer Heimat in ein Land verfrachtet, wo sie dann nichts anderes machen werden, außer Fußball zu spielen. Und dies, damit regionalligisten etwas Geld damit machen und DFB und chinesischer Verband ihre Expansionspläne ausprobieren können.

Ein autoritärer Staat entsendet junge Männer. Die hier ein Jahr ihres Lebens verbringen. Und danach?

Das finde ich schlimm. Und darin sehe ich auch keine Kleinigkeit.

Mfg
Phil

Neu auf schwatzgelb.de: Raus aus der Empörungsspirale!

Alones, Samstag, 24.06.2017, 18:04 (vor 2469 Tagen) @ Phil

Also bei dieser China Sache bleibt es in meinen Augen dabei:

Hier werden ein Jahr lang U-20 Spieler aus ihrer Heimat in ein Land verfrachtet, wo sie dann nichts anderes machen werden, außer Fußball zu spielen. Und dies, damit regionalligisten etwas Geld damit machen und DFB und chinesischer Verband ihre Expansionspläne ausprobieren können.

Man kann es auch übertreiben. Wie wäre es mal mit ein bisschen Objektivität? Ich bin wahrlich kein Fan von diesem Deal, aber man könnte es auch als kulutrelles Austausch-Programm sehen. Hier bekommen junge Menschen die Möglichkeit Deutschland bzw. Europa kennenzulernen. Von so einer Möglichkeit träumen Millionen von Chinesen nur. Was ist daran bitte so schlimm? Die Spieler werden mit Sicherheit auch nicht in ein 24/7-Fußballgulag gesteckt, sondern werden trotzdem genug Gelegenheiten bekommen, das Land zu entdecken. Den kommerziellen Aspekt kann man sicherlich kritisieren. Den Rest eher nicht.

Ein autoritärer Staat entsendet junge Männer. Die hier ein Jahr ihres Lebens verbringen. Und danach?

Als ob das eine Rolle spielt, ob diese jungen Männer aus einem autoritären Staat kommen, oder nicht. Was soll das ständig? Ist man automatisch ein schlechterer Mensch, wenn man aus einem autoritär-geführten Staat kommt? Würdest du auch so argumentieren, es sich z.B. um eine amerikanische Jugendmannschaft handeln würde? Oder willst du damit unterstellen, dass die Spieler gegen ihren Willen nach Deutschland geschickt werden? Der Großteil wird das als große Chance verstehen und sich auf das Erlebnis Deutschland freuen. Der Rest ist nur Spekulation.

Was danach ist? Wer weiß das schon? Im Sport lässt sich das kaum planen. Der eine oder andere Spieler wird vllt. sogar Angebote aus Deutschland bekommen und hier bleiben. Auch Bundesliga-Mannschaften werden sehr interessiert sein. Und wer es nicht schafft, geht eben zurück nach China und ist um eine tolle Lebens- bzw. Auslanderfahrung reicher.

Das finde ich schlimm. Und darin sehe ich auch keine Kleinigkeit.

Wie gesagt: den kommenzierllen Aspekt kann man gerne kritisieren. Aber grundsätzlich verstehe ich nicht, warum es negativ sein sollte, wenn es in Zukunft mehrere solche Programme gibt? Warum nicht auch mal ein deutsches Team nach China schicken? Sowas fördert den kulturellen Austausch und ist ein Beitrag zur Völkerverständigung.

Neu auf schwatzgelb.de: Raus aus der Empörungsspirale!

Phil, Samstag, 24.06.2017, 21:15 (vor 2469 Tagen) @ Alones

Kommen sie zum studieren hier hin?

Kommen sie zum arbeiten hier hin?

Besuchen sie eine Schule?

Ich bin gespannt wie das laufen wird.

Sie dürfen hier Fußball spielen. Wofür ihre Gegner Geld bekommen.
Danach werden sie zurück geschickt.

Und der Unterschied, ob nun eine US Auswahl hier auflaufen würde, oder eine chinesische Junioren Auswahl, muss ich nicht erklären denke ich.

Aber man kann das auch sehr gerne anders sehen. Ich jedenfalls diskreditiere deine Meinung dann nicht mit aussagen a la "man kann es auch übertreiben".

Aber unterm Strich bin ich dieser Debatten auch ein stückweit müde. Sofern sie überhaupt noch als solche zu bezeichnen sind.


Mfg
Phil

Neu auf schwatzgelb.de: Raus aus der Empörungsspirale!

mrg, Dortmund, Sonntag, 25.06.2017, 10:55 (vor 2468 Tagen) @ Phil

Ich hatte ja das Glück für meine Masterarbeit in China Feldstudien ab vom westl. geprägten modernen China zu machen. Ich glaube wir machen uns gar keine Vorstellungen, wie der Staat in das Privatleben reinregieren kann, weil wir es seit der DDR nicht kennen.
Dazu kommt, dass die Grundhaltung der Menschen kulturell anders ist. Wer glaubt, die machen neben Fußball Besichtigungsprogramm ist meiner Einschätzung nach auf einem ganz falschen Dampfer unterwegs.
So etwas ist in der Denke in dem Kontext einer solchen Dienstreise überhaupt nicht vorhanden - weder vom Organisator (Staat) noch Sportler. Alle öffentlichen Auftritte abseits des Platzes werden eins sein: organisierte PR.

Neu auf schwatzgelb.de: Raus aus der Empörungsspirale!

stfn84, Köln, Sonntag, 25.06.2017, 14:11 (vor 2468 Tagen) @ mrg

Selbst wenn die entsandten Spieler während ihres Aufenthalts Deutschland kennenlernen dürften und ein kultureller Austausch erwünscht wäre, wird man es ja weiterhin kritisieren dürfen.

Letztlich ist es ein Deal zwischen China und Deutschland. Man spricht sich für eine Expansion der wirtschaftlichen Zusammenarbeit aus, die insbesondere im Fußball erfolgen soll. Da China dort einige Milliarden Euro investieren wird, ist es besonders für den Verband (Know-How-Transfer/Beraterverträge) vorteilhaft, wenngleich auch andere Wirtschaftszweige von dieser Kooperation profitieren wollen.
Dafür wird dann eine Spielerauswahl in einen Ligabetrieb geschleust, bei dem man einerseits professionellen Fußball erwarten kann und andererseits nur 15.000 Euro / Spiel zahlen muss.

Ich finde dieses Geschäft von Anfang bis Ende schwachsinnig und nehme es weder zum Anlass mit brennender Mistgabel zur Otto-Fleck-Schneise zu rennen, noch zucke ich mit den Schultern und denke mir, dass es sich gar nicht lohnt dieses Thema kritisch zu begleiten.

Neu auf schwatzgelb.de: Raus aus der Empörungsspirale!

, Samstag, 24.06.2017, 14:59 (vor 2469 Tagen) @ Phil

Ich verstehe Dein Problem... aber mal ganz ehrlich: Sind diese noch jüngere Menschen zu reine Fussballfachidioten erziehenden Fussballinternate denn wirklich so etwas anderes? Ja sie sind von der Geographie her tatsächlich noch im gleichen Land (wenigstens zum Teil), aber wenn ich mir die entsprechende Generation Spieler ansehe bezweifle ich ganz stark, dass die mit "der echten Welt" außerhalb des Fussballkosmos mehr kontakt haben als es die Chinesen haben werden...

Neu auf schwatzgelb.de: Raus aus der Empörungsspirale!

FourrierTrans, Dortmund, Samstag, 24.06.2017, 15:06 (vor 2469 Tagen) @ RE_LordVader

Ich verstehe Dein Problem... aber mal ganz ehrlich: Sind diese noch jüngere Menschen zu reine Fussballfachidioten erziehenden Fussballinternate denn wirklich so etwas anderes? Ja sie sind von der Geographie her tatsächlich noch im gleichen Land (wenigstens zum Teil), aber wenn ich mir die entsprechende Generation Spieler ansehe bezweifle ich ganz stark, dass die mit "der echten Welt" außerhalb des Fussballkosmos mehr kontakt haben als es die Chinesen haben werden...

Besuche mal U19/U17-Spiele von Jugendmannschaften der Bundesligavereine, oder auch die einer Liga darunter. BVB, VFL, GE. Du wirst, ohne die Personen persönlich zu kennen, relativ schnell ein ganz gutes Bild davon bekommen, wie weit so mancher da schon entfernt ist vom "normalen" Leben, oder zumindest glaubt, es zu sein. ;-)
Viele werden da aber auch ganz ganz hart wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt werden.

Neu auf schwatzgelb.de: Raus aus der Empörungsspirale!

yellowmarianne, Dortmund, Samstag, 24.06.2017, 14:00 (vor 2469 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

Wo siehst du die großen Themen (du sprichst ja nur das RB in der CL Problem an), über die es sich mehr zu reden lohnt? Warum werden die deiner Meinung nach unter den Tisch gekehrt?

Die Empörungsgrippe ist tatsächlich ein Phänomen, dass mir auch auffällt. Sie wird nur noch von der größer werdenden Doppelmoral und Vereinsbrillen-Nutzung überboten. Auch hier im Forum sehr deutlich.

SGG Marianne

Neu auf schwatzgelb.de: Raus aus der Empörungsspirale!

FourrierTrans, Dortmund, Samstag, 24.06.2017, 13:33 (vor 2469 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

Sieben Tage mitten in der Sommerpause, und trotzdem unzählige Diskussionen über Regeländerungen, chinesische Auswahlmannschaften und die Champions League im nächsten Jahr. Ständige Empörung, bei wichtigen wie bei unwichtigen Themen. Ein Plädoyer für den Fokus aufs Wesentliche.


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"Wenn sich täglich über irgendetwas aufgeregt wird, ganz egal von welcher Tragweite es auch sein mag, entsteht ein Hintergrundrauschen, das irgendwann auch die großen Themen verdeckt. Nicht nur im Fußball. Meine Lehre daraus: Wir sollten mehr Mut haben, öfters einfach mal keine Meinung zu haben. Starke Positionen muss man dann einnehmen, wenn es wirklich wichtig ist. Nicht bei Kleinigkeiten."

Die "großen Dinge" haben wir Fans beim Thema "Fußball" doch schon lange verloren. Egal ob im Clubfußball (die Plastikliga BuLi mit Leipzig, Hoffenheim und co. lässt grüßen), bei der Möglichkeit Fußball live im Fersehen zu sehen (also den interessanten) ohne immer das Portemonnaie aufmachen zu müssen, dem "Nationenfußball" (WM im Winter mit Dutzenden Teams am Popo der Welt), oder der Dämonisierung jeglicher Fankultur (Boah guck mal der Asi mit dem Bengalo [auch wenn ich Pyro ebenfalls nicht brauch]). Ist nur eine Frage der Zeit, bis Fußball ein Sport der Schickeria geworden ist, wo das Spiel an sich nur noch nebenher läuft. Auch die "Bastion" Stehplätze wird irgendwann fallen.

Neu auf schwatzgelb.de: Raus aus der Empörungsspirale!

baxterbln ⌂ @, Duisburg, Samstag, 24.06.2017, 16:35 (vor 2469 Tagen) @ FourrierTrans

Die "großen Dinge" haben wir Fans beim Thema "Fußball" doch schon lange verloren. Egal ob im Clubfußball (die Plastikliga BuLi mit Leipzig, Hoffenheim und co. lässt grüßen), bei der Möglichkeit Fußball live im Fersehen zu sehen (also den interessanten) ohne immer das Portemonnaie aufmachen zu müssen, dem "Nationenfußball" (WM im Winter mit Dutzenden Teams am Popo der Welt), oder der Dämonisierung jeglicher Fankultur (Boah guck mal der Asi mit dem Bengalo [auch wenn ich Pyro ebenfalls nicht brauch]). Ist nur eine Frage der Zeit, bis Fußball ein Sport der Schickeria geworden ist, wo das Spiel an sich nur noch nebenher läuft. Auch die "Bastion" Stehplätze wird irgendwann fallen.


Hast Du nicht unrecht. Jedoch werden gerade die Stehplätze nicht fallen, da diese Teil der Vermarktungsstrategie sind. Dort werden schließlich die Bilder geliefert die man braucht um das ganze auch international zu vermarkten (seht her bei uns gibt es noch eine Fankultur).

Auch ist doch Fussball schon längst ein Sport der Schickeria bzw. besser Verdiener geworden. Schau dir doch einfach mal die Entwicklung der Preise an. Welcher "normal" Arbeitnehmer kann es sich noch leisten regelmäßig ins Stadion zu gehen? Von dem Arbeitslosen der seinen Verein liebt will ich gar nicht anfangen. Da bist Du schnell mal hundert oder mehr Euro an einem Spieltag los, wenn Du z.B. mit deinem Kind zum Fussball willst. Auch Fan Artikel mit Mondpreisen zeugen davon wie sehr die Vereine ihre Fans lieben. (und da ist der BVB nicht von ausgenommen)

Die alternative Fernsehn gibt es auch nicht unbedingt, den auch Sky, Dazn etc. muss man sich erst einmal leisten können. Und es gibt genug Fussball Fans denen 30 Euro oder mehr pro Monat verdammt weh tun.

Insgesamt also eine Entwicklung die uns allen nicht gefallen kann aber solange die unterschiedlichen Fanlager keine gemeinsame Strategie finden wird sich daran auch leider nichts ändern.

Ein wirklicher Boykott von Spielen wäre z.B. eine Möglichkeit. Heißt das für ein paar Spieltage keiner mehr ins Stadion geht und dann einfach deutlicher wird was die Konsequenz dieser Politik ist. Das kann aber nur funktionieren wenn das bei allen Spielen des Spieltages geschieht.

Wobei hier natürlich das Problem besteht das es genug geben würde dich sich eher über die freien Karten freuen würden als den Boykott zu unterstützen.

Neu auf schwatzgelb.de: Raus aus der Empörungsspirale!

FourrierTrans, Dortmund, Samstag, 24.06.2017, 21:52 (vor 2468 Tagen) @ baxterbln
bearbeitet von FourrierTrans, Samstag, 24.06.2017, 21:56

Die "großen Dinge" haben wir Fans beim Thema "Fußball" doch schon lange verloren. Egal ob im Clubfußball (die Plastikliga BuLi mit Leipzig, Hoffenheim und co. lässt grüßen), bei der Möglichkeit Fußball live im Fersehen zu sehen (also den interessanten) ohne immer das Portemonnaie aufmachen zu müssen, dem "Nationenfußball" (WM im Winter mit Dutzenden Teams am Popo der Welt), oder der Dämonisierung jeglicher Fankultur (Boah guck mal der Asi mit dem Bengalo [auch wenn ich Pyro ebenfalls nicht brauch]). Ist nur eine Frage der Zeit, bis Fußball ein Sport der Schickeria geworden ist, wo das Spiel an sich nur noch nebenher läuft. Auch die "Bastion" Stehplätze wird irgendwann fallen.

Hast Du nicht unrecht. Jedoch werden gerade die Stehplätze nicht fallen, da diese Teil der Vermarktungsstrategie sind. Dort werden schließlich die Bilder geliefert die man braucht um das ganze auch international zu vermarkten (seht her bei uns gibt es noch eine Fankultur).

Im Grunde stimmt das. Aber bei wievielen Bundesligaclubs ist das denn noch so? Borussia, GE, Köln, Gladbach, HSV, Bremen, Frankfurt, Berlin. Sollten davon noch 2 die Bundesliga verlassen und dafür weitere No-Name-Clubs aufsteigen, ist das doch irgendwann auch nur noch die kleine Minderheit, wo Stehplätze wirklich noch eine Tradition haben.

Auch ist doch Fussball schon längst ein Sport der Schickeria bzw. besser Verdiener geworden. Schau dir doch einfach mal die Entwicklung der Preise an. Welcher "normal" Arbeitnehmer kann es sich noch leisten regelmäßig ins Stadion zu gehen? Von dem Arbeitslosen der seinen Verein liebt will ich gar nicht anfangen. Da bist Du schnell mal hundert oder mehr Euro an einem Spieltag los, wenn Du z.B. mit deinem Kind zum Fussball willst. Auch Fan Artikel mit Mondpreisen zeugen davon wie sehr die Vereine ihre Fans lieben. (und da ist der BVB nicht von ausgenommen)

Das ist richtig. Ich mache das, so gut wie möglich, schon seit Jahren nicht mehr mit. Heißt für mich: Ich bezahle die DK und die Auswärtstickets (wenn ich fahre, immer nur die günstigsten) und sonst nichts. Gar nichts. Ich nehme Trinkpäckchen mit ins Stadion und ein trocknes Brötchen. Bier erst wieder, wenn ich ausm Stadion bin. Fanartikel kaufe ich nur von Fanclubs oder SG.de

Die alternative Fernsehn gibt es auch nicht unbedingt, den auch Sky, Dazn etc. muss man sich erst einmal leisten können. Und es gibt genug Fussball Fans denen 30 Euro oder mehr pro Monat verdammt weh tun.

Stimmt. Ich werde ab übernächster Saison keine internationalen Spiele mehr sehen können. Schade, aber naja. Mal sehen wie lange man mir noch eine Zusammenfassung im Stile von "Sportschau" gönnt. Aber gut, wenn das auch wegfallen sollte, sei's drum.

Insgesamt also eine Entwicklung die uns allen nicht gefallen kann aber solange die unterschiedlichen Fanlager keine gemeinsame Strategie finden wird sich daran auch leider nichts ändern.

Ein wirklicher Boykott von Spielen wäre z.B. eine Möglichkeit. Heißt das für ein paar Spieltage keiner mehr ins Stadion geht und dann einfach deutlicher wird was die Konsequenz dieser Politik ist. Das kann aber nur funktionieren wenn das bei allen Spielen des Spieltages geschieht.

Wobei hier natürlich das Problem besteht das es genug geben würde dich sich eher über die freien Karten freuen würden als den Boykott zu unterstützen.

So ist es. Man hat es von Seiten der Fußballclubs, DFL/DFB und co. geschafft, den Fußball in die oberen Gesellschaftsschichten zu transportieren, sodass es gar kein Problem wäre, wenn das "Kritikpublikum" und die "ewiggestrigen Fans" nicht mehr kommen. Gibt genügend Eventies, die die Plätze füllen.

Ich bin da seit einiger Zeit aber auch müde geworden. Wir haben gekämpft, viele Fanszenen und aktive Fanclubs, und wir haben verloren. Man muss sich nur mal vor Augen führen, welche Themen und Beschlüsse in den letzten 2 Monaten rund um den Fußball erötert und beschlossen wurden. Wahnsinn. Der "normale" Fan hat "den Krieg" gegen den Fußballkapitalismus schlichtweg verloren. Mir ist es mittlerweile irgendwie auch egal. Eine China-U20 in der Regionalliga West? Von mir aus. Eine Weltliga mit Auswärtsspielen in Boston? Macht doch.

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