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Reuters: Anklage gegen Paul Manafort, Ex-Wahlkampfmanager von Trump, erhoben. (Sonstiges)

Scrutinizer, Montag, 30.10.2017, 13:30 (vor 2369 Tagen)

Außerdem gegen Rick Gates, einen Geschäftspartner von Trump.

CNN berichtet zudem, Manafort habe sich freiwillig dem FBI gestellt.

Mal sehen, wie sich die Dinge entwickeln, ob Trump Mueller noch feuert und/oder seine Buddies begnadigt.

Happy Indictment Day!

George Papadopoulos

Scrutinizer, Dienstag, 31.10.2017, 06:38 (vor 2368 Tagen) @ Scrutinizer

Das Statement of Offense (Link) liest sich wie ein schlechter Film, dessen Plot sich ein 13jähriger ausgedacht hat. Hätte ich nicht genau diese Mischung aus Selbstüberschätzung, Dummheit und Naivität von Leuten in Trumps Kreisen erwartet, würde ich aus dem Staunen nicht herauskommen.

Interessant ist die Fußnote auf Seite 8. Kann man auf zwei ganz unterschiedliche Arten lesen; mal sehen, wann sich klärt, welche korrekt ist.
Einer der im Dokument namentlich nicht erwähnten Personen ist wohl Paul Manafort (Autor der in Fußnote zitierten weitergeleiteten E-Mail), ein anderer Sam Clovis.

Es bleibt spannend, wer als nächster dran ist und was ihm (oder ihr) vorgeworfen wird.

Und Carter Page redet Live im TV frei daher

Freyr, Dienstag, 31.10.2017, 03:15 (vor 2368 Tagen) @ Scrutinizer
bearbeitet von Freyr, Dienstag, 31.10.2017, 03:21

Der ehemalige außenpolitische Berater der Präsidentschaftskandidatur hat heute in der Sendung All In gegenüber Chris Hayes: "I 'probably' talked Russia with staffer charged in Mueller probe", geantwortet. Und auf die Frage ob er denn schon einen Anwalt habe, war die Antwort im Grunde: Nicht wirklich. Der Moderator war über all das was er da zugegeben hat sichtlich erstaunt. Manchmal kann man sich über manche Menschen nur wundern. Dem würde doch wohl jeder vertrauete Mensch sofort anraten zu schweigen.

Soll nicht unser und Muellers Schaden sein. Unterhaltsam ist es.

msnbc.com/all

"Carter Page reacts to indictments, Papadopoulos plea"

Das ändert genau gar nichts

Knüppler17 ⌂, Montag, 30.10.2017, 17:03 (vor 2369 Tagen) @ Scrutinizer

Die Anklageschrift (offizielle Quelle) ist für Trump ein Sechser im Lotto. Kein einziger Vorwurf hängt mit Trump oder der Wahl 2016 zusammen - stattdessen geht es um Steuerhinterziehung, Schwarzkonten, Meineid und Verstöße gegen den Lobbying Disclosure Act bzw. Honest Leadership and Open Government Act. Trump kann sich am Ende also noch dafür feiern lassen, Manafort als unsauberen Geschäftsmann erkannt und deshalb gefeuert zu haben. Und genau das ist die Message, die bei seinen Wählern verfangen wird.

Ansonsten sitzt Trump recht ordentlich im Sattel. Seine Zustimmungswerte stabilisieren sich bei 38%, die 36,8% von Clinton (nach 4 Monaten) hat er nie erreicht. Gewählt wurde er letztes Jahr von 26,3% der Wahlberechtigten, d.h. 38% bieten einen aussreichenden Puffer, so lange seine Mobilisierungskraft anhält. Und wenn man das Beispiel NFL nimmt, mobilisiert Trump halt nun einmal wie Hölle: Am Tag nach seinem "Hurensohn"-Kommentar gingen die NFL-Ticketverkäufe knapp 20% zurück, das Topspiel der Woche erreichte die niedrigste Einschaltquote seit 2006. Trump-Wähler sahen die NFL am Tag vor Trumps Rede zu 60% positiv und 20% negativ, Mitte Oktober zu 28% positiv und 62% negativ (NY Times) - damit war die heilige NFL plötzlich in den Top 7 der umstrittensten Marken der USA und dort das einzige Nicht-Medienunternehmen neben der Trump-Brand. Trump trifft messerscharf den Nerv seiner Wähler und schafft es nach wie vor, zu mobilisieren. Jeden Russland-Vorwurf halten seine Wähler für eine bösartige Erfindung der Lügenpresse oder des Deep State und jede vermutete Fake News gegen den Präsidenten führt eher dazu, dass sich die Positionen weiter verhärten.

Letztlich werden die Demokraten auch nichts ändern können, wenn sie nicht endlich ihre Probleme lösen. Seit 2009 haben sie 1030 (!) Entscheidungsträger in Bund und Staaten verloren. Zu Obamas Amtsantritt hatten sie 18 Trifectas (Mehrheit in beiden Parlamentskammern + Gouverneur), die Republikaner 9 - heute haben die Demokraten 6, die Republikaner 26. Der gleiche Prozess spiegelt sich auf kommunaler Ebene von Schulaufsichten bis Staatsanwaltschaften, die in den USA direkt von den Bürgern gewählt werden. Doch statt den eigenen Saustall einmal in Ordnung zu bringen, Personal und wählbare Programme zu entwickeln, heulen die Demokraten seit einem Jahr über Russland, Putin, Hillarys eigentlichen Wahlsieg etc. herum. Und haben dieses Jahr jede Special Election für den Kongress verloren - nicht einmal in der Akademikerhochburg Atlanta, wo sie über 30 Mio Dollar (!) in den Wahlkampf eines Kandidaten steckten, konnten sie sich gegen einen Republikaner durchsetzen. Im Dezember wird in Alabama der Senats-Nachfolger von Jeff Sessions gewählt, auch da steht es nach derzeitigen Umfragen Kopf an Kopf (42-42). Weil Trumps Favorit "zu nahe am Mainstream" lag, tritt für die Republikaner ein christlicher Fanatiker an (der schon zweimal als Richter entlassen wurde, weil er selbst im Bible Belt übertrieben christlich agierte). Wenn die Demokraten nicht einmal solche Wahlen klar für sich entscheiden können, fast ein ganzes Jahr seit Clintons Niederlage nullkommanull Profil hinzugewinnen konnten und trotz jedes einzelnen Trump-Skandals noch immer nicht auf die Beine kommen, ist das für sie ein existenzbedrohendes Problem.

Wer immer noch glauben mag, dass Trump keine Chance auf eine Wiederwahl hat oder diese Anklage bzw. irgendeine Aussage irgendeines Beraters ihn ernsthaft in Bedrängnis bringen kann, schätzt die gegenwärtige Situation in den USA imho deutlich falsch ein. Trump-Wähler bekommen genau das, was sie wollten: Politischen Stillstand im "regelungswütigen Washington", eine Zerstörung des Staatsapparats von innen heraus und dazu "cocky behaviour" gegenüber ausländischen Feinden. Obendrein sind sie ein Troll des politischen Systems und freuen sich ungemein über jeden verheulten Kommentar eines Demokraten, der die Situation ganz schlimm findet und sich nicht zu helfen weiß. Typen wie Steve Bannon, Milo Yiannopoulos, Alex Jones oder Sean Hannity ernähren sich geradezu von Hass, Wut, Heulerei und Hilflosigkeit der Demokraten und tragen genau diese Stimmung jeden Tag aufs Neue in die Wohnzimmer der Trump-Wähler. Und wenn Fox News Jeff Flakes Brandrede im Senat gegen Trump auf seiner Webseite mit den Worten "Wo ich mit Trump zusammenarbeiten kann" überschreibt, sollte man einfach nicht davon ausgehen, dass mehr als nur Bruchstücke dieser ganzen Investigation jemals bei den Trump-Wählern ankommen werden. Die glauben immerhin noch zu 68%, dass Millionen illegale Einwanderer gewählt hätten und sind zu 52% der Meinung, die Präsidentschaftswahlen 2020 sollten so lange verschoben werden, bis dieses (nicht-existente) Problem gelöst wurde...

Das ändert genau gar nichts

uwelito, Wambel/ Westpfalz/ Waldhof, Dienstag, 31.10.2017, 12:02 (vor 2368 Tagen) @ Knüppler17

Wenn man sich das Universum der Trumpwähler anschaut (https://www.washingtonpost.com/news/monkey-cage/wp/2017/06/05/its-time-to-bust-the-myth-most-trump-voters-were-not-working-class/), dann war auch nicht wirklich zu erwarten, dass innerhalb eines Jahres die Stimmung grundsätzlich gegen ihn umschlagen könnte. Latenter Rassismus und dumpfer Nationalismus, um mal zwei grundsätzlich gemeinsame Nenner vieler Trump- Wähler zu nennen, sind ja auch konjunkturunabhängig. Allerdings würden die ca. 25 bis 30 % der Abgehängten und Wenigverdiener, die Trump gewählt haben, ohne die Untersuchungen im Zusammenhang mit der Russlandaffäre so langsam aber sicher wohl zu einer wachsenden Gefahr für ihn werden. Weil die feststellen würden, dass es ihnen wirtschaftlich genau so schlecht geht wir vorher, dass sich das Rad der globalen wirtschaftlichen Entwicklung durch dummpfes Getöse nicht zurückdrehen lässt. Die Auswirkungen der geplanten Taxcuts würden zudem zweifelsohne auch die ärmeren Weißen die ihn gewählt haben hart treffen (https://www.theguardian.com/us-news/2016/nov/23/trump-tax-plan-cuts-wealthy-low-income-inequality). Dies wäre ohne Russland auch unter diesen Leuten durchaus ein gefährliches Thema. Siehe Obamacare.

Paradoxerweise helfen die Russlanduntersuchung und die diversen anderen Skandale und Skandälchen Trump aber gerade in dieser Wählergruppe aktuell ungemein, da durch sie die Theorie der Hexenjagd weiter kultiviert werden kann. Der Mob im Mob wird beschäftigt und abgelenkt.

Das wird ihm aus meiner Sicht aber mittelfristig auch nicht helfen können, um im Amt zu bleiben. Wenn irgendwann mal alle Karten auf dem Tisch liegen werden wird er geopfert. Der Stachel hat begonnen sich stetig durch die Außenkammern immer weiter nach innen zu bohren und wird irgendwann genau ins Herz treffen. So wünsche ich mir das zumindest :-).

Das ändert genau gar nichts

Knüppler17 ⌂, Dienstag, 31.10.2017, 14:33 (vor 2368 Tagen) @ uwelito

Allerdings würden die ca. 25 bis 30 % der Abgehängten und Wenigverdiener, die Trump gewählt haben, ohne die Untersuchungen im Zusammenhang mit der Russlandaffäre so langsam aber sicher wohl zu einer wachsenden Gefahr für ihn werden. Weil die feststellen würden, dass es ihnen wirtschaftlich genau so schlecht geht wir vorher, dass sich das Rad der globalen wirtschaftlichen Entwicklung durch dummpfes Getöse nicht zurückdrehen lässt. Die Auswirkungen der geplanten Taxcuts würden zudem zweifelsohne auch die ärmeren Weißen die ihn gewählt haben hart treffen (https://www.theguardian.com/us-news/2016/nov/23/trump-tax-plan-cuts-wealthy-low-income-inequality). Dies wäre ohne Russland auch unter diesen Leuten durchaus ein gefährliches Thema. Siehe Obamacare.

Da ist mE der Wunsch Vater des Gedankens. So gut wie alle Republikaner, so sehr sie Trump auch verabscheuen oder sich von ihm abwenden, können sich im Zweifel darauf einigen, keinen demokratischen Präsidenten zu wählen. Lieber bleiben sie bei der Wahl zuhause oder hacken sich die Hand ab, als einen Kandidaten wie Obama zu unterstützen. Diejenigen, die Trump heute noch die Stange halten, dürften tatsächlich nur noch seine überzeugten Anhänger sein.

Das wird ihm aus meiner Sicht aber mittelfristig auch nicht helfen können, um im Amt zu bleiben. Wenn irgendwann mal alle Karten auf dem Tisch liegen werden wird er geopfert.

Ich traue den Republikanern dieses Rückgrat nicht zu. Sämtliche Senatoren, die so öffentlichkeitswirksam gegen Trump wettern, stimmten bislang in satt über 90% der Fälle in Trumps Sinne ab. Es gibt zwar Leute wie Flake, Corker oder McCain, deren politische Karriere demnächst vorbei sein wird und die sich deshalb aus dem Fenster lehnen können, doch auch sie werden es nicht übers Herz bringen, z.B. eine Wahlempfehlung für einen Demokraten auszusprechen. Die Abneigung gegenüber den Demokraten ist so stark (vice versa), dass es hier doch wohl beim Theaterdonner bleiben wird. Wenn die Demokraten eine Chance haben wollen, müssen sie ihre eigene Wählerschicht zusammenbringen und die gesellschaftliche Mehrheit, die sie zweifelsohne repräsentieren, in entsprechender Zahl an die Urnen treiben.

Das ändert genau gar nichts

uwelito, Wambel/ Westpfalz/ Waldhof, Dienstag, 31.10.2017, 15:17 (vor 2368 Tagen) @ Knüppler17

Du hast Recht, meine Analyse beruht sicherlich zu einem gewissen Anteil auf Zweckoptimismus. Allerdings hat Trump auf der anderen Seite 2016 schon klar eine mathematische Stimmenmehrheit (popular vote) verpasst. Die Frage ist, ob und in welchen Staaten er soviele Verluste hinnehmen muss, dass sie effektiv an die Dems gehen. Diese Chance dürfte in den traditionellen Dem-Staaten grundsätzlich gegeben sein, ja vielleicht auch nur durch zukünftige Nichtwähler, die zuletzt Trump gewählt haben und sich jetzt komplett abwenden werden.

Mit Blick auf das Rückgrat der Republikaner: ich bin überzeugt, dass bei vielen der Senatoren älteren Baujahrs immer noch das Feindbild aus dem kalten Krieg existiert und viele Collusion in diesem besonderen Fall im Grunde moralisch gleichsetzen mit Landesverrat. Mir ist schon klar, dass da ganz viele miese Schmierlappen beieinandersitzen, aber in diesem speziellen Fall wirken Putin, KGB usw. als nicht zu unterschätzende Multiplikatoren. Man wird sehen.

Das ändert genau gar nichts

Ulrich, Montag, 30.10.2017, 22:59 (vor 2368 Tagen) @ Knüppler17

Ich würde mich im Augenblick nicht zu weit aus dem Fenster hängen.

Mag sein das Robert Mueller nichts gegen Donald Trump in der Hand hat. Genau so gut ist es aber auch möglich dass er sein Pulver trocken hält.

Mueller ist ein Profi. Er weiß zweifellos dass er wenn es um Trump geht nur einen Schuss frei hat. Und der muss sitzen - falls er sich zum Schuss entschließt.

Das ändert genau gar nichts

Ulrich, Dienstag, 31.10.2017, 00:17 (vor 2368 Tagen) @ Ulrich

Mueller hat diesen Papadopolous im Juli verhaftet, ihn zu einem Deal verpflichtet und bereits vor einem Monat die Anklage eingereicht. Nichts davon ist nach draußen gedrungen. Wenn das eines sagt, dann dass es keine/kaum Leaks gibt. Ich bin ziemlich positiv dass sie noch eine Menge in der Hand haben von dem wir keine Ahnung haben.

Das ändert genau gar nichts

uwelito, Wambel/ Westpfalz/ Waldhof, Dienstag, 31.10.2017, 12:17 (vor 2368 Tagen) @ Kulibi77

Mueller hat diesen Papadopolous im Juli verhaftet, ihn zu einem Deal verpflichtet und bereits vor einem Monat die Anklage eingereicht. Nichts davon ist nach draußen gedrungen. Wenn das eines sagt, dann dass es keine/kaum Leaks gibt. Ich bin ziemlich positiv dass sie noch eine Menge in der Hand haben von dem wir keine Ahnung haben.

No doubt:

The indictment also hints heavily that Mueller's team knows far more than it is disclosing to the public.

"These facts do not constitute all of the facts known to the parties concerning the charged offenses; they are being submitted to demonstrate that sufficient facts exist that the defendant committed the offense to which he is pleading guilty," reads the statement of offense.

Quellen: Anklageschrift Papadopoulus/sowie:http://thehill.com/homenews/administration/357924-mueller-strikes-with-first-charges

#grabhimbyhispussy

Das ändert genau gar nichts

AdamSmith, ..., Montag, 30.10.2017, 23:22 (vor 2368 Tagen) @ Ulrich

Ich würde mich im Augenblick nicht zu weit aus dem Fenster hängen.

Mag sein das Robert Mueller nichts gegen Donald Trump in der Hand hat. Genau so gut ist es aber auch möglich dass er sein Pulver trocken hält.

Häufig umfassen die ursprünglichen Anklagen nur soviel belastende Informationen, wie notwendig ist, um den Fall von Grand Jury bestätigen zu können. Man kann aus den unterschiedlichsten Gründen Informationen zurückhalten: Um weitere potentielle Angeklagte nicht aufzuscheuchen, um zu testen, ob sie Fehler machen, ...

Mueller hat es geschafft, einen ehemaligen Anwalt von Manafort zur Aussage zu dem Themenkomplex zu verpflichten und Anwaltsprivileg in dem Fall aufgehoben. Auch das spricht nicht dafür, dass diese erste Anklage gegen Manafort das Maximum dessen ist, wass die US-Behörden an, vor Gericht verwertbaren, Informationen haben.

Wenn Mueller nichts in der Hand hätte, hätte er 16 der fähigsten Juristen des Landes für die Mitarbeit gewinnen können. Die, soweit ich es mitbekommen habe, alle freiwillig für Mueller arbeiten.

Mueller ist ein Profi. Er weiß zweifellos dass er wenn es um Trump geht nur einen Schuss frei hat. Und der muss sitzen - falls er sich zum Schuss entschließt.

In den Anklagen gegen Manafort und Gates und der Information gegen Papadopoulos stehen genug hinweise auf zukünftige Ziele. Zudem die Frage, ob Papadodpoulos verwanzt war (proactive cooperator) - es hat niemand mitbekommen, dass er bereits vor drei Monaten festgenommen wurde. Es gab Mitte August einen auffälligen Artikel in der Washington Post.
Für Manafort und Gates stellt sich nicht nur die Frage, inwieweit sie ihren Auftraggeber schützen. In der Anklage gibt es auch hinweise, dass sich zumindest Manaforts Familie strafbar gemacht haben könnte.

Papadopouslos ist übrigens ein Bilderbuch-Beispiel für den Grundsatz: Rede nie mit der Polizei oder der Staatsanwaltschaft. Hätte er nicht das FBI angelogen und dann versucht, Spuren zu verwischen, indem er seinen Facebook-Account löschte, wäre er jetzt gut verdienender Trump-Lobbyist.

Die Trump-Kampagne wusste ca. vier Wochen, nachdem Podesta/der DNC gehackt wurde davon.

Das ändert genau gar nichts

uwelito, Wambel/ Westpfalz/ Waldhof, Dienstag, 31.10.2017, 12:27 (vor 2368 Tagen) @ AdamSmith

Ich würde mich im Augenblick nicht zu weit aus dem Fenster hängen.

Mag sein das Robert Mueller nichts gegen Donald Trump in der Hand hat. Genau so gut ist es aber auch möglich dass er sein Pulver trocken hält.

Häufig umfassen die ursprünglichen Anklagen nur soviel belastende Informationen, wie notwendig ist, um den Fall von Grand Jury bestätigen zu können. Man kann aus den unterschiedlichsten Gründen Informationen zurückhalten: Um weitere potentielle Angeklagte nicht aufzuscheuchen, um zu testen, ob sie Fehler machen, ...

Mueller hat es geschafft, einen ehemaligen Anwalt von Manafort zur Aussage zu dem Themenkomplex zu verpflichten und Anwaltsprivileg in dem Fall aufgehoben. Auch das spricht nicht dafür, dass diese erste Anklage gegen Manafort das Maximum dessen ist, wass die US-Behörden an, vor Gericht verwertbaren, Informationen haben.

Wenn Mueller nichts in der Hand hätte, hätte er 16 der fähigsten Juristen des Landes für die Mitarbeit gewinnen können. Die, soweit ich es mitbekommen habe, alle freiwillig für Mueller arbeiten.

Mueller ist ein Profi. Er weiß zweifellos dass er wenn es um Trump geht nur einen Schuss frei hat. Und der muss sitzen - falls er sich zum Schuss entschließt.

In den Anklagen gegen Manafort und Gates und der Information gegen Papadopoulos stehen genug hinweise auf zukünftige Ziele. Zudem die Frage, ob Papadodpoulos verwanzt war (proactive cooperator) - es hat niemand mitbekommen, dass er bereits vor drei Monaten festgenommen wurde. Es gab Mitte August einen auffälligen Artikel in der Washington Post.
Für Manafort und Gates stellt sich nicht nur die Frage, inwieweit sie ihren Auftraggeber schützen. In der Anklage gibt es auch hinweise, dass sich zumindest Manaforts Familie strafbar gemacht haben könnte.

Papadopouslos ist übrigens ein Bilderbuch-Beispiel für den Grundsatz: Rede nie mit der Polizei oder der Staatsanwaltschaft. Hätte er nicht das FBI angelogen und dann versucht, Spuren zu verwischen, indem er seinen Facebook-Account löschte, wäre er jetzt gut verdienender Trump-Lobbyist.

Die Trump-Kampagne wusste ca. vier Wochen, nachdem Podesta/der DNC gehackt wurde davon.

Das ja selbst durch echte Dummheit nicht zu erklären, sondern nur durch panische Angst um den eigenen Hintern. Ein gefundenes Fressen für jeden Special Agent auf Netflix. Lassen wir das mal den Papa machen.... werden die sich gedacht und ihn als wandelnden Voicerecorder durch die Gegend geschickt haben.

Das ändert genau gar nichts

Knüppler17 ⌂, Dienstag, 31.10.2017, 00:25 (vor 2368 Tagen) @ AdamSmith

Das sind alles richtige Punkte. Meine Aussage von oben bezog sich auch nur auf den Status Quo: Die Anklage gegen Manafort und Gates ändert nichts zu Trumps Ungunsten und gerade die große Erwartungshaltung bei Manafort wurde letztlich ja enttäuscht. Natürlich ist es möglich, dass da irgendwann noch mehr ans Tageslicht kommt, verlassen sollte man sich darauf aber nicht. Es kann genausogut ein Lobbyskandal bleiben, wie es ihn in den USA immer wieder einmal gegeben hat - dann bliebe die demokratische Darstellung das, was sie derzeit ist: eine Verschwörungstheorie.

Da politische Kampagnen in den USA mit harten Bandagen kämpfen und so gut wie jedes Mittel recht ist, gerade die Grauzone zwischen legal-und-gerade-noch-legitim, legal-aber-illegitim und illegal maximal beansprucht wird, bin ich mir im Übrigen sicher, dass in den nächsten Monaten und Jahren noch viele unschöne Details ans Tageslicht kommen werden. Die Frage wird dann sein, ob das justiziabel oder einfach nur als Geschmacklosigkeit zu sehen ist. Hier gilt allerdings, dass die Demokraten - entgegen ihres öffentlichen Auftretens - nicht wesentlich zurückhaltender agieren als die Republikaner. Wenn irgendjemandem belastendes Material von irgendjemandem angeboten worden wäre, wäre mit Sicherheit bei allen Kandidaten der erste Impuls ein "super, her damit" gewesen. Da käme es also wieder darauf an, wie sich das Verhalten im späteren Verlauf entwickelt hat (wenn z.B. klar wird, dass die Daten explizit zu diesem Zweck gestohlen wurden) bzw. ob dem Kandidaten selbst ein Vorwurf gemacht werden kann. I.d.R. sind zu diesem Zweck Berater zwischengeschaltet oder die richtig üblen Nummern in Super PACs organisatorisch getrennt, um den Kandidaten unwissend und aus der Schusslinie zu halten. Gefährlich könnte Trump da ggf. seine Vorliebe werden, Familienangehörige zu betrauen, sich selbst einzumischen und die Grenzen verschwimmen zu lassen. Und sollte Papadopoulos als V-Mann für das FBI gearbeitet haben, würden sich daraus letztlich auch wieder kritische Fragen ergeben.

Meine persönliche Vermutung bleibt weiterhin die einfachste, die sich aus den verfügbaren Informationen annehmen lässt: Russische Akteure haben extreme Anstrengungen unternommen, um Social Media mit Anzeigen und Bot-Einträgen zu beeinflussen und damit die Stimmung gegen Clinton zu steuern. Andersherum haben windige Typen versucht ihren Zugang zu Trump zu versilbern, was russische Akteure ebenfalls genutzt haben könnten (entweder um Trump zu ködern, ihn zu testen oder ihm zu schaden). In beiden Fällen konnten gewisse Erfolge erzielt werden, was kein Ruhmesblatt für die USA war, aber auch keine Verschwörung eines Kandidaten mit einer ausländischen Regierung zulasten des eigenen Landes.

Das ändert genau gar nichts

AdamSmith, Dienstag, 31.10.2017, 00:34 (vor 2368 Tagen) @ Knüppler17
bearbeitet von Kulibi77, Dienstag, 31.10.2017, 00:48

Da will ich für mich auch nochmal ergänzen: Ich glaube nicht dass Trump tatsächlich offensiv die Zusammenarbeit mit Russland suchte. Aber als vollkommen moralfreier Politiker hat er es dankend angenommen. Und natürlich ist es auch denkbar (bzw. in meinen Augen absolut sicher) dass Russland ein dreifaches Spiel spielt:

1. Priorität: Clinton verhindern
2. Priorität: eigene Interesse durchsetzen, also die Trumpkampagne auf diesen Pfad bringen (Aufhebung der Sanktionen; Anerkennung der Krim-Annektion; Syrien)
3. falls 2. nicht funktioniert, das Vertrauen in demokratische Institutionen erschüttern, innenpolitischen Zwiespalt sehen und damit ultimativ die Macht der USA schwächen

Alle 3 Ziele erreichen sie indem sie sich an die Trumpkampagne ranwanzen. Das erste Ziel haben sie definitiv erreicht. Das zweite Ziel scheint durchaus Trumps Interesse zu sein, aber der Kongress bzw. die Republikaner hindern ihn. Das dritte Ziel ist die Exit-Strategie falls Ziel 2 nicht erreicht wird. Es würde mich also nicht wundern, wenn die Russen am Ende ihren Beitrag leisten um Trump zu erledigen.

Und falls Trump willens war sich auf die 2. Priorität einzulassen, dann will ich es nicht ausschließen dass Bestechung oder Erpressung im Spiel war.

Das ändert genau gar nichts

Garum, Bornum am Harz, Dienstag, 31.10.2017, 06:41 (vor 2368 Tagen) @ Kulibi77

Da will ich für mich auch nochmal ergänzen: Ich glaube nicht dass Trump tatsächlich offensiv die Zusammenarbeit mit Russland suchte. Aber als vollkommen moralfreier Politiker hat er es dankend angenommen. Und natürlich ist es auch denkbar (bzw. in meinen Augen absolut sicher) dass Russland ein dreifaches Spiel spielt:

1. Priorität: Clinton verhindern
2. Priorität: eigene Interesse durchsetzen, also die Trumpkampagne auf diesen Pfad bringen (Aufhebung der Sanktionen; Anerkennung der Krim-Annektion; Syrien)
3. falls 2. nicht funktioniert, das Vertrauen in demokratische Institutionen erschüttern, innenpolitischen Zwiespalt sehen und damit ultimativ die Macht der USA schwächen

Alle 3 Ziele erreichen sie indem sie sich an die Trumpkampagne ranwanzen. Das erste Ziel haben sie definitiv erreicht. Das zweite Ziel scheint durchaus Trumps Interesse zu sein, aber der Kongress bzw. die Republikaner hindern ihn. Das dritte Ziel ist die Exit-Strategie falls Ziel 2 nicht erreicht wird. Es würde mich also nicht wundern, wenn die Russen am Ende ihren Beitrag leisten um Trump zu erledigen.

Und falls Trump willens war sich auf die 2. Priorität einzulassen, dann will ich es nicht ausschließen dass Bestechung oder Erpressung im Spiel war.

Wurde Trump nicht auch indirekt von den Russen gesponsert? Gab es da nicht
irgendwelche verdächtige Imobiliengeschäfte?

Das ändert genau gar nichts

Scrutinizer, Dienstag, 31.10.2017, 06:51 (vor 2368 Tagen) @ Garum

Es gab vielfältige Deals zwischen Trump-Organisationen, Geschäftspartnern und russischen Geschäftspartnern.
Gesponsert ist aber vielleicht nicht das richtige Wort, denn nicht per se ist jede Geschäftsbeziehung mit Russen gleichzusetzen mit Grooming eines Kandidaten in the making (in den Jahren, bevor Trump offiziell als Kandidat antrat) oder des de facto Kandidaten.

Mueller hat sich Trumps Geschäfte mit Russen angeschaut, wenn man Medien glauben darf; tut es vielleicht immer noch. Man muss abwarten, ob wir dazu noch was hören werden.

Das ändert genau gar nichts

AdamSmith, ..., Dienstag, 31.10.2017, 01:18 (vor 2368 Tagen) @ Kulibi77

Die drei Ziele sehe ich auch, und zumindest das dritte Ziel ist äußerst erfolgreich. Wobei es vor allem die US-Amerikaner selber sind, die sich gegenseitig das Leben schwer machen. Da ist Putin und seine Propaganda-Maschine nicht viel mehr als eine Pumpe, die kontinuierlich Benzin auf das dumpsterfire US-Zivilgesellschaft schüttet.

Inwiefern Trump zusätzliche finanzielle Vorteile aus einer hypothetischen Kollaboration mit Putin zieht oder damit nur das Investment russischer Geldgeber in "seine" Immobilienprojekte sichern will ist noch offen.
Die Trump-Organisation und Geldwäsche sind ein riesiges Thema.

Über den Punkt, wo man Trump, Russland, Manipulation, Geldwerte Vorteile via soziale Medien als Verschwörungstheorie abstempeln kann ist man schon weit hinaus. Um Familie Flynn und Rudy Giuliani ist es ebenfalls erstaunlich ruhig geworden. Trump hat Manafort nicht bezahlt.

Das ändert genau gar nichts

Knüppler17 ⌂, Dienstag, 31.10.2017, 01:12 (vor 2368 Tagen) @ Kulibi77

In diesen Punkten sind wir - falls es nicht schon deutlich geworden sein sollte - komplett beieinander.

Das ändert genau gar nichts

disk_error, Montag, 30.10.2017, 17:34 (vor 2369 Tagen) @ Knüppler17

Schaut man rein auf die zahlen, macht Trump ja auch einen guten Job.

Der Angekündigten Börsencrash hat nicht stattgefunden. Das Gegenteil ist er Fall, Dow Jones auf Rekordhoch, große Konzerne investieren Mrd in die USA. Arbeitslosenzahlen so niedrig wie schon lange nicht mehr.

All das wovor die Medien gewarnt haben ist nicht eingetreten.

Für mich hat sich bis Dato nichts verändert, alles läuft weiter. Trump hat sogar höhere Beliebtheitswerte als Macron. Der von der Presse ernannten Könige der EU.

Wenn das also so weiter geht in den USA und danach sieh es aus, wird Trump eine sehr erfolgreicher Präsident. Ob uns das gefällt oder nicht, den USA scheint es mit Trump relativ gut zu gehen.

Das ändert genau gar nichts

uwelito, Wambel/ Westpfalz/ Waldhof, Dienstag, 31.10.2017, 14:10 (vor 2368 Tagen) @ disk_error
bearbeitet von uwelito, Dienstag, 31.10.2017, 14:17

Schaut man rein auf die zahlen, macht Trump ja auch einen guten Job.

LOL.

Der Angekündigten Börsencrash hat nicht stattgefunden. Das Gegenteil ist er Fall, Dow Jones auf Rekordhoch,

Teilweise wegen Trumps nicht gehaltener Ankündigungen, teilweise wegen einer fundamental guten Entwicklung, die mit Trump gar nichts zu tun haben. Remember an der Börse sind Entscheidungen zu 50 % emotional, zu 50% auf belastbaren Fakten begründet.

Check:www.manager-magazin.de/lifestyle/artikel/aktien-kaufen-darum-ist-die-trump-rally-vielleicht-keine-trump-rally-a-1139222.html


große Konzerne investieren Mrd in die USA.

Check:www.faz.net/aktuell/wirtschaft/nach-trumps-amtsantritt-auslaendische-unternehmen-investieren-weniger-in-amerika-15087505.html

Arbeitslosenzahlen so niedrig wie schon lange nicht mehr.

Dann warte mal die nächsten Monate ab:

Check:www.zeit.de/politik/ausland/2017-06/usa-arbeitslosigkeit-rekordtief

All das wovor die Medien gewarnt haben ist nicht eingetreten.

Really?
Check:www.deutschlandfunk.de/donald-trump-und-rechte-gewalt-rassisten-fuehlen-sich.694.de.html?dram:article_id=393722

Für mich hat sich bis Dato nichts verändert, alles läuft weiter.

Wahrscheinlich stimmt das sogar ;-)

Trump hat sogar höhere Beliebtheitswerte als Macron. Der von der Presse ernannten Könige der EU.

Wo? In Kentucky? Oder Marseille?

Wenn das also so weiter geht in den USA und danach sieh es aus, wird Trump eine sehr erfolgreicher Präsident.

LOL

Ob uns das gefällt oder nicht, den USA scheint es mit Trump relativ gut zu gehen.

Kommt drauf an, in welche Richtung man es dreht.

Check:www.zeit.de/politik/ausland/2017-08/gewalt-charlottesville-rechtsextreme-alex-fields

Check:http://m.huffpost.com/de/entry/16937742

Trump - Untergang in Raten

Freyr, Montag, 30.10.2017, 19:01 (vor 2368 Tagen) @ disk_error

Ja wie gut läuft es langfrsitig für die Menschen, für alle, nicht nur die 1000 reichsten, in den USA

Ein Sammelsurium
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U.S. lost jobs last month for the first time in 7 years
10.10.2017 - Erstmals seit 2009 gab es in einem Monat in der Bilanz Jobverluste
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Trump und Verbraucherschutz
-House Passes CHOICE Act In Move To Roll Back (Dodd–Frank Wall Street Reform and) Consumer Protection Act

"Das Dodd-Frank-Gesetz war beispielsweise nach der großen Finanzmarktkrise von 2007 erlassen worden. Es besteht aus einer ganzen Reihe von Maßnahmen, die die Finanzmärkte stabilisieren und die Finanzinstitute zu mehr Verantwortlichkeit zwingen sollen. Keine verrückten Geschäfte mehr mit ungedeckten Hauskrediten, zum Beispiel. "Dodd-Frank hat dafür gesorgt, dass es Standards gibt, die wirklich schlechte Entscheidungen der Banken verhindern sollen."
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Trump und Umwelt
-Trump revokes rule on bear and wolf hunting in Alaska refuges

-Trump administration working toward renewed drilling in Arctic National Wildlife Refuge

-Trump kündigt Pariser Vertrag
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USA: Auftakt zum Ende der Netzneutralität
Der neue Vorsitzende der Regulierungsbehörde FCC möchte der Netzneutralität die rechtliche Grundlage entziehen.
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Trump bringt den Frieden

-Seit Trump Präsident ist, entledigte er sich der Arbeit dass Luftschläge seiner Zustimmung als Präsident bedürfen, so dass die CIA entscheiden darf.

-Trump Has Dropped Record Number of Bombs on Middle East
"In Iraq and Syria, data shows that the United States is dropping bombs at unprecedented levels. In July, the coalition to defeat the Islamic State (read: the United States) dropped 4,313 bombs, 77 percent more than it dropped last July. In June, the number was 4,848 — 1,600 more bombs than were dropped in any one month under President Barack Obama since the anti-ISIS campaign started three years ago."

Von den Auswirkungen der ganzen Pläne und Versuche gar nicht erst anzufangen. (Einreiseverbot, Mauer, weitere Deregulierungspläne der Finanzwirtschaft)

Trump - Untergang in Raten

disk_error, Montag, 30.10.2017, 19:34 (vor 2368 Tagen) @ Freyr

Und ist das dieser Zusammenbruch vor dem alle gewarnt haben? Ich glaube nicht.
Die Medien/Politiker haben mit den Verlustängsten der Menschen gespielt, wählt ihr Trump geht die USA und danach die Welt unter.

Das Klimaabkommen zu kündigen ist Geschmacksache, wir haben es, halten uns nicht dran. Haben eine konstruierte Energiewende, die nichts als Geld kostet.
Wer das Klima wirklich schützen möchte, fängt bei dem größten Verschmutzern wie z.B. der bei der Hochseeschifffahrt, keine andere Branche verschmutzt die Atmosphäre so stark wie diese.

20 Schiffe – so dreckig wie eine Milliarde Autos
infosperber.ch/Wirtschaft/20-Schiffe--so-dreckig-wie-eine-Milliarde-Autos
Scheint vielen wohl zu einfach zu sein, lieber ein paar Diesel Fahrverbotszonen einrichten, damit bewirken wir globale gesehen richtig was.

Zu der Beliebtheit von Trump
medium.com/@danielbier/trump-isnt-as-unpopular-as-people-think-9c2d1752d66f

Das ändert genau gar nichts

Ironikus, Bochum, Montag, 30.10.2017, 17:53 (vor 2369 Tagen) @ disk_error

All das wovor die Medien gewarnt haben ist nicht eingetreten.

Mir scheint es ohnehin so, als hätte sich in der gesamten westlichen Welt eine weitreichenstarke, großartig vernetzte, aber unabhängig davon realitätsferne "Presse- und Künsteravantgarde", der es weniger um nüchterne Fakten, als um die eigene Ideologie geht, etabliert.
Wie schrieb Jörg Thadeusz kürzlich zur anhaltenden Kritik besonders an der öffentlich - rechtlichen treffend: "Wenn man sich die Facebook - Präsenz von "Monitor" anschaut, könnte man meinen, das 4.Reich stünde unmittelbar vor der Tür."

Piezo Piezo

hanno29, Berlin, Montag, 30.10.2017, 17:46 (vor 2369 Tagen) @ disk_error

Wenn das also so weiter geht in den USA und danach sieh es aus, wird Trump eine sehr erfolgreicher Präsident. Ob uns das gefällt oder nicht, den USA scheint es mit Trump relativ gut zu gehen.

klingt verdammt nach Aluhut.

Hat man Dir in St. Petersburg nicht gesagt, dass Trump nicht mehr unterstützt wird. Bei yahoo usw. halten sie sich daran.

Piezo Piezo

Ulrich, Montag, 30.10.2017, 22:53 (vor 2368 Tagen) @ hanno29

Hartnäckig ist er ja.

Und mittlerweile hat er wohl einige Nicks in Reserve.

Piezo Piezo

hanno29, Montag, 30.10.2017, 17:56 (vor 2369 Tagen) @ hanno29

Ich finde solche Aussagen , wenn man nicht in dem Land lebt , generell schwierig. Gut/Schlecht , was genau soll das heißen?
Klar, viele Amis hassen Trump. Aber viele auch eben nicht.
Aber klar , mit "Aluhut" hat man natürlich alle Argumente auf seiner Seite.

Piezo Piezo

hanno29, Berlin, Montag, 30.10.2017, 17:57 (vor 2369 Tagen) @ Hans-Olo

Wer Piezo "kennt", weiß, dass sein Aluhut sehr fest sitzt! Bei ihm kann man argumentieren wie man will, er lebt im Reich der alternativen Fakten.

Piezo Piezo

hanno29, Montag, 30.10.2017, 17:51 (vor 2369 Tagen) @ hanno29

Wenn das also so weiter geht in den USA und danach sieh es aus, wird Trump eine sehr erfolgreicher Präsident. Ob uns das gefällt oder nicht, den USA scheint es mit Trump relativ gut zu gehen.


klingt verdammt nach Aluhut.

Hat man Dir in St. Petersburg nicht gesagt, dass Trump nicht mehr unterstützt wird. Bei yahoo usw. halten sie sich daran.

Wahnsinn wie oft der sich einen neuen Account anlegt :( Mir wäre das zu dumm.

Piezo Piezo

Ulrich, Montag, 30.10.2017, 22:54 (vor 2368 Tagen) @ Kaiser23

Wahnsinn wie oft der sich einen neuen Account anlegt :( Mir wäre das zu dumm.

Zwangsstörung?

Piezo Piezo

Ulrich, Montag, 30.10.2017, 22:56 (vor 2368 Tagen) @ Ulrich

Wahnsinn wie oft der sich einen neuen Account anlegt :( Mir wäre das zu dumm.


Zwangsstörung?

Denkbar. Aber man sollte irgendwann einsehen das es zu viel ist und das unterlassen. Wenn man hier dauerhaft gesperrt ist, dann muss man viel falsch machen und das hat er oder sie. Dann sollte man einsichtig sein.

Piezo Piezo

Ulrich, Montag, 30.10.2017, 23:02 (vor 2368 Tagen) @ Kaiser23

Wahnsinn wie oft der sich einen neuen Account anlegt :( Mir wäre das zu dumm.


Zwangsstörung?


Denkbar. Aber man sollte irgendwann einsehen das es zu viel ist und das unterlassen. Wenn man hier dauerhaft gesperrt ist, dann muss man viel falsch machen und das hat er oder sie. Dann sollte man einsichtig sein.

Sieh es mal so: So lange er hier trollt kann er nichts schlimmeres anstellen ;-)

Piezo Piezo

Ulrich, Montag, 30.10.2017, 23:06 (vor 2368 Tagen) @ Ulrich

Wahnsinn wie oft der sich einen neuen Account anlegt :( Mir wäre das zu dumm.


Zwangsstörung?


Denkbar. Aber man sollte irgendwann einsehen das es zu viel ist und das unterlassen. Wenn man hier dauerhaft gesperrt ist, dann muss man viel falsch machen und das hat er oder sie. Dann sollte man einsichtig sein.


Sieh es mal so: So lange er hier trollt kann er nichts schlimmeres anstellen ;-)

Das stimmt allerdings :) Ich finde es aber etwas schade das dieses Forum so verkommt weil Trolle es missbrauchen. Ich schreibe auch viel Müll keine Frage aus Emotion heraus, aber ich kann meine Meinung ändern.

Das ändert genau gar nichts

Scrutinizer, Montag, 30.10.2017, 17:30 (vor 2369 Tagen) @ Knüppler17
bearbeitet von Kulibi77, Montag, 30.10.2017, 17:39

Ansonsten sitzt Trump recht ordentlich im Sattel. Seine Zustimmungswerte stabilisieren sich bei 38%, die 36,8% von Clinton (nach 4 Monaten) hat er nie erreicht.

Also wenn man die Durschnittszahlen aller bekannten Umfragen nimmt, dann ist er mit knapp 37% der unbeliebteste Präsident zu diesem Zeitpunkt seiner Amtszeit seit Gerald Ford.

Weil Trumps Favorit "zu nahe am Mainstream" lag, tritt für die Republikaner ein christlicher Fanatiker an (der schon zweimal als Richter entlassen wurde, weil er selbst im Bible Belt übertrieben christlich agierte). Wenn die Demokraten nicht einmal solche Wahlen klar für sich entscheiden können

Stellt sich halt die Frage, was man so einem Kandidaten und seinen Anhängern entgegen setzen kann um diese Wähler zu überzeugen lieber einen zentristisch orientierten demokratischen Kandidaten zu wählen. Das republikanische Klientel was solche Kandidaten wählt ist ganz einfach nicht erreichbar für die Demokraten aktuell. Das ist wie den Grünen zu sagen sie sollen 1 Million AfD-Wähler abwerben. Funktioniert nicht ohne totale Identitätsaufgabe.


Es ist nur beschränkt der Job der Demokraten Trumpanhänger bzw. die republikanische Kernanhängerschaft zu überzeugen. Es geht ganz allein, und das ist nicht neu im US-Wahlkampf, um Mobilisierung. Erst Recht weil die Wahlbeteiligung so gering ist. Mit Wechselwählern allein gewinnst du keine Wahl und deswegen sind Wahlkämpfe auf Bundesebene selten auf dieses Klientel ausgerichtet. Es geht darum möglichst das eigene Klientel zu mobilisieren und den Gegner zu demobilisieren. Genau das ist Trump gelungen. Seine Anhänger sind mit Begeisterung wählen gegangen während die Demokraten eher mit einem Gähnen bei Clinton das Kreuz machten. Deswegen ist die Bannon-Strategie den größten nut job zum Kandidaten zu machen auch die richtige Strategie um nicht jeden offenen Posten an die Demokraten zu verlieren in den nächsten 4 Jahren. Denn solche polarisierenden Figuren können wieder wett machen was Trump inzwischen verhagelt.

Betrachten wir also die Zahlen bei den "likely voters" für die Kongresswahlen, dann haben die Demokraten aktuell schon eine bessere Situation als die Republikaner 2010, als diese (dem damals immernoch sehr beliebten) Obama das Repräsentantenhaus weggenommen haben. Stillstand und Chaos schreckt auch so manchen Trumpanhänger und besonders traditionelle Konservative ab, während der Hass auf Trump für die Demokraten (befreit von Clinton) extrem mobilisierend wirkt.

Das ändert genau gar nichts

Knüppler17 ⌂, Montag, 30.10.2017, 18:09 (vor 2369 Tagen) @ Kulibi77
bearbeitet von Knüppler17, Montag, 30.10.2017, 18:13

Also wenn man die Durschnittszahlen aller bekannten Umfragen nimmt, dann ist er mit knapp 37% der unbeliebteste Präsident zu diesem Zeitpunkt seiner Amtszeit seit Gerald Ford.

Laut Fivethirtyeight derzeit 37,4% (letzte Woche 38,1%) und damit sogar unbeliebtester Präsident seit Truman zu diesem Zeitpunkt. Was aber nichts daran ändert, dass Clintons 36,8% nach 130 Tagen noch schlechter waren und eine Recovery auf über 50% samt lockerer Wiederwahl möglich machten. Worauf ich hinauswollte: Das ewige Schielen auf "der unbeliebteste whatsoever", das medial gerne betrieben wird, ist völlig sinnfrei, so lange Trump seine Wähler bei der Stange hält. Wenn die Verteilung halbwegs passt, wäre auch mit 30% Zustimmung am Wahltag eine Wiederwahl möglich.

Das republikanische Klientel was solche Kandidaten wählt ist ganz einfach nicht erreichbar für die Demokraten aktuell. Das ist wie den Grünen zu sagen sie sollen 1 Million AfD-Wähler abwerben. Funktioniert nicht ohne totale Identitätsaufgabe.

Dieses Klientel müssen sie nicht umstimmen, keine Frage. Aber wenn ein solcher Kandidat demokratischen Wählern nicht ausreichend schlimm erscheint, um ihren Hintern hochzubekommen und einen demokratischen Gegenkandidaten zu unterstützen, muss das zu denken geben. Denn das heißt ja nichts anderes, als: "Lieber arrangiere ich mit dem Wahlsieg eines fundamentalistischen Vollidioten, als meine Stimmen einem demokratischen Kandidaten zu geben, der mich nicht begeistert."

Dass Trump (oder Roy Moore) als Kandidaten aufgestellt wurden, ist die Schuld der Republikaner. Wenn diese Kandidaten die Wahl mit lächerlich niedriger Zustimmung gewinnen, ist es allerdings die Schuld der Demokraten. Eine Wahlbeteiligung von 55% im letzten November bei einem potentiellen Präsidenten Donald Trump ist durch nichts zu entschuldigen - nicht einmal durch lange Schlangen vor Wahllokalen, Problemen mit Ausweisdokumenten oder ähnlichem. Genau das ist letztlich die Stärke der Republikaner/Tea Party/Trumpisten: Während die Demokraten sich darüber verlieren, ob Hillary, Bernie oder Joe der tollste Kandidat (gewesen) wäre und dem jeweils anderen Kandidaten später die Stimmen entziehen, gehen die Republikaner zur Wahl und holen die nötigen Stimmen. Demokraten, die im Rust Belt einen grünen oder libertären Kandidaten wählten oder zuhause blieben, um Hillar eins auszuwischen, haben Trump möglich gemacht. Genauso wie Demokraten in Florida 2000 George W. Bush möglich gemacht hatten.

Kurzum: Gelingt es selbst beim größten Widerling nicht, die eigenen Reihen geschlossen zu halten und zur Wahl zu bewegen, kommt das einer Niederlage gleich. Nichts anderes passiert und du beschreibst das "Gähnen" ja selbst sehr zutreffend.

Betrachten wir also die Zahlen bei den "likely voters" für die Kongresswahlen, dann haben die Demokraten aktuell schon eine bessere Situation als die Republikaner 2010, als diese (dem damals immernoch sehr beliebten) Obama das Repräsentantenhaus weggenommen haben. Stillstand und Chaos schreckt auch so manchen Trumpanhänger und besonders traditionelle Konservative ab, während der Hass auf Trump für die Demokraten (befreit von Clinton) extrem mobilisierend wirkt.

Die traditionellen Konservativen sind den Republikanern längst abhanden gekommen. Die Zahl der Austritte und Abwendungen ist schon sehr groß gewesen, sodass man mittlerweile guten Gewissens sagen kann, dass der verbliebene Rest der Republikaner zu Trumps Partei geworden ist. Die haben sich vom Pussygrabbing nicht abschrecken lassen, nicht von den Russlandvorwürfen, nicht vom ständigen Golfspielen, nicht vom Anpöbeln einer Goldstar-Witwe und auch sonst von keinem Skandal. Diese 37 bis 38 Prozent Zustimmung sind nach einem Jahr voller Skandale eine solide Basis, an der auch weitere Skandale nicht mehr viel ändern werden. Die einzig spannende Frage ist, wie sich diese Prozente über das Staatsgebiet verteilen. Und wenn man sich eben ansieht, dass die Demokraten seit 2009 jedes achte Mandat bzw. jeden achten Posten auf Staats- und Bundesebene verloren haben (siehe Entwicklung der Trifectas), liegt zumindest der Verdacht nahe, dass die Wahl 2018 für die Demokraten mit einer großen Enttäuschung enden könnte. Eben weil sie es weder schaffen eigenes Personal aufzubauen, noch überzeugende Programme zu entwickeln oder die abstrusen Gegenkandidaten als ausreichend große Bedrohung darzustellen - und das nicht erst seit gestern.

Das ändert genau gar nichts

CB, Montag, 30.10.2017, 22:49 (vor 2368 Tagen) @ Knüppler17

Also wenn man die Durschnittszahlen aller bekannten Umfragen nimmt, dann ist er mit knapp 37% der unbeliebteste Präsident zu diesem Zeitpunkt seiner Amtszeit seit Gerald Ford.


Laut Fivethirtyeight derzeit 37,4% (letzte Woche 38,1%) und damit sogar unbeliebtester Präsident seit Truman zu diesem Zeitpunkt. Was aber nichts daran ändert, dass Clintons 36,8% nach 130 Tagen noch schlechter waren und eine Recovery auf über 50% samt lockerer Wiederwahl möglich machten.

Bei Clinton hatte die schwachen Umfragewerte in der Anfangszeit auch mit seinem Verhalten beim Völkermord in Ruanda zu tun. Danach waren dann seine Umfragewerte auch wieder besser. Aber die sind lange Zeit bei 40-50 Prozent gewesen. Soweit ist Trump davon auch nicht entfernt, das stimmt.

Das ändert genau gar nichts

Scrutinizer, Montag, 30.10.2017, 18:42 (vor 2368 Tagen) @ Knüppler17

Laut Fivethirtyeight derzeit 37,4% (letzte Woche 38,1%) und damit sogar unbeliebtester Präsident seit Truman zu diesem Zeitpunkt. Was aber nichts daran ändert, dass Clintons 36,8% nach 130 Tagen noch schlechter waren und eine Recovery auf über 50% samt lockerer Wiederwahl möglich machten. Worauf ich hinauswollte: Das ewige Schielen auf "der unbeliebteste whatsoever", das medial gerne betrieben wird, ist völlig sinnfrei, so lange Trump seine Wähler bei der Stange hält. Wenn die Verteilung halbwegs passt, wäre auch mit 30% Zustimmung am Wahltag eine Wiederwahl möglich.

Es wird entscheidend auf den Kandidaten ankommen. Nur negative Mobilisierung "um Person X" zu verhindern funktioniert eben nicht. Aber im Moment brauchen sie die eine große Figur nicht und können es sogar zu ihrem Vorteil nutzen divers aufzutreten und je nach lokalen Begebenheiten sehr unterschiedliche Kandidaten aufstellen zu können.


Kurzum: Gelingt es selbst beim größten Widerling nicht, die eigenen Reihen geschlossen zu halten und zur Wahl zu bewegen, kommt das einer Niederlage gleich. Nichts anderes passiert und du beschreibst das "Gähnen" ja selbst sehr zutreffend.

Ich würde sagen weil Clinton ganz einfach wirklich ein schwacher Kandidat war. Aber die Frage des Kandidaten stellt sich die nächsten 1,5 Jahre noch nicht. Man muss jetzt noch nicht die eine eierlegende Wollmilchsau finden die alle Flügel der Demokraten vereint und enthusiastisch zur Urne treibt.

Die traditionellen Konservativen sind den Republikanern längst abhanden gekommen. Die Zahl der Austritte und Abwendungen ist schon sehr groß gewesen, sodass man mittlerweile guten Gewissens sagen kann, dass der verbliebene Rest der Republikaner zu Trumps Partei geworden ist.

Eigentlich eine Chance für die Demokraten. Nach Jahrzehnten des Zentrismus ist Trump der letzte Impuls der moderate Republikaner in ihre Arme treibt. Aber dann meckern am anderen Ende die Bernie Fans...

Die einzig spannende Frage ist, wie sich diese Prozente über das Staatsgebiet verteilen. Und wenn man sich eben ansieht, dass die Demokraten seit 2009 jedes achte Mandat bzw. jeden achten Posten auf Staats- und Bundesebene verloren haben (siehe Entwicklung der Trifectas), liegt zumindest der Verdacht nahe, dass die Wahl 2018 für die Demokraten mit einer großen Enttäuschung enden könnte. Eben weil sie es weder schaffen eigenes Personal aufzubauen, noch überzeugende Programme zu entwickeln oder die abstrusen Gegenkandidaten als ausreichend große Bedrohung darzustellen - und das nicht erst seit gestern.

In den letzten Jahren scheinen die Mehrheiten im Kongress immer eine Reaktion auf die Präsidentschaft zu sein. Und genau das sehen wir jetzt auch wieder. Jedenfalls gibt es bis jetzt keine Anzeichen für eine gegenteilige Annahme. Wie es 2020 aussieht und ob man einen geeigneten Kandidaten für die eigene heterogene Basis findet... Das könnte spannend werden. Allerdings bin ich mir sicher, wenn der Kongress blau wird und Mueller irgendwas findet, dann wird Trump 2020 nicht antreten.

Das ändert genau gar nichts

Knüppler17 ⌂, Montag, 30.10.2017, 19:19 (vor 2368 Tagen) @ Kulibi77

Es wird entscheidend auf den Kandidaten ankommen. Nur negative Mobilisierung "um Person X" zu verhindern funktioniert eben nicht. Aber im Moment brauchen sie die eine große Figur nicht und können es sogar zu ihrem Vorteil nutzen divers aufzutreten und je nach lokalen Begebenheiten sehr unterschiedliche Kandidaten aufstellen zu können.
Ich würde sagen weil Clinton ganz einfach wirklich ein schwacher Kandidat war. Aber die Frage des Kandidaten stellt sich die nächsten 1,5 Jahre noch nicht. Man muss jetzt noch nicht die eine eierlegende Wollmilchsau finden die alle Flügel der Demokraten vereint und enthusiastisch zur Urne treibt.

Ich vermute eher das Gegenteil. Die Wähler wollen schon bei den Midterms 2018 eine Ahnung davon haben, wo die Reise hingeht. Je länger die Personalfrage verschoben wird und sich kein Kandidat etabliert, der moderate Demokraten mit Sanders-Anhängern und ggf. moderaten Ex-Republikanern versöhnen kann, desto stärker wird diese Auseinandersetzung den Wahlkampf 2020 belasten und die Gräben dann vertiefen.

Eigentlich eine Chance für die Demokraten. Nach Jahrzehnten des Zentrismus ist Trump der letzte Impuls der moderate Republikaner in ihre Arme treibt. Aber dann meckern am anderen Ende die Bernie Fans...

Gerade deshalb wäre es ja so dringend nötig, jetzt einmal zusammenzukommen und die Steilvorlage zu nutzen. Genau das kriegen die Demokraten aber nicht gebacken.

In den letzten Jahren scheinen die Mehrheiten im Kongress immer eine Reaktion auf die Präsidentschaft zu sein. Und genau das sehen wir jetzt auch wieder. Jedenfalls gibt es bis jetzt keine Anzeichen für eine gegenteilige Annahme. Wie es 2020 aussieht und ob man einen geeigneten Kandidaten für die eigene heterogene Basis findet... Das könnte spannend werden. Allerdings bin ich mir sicher, wenn der Kongress blau wird und Mueller irgendwas findet, dann wird Trump 2020 nicht antreten.

Auch die Präsidentschaft ist seit 30 Jahren stets eine Antwort auf die vorangegangene Präsidentschaft. Bislang liefen die Gräben aber vor allem zwischen den Parteien, während sich nun auch Gräben innerhalb der Parteien zunehmend vertiefen. Während Trump trotz Mehrheit in beiden Kammern nichts durchbekommt, können sich die Demokraten trotz eines Präsidenten Trump nicht einmal auf die Farbe von Scheiße einigen. Die Heterogenität des Landes schlägt zunehmend durch.

Am Ende wird den Demokraten nur das übrig bleiben, was sich schon 1924 als notwendig darstellte: Eine Neustart, der alte Zöpfe abtrennt und eine Zukunft aufzeigt. Damals dauerte es acht Jahre, bis FDR die Wahl gewann und mit dem New Deal einen historischen Schritt gehen konnte - und acht Jahre sind imho auch der Horizont, auf den die Demokraten sich dieser Tage neu erfinden und ausrichten sollten/müssen.

Das ändert genau gar nichts

Scrutinizer, Montag, 30.10.2017, 19:39 (vor 2368 Tagen) @ Knüppler17

Ich vermute eher das Gegenteil. Die Wähler wollen schon bei den Midterms 2018 eine Ahnung davon haben, wo die Reise hingeht. Je länger die Personalfrage verschoben wird und sich kein Kandidat etabliert, der moderate Demokraten mit Sanders-Anhängern und ggf. moderaten Ex-Republikanern versöhnen kann, desto stärker wird diese Auseinandersetzung den Wahlkampf 2020 belasten und die Gräben dann vertiefen.

Das wäre aber absolut unüblich. Normalerweise entscheiden sich potentielle Präsidentschaftskandidaten erst nach den Kongresswahlen 2 Jahre davor ob sie einen run vorbereiten. Anfang des Folgejahres wird dann meistens die Teilnahme als Kandidat an den Primaries bekannt gegeben. Und meistens setzt sich auch nicht der früh favorisierte Kandidat in den Primaries durch. Von daher wäre das eine seltsame Erwartung an das politische System der USA jetzt schon einen starken Kandidaten zu produzieren. Im Gegenteil sieht man an Clinton oder Mitt Romney dass eine frühe Positionierung am Ende eher schlecht ausgeht. Solche Leute die für 4 oder 8 Jahre nur auf die Kandidatur / Präsidentschaft hinarbeiten erschöpfen sich schnell und haben den Geruch von zuviel Establishment.

Gerade deshalb wäre es ja so dringend nötig, jetzt einmal zusammenzukommen und die Steilvorlage zu nutzen. Genau das kriegen die Demokraten aber nicht gebacken.

Die US-Demokraten sind so heterogen aufgestellt, es gibt einen liberalen Flügel, einen sehr zentristischen Flügel (den man gegen Republikaner von vor 30 Jahren austauschen könnte), ein eher gemäßigt linker "sozialdemokratischer" Flügel und die Bernie-Fraktion. Wie willst du das unter einen Hut bringen ohne automatisch die andere Hälfte der Partei zu vergraulen? Nein, erstmal ohne Grabenkämpfe in die Kongresswahlen gehen und danach in ergebnisoffenen Primaries den Kandidat mit der größten Unterstützung finden. Statt jetzt schon von oben herab einen Kandidaten aufzubauen. Das wäre die Wiederholung der Fehler der Clinton-Kandidatur.

Am Ende wird den Demokraten nur das übrig bleiben, was sich schon 1924 als notwendig darstellte: Eine Neustart, der alte Zöpfe abtrennt und eine Zukunft aufzeigt. Damals dauerte es acht Jahre, bis FDR die Wahl gewann und mit dem New Deal einen historischen Schritt gehen konnte - und acht Jahre sind imho auch der Horizont, auf den die Demokraten sich dieser Tage neu erfinden und ausrichten sollten/müssen.

Das glaube ich nicht. Solange die Führung der Partei nicht wieder versucht einen Kandidaten wie Clinton auf Teufel komm raus durchzudrücken, kann die Erneuerung doch recht schnell gehen. Wie euphorisch waren die Demokraten als plötzliche Obama auftauchte? Sowas braucht die richtigen Leute und nicht unbedingt Inhalte.

Das ändert genau gar nichts

Knüppler17 ⌂, Montag, 30.10.2017, 19:59 (vor 2368 Tagen) @ Kulibi77

Das wäre aber absolut unüblich.

Die Trump-Präsidentschaft mit einer mittlerweile neunjährigen Niederlagenserie der Demokraten ist eine unübliche Situation, in der man über unübliche Mittel nachdenken sollte. Die Strukturprobleme betreffen ja eben ausdrücklich nicht nur die bundesweite Spitze, sondern so gut wie jede Staats- und Kommunalebene.

Die US-Demokraten sind so heterogen aufgestellt, es gibt einen liberalen Flügel, einen sehr zentristischen Flügel (den man gegen Republikaner von vor 30 Jahren austauschen könnte), ein eher gemäßigt linker "sozialdemokratischer" Flügel und die Bernie-Fraktion. Wie willst du das unter einen Hut bringen ohne automatisch die andere Hälfte der Partei zu vergraulen? Nein, erstmal ohne Grabenkämpfe in die Kongresswahlen gehen und danach in ergebnisoffenen Primaries den Kandidat mit der größten Unterstützung finden. Statt jetzt schon von oben herab einen Kandidaten aufzubauen. Das wäre die Wiederholung der Fehler der Clinton-Kandidatur.

Kandidaten sollten nicht von oben aufgebaut werden, sondern müssen das Vertrauen der Wähler gewinnen. Das klappt kurzfristig mit einem völligen Außenseiter wie Trump, mittel- und langfristig aber nur mit einem Kandidaten, der alle Flügel miteinander aussöhnt. Das kostet Zeit, die es in der heißen Wahlkampfphase nicht mehr gibt. Wenn ich an Obama zurückdenke, bekam ich von Bekannten schon 2003 die ersten Zeitungsseiten geschickt, dass sich da ein neuer Hoffnungsträger und potentieller Präsidentschaftskandidat warmlaufe. Zu diesem Zeitpunkt hatte er noch nicht einmal die Senats-Vorwahl gewonnen, war also noch fernab der Washingtoner Bühne und dennoch als Hoffnungsträger im Rennen. Die Bekanntgabe einer Kandidatur kann warten, aber das Image kann nicht früh genug gepflegt und die vereinigende Wirkung entfaltet werden.

Das glaube ich nicht. Solange die Führung der Partei nicht wieder versucht einen Kandidaten wie Clinton auf Teufel komm raus durchzudrücken, kann die Erneuerung doch recht schnell gehen. Wie euphorisch waren die Demokraten als plötzliche Obama auftauchte? Sowas braucht die richtigen Leute und nicht unbedingt Inhalte.

Siehe oben: So plötzlich tauchte Obama nicht auf, der war zur Wahl schon fünf Jahre als Hoffnungsträger und dann Wunderkind gefeiert worden. Und gerade weil das Gefühl vorherrschte, dass sich da jemand abseits des großen Polittheaters entwickelt hatte, den Nerv der Menschen traf und eine Vision eines besseren Amerikas herüberbrachte, konnte diese Euphorie erst entstehen. "Yes, we can" war letztlich eben viel mehr, als nur Ablehnung gegenüber Bush oder ein guter Claim zwischen Convention im Juli und Wahl im November - das war eine über Jahre gepflegte politische Bewegung, die in einem beeindruckenden Wahlkampf auf eine unheimlich gute Formel heruntergebrochen wurde.

Das ändert genau gar nichts

Scrutinizer, Dienstag, 31.10.2017, 00:10 (vor 2368 Tagen) @ Knüppler17
bearbeitet von Kulibi77, Dienstag, 31.10.2017, 00:20

Aber die Geschichte mit Obama ist auch durch seine schnellen Erfolge untermauert. Er hat sich als Abgeordneter in seinem Bundesstaat hochgearbeitet. Ist als Kriegsgegner aufgefallen. Hat mit großen Vorsprung die primaries für den Senatssitz gewonnen und hat so große Aufmerksamkeit gewonnen. So etwas kann man doch nicht planen. Wie will man so jemand herzaubern durch irgendeine Strategie? So etwas ergibt sich und dann muss man den Stein ins Rollen bringen. Aber die Demokraten können den Stein nicht einfach herzaubern. Ich weiß nicht wer aktuell bei den Demokraten diese Rolle übernehmen soll. Und Obama hat sich 2008 auch gegen das demokratische Establishment um Clinton durchgesetzt. Es ist nicht so wie als hätte die demokratische Partei einen Kandidaten gezielt zum Präsidentschaftskandidaten aufgebaut. Es spricht ja nichts dagegen neue Leute, vielleicht mit der insgeheimen Hoffnung auf eine Präsidentschaftskandidatur, aufzubauen, aber man kann solche Leute auch nicht einfach künstlich herzaubern.

Rein pragmatisch müssen sie den Kongress zurückgewinnen 2018. Das vielleicht nicht aus eigener Stärke heraus, vielleicht nicht so deutlich wie es aus einer Position der Stärke heraus möglich wäre, aber immerhin: ein Sieg! Denn eines ist auch klar: Umso mehr Demokraten Wahlen gewinnen, einen Sitz in einem Parlament erringen, umso mehr Nachwuchs hat eine Chance auf der großen Bühne.

Das ist auch ein großer Unterschied zur SPD. Die SPD kann nicht mal schlechte Siege einfahren. Ich halte den Vergleich aus vielen anderen politischen Gründen falsch, aber das ist definitiv der entscheidende. Wenn die SPD in ihrer heutigen Verfassung Morgen die Chance hätte die Mehrheit im Parlament zu erringen: make a run for it!

Das ändert genau gar nichts

Knüppler17 ⌂, Dienstag, 31.10.2017, 01:47 (vor 2368 Tagen) @ Kulibi77

Aber die Geschichte mit Obama ist auch durch seine schnellen Erfolge untermauert. Er hat sich als Abgeordneter in seinem Bundesstaat hochgearbeitet. Ist als Kriegsgegner aufgefallen. Hat mit großen Vorsprung die primaries für den Senatssitz gewonnen und hat so große Aufmerksamkeit gewonnen. So etwas kann man doch nicht planen. Wie will man so jemand herzaubern durch irgendeine Strategie?

Obama war ein Jahrhunderttalent. Und dazu als schwarzer (!) Bürgerrechtsanwalt (!) aus der am härtesten von Kriminalität (!) und Armut (!) betroffenen Großstadt Chicago (!) genau der richtige Mann zur richtigen Zeit. Mein Vorwurf zielt deshalb auch gar nicht so sehr darauf, dass die Demokraten einen Nachfolger nicht eben aus dem Hut zaubern können, sondern dass sie Obamas Erbe haben verfallen lassen. Schon 2010 kandidierten die ersten Demokraten aus den Südstaaten mit Anti-Obama-Spots, weil man ihm irgendwo halt eben doch nicht traute. Und statt Obamas "Yes we can" zum Mantra der Partei zu machen, sie wie FDRs New Deal als Meilenstein und Grundlage einer zukunftsgerichteten Politik zu feiern, haben sich die Demokraten in Grabenkämpfen das Leben schwer gemacht und von den Republikanern zerpflücken lassen. Jetzt haben sie einen Präsidenten im Amt, der sämtliche Erfolge Obamas zurückdreht und im Zweifel sogar ins Gegenteil verkehrt. Der ganze Aufbruchsgeist, der 2007 und 2008 herrschte, und sämtliche Errungenschaften Obamas in der Innenpolitik (die Außenpolitik war zugegebenermaßen nicht seine Stärke), sind verschwunden.

Und das, was du als "breit aufgestellt" betrachtest, könnte man andersherum eben auch negativ auslegen: Niemand weiß, wer die Demokraten eigentlich sind, wozu man sie braucht und wofür sie genau stehen. Zehn Jahre nach einem Aufbruch in eine neue Zeit unter einem messerscharfen Claim mit klarer Vision ist das eine Bankrotterklärung. Und natürlich war Clintons "ich verwalte das jetzt mal" Wahlkampf nicht besonders inspirierend, aber sonst hatte sich ja auch kein besserer Kandidat hervorgetan. Da sollte man, bei allem Respekt, auch Bernie Sanders nicht zum Messias verklären (ich hatte ihn vor einigen Jahren in Vermont über einen befreundeten Abgeordneten kennengelernt - es war schon damals kein Geheimnis, dass er bei der breiten Masse der Demokraten nicht ankam und im persönlichen Umgang eher kauzig war).

Rein pragmatisch müssen sie den Kongress zurückgewinnen 2018. Das vielleicht nicht aus eigener Stärke heraus, vielleicht nicht so deutlich wie es aus einer Position der Stärke heraus möglich wäre, aber immerhin: ein Sieg! Denn eines ist auch klar: Umso mehr Demokraten Wahlen gewinnen, einen Sitz in einem Parlament erringen, umso mehr Nachwuchs hat eine Chance auf der großen Bühne.

Ja, den Kongress müssten sie zurückgewinnen. Da Midterm Elections üblicherweise aber +/- 10% niedrigere Wahlbeteiligungen ereichen als Kongresswahlen mit gleichzeitiger Präsidentschaftswahl, fehlt mir einfach (ich mag mich da wiederholen) die Phantasie, wo dieses Wunder herkommen soll. Die Trump-Wähler, angestachelt durch ihre Breitbart/FOX/InfoWars-Gurus werden sich meiner Erwartung nach stärker mobilisieren lassen, als der politische Rest. Dazu bräuchte es aus meiner Sicht schon einen Sympathieträger, der den 2018 als ersten Angriff auf 2020 vermarkten kann - Nanci Pelosi wird das eher nicht gelingen.

Das ist auch ein großer Unterschied zur SPD. Die SPD kann nicht mal schlechte Siege einfahren. Ich halte den Vergleich aus vielen anderen politischen Gründen falsch, aber das ist definitiv der entscheidende. Wenn die SPD in ihrer heutigen Verfassung Morgen die Chance hätte die Mehrheit im Parlament zu erringen: make a run for it!

Vergleiche zwischen Ländern sind immer schwierig, deshalb darf man das wohl nicht so auf die Goldwaage legen. Darum ging es dan09 aber wohl nicht. Für mich wäre der entscheidende Unterschied auch ein anderer:

Die SPD sieht sich als Volkspartei und versteht nicht, dass das klassische Arbeiter-Klientel, das sie vertreten möchte, in der Gesellschaft einen immer kleineren Platz einnimmt. Und ihre Spitzenkandidaten verstehen nicht, dass es im Kampf um die Stimmen der verbliebenen Arbeiterschaft eine eher dumme Idee ist, einen Bundestagswahlkampf gegen den Dieselmotor (und damit die IG Metall) zu führen.

Die Demokraten hingegen sprechen eine Bevölkerungsschicht an, die in den USA immer größer und wichtiger wird, de facto schon heute eine deutliche Mehrheit der Gesellschaft stellt. Weil sich ihre Spitzenkandidaten aber nicht um diese Wählerschicht im Gesamten kümmern, sondern jeder Gruppe etwas anderes erzählen (siehe Clintons auf Schwarze, Latinos, Asiaten, Frauen und linke Studenten zugeschnittener Wahlkampf, der weiße Männer völlig außen vor ließ), zerfällt die Wählerschaft in viele kleine Grüppchen, die für sich das jeweils beste herausholen wollen und untereinander in Wettstreit treten.

BOOM! Da ist die Bombe!

Scrutinizer, Montag, 30.10.2017, 15:47 (vor 2369 Tagen) @ Scrutinizer
bearbeitet von Kulibi77, Montag, 30.10.2017, 15:52

Die Anklage gegen Ex-Berater Papadopolous enthält all das Feuer was man bei Manafort vermisst. Inklusive Kontakten zur russischen Regierung.

Und lau Anklage bekennt sich der Beschuldigte zu allen Vorwürfen! Boom das ist der Kronzeuge den Mueller braucht!

Das wird doch noch ein guter Tag!

Halloween im Weißen Haus

Zoon, Montag, 30.10.2017, 16:12 (vor 2369 Tagen) @ Kulibi77
bearbeitet von Zoon, Montag, 30.10.2017, 16:15

Mueller hat Humor. Trumps Jammern über die witch hunt kontert Mueller mit Anklagen und Verhaftungen am Vorabend von Halloween. Und niemand wurde mit glühenden Zangen bearbeitet oder muss Hexpenproben oder gar einen Scheiterhaufen befürchten. Auf die Betroffenen kommt nur das zu, was jedem Bürger zugemutet wird, wenn gegen ihn der begründete Verdacht besteht, ein Verbrechen begangen zu haben: ein moderner Strafprozess mit unabhängigen Richtern und Verteidigern. Sorgen muss man sich in diesem Prozess eher, dass die Regierung Druck auf die Ankläger ausübt.

Man muß die Anklagen gegen Manafort und Papa... in einem Zusammenhang sehen. Bei Manafort geht es, um Geldverbindungen nach Rußland und bei Pappa... um die Kontakte zu russischen Beamten. Beides zusammen dürfte für Trump - politisch betrachtet - ein Plattschuss bedeuten, auch wenn der momentan gar nicht auf der Lichtung steht. Und das ist erst der Anfang, der Tag 1. Schon der ist genug für Trump. Weitere Anklagen sollen folgen. Halloween ist dieses Jahr zuckersüß.

Halloween im Weißen Haus

Ulrich, Montag, 30.10.2017, 17:11 (vor 2369 Tagen) @ Zoon

Man muß die Anklagen gegen Manafort und Papa... in einem Zusammenhang sehen. Bei Manafort geht es, um Geldverbindungen nach Rußland und bei Pappa... um die Kontakte zu russischen Beamten. Beides zusammen dürfte für Trump - politisch betrachtet - ein Plattschuss bedeuten, auch wenn der momentan gar nicht auf der Lichtung steht. Und das ist erst der Anfang, der Tag 1. Schon der ist genug für Trump. Weitere Anklagen sollen folgen. Halloween ist dieses Jahr zuckersüß.

Ich halte den weiteren Ablauf keineswegs für vorbestimmt. Die Frage ist primär ob sich Trump rechtswidrig verhalten hat und ob man ihm dieses nachweisen kann.

Natürlich wird man den jetzt vor Gericht gestellten Personen die Daumenschrauben anlegen. Aber wollen und können sie Belastendes gegen Donald Trump liefern? Das ist wohl im Augenblick noch völlig offen. Ist Trump "sauber", dann können ihm die Verfahren letztlich egal sein. Ist er nicht sauber, dann kommt er jetzt ins Schwitzen.

Halloween im Weißen Haus

Zoon, Montag, 30.10.2017, 16:18 (vor 2369 Tagen) @ Zoon

Naja der spin ist klar: Manafort wurde ja wegen Russlandkontakten von Trump rausgeworfen und Papadopolous (ein unbezahlter freiwilliger "Berater" ohne langfristige Rolle) hat dem Trumpteam ein Treffen mit Putin vorgeschlagen - was Trump abgelehnt hat. Erstmal ist da noch nichts zu finden was einem Blattschuss nahe kommt. Aber du hast Recht. Die Richtung wird aufgezeigt. Follow the money and the network. Deswegen hat Trump auch im Interview gedroht Mueller rauszuwerfen wenn der es wagen sollte seine Finanzen zu untersuchen (was Mueller wahrscheinlich schon längst macht;-)).

Halloween im Weißen Haus

Zoon, Montag, 30.10.2017, 16:34 (vor 2369 Tagen) @ Kulibi77

Naja der spin ist klar: Manafort wurde ja wegen Russlandkontakten von Trump rausgeworfen und Papadopolous (ein unbezahlter freiwilliger "Berater" ohne langfristige Rolle) hat dem Trumpteam ein Treffen mit Putin vorgeschlagen - was Trump abgelehnt hat. Erstmal ist da noch nichts zu finden was einem Blattschuss nahe kommt. Aber du hast Recht. Die Richtung wird aufgezeigt. Follow the money and the network. Deswegen hat Trump auch im Interview gedroht Mueller rauszuwerfen wenn der es wagen sollte seine Finanzen zu untersuchen (was Mueller wahrscheinlich schon längst macht;-)).

Ich verstehe eure Euphorie ehrlich gesagt nicht. Um Trump herum dürften in nächster Zeit einige Köpfe rollen, aber er selbst steht doch nach wie vor mit seiner hellgrauen Weste da. Dass es da irgendwie Kontakte nach Moskau gegeben hat, ist jedem klar. Aber ob es wirklich gelingt eine Linie von Trump zur russischen Regierung zu ziehen?
Man lebt besser damit, dass Trump jetzt noch knapp 3 Jahre auf seinem Sessel klebt. Nächstes Jahr dürften die Republikaner ihre Mehrheiten in Senat und Kongress hoffentlich los sein. Wenn Trump bis dahin so viel auf die Reihe bekommt wie bisher, dann wird außer das Getöse nicht viel übrig bleiben vom Präsidenten Trump.
Vorausgesetzt natürlich die Demokraten schaffen es 2020 nicht nochmal eine(n) derart unwählbare(n) Kandidatin/en aufzustellen.

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Scrutinizer, Montag, 30.10.2017, 18:12 (vor 2369 Tagen) @ dan09
bearbeitet von Scrutinizer, Montag, 30.10.2017, 18:23

Ich bin nicht euphorisch, aber zufrieden. Liegt an meiner Erwartungshaltung, und die hatte in den letzten Tagen befürchtet, dass Republikaner (z.B. dem Untersuchungsausschuss im Kongress) mit Verweis auf "nothing to see" ihre Arbeit einstellen. Das ist seit heute ein gutes Stück schwieriger.

Als Mueller eingesetzt wurde, gab es irgendwo einen langen Artikel, der beschrieben hat, was ein Sonderermittler in den USA macht, welche Befugnisse er hat und was es für die Untersuchungen bedeutet. Die Quintessenz war, es würde Jahre (Plural) dauern und im Vergleich zu Untersuchungen der Senats- und Kongressausschüsse sehr wenig darüber erfahren (wenn nicht gerade Anklagen erhoben werden).
Deshalb erwarte ich, dass es noch lange dauern wird, bis man abschließend weiß, was gelaufen ist und wer aktiv, passiv, Mitwisser oder arglos war.

Trumpisten sind die Ergebnisse von heute egal, dessen bin ich mir bewusst. Selbst wenn rauskommen würde, dass er täglich Weisungen von Putin entgegen nimmt, würden sie ihm zujubeln. Dito, wenn er vor laufenden Kameras seiner Pressesprecherin oder einer Journalistin in den Schritt oder an die Brust fassen würde.
Trump-Fans sind komplett schmerzbefreit, finden es zum Beispiel völlig okay, dass er ihre Wahlkampfspenden benutzt, um seine Anwälte zu bezahlen.

Trump hat aber in den letzten Wochen in einigen wichtigen Gruppen weiter an Zustimmung verloren. Zum Beispiel bei weißen Männern ohne höheren Bildungsabschluss. Seit er Präsident ist, identifizieren sich auch weniger Wähler als Republikaner, mehr als unabhängige. Wird nicht in jeder Umfrage deutlich (nur im Kleingedruckten ausgewiesen), hält aber die Zustimmungswerte innerhalb der sich als Republikaner bezeichnenden Wähler weiterhin hoch.

Klar ist übrigens auch, dass die Demokraten langsam die Kurve kriegen müssen. Sie müssen Kandidaten aufbauen, die eine Chance haben Sitze in Kongress und Senat zu erobern. Und sie müssen natürlich auch jemanden für 2020 im Blick haben. Sanders oder Biden halte ich beide für ziemlich aussichtslos.

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Franke, Montag, 30.10.2017, 22:30 (vor 2368 Tagen) @ Scrutinizer

Klar ist übrigens auch, dass die Demokraten langsam die Kurve kriegen müssen. Sie müssen Kandidaten aufbauen, die eine Chance haben Sitze in Kongress und Senat zu erobern. Und sie müssen natürlich auch jemanden für 2020 im Blick haben. Sanders oder Biden halte ich beide für ziemlich aussichtslos.


Die sind dann 79 Jahre alt bzw. wenige Tage vor 78. Das sagt nichts Gutes aus, wenn sie immer noch für den Spitzenjob in Erwägung gezogen werden.

Halloween im Weißen Haus

Voomy, Berlin, Montag, 30.10.2017, 22:41 (vor 2368 Tagen) @ Franke

Es schreit Establishement und Kapitulation. Wenn die Demokraten mit irgendeinen von den alten weißen Männern in den Wahlkampf ziehen, haben sie verloren. Trump ist eine ziemlich großartige Chance für den Aufbau eines Gegenkandidaten und zum Glück haben sie noch etwa zwei Jahre um sich zu entscheiden.

Trumps Reputation mag ja innerhalb seinesgleichen immer noch großartig sein und mit Sicherheit kann der aus seinem Lager ohne Mühe 30% stemmen. Aber die restlichen 20% wenden sich mehr und mehr von ihm ab. Die müssen ja nicht demokratisch wählen. Es reicht, wenn Trump die Politikverdrossenen, die nur durch ihn wählen gegangen sind, wieder verliert. Und das wird er auch im eigenen Lager, dank der inkonsequenten Haltung gegenüber DACA, Healthcare und Co.

Nur müssen die Demokraten mal aus dem Arsch kommen und langsam jemand von ihren jungen Leuten aufbauen.

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Knüppler17 ⌂, Montag, 30.10.2017, 17:17 (vor 2369 Tagen) @ dan09

Ich verstehe eure Euphorie ehrlich gesagt nicht.

Dito.

Man lebt besser damit, dass Trump jetzt noch knapp 3 Jahre auf seinem Sessel klebt. Nächstes Jahr dürften die Republikaner ihre Mehrheiten in Senat und Kongress hoffentlich los sein. Wenn Trump bis dahin so viel auf die Reihe bekommt wie bisher, dann wird außer das Getöse nicht viel übrig bleiben vom Präsidenten Trump.

Dieses Jahr haben es die Demokraten trotz aller Trump-Skandale nicht geschafft, den Republikanern Kongress-Sitze abzunehmen. In vier Special Elections kamen sie zwar immer recht nahe heran, verloren aber trotzdem mit 3 bis 6 Prozent Abstand. Selbst der teuerste Wahlkampf aller Zeiten in Georgia, wo die Hoffnungen riesig waren, ging in die Binsen.

Vorausgesetzt natürlich die Demokraten schaffen es 2020 nicht nochmal eine(n) derart unwählbare(n) Kandidatin/en aufzustellen.

Die Demokraten gehen seit 2009 bei fast jeder Wahl als Verlierer vom Platz. Mir fehlt jede Phantasie, warum sich das kurzfristig ändern sollte - dafür jammern sie viel zu sehr über Russland und Hillarys Wahlsieg herum, statt sich mit ihren Problemen auseinanderzusetzen.

Die größte Chance dürfte (Stand jetzt) wohl tatsächlich noch bei der Präsidentschaftswahl 2020 bestehen, wenn alle Staaten so abstimmen sollten wie 2016 und die Demokraten es schaffen, die 70.000 fehlenden Stimmen in Michigan, Pennsylvania und Wisconsin zu besorgen. Das wird am Ende deutlich wichtiger sein, als zusätzliche drei Millionen Stimmen im stabilen Kalifornien oder New York zu sichern.

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Zoon, Montag, 30.10.2017, 19:11 (vor 2368 Tagen) @ Knüppler17

Die Demokraten gehen seit 2009 bei fast jeder Wahl als Verlierer vom Platz. Mir fehlt jede Phantasie, warum sich das kurzfristig ändern sollte - dafür jammern sie viel zu sehr über Russland und Hillarys Wahlsieg herum, statt sich mit ihren Problemen auseinanderzusetzen.

Das bittere ist aber doch, dass die Republikaner seit Bush doch selbst in Trümmern liegen. Das beste Beispiel ist doch, dass Trump die Elections gewonnen hat. Da gibt es zig Strömungen, aber keinen welcher auch nur einen größeren Teil der Amerikaner anspricht.

Die größte Chance dürfte (Stand jetzt) wohl tatsächlich noch bei der Präsidentschaftswahl 2020 bestehen, wenn alle Staaten so abstimmen sollten wie 2016 und die Demokraten es schaffen, die 70.000 fehlenden Stimmen in Michigan, Pennsylvania und Wisconsin zu besorgen. Das wird am Ende deutlich wichtiger sein, als zusätzliche drei Millionen Stimmen im stabilen Kalifornien oder New York zu sichern.

Das Problem der Demokraten ist relativ vergleichbar mit den Prolemen der SPD hierzulande. Die Demokraten sehen sich (mit Abstrichen) immer noch als Arbeiterpartei, nur das entsprechende Clientel in den Fly-Over States (dazu kann man mittlerweile auch den Rust-Belt zählen) ist schlicht abgehängt.

Das schlimme in den USA ist schlicht, dass der Glaube an den amerikanischen Traum für jedermann gescheitert ist. Den amerikanischen Traum gibt es noch für die gutausgebildeten Absolventen, welche in New York oder Cali ihr Startup gründen, aber knapp 80% der Amerikaner kommen durch "ehrliche Arbeit" eben nicht mehr dorthin. Und das war ja schlicht immer das Versprechen, welches einen Sozialstaat in den USA ausschloss. Ich bin echt mal gespannt wo das in den USA noch hinführt.

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Knüppler17 ⌂, Montag, 30.10.2017, 20:21 (vor 2368 Tagen) @ dan09

Das schlimme in den USA ist schlicht, dass der Glaube an den amerikanischen Traum für jedermann gescheitert ist. Den amerikanischen Traum gibt es noch für die gutausgebildeten Absolventen, welche in New York oder Cali ihr Startup gründen, aber knapp 80% der Amerikaner kommen durch "ehrliche Arbeit" eben nicht mehr dorthin. Und das war ja schlicht immer das Versprechen, welches einen Sozialstaat in den USA ausschloss. Ich bin echt mal gespannt wo das in den USA noch hinführt.

Die Gesellschaft ist unheimlich gespalten zwischen ländlichen und urbanen Staaten. Was die einen wollen, empfinden die anderen als offene Kriegserklärung gegen ihren Lebensstil - vice versa. Letztlich haben Texas und Vermont in über 170 Jahren nicht mehr Gemeinsamkeiten entdeckt, als Österreich und Litauen in der EU...

Die Großstädter in NY und Cali wollen z.B. Armutsbekämpfung, Kulturangebot und Umweltschutz - die Vorstellung, dass 1,5 Mio Jobs an der Pferdewirtschaft hängen und 100 Mrd Dollar zum BIP beitragen, ist da furchtbar weit weg. Die Flyovers gelten als ewiger Bremsklotz auf dem Weg in ein modernes Amerika. Auf dem Land leben dagegen viele Selbstversorger, die sich bewusst für ein Leben abseits der Großstädte entschieden, einen traditionellen Lebensstil bewahrt oder einen Job als Arbeiter haben. Die wollen ihre Waffen, wenig Steuern zahlen und in Ruhe gelassen werden. Städter, denen von Toilettenschildern bis Sprachregelungen nichts zu klein scheint, um nach staatlichem Schutz zu verlangen, haben in dieser Welt keinen Platz. Und wer einem Einsiedler in Nevada, der von Tierzucht lebt und 30km zum nächsten Supermarkt auf einer zweimal im Jahr planierten Dirt Road zurücklegen muss, irgendwas davon erzählt, dass er eine Krankenversicherung abschließen muss, damit ein fetter Stadtbewohner mit Collegeschulden seine Versicherung finanzieren kann, bekommt direkt danach eine geschossen. Und das ist nur einer von dutzenden gesellschaftlichen Konflikten, die man am Ende kaum noch alle überblicken kann.

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Zoon, Montag, 30.10.2017, 17:03 (vor 2369 Tagen) @ dan09

Oh man sollte die schiere Dummheit / kriminelle Energie von Trump nicht unterschätzen. Von Geldwäsche über Falschaussagen, seine falsche und betrügerische "Stiftung" bis hin zum der Betrug mit der Trump "University". Trump war sich in seinem Leben nie zu schade für Geld bzw einen "win" sich auch in illegale Aktivitäten zu verstricken. Bisher konnte er sich halt immer mit Geld frei kaufen (teure Anwälte, Vergleiche mit seinen Opfern und "Spenden" an den Staatsanwalt). Das möge auch hier rein juristisch irgendwie möglich sein, aber um ihn politisch zu erledigen muss am Ende nicht unbedingt eine Gefängnisstrafe stehen.

Das Treffen mit Putin wegen "dirt on hillary" kam zwar nicht zustande, aber der Canpaignmanager (wahrscheinlich Jared) reagierte auf diesen Vorschlag von Papadopolous mit dem Kompliment "good work". Auch wenn sie nicht so blöd waren sich direkt mit dem KGB in ein Konferenzzimmer zu setzen, so zeigt das doch die allgemeine Stimmung in diesem Team. Die sind / waren bereit alles zu tun und alles zu nutzen. Und wenn sie tatsächlich irgendwo und irgendwie einen geheimen Kanal zu den Russen aufgebaut haben, dann wird Mueller ihn finden. Für die Manafort-Anklage hat sich sein Team durch ein Geflecht von 27 Briefkastenfirmen auf der ganzen Welt gegraben. Von daher, abwarten, aber mit einem guten Hauch Optimismus nach den News heute.

Halloween im Weißen Haus

Knüppler17 ⌂, Montag, 30.10.2017, 17:10 (vor 2369 Tagen) @ Kulibi77

So ganz neu sind schmierige Kontakte in den USA aber auch nicht. Lanny Davis, Demokrat und Rechtsberater im Weißen Haus unter Bill Clinton während des Impeachment-Verfahrens, arbeitete für nahezu jeden Diktator und jede schillernde Regierung, die man sich vorstellen kann. Neben Pakistan, Elfenbeinküste, Honduras, Äquatroial-Guinea und so manchen privaten Rip-Off-Universitäten kam da so ziemlich alles zusammen, was einfach übel aussieht.

Alle paar Jahre kommen in den USA solche Fälle auf, bei Demokraten ebenso wie bei Republikanern. Bei Davis war danach das Image im Eimer, Manafort wird eher wie Jack Abramoff im Knast landen und danach in einer Pizzeria neu beginnen dürfen. Ein Präsident kam wegen derartiger Kontakte bislang nie in die Bredouille oder auch nur nahe an ein Impeachment.

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Zoon, Montag, 30.10.2017, 17:37 (vor 2369 Tagen) @ Knüppler17

Lanny Davis ist ein klassischer Lobbyist. Dreckig, aber nun wirklich nichts außergewöhnliches. Darum geht es doch hier nicht. Es geht um die Frage ob die Trumpkampagne aktiv Hilfe bei einer auswärtigen Macht für den Wahlkampf geholt hat. Für einige trumpkritische Republikaner ist das quasi Hochverrat. Und wenn die Demokraten 2018 die Mehrheiten zurück holen, dann werden sie nicht mehr viele Republikaner brauchen um ein Impeachment durchzuziehen. Es geht um diese kleine aber machtvolle Zahl von old school Republikanern.

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Knüppler17 ⌂, Montag, 30.10.2017, 18:54 (vor 2368 Tagen) @ Kulibi77

Lanny Davis ist ein klassischer Lobbyist. Dreckig, aber nun wirklich nichts außergewöhnliches. Darum geht es doch hier nicht.

Doch, genau darum geht es. Manafort ist genau wie Davis ein "klassischer Lobbyist" (ich würde es nicht als klassisch formulieren, behalten wir das aber einfach mal bei), der für schillernde ausländische Regierungen arbeitete und irgendwann einmal einen Posten in einem Wahlkampfteam übernahm. Auch das ist in den USA erst einmal nichts ungewöhnliches (siehe auch Podesta).

Liest man nun die Anklageschrift, stellt man fest, dass Manafort und Gates auch nur Verstöße im Zusammenhang mit ihrem Lobbying gemacht werden. Manafort soll demnach Einnahmen i.H.v. 75 Mio Dollar auf Schwarzkonten geparkt, rund 18 Mio Dollar Steuern hinterzogen und die Offenlegungspflichten durch falsche oder fehlende Erklärungen missachtet bzw. Aufdeckungspflichten durch wirre Unternehmenskonstrukte verschleiert haben. Direkte Kontakte nach Russland habe ich in der Anklageschrift nicht gefunden (vielleicht überlesen), sondern seine Vertretung soll sich vor allem auf prorussische Gruppen in der Ukraine bezogen haben.

Wenn Manafort diese Tätigkeiten seit 2006 verheimlichte, ist anzunehmen, dass auch Trump darüber nicht bescheid wusste. Wir reden zunächst also nur von einem Lobbyisten, der keine Steuern zahlen wollte, seine Mandate nicht preisgab und vermutlich mehrere Mandate zeitgleich ausübte (inkl. Trump-Kampagne), die er nicht sauber voneinander abgrenzte. Bis dato ist also jede Behauptung, das Trump-Team sei aus Russland gesteuert oder aktiv eine Unterstützung seitens der russischen Regierung gesucht worden, eine reine Spekulation des politischen Gegners.

Und selbst wenn sich herausstellen sollte, dass es eine Beeinflussung gegeben habe und Manafort Trump zugunsten der prorussischen Ukraine lenkte, wäre auch daraus nicht abzuleiten, dass sich Trump mit Russland verschworen habe. Vielmehr könnte er sich in dieser Frage selbst als Opfer sehen, das von Manafort belogen, schlecht beraten und damit um Geld gebracht worden sei. Das Trump Manafort feuerte, wäre damit auch schlüssig zu erklären.

Es geht um die Frage ob die Trumpkampagne aktiv Hilfe bei einer auswärtigen Macht für den Wahlkampf geholt hat. Für einige trumpkritische Republikaner ist das quasi Hochverrat. Und wenn die Demokraten 2018 die Mehrheiten zurück holen, dann werden sie nicht mehr viele Republikaner brauchen um ein Impeachment durchzuziehen. Es geht um diese kleine aber machtvolle Zahl von old school Republikanern.

Diesen Nachweis zu führen, wird sehr schwer werden. Die aktuelle Anklageschrift gibt jedenfalls nichts dergleichen her und ich befürchte, dass in dieser Richtung auch nicht viel mehr kommen wird. Am Ende könnten die Demokraten in dieser Angelegenheit als genau das erscheinen, was sie den Trumpisten vorwerfen: Verschwörungstheoretiker, die aus ein paar Beobachtungen (und zweifelsohne schillernden Sachverhalten) eine Legende stricken, die sich ermittlungstechnisch und juristisch nicht bestätigen lässt. Die Demokraten wären gut beraten, dieses Thema endlich zu den Akten zu legen.

Halloween im Weißen Haus

Zoon, Montag, 30.10.2017, 19:18 (vor 2368 Tagen) @ Knüppler17

Die Enttäuschung war ja auch groß über die Anklage gegen Manafort. Allerdings hat der jetzt ca. 10 Jahre Knast Gründe sich als Zeuge in einem anderen Themenfeld anzubieten. Das war ja auch schon die Spekulation von vor 2 Tagen warum es so früh in der Ermittlung bereits Anklagen gibt.

Die eigentlich Bombe ist die Anklage gegen Papadopolous. Erst Recht weil der sich bereit erklärt hat als Kronzeuge zu arbeiten. Papadopolous bietet der Trumpkampagne eine direkte Zusammenarbeit mit russischen Regierungskontakten an und deren Antwort ist Zustimmung. Das ist jetzt schon der zweite bekannte Fall nach der stündlich sich änderenden Geschichte mit Jared und der "Anwältin".

Diese Kontaktvermittlung ist (glaube ich) nicht illegal für Papadopolous, und dafür haben sie ihn ja auch nicht rangekriegt, aber den Kontakt zu akzeptieren ist durchaus illegal für die Trumpkampagne. Die Anklage gegen Papadopolous zeigt nur nochmal sehr deutlich was jeder schon ahnen konnte der z.B. der "failing fake news New York Times" glaubt. Dass Mueller ihn zum Kronzeuge machte lässt erahnen dass dieser Papadopolous wohl deutlich mehr anzubieten hatte als nur das was jetzt für seine Anklageschrift relevant war. Ansonsten würde er nicht so einen Deal bekommen. Und das was Papadopolous gesungen hat, was eben nicht ihn direkt betrifft bzw. noch nicht in der aktuellen Anklage berücksichtigt wird (die können später erweitert werden), DAS ist das interessante. Für welche Information hat er einen Deal bekommen?

BOOM! Da ist die Bombe!

AdamSmith, ..., Montag, 30.10.2017, 16:03 (vor 2369 Tagen) @ Kulibi77

Die Anklage gegen Ex-Berater Papadopolous enthält all das Feuer was man bei Manafort vermisst. Inklusive Kontakten zur russischen Regierung.

Und lau Anklage bekennt sich der Beschuldigte zu allen Vorwürfen! Boom das ist der Kronzeuge den Mueller braucht!

Er hat schon geredet und wird weiter reden. Sonst hätten die US-Behörden dem Deal nicht zugestimmt. Und die US-Behörden kommen bei der Strafmaßbestimmung entgegen.

the Government agrees to bring to the Court’s attention at sentencing the defendant’s efforts to cooperate with the Government, on the condition that your client continues to respond and provide information regarding any and all matters as to which the Government deems relevant.”

Reuters: Anklage gegen Paul Manafort, Ex-Wahlkampfmanager von Trump, erhoben.

Ulrich, Montag, 30.10.2017, 13:44 (vor 2369 Tagen) @ Scrutinizer

Außerdem gegen Rick Gates, einen Geschäftspartner von Trump.

CNN berichtet zudem, Manafort habe sich freiwillig dem FBI gestellt.

Mal sehen, wie sich die Dinge entwickeln, ob Trump Mueller noch feuert und/oder seine Buddies begnadigt.

Happy Indictment Day!

Meiner Meinung nach wird das ganze ein Marathon-Lauf, kein Sprint. Ich würde zwar weder ausschließen wollen dass Trump erst den Justizminister, dann seinen Stellvertreter und danach Mueller entlässt um schließlich seine Spezis zu begnadigen. Seine Fan-Boys werden ihn eventuell sogar in diese Richtung drängen. Aber ich bin mir recht sicher, in dem Fall würden ihm Stabschef, Außen- und Verteidigungsminister sowie eventuell einige Leute aus der zweiten Reihe die Brocken vor die Füße werfen.

Für mich stellen sich drei Fragen. Die erste lautet, was wirft man den beiden jetzt Angeklagten vor? Die zweite ist, hat sich auch Donald Trump selbst strafrechtlich angreifbar gemacht? Und die dritte wäre falls man die zweite Frage mit Ja beantworten kann was wissend die beiden jetzt Angeklagten darüber? Hätten sie zudem eventuell sogar Beweise um Trump im Gegenzug für einen Deal in die Pfanne zu hauen?

Was Trump selbst angeht ist der Ausgang für mich weitgehend offen.

Reuters: Anklage gegen Paul Manafort, Ex-Wahlkampfmanager von Trump, erhoben.

AdamSmith, ..., Montag, 30.10.2017, 13:59 (vor 2369 Tagen) @ Ulrich
bearbeitet von AdamSmith, Montag, 30.10.2017, 14:07

Für mich stellen sich drei Fragen. Die erste lautet, was wirft man den beiden jetzt Angeklagten vor?

Die Standards in den USA, Steuerhinterziehung (berichtet das Wall Street Journal), dazu kommen wahrscheinlich die üblichen Tatbestände Verschwörung, Betrug, Geldwäsche. Dann rechne ich mit fehlender Registrierung als Agent einer fremden Macht und Meineid.
Die Anklagen gegen Manafort und Gates sollten aber im laufe des Tages öffentlich werden.

Es gibt ein Verfahren in Chicago, weswegen die USA auch auf die Auslieferung von Firtash aus Wien bestehen, das mit den Anschuldigungen gegen Manafort allgemein, in zusammenhang stehen kann.

Die zweite ist, hat sich auch Donald Trump selbst strafrechtlich angreifbar gemacht?

In allem, was mit der Wahl 2016 zusammenhängt, wird es schwer, verbotene Annahme von ausländischen Geldmitteln oder ähnlichem. Hochverrat und Spionage fallen raus.
Ansonsten, in Muellers Team arbeiten Experten für Geldwäsche aus dem ehemaligen Ostblock und Geldwäsche im Zusammenhang mit Terrorismus. Wenn Trump hier etwas auf die Füsse fällt, dann Trumps modus operandi als Immobilienentwickler.

Und die dritte wäre falls man die zweite Frage mit Ja beantworten kann was wissend die beiden jetzt Angeklagten darüber? Hätten sie zudem eventuell sogar Beweise um Trump im Gegenzug für einen Deal in die Pfanne zu hauen?

Davon kann man ausgehen. Felix Sater, ein weitere Geschäftspartner von Trump war wohl FBI und/oder CIA-Informant. Sollte Trump die beiden begnadigen, verlieren sie ihr Aussage-Verweigerungsrecht.

Ein gutes hat es, die sogenannte "Steuerreform" wird unwahrscheinlicher.

Anklageschriften nun wohl öffentlich.

Scrutinizer, Montag, 30.10.2017, 14:15 (vor 2369 Tagen) @ AdamSmith
bearbeitet von Scrutinizer, Montag, 30.10.2017, 14:20

12 Anklagepunkte, wohl mehr als gewöhnlich. Unter anderem Verschwörung gegen die USA, Geldwäsche, Steuerhinterziehung, fehlende Registrierung als foreign agent, falsche und irreführende FARA Statements, Falschaussagen, ....

Anscheinend ohne Referenzen zu Trump oder die Arbeit für Trump, aber inklusive Aäußerungen (und Taten?) während der Arbeit für Trump.

Anklageschriften nun wohl öffentlich.

Scrutinizer, Montag, 30.10.2017, 14:51 (vor 2369 Tagen) @ Scrutinizer

Es geht doch nur darum Manafort zum snitch zu machen. Dazu sind solche "Altlasten" gut geeignet. Das eigentliche Ermittlungsverfahren zur Trump-Kampagne 2016 ist noch Monate weg von einem Ergebnis. Einige der Befragungen von Mitarbeitern des Präsidenten haben überhaupt erst diese Woche begonnen. Die Ermittlungen sind noch ganz am Anfang. Vielleicht ist Manafort auch nur ein Lebenszeichen um republikanischen Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen. Insgesamt doch ein wenig lahm dieae Anklage nach dem ersten Hype vorgestern.

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