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9-11 (Sonstiges)

Rupo, Ruhrpott, Samstag, 11.09.2021, 11:31 (vor 955 Tagen)
bearbeitet von Rupo, Samstag, 11.09.2021, 11:41

Moin,
ich denke mehr braucht der Betreff nicht.
Heute vor 20 Jahren hat es dieses einschneidendes Ereignis gegeben.

Wo wart ihr, wie habt ihr diesen Tag erlebt, was hat er mit euch gemacht?

Wir waren zu diesem Zeitpunkt ein halbes Jahr mit einem VW T5 Bus unterwegs in Europa.
Waren gerade einige Tage in Andalusien und hatten am Vortag Station oberhalb der Alhambra gemacht und diese besucht. Am 11.9. dann in die Innenstadt, den Bus extra an einer sehr belebten Hauptstraße geparkt, Schilder rein das nix zu holen ist (immer auf Englisch und in der Landessprache), dann ab in die Stadt und erst mal in ein Internet Cafe (2001 meine Güte ;-) ).

Dann kamen die ersten News, erst mal Kleinflugzeug, dann wurde es ein Passagier Jet, dann der zweite, dann der erste Einsturz, dann der zweite. Ich hatte um 1997, 1998 zwei Projekte in NY und kannte die Ecke dort, außerdem bin ich sehr oft über Newark geflogen und gerade bei den Usa Inlandsflügen immer auch sehr tief über NY, Hammer Sicht - aber ich dachte schon damals, wenn da mal was passiert (siehe Hudson Wasserung).

Zurück zum Bus das nächste Drama, Wagen war aufgebrochen, Taschen weg. Polizei gerufen und uns mit Händen und Füßen verständigt. Aufmerksame Menschen hatten dann paar Kilometer entfernt die Leute gesehen, die die Taschen durchsucht und weggeworfen hatten, war alles da aber durchwühlt, kein schönes Gefühl. Wir dann auf die Wache hoch gefahren nach Granada, Anzeige aufgegeben. War inzwischen Abends, wollten den Bus starten und Stellplatz aufsuchen, nix ging-Wagen sprang nicht an. Also direkt vor der Wache gecampt ;-)...

Am nächsten Tag haben wir uns in eine VW Vertragswerkstadt abschleppen lassen, dort dann den ganzen Tag verbracht und noch mal die ganzen Bilder so richtig gesehen :-(...meinte dann zu meiner damaligen Frau 'hoffentlich bleiben die Amis ruhig', war aber illusorisch.

Als wir im November wieder in Deutschland waren, waren die Usa soweit den 'Krieg gegen den Terror' zu führen, komischerweise nicht gegen Saudi Arabien den eigentlichen Drahtzieher.
Ich bin in die 'No War' Bewegung gegangen und hab da nen bisken mitgemacht, hat natürlich nix genützt.

War dann ab 2003 immer mal wieder beruflich in den Usa, paar mal auch in NY und Ground Zero gewesen, unwirklich.

Insgesamt ein wirklich epochales Ereignis, dass unsere Welt nachhaltig verändert hat, wie muss jeder für sich bewerten.

R.I.P.

Thomas

9-11

Taifun, Ingolstadt, Samstag, 11.09.2021, 20:59 (vor 955 Tagen) @ Rupo

Ich war bei der Arbeit. Düsseldorf, Vogelsanger Weg. Wir waren in der Abteilung ca. 10-15 Personen und völlig schockiert.

Wir hatten keinen Fernseher in der Nähe und haben alles über NTV mitbekommen. Parallel irgendwie weitergearbeitet.

Heute habe ich wieder mitbekommen, wie die Amerikaner den Tag angehen. An Ground Zero wurden die Namen von allen Toten verlesen. 40% konnten bisher nicht identifiziert werden. Unvorstellbar. Keine Reden.

Der Tag hat die Welt verändert. Einordnen kann ich es auch heute noch nicht. War Saudi-Arabien Drahtzieher? Hat irgendeiner der Kriege irgendeinen Anschlag verhindert? Vielleicht noch schwerere Anschläge mit zehntausenden Toten? Daher finde ich es auch extrem oberflächlich, wenn ein Politiker einfach sagt "Afghanistan war falsch".

Großen Respekt habe ich vor den Feuerwehrmännern und anderen Helfern, welche vor Ort (O-Ton) "Leichen, Leichenteile und herumirrende Menschen auf der Suche nach Verwandten" gesehen haben und diese Bilder nicht vergessen können.

9-11

Rupo, Ruhrpott, Sonntag, 12.09.2021, 12:56 (vor 954 Tagen) @ Taifun

Düsseldorf, Vogelsanger Weg

ach guck mal an ;-)...hab mal bei Gerresheimer Glas gearbeitet..ganz in der Nähe

9-11

Taifun, Ingolstadt, Sonntag, 12.09.2021, 14:49 (vor 954 Tagen) @ Rupo

War eine tolle Zeit. Firma ging pleite, aber wir hatten viel Spaß. Hätte ich nicht meine Tochter nun hier in Bayern, dann würde ich zurück nach D-Dorf gehen.

9-11

Feierabend, Hamm, Samstag, 11.09.2021, 20:23 (vor 955 Tagen) @ Rupo

Ich weiß noch ganz genau, dass es mein letztes Jahr in der Oberstufe war. In den letzten Stunden Sport gehabt.
Mit dem Auto nach Hause und im Radio wurde erzählt, dass ein Flugzeug ins WTC geflogen sei. Ich dachte da an so eine kleine Propellermaschine.

Zuhause angekommen, habe ich den Fernseher angemacht und dann war live zu sehen, wie im Hintergrund des Nachrichtensprechers, das 2 Flugzeug in den Turm flog. Der Nachrichtensprecher könnte es gar nicht glauben, war völlig entsetzt und schockiert. Er fand zunächst keine Worte.

Dann dran geblieben und das ganze verfolgt.

Plötzlich brennt alles, Leute springen aus den Fenstern in den Tod.
Einstürzende Türme, die Nachricht vom Flugzeug, das Richtung Pentagon flog.
Es war alles so surreal.

9-11

Reviewer, Samstag, 11.09.2021, 17:59 (vor 955 Tagen) @ Rupo

Saß im Auto, als die Meldungen übers Radio reinkamen. War seltsam wenig schockiert, denn das Menschen zu den abscheulichsten und perfidesten Greueltaten fähig sind, war klar. Einer meiner ersten Gedanken war, dass diese Verbrechen das Potential haben, die US-Bevölkerung, aber auch US-Politik aus den Angeln zu heben, weil sie in ihrem eigenen Territorium, in Nordamerika, stattfinden. Terror und Krieg kannten die meisten nur aus dem TV und Erzählungen außerhalb ihrer Landesgrenzen, sie schienen sich bis zu 9/11 unverwundbar zu fühlen und sehr siegesgewiss.

Später versucht, Freunde und Kollegen in USA zu erreichen. Hat gedauert, aber GsD war niemand direkt oder indirekt betroffen. Weiß noch, dass ich es unfucking fassbar fand, dass der Luftraum die nächsten Tage eigentlich gesperrt war, aber saudische Buddies von Bush und den Republikanern ungehindert ausfliegen konnten.

9-11

Frankonius, Frankfurt, Samstag, 11.09.2021, 15:13 (vor 955 Tagen) @ Rupo

Ich habe ganz banal mit Kollegen und Kolleginnen im Büro in Düsseldorf gesessen.
Wir haben damals auch Webseiten für die Lufthansa gebaut.
Normalerweise fand ich das plärrende Radio der einen Kollegin immer nervig, aber nach den ersten Meldungen und blöden Sprüchen (besoffener Pilot) wurden die Meldungen immer schlimmer.
Das Entsetzen zog sich durch die ganze Firma. Selbst die größten Betriebsnudeln waren echt betroffen.
Hinzu kam, dass eine andere Kollegin zu der Zeit gerade auf Rucksacktour im Nordwesten der USA war. Die Gute sass dann erst mal dort fest (Flugverbote) und bekam von einer Mitarbeiterin des Flughafen Seattle ein Quartier angeboten, bis Flüge wieder möglich sind (die Amis können auch richtig gute Seiten haben).
Seiten wie spiegel.de waren dann fast völlig überlastet und bewegte Bilder gab es erst daheim im Fernsehen.
Wir hatten dann in den nächsten Tagen viel zu tun, für die Lufthansa Status-Meldungen im Internet zu posten.

9-11

Andypsilon, Samstag, 11.09.2021, 14:14 (vor 955 Tagen) @ Rupo

Ich war damals Waffentechnikmaat bei der Marine, zu der Zeit war unser Schiff Teil einer Stanav (Standingnavalforce), ich glaube, es war die Stanavforlant (Atlantik). Da mein Gedächtnis immer mehr zu Mus wird mag ich mich hier und da um Tage oder Stunden irren, die grundsätzlichen Geschehnisse habe ich aber natürlich immer noch ziemlich genau im Kopf.

So ein Stanav-Verband bestand damals, wie wahrscheinlich heute auch, aus mehreren Einheiten verschiedener Länder, die in diesem Rahmen verschiedene Übungsszenarien durchgehen und grundsätzliche Nato-Präsenz im entsprechenden Seegebiet zeigen.
So ein, zwei Tage vor den Anschlägen lagen wir mit dem Verband in einem englischen Hafen, ich glaube es war Plymouth und an diesem Abend fand auf dem teilnehmenden, amerikanischen Zerstörer für den gesamten Verband ein Beercall statt. Vertiefung internationaler Beziehungen sagen die Einen, grillen und saufi machen die Anderen. Und beides stimmt irgendwie ;).
Alle hatten wie immer bei diesen Festen eine Menge Spaß, ich habe an diesem Abend eine, ich glaube sie war Funkerin, kennen gelernt die aus New York kam und wir hatten uns auch tatsächlich über das WTC unterhalten weil ich etwa 3 Jahre vorher selbst sightseeing-mäßig auf dem Gebäude stand und entweder ihr Vater oder Onkel dort arbeitete.

9/11 waren wir mit dem Verband wieder in See. Um Das Ganze mal so ein bisschen technisch einzuordnen: heutzutage sind solche Geschichten wie Internet an Bord kein Problem, damals sah es schon ein wenig anders aus, das Schiff, auf dem ich gefahren bin war da schon über 30 Jahre alt und auch was solche Belange angeht aus der Zeit gefallen.
So kamen die ersten Meldungen über das, was da in NY passierte, via Funk rein und wenn ich mich recht erinnere war davon die Rede, das über NY Kampfflugzeuge im Einsatz sind die die Stadt angreifen. Dann hieß es, ein Flugzeug sei ins WTC verünglückt.
Sowas wie TV-Empfang gab es auf See eigentlich auch nicht... „eigentlich.“ Wir hatten ziemlich leistungsstarke Feuerleitradare an Bord und mit diesen war es dann eben doch möglich, Satelliten anzuzapfen und ein live-Bild ins Bord-TV-Netz einzuspeisen (was hier und da bei Fußi-Übertragungen ganz geil war, so konnte ich auf See das Bayern CL-Desaster gegen ManU und das WM-Finale 2002 sehen).

Ich glaube in dem Moment, als die Übertragung stand krachte der 2te Flieger ins WTC und dann wurde nach und nach klar, was da gerade in den USA passiert.
Der Schock war natürlich gigantisch. Ein durchaus nicht geringer Teil an Zeit-und Berufssoldaten an Bord hatte, wie ich auch, Systemlehrgänge (Waffensystem, Radar...usw.) an Militäreinrichtungen in den USA absolviert, möglicherweise hat diese zusätzliche Bindung die Emotionen nochmal weiter hochgejazzt. Ich für meinen Teil kann ehrlich sagen, dass ich eine Menge Gedanken und Gefühle hatte auf die ich bis heute nicht stolz bin und für die ich mich immer noch schäme. Allerdings hat mich diese Erfahrung auch gelehrt, nicht gleich den Stab über jemanden zu brechen nur weil er mal was richtig dummes sagt, oft lohnt es sich, vielleicht nochmal genauer hinzuschauen, woher diese Meinung kommt, wo sie ihren Ursprung hat und eine Tür für Veränderung offen zu lassen.

Am nächsten oder übernächsten Tag hat sich der amerikanische Zerstörer vorzeitig aus dem Verband verabschiedet. Es wurde ein Sailpast gemacht, eine Tradition, bei der die Schiffe hintereinander fahren und das zu verabschiedende Schiff einmal längs vorbei fährt. Wir hatten zu diesem Anlass ein Transparent (okay, ein altes Bettlaken) mit der Aufschrift „we stand by you“) präsentiert. Eine Aktion, die in den USA ziemlich hohe Wellen schlug, später wurde eine Delegation unseres Schiffes ins Capitol eingeladen und dort wurde unserem Kommandanten die Fahne überreicht, die am Tag der Anschläge auf dem Repräsentantenhaus gehisst war.

Wie es für uns direkt im Anschluss weiter ging weiß ich gar nicht mehr so genau, ich glaube, wir haben den Einsatz wie geplant zu Ende gebracht. Aber grundsätzlich hat sich eine Menge geändert, in Auslandshäfen z.B. wurde nicht mehr nur die übliche Wache an der Stelling gestellt, sondern auch seeseitig bewaffnete Wachen. Auch die Ansprachen haben sich geändert, vorher wurde z.B. bei der Einlaufmusterung eher so darauf hingewiesen, welche Lokalitäten und Viertel man unbedingt meiden müsse (was dann exakt die lokale Infrastruktur war, in der man zu vorgerückter Stunde die meisten Nasen wieder fand), danach wurde mehr über terroristische Gefahrenlagen und so gesprochen. Nur zwei kleine Beispiele von vielen.
Vom persönlichen empfinden her kann ich mich ziemlich gut daran erinnern, dass es nicht unbedingt eine Angst war, die sich in mir gesteigert hat, aber ein durchaus nochmal gesteigertes Gefühl der Unsicherheit. „nochmal gesteigert“ deswegen, weil mir etwa ein Jahr vor 9/11 durch den Anschlag auf die USS Cole im Golf von Aden ziemlich deutlich klar wurde, wie naiv das Gefühl von Sicherheit auf einem so großen Kriegsschiff dann doch im Endeffekt ist. Damals lagen wir im Hafen von Norfolk und an dem Tag waren wir mit dem Waffentechnikabschnitt zur Besichtigung auf einem Flugzeugträger, der USS Theodore Roosevelt. Während der Besichtigung kamen die Meldungen und ersten Bilder von dem Anschlag rein und wir mussten natürlich sofort das Schiff verlassen. So eine große Kampfmaschine wie die Cole von einem kleinen Bötchen fast ausser Dienst gebombt.... zuviel für mein, von der Wand bis zur Tapete denkendes, Gehirn.
Wie gesagt, 9/11 hat dieses, damals schon keimende, Gefühl der Unsicherheit nochmal ordentlich potenziert.

Was mir auch erst später bewusst wurde war, wie schlimm und angstbehaftet die Situation für meine Familie und Freunde war. Wie erwähnt gab es damals noch wenig an Kommunikationsmöglichkeit, erst die Tage noch hat meine Mutter wieder erzählt wieviel Angst sie damals um mich hatte, Sohn auf einem Kriegsschiff in einem Nato-Verband, man bekommt keine Informationen, keiner weiß so richtig wie es weiter geht, gefühlte Terrorgefahr allewo. Klingt jetzt zwar sehr dramatisch, aber hey, so war es damals halt: nichts hat sich bis dahin so gut angefühlt wie nach dem Einlaufen im Heimathafen meine damalige Freundin und später meine Mutter im Arm zu halten.

Meine Meinung zu den Anschlägen ist deutlich, nämlich die, dass es aus der Sicht der Terroristen ein „Erfolg“ auf ganzer Linie war. Ob es 500, 3000 oder 10000 Opfer gab ist da, so pervers es auch klingen mag, egal. Die Bilder, die erzeugt wurden, die Tatsache, dass es möglich war mit vergleichsweise simplen Mitteln die Supermacht schlechthin derart zu treffen hat das Land und seine Menschen und die Art, wie sie den Rest der Welt wahrnehmen, nachhaltig verändert. Und zwar so, wie man es sich als Terrorist, der sowas plant, nur wünschen kann. Mit meiner Meinung nach weiterhin nicht absehbaren Konsequenzen, wenn man sich alleine nur den clusterfuck anschaut, der in Afghanistan entstanden ist. Ein Einsatz als Konsequenz von 9/11, es wird in ein Land einmarschiert mit der Idee, Terroristen zu fangen, Terrorgefahr abzuwenden und in Teilen der Bevölkerung Hoffnungen auf bis dahin ungekannte Freiheiten zu schüren. Und 20 Jahre später so yolo, war doch nix tschüß. Und überlässt sehr viele Menschen, die wirklich daran geglaubt haben und dafür gekämpft und gearbeitet haben, sich selbst und vor allem denen, deren Ideologie sie entsagt haben. Wäre es wirklich überraschend, wenn in, was weiß ich, 10 oder 20 Jahren, von genau dort und von genau diesen Menschen, die so verraten wurden, gegen die, die sie verraten haben, neue Gewalt ausgeübt wird? Nicht wirklich. Und wäre es wirklich überraschend, wenn auch dann wieder so reagiert wird, wie reagiert wurde? Dito.

9-11

Rupo, Ruhrpott, Samstag, 11.09.2021, 14:27 (vor 955 Tagen) @ Andypsilon
bearbeitet von Rupo, Samstag, 11.09.2021, 14:34

Danke für Deinen Beitrag!

Das kann ich mir halbwegs gut vorstellen, dass ihr im aktiven Dienst ein mulmiges Gefühl hattet.
Als der zweite Golfkrieg im August 1990 los ging, war ich gerade aus dem Bund raus und wir machten uns auch Gedanken was passieren würde, natürlich kein Vergleich mit eurer Situation.

Die Bewertung zum 'Erfolg' der Anschläge sehe ich ähnlich, gerade deshalb hätte ich mir auch gewünscht, dass die Usa eben so nicht reagiert hätten, aber konnten sie wahrscheinlich nicht.

9-11

stoffel85, Samstag, 11.09.2021, 13:58 (vor 955 Tagen) @ Rupo

Ich war noch Schüler und hätte eigentlich 7te und 8te Mathe gehabt. Darauf hatte ich aber wenig Bock und bin mit ner Freundin zu mir. Da wollten wa dann unseren obligatorischen un rein platonischen Mittagsschlaf machen. Hatten noch RTL an, da lief der Bildungsknaller „der Schwächste fliegt“. Irgendwann wurde die Sendung dann unterbrochen und die ersten Bilder kamen. Zu dem Zeitpunkt war noch von einem Unfall mit einem Kleinflugzeug die Rede, was mir da aber schon aufgrund der Größe des Einschlags unrealistisch erschien. Wir haben den Mittagsschlaf dann natürlich nich wahrgenommen und sind mitm Skateboard zum Kollegen gefahren. Da haben wir dann den ganzen Tag und die ganze Nacht geguckt.
Ich war mittlerweile dreimal in NYC und muss sagen, dass ich das bis heute nicht greifen kann.

9-11

simie, Krefeld, Samstag, 11.09.2021, 20:43 (vor 955 Tagen) @ stoffel85

Ich war damals auch noch auf dem Gymnasium. Und bin gerade vom Sport nach Hause gekommen und hab vorm Duschen noch kurz Mal den Fernseher eingeschaltet und dann die Bilder gesehen. Die Dusche fiel dann erst einmal aus und man hat die Nachrichten gebannt verfolgt.

9-11

herrNick, Samstag, 11.09.2021, 13:49 (vor 955 Tagen) @ Rupo

Moin,
ich denke mehr braucht der Betreff nicht.
Heute vor 20 Jahren hat es dieses einschneidendes Ereignis gegeben.

Wo wart ihr, wie habt ihr diesen Tag erlebt, was hat er mit euch gemacht?

Ich war bei einem finanzfachlichen Seminar in Mainz. Der Vortragende hatte gerade gewechselt, dann kam jemand zur Tür rein, ist ans Mikro und hat die ersten Fakten (zwei Flugzeuge ins WTC, Türme einsturzgefährdet) verlesen. Ich habe ein paar Minuten gebraucht um zu verstehen, dass es sich nicht um einen Teil des Seminars handelt, bei dem ein maximales Schadensszenario erfunden wird. Dann sind viele raus, die Geschäft in NY hatten und haben telefoniert, der Rest hat auf dem Flur Fernsehen geschaut.

9-11

Tremonius III, Ort, Samstag, 11.09.2021, 14:12 (vor 955 Tagen) @ herrNick

Ich war an dem Tag auf dem Weg nach DUS, um jemandem vom Flughafen abzuholen.
Man hatte dort die Sicherheitsmaßnahmen enorm verstärkt. Die Halle quoll über vor schwer bewaffneten Sicherheitsleuten. Es war eine mehr als bedrückende Situation, und es herrschte trotz der prall gefüllten Halle eine surreale Stille.
Ich denke, alle Abfliegenden hetten sicherlich ein sehr mulmiges Gefühl.

Ich war vorher häufiger in New York und lieb(t)e diese Stadt und war in den Osterferien vor 9-11 mit meiner älteren (damals 12 jährigen ) Tochter und einem befreundeten Ehepaar und deren gleichaltrigen Sohn im "Big Apple" und natürlich auch auf einem der Twin Towers.

Danach hat es 17 Jahre gedauert bis ich wieder mal nach NY geflogen bin. Irgendwie hatte die Stadt für mich ihre Faszination/Unschuld verloren, und ich bin sicher, es war definitiv mein letzter Besuch...wohlwissend, dass die Stadt nichts dazu kann. Aber irgenwie war es nicht mehr wie früher...

May the victims rest in peace!

9-11

BeefSG, Dortmund, Samstag, 11.09.2021, 13:13 (vor 955 Tagen) @ Rupo

Bei mir wurde im Frühjahr des Jahres 2001 Krebs diagnostiziert und ich habe den ganzen Sommer eine Chemotherapie bekommen. Nachdem diese erfolgreich war, war ich noch ein halbes Jahr zu Hause und konnte deshalb dieses Tag komplett im Fernsehen verfolgen. Für mich war das irgendwie faszinierend und wie im Film, also überhaupt nicht greifbar. Erst Jahre später durch Bildung, einem New York Besuch und sicher auch einige Anschläge bzw. Amokläufe in Europa, war es etwas klarer, was dieser Tag in der Geschichte bedeutet hat.

9-11

Dimmsonen, tiefste Eifel, Samstag, 11.09.2021, 13:24 (vor 955 Tagen) @ BeefSG

Bei mir wurde im Frühjahr des Jahres 2001 Krebs diagnostiziert und ich habe den ganzen Sommer eine Chemotherapie bekommen. Nachdem diese erfolgreich war, war ich noch ein halbes Jahr zu Hause und konnte deshalb dieses Tag komplett im Fernsehen verfolgen. Für mich war das irgendwie faszinierend und wie im Film, also überhaupt nicht greifbar. Erst Jahre später durch Bildung, einem New York Besuch und sicher auch einige Anschläge bzw. Amokläufe in Europa, war es etwas klarer, was dieser Tag in der Geschichte bedeutet hat.

Wie geht es dir denn jetzt? War die Therapie langfristig erfolgreich?

9-11

BeefSG, Dortmund, Sonntag, 12.09.2021, 08:51 (vor 954 Tagen) @ Dimmsonen

Ja, bis heute gab es keinen weiteren Tumor. Dieses Jahr war auch die letzte große Nachsorgeuntersuchung.

9-11

ChriLo, Samstag, 11.09.2021, 13:10 (vor 955 Tagen) @ Rupo

Ich war damals noch Schüler. Auf dem Heimweg musste ich immer am Busbahnhof umsteigen. Dort wurden schon die druckfrischen Sonderausgaben der Tageszeitungen kostenlos verteilt.

Dann nach Hause und den Rest des Tages auf dem Sofa vor dem Fernseher verbracht und alles aufgesogen.

"Hoffentlich bleiben die Amis ruhig" war auch für mich ein dominierender Gedanke.

Ein Jahr zuvor war ich zum Austauschjahr in den USA und sogar noch oben auf dem WTC.
Es erschien mir alles sehr unwirklich.

9-11

Karak Varn, Strobelallee 50, Samstag, 11.09.2021, 12:19 (vor 955 Tagen) @ Rupo

Schon mal hier vor Jahren geschrieben, aber:
Es sagt viel über mich zur damaligen Zeit aus, dass ehrlicherweise mein erster Gedanke damals war, ob unser CL Spiel gegen Kiev wohl stattfinden wird.

9-11

BenHeis, Essen, Samstag, 11.09.2021, 12:44 (vor 955 Tagen) @ Karak Varn

Ich war zu dem Zeitpunkt im Dnipro Hotel in Kiew und wollte mich eigentlich mit Freunden aus Kiew am Nachmittag vor dem Spiel durch die Stadt ziehen.
Wir haben uns das ganze dann eine Zeit in der Lobby des Hotels angeschaut, wobei die Reaktionen und die ganze Atmosphäre damals nicht so war, als das jeder gebannt auf den Bildschirm schaute und das Ereignis als etwas wirklich Einschneidendes bewertete. Zumindest wirkte es damals auf mich so und ich hab einen deutlichen Unterschied in den Reaktionen aus Deutschland wahrgenommen (Telefonate oder auch Fragen von Journalisten am nächsten Tag am Flughafen, war mit im Mannschaftsflieger dort).
Vor Ort hatte ich mir keine Gedanken gemacht ob das Spiel stattfindet oder nicht.
Die ganze Tragweite war mir damals erst zurück in Deutschland bewusst geworden.

9-11

MBasic, Wetter, Samstag, 11.09.2021, 12:17 (vor 955 Tagen) @ Rupo

Ein ganz schlimmer Tag. Die Brutalität, die Bilder, die Selbstinszenierung der Attentäter, alles hat sich so eingebrannt und die Welt erschüttert. Für die direkt betroffenen der schlimmste Tag in ihrem Leben, für die USA schlimmer als Pearl Harbor und für die Terroristen die Mutter aller Terroranschläge.
Der 11.09. sollte nicht nur Gedenktag der knapp 3000 Opfer des Anschlags sein, sondern auch der Tausenden vielleicht Millionen Opfer des westlichen anti Terror Krieges.

9-11

Markus79, Samstag, 11.09.2021, 12:00 (vor 955 Tagen) @ Rupo

Ich war zu der Zeit bei der Bundeswehr. Wir waren im Gelände draußen und wurden dann zurück in die Kaserne beordert. Dann sahen wir im TV die unfassbaren Bilder. Hatte den Abend noch Wache am Haupttor. Die Anzahl der Wachsoldaten wurde zudem noch aufgestockt. Soweit ich mich erinnern kann wurden noch Sandsäcke vor das Tor gestapelt wo ein MG dahinter positioniert wurde. Alles wurde doppelt und dreifach kontrolliert. Denke noch oft über diese Situation nach. Unglaublich.
Meine Gedanken sind heute bei demjenigen, die ihr Lieben verloren haben.

Markus

9-11

Garum, Bornum am Harz, Samstag, 11.09.2021, 11:43 (vor 955 Tagen) @ Rupo

Ich musste an dem Tag arbeiten und hatte Teildienst. Kam so gegen 14 UHR aus der Küche raus und fuhr nach Hause. Habe dann den Fernseher angeschaltet und die Livebilder vom brennenden Turm gesehen. War bis 17 UHR 30 vorm Bildschirm und bin dann zurück ins Hotel, in der Lobby lief schon der Fernseher. Eine junge Kollegin fragte was denn da aus den Fenstern fiele. Ich sagte ihr das dass Menschen sind, dann bekam Sie einen Weinkrampf.

Sind Baufachleute hier unterwegs?

Franke, Samstag, 11.09.2021, 13:34 (vor 955 Tagen) @ Garum

Ich musste an dem Tag arbeiten und hatte Teildienst. Kam so gegen 14 UHR aus der Küche raus und fuhr nach Hause. Habe dann den Fernseher angeschaltet und die Livebilder vom brennenden Turm gesehen. War bis 17 UHR 30 vorm Bildschirm und bin dann zurück ins Hotel, in der Lobby lief schon der Fernseher. Eine junge Kollegin fragte was denn da aus den Fenstern fiele. Ich sagte ihr das dass Menschen sind, dann bekam Sie einen Weinkrampf.


Wäre es denkbar, an den Fassaden hoher Gebäude Schienen anzubringen, an denen Aufzüge rauf- und runterfahren können? So lange sie nicht benötigt werden, werden sie im Boden neben dem Gebäude versenkt. Die Feuerwehr hat die Ausrüstung, um den Deckel öffnen zu können.

Was ist denn, wenn es in einem Wolkenkratzer weit oben brennt? Viel zu hoch für jede Drehleiter, Aufzüge im Gebäudes soll man dann ja nicht benutzen, Treppen vielleicht auch nicht benutzbar oder von Flüchtenden blockiert oder einfach mal nachrechnen, wie lange das dauert, mit schwerem Gerät 100 Etagen nach oben zu laufen.

Sind Baufachleute hier unterwegs?

Philipp54, Mittwoch, 15.09.2021, 10:39 (vor 951 Tagen) @ Franke

Ich musste an dem Tag arbeiten und hatte Teildienst. Kam so gegen 14 UHR aus der Küche raus und fuhr nach Hause. Habe dann den Fernseher angeschaltet und die Livebilder vom brennenden Turm gesehen. War bis 17 UHR 30 vorm Bildschirm und bin dann zurück ins Hotel, in der Lobby lief schon der Fernseher. Eine junge Kollegin fragte was denn da aus den Fenstern fiele. Ich sagte ihr das dass Menschen sind, dann bekam Sie einen Weinkrampf.

Wäre es denkbar, an den Fassaden hoher Gebäude Schienen anzubringen, an denen Aufzüge rauf- und runterfahren können? So lange sie nicht benötigt werden, werden sie im Boden neben dem Gebäude versenkt. Die Feuerwehr hat die Ausrüstung, um den Deckel öffnen zu können.

Was ist denn, wenn es in einem Wolkenkratzer weit oben brennt? Viel zu hoch für jede Drehleiter, Aufzüge im Gebäudes soll man dann ja nicht benutzen, Treppen vielleicht auch nicht benutzbar oder von Flüchtenden blockiert oder einfach mal nachrechnen, wie lange das dauert, mit schwerem Gerät 100 Etagen nach oben zu laufen.

Ein Stahlbauspezi sagte mir voraus, dass das Gebäude zusammenbricht. Der Stahl würde schmelzen. Aussentreppen sind sicher eine Möglichkeit. Bei 9 11 hätte man mehr Menschen über den Landeplatz auf dem Dach retten können. Hubschrauber standen in großer Zahl zur Verfügung. Wegen der Terrorwarnung herrschte Flugverbot.

Sind Baufachleute hier unterwegs?

Blarry, Essen, Mittwoch, 15.09.2021, 11:09 (vor 951 Tagen) @ Philipp54

Der Stahl muss doch gar nicht schmelzen. Reicht aus, wenn er heiß genug wird, um schwächer zu werden. Wenn das Hochhaus so konstruiert ist wie die Twin Towers, wo jedes Element der Außenfassade ein tragendes Element ist, ohne tragenden Kern, hält sehr schnell nichts mehr.
Was die ganze Verschwörungsscheiße von wegen "Kerosin brennt gar nicht heiß genug, um Stahlträger zu schmelzen" auf der Stelle zerlegt. Ebenso wie das kleine Detail, dass ein Bürogebäude voller Papier ein fantastischer Brandbeschleuniger ist und die Temperaturen im Nu klettern lässt.

Sind Baufachleute hier unterwegs?

Philipp54, Mittwoch, 15.09.2021, 11:19 (vor 951 Tagen) @ Blarry

Gut, der Ingenieur hätte sagen können, daß Gebäude wird in der Stahlkonstruktion so geschwächt, dass es zusammenbricht. Ging um die Hitzeentwicklung. Vielleicht hat er sich auch so oder ähnlich geäußert. Laien wie ich und viele andere haben an einen Einsturz nicht gedacht. "Nur" an ausbrennen.

Sind Baufachleute hier unterwegs?

Blarry, Essen, Mittwoch, 15.09.2021, 11:45 (vor 951 Tagen) @ Philipp54

Die Hitzeentwicklung im Verbund mit der "dezentralisierten" Bauweise war ja gerade der Grund, warum die Bude eingestürzt ist. Es ist sehr schwierig, massive Stahlbetonträger durchzuerhitzen, bis sie nachgeben.

In konventioneller Bauweise wären die Gebäude vermutlich auch nur ausgebrannt, vielleicht wäre ein Teil der Fassade abgerissen, und übriggeblieben wäre ein Skelett aus Stahlbeton. Ein Brand von dem Ausmaß und dessen Folgen waren beim Entwurf mit Sicherheit kein Thema. Wie gesagt, Vermeidung ist das A und O, und wenn es zu einem solchen Ereignis kommt, ist in der Regel eh nicht mehr viel zu machen.

Sind Baufachleute hier unterwegs?

Die_KIrsche, Herne, Mittwoch, 15.09.2021, 12:15 (vor 951 Tagen) @ Blarry

Die Hitzeentwicklung im Verbund mit der "dezentralisierten" Bauweise war ja gerade der Grund, warum die Bude eingestürzt ist. Es ist sehr schwierig, massive Stahlbetonträger durchzuerhitzen, bis sie nachgeben.

In konventioneller Bauweise wären die Gebäude vermutlich auch nur ausgebrannt, vielleicht wäre ein Teil der Fassade abgerissen, und übriggeblieben wäre ein Skelett aus Stahlbeton. Ein Brand von dem Ausmaß und dessen Folgen waren beim Entwurf mit Sicherheit kein Thema. Wie gesagt, Vermeidung ist das A und O, und wenn es zu einem solchen Ereignis kommt, ist in der Regel eh nicht mehr viel zu machen.

Das Hochhäuser in entsprechender Bauweise auch einem schweren Feuer über einen langen Zeitraum standhalten können, hat man ja beim Grenfelltowerbrand in London gesehen. Dort ist das Tragwerk (teilweise über mehrere Tage) einer hohen Brandlast ausgesetzt gewesen, die Statik hat trotzdem „gehalten“.

Sind Baufachleute hier unterwegs?

Ravenga, In der Ruhr liegt die Kraft, Mittwoch, 15.09.2021, 10:55 (vor 951 Tagen) @ Philipp54

Ein Stahlbauspezi sagte mir voraus, dass das Gebäude zusammenbricht. Der Stahl würde schmelzen. Aussentreppen sind sicher eine Möglichkeit. Bei 9 11 hätte man mehr Menschen über den Landeplatz auf dem Dach retten können. Hubschrauber standen in großer Zahl zur Verfügung. Wegen der Terrorwarnung herrschte Flugverbot.

Ist halt die Frage, wie viel Sinn es macht, auf einer schon massiv geschwächten Stahlkonstruktion nochmal einen tonnenschweren Hubschrauber landen zu lassen... Außerdem hätte dir das beim Nordturm nichts gebracht, weil dort wegen der Antenne auf dem Dach schlicht keine Hubschrauber hätten landen können.

SBauVO Teil 4

Balin, Samstag, 11.09.2021, 15:32 (vor 955 Tagen) @ Franke

Jede sogenannte Nutzungseinheit mit Aufenthaltsräumen (also eine Wohnung oder ein Bürotrakt) braucht zwei separate Rettungswege. In Gebäuden bis 22 Meter Höhe (Fenster der obersten Nutzungseinheit) ist dies einmal der normale Treppenweg runter und zum zweiten eine Leiter der Feuerwehr. Können Nutzungseinheiten nicht mit Leitern erreicht werden, weil sie bspw. nur auf der Rückseite liegen, muss zum Beispiel eine Außentreppe errichtet werden.

Bei Häusern über 22 Metern Höhe benötige ich zwei Treppenräume. Da wäre es beispielsweise möglich, dass ich von meinem Flur vor der Wohnung entweder nach rechts zu Treppenraum 1 oder nach rechts zu Treppenraum 2 gehe, je nachdem welcher nutzbar ist.
Alternativ darf es auch ein einzelnes Sicherheitstreppenhaus sein. Das ist ein Treppenhaus, dass im Brandfall durch einen großen Ventilator belüftet wird. Hier gibt es ziemlich genaue Anforderungen, wie das genau auszusehen hat.

Für die Feuerwehr gibt es häufig auch spezielle Aufzuganlagen, die auch im Brandfall genutzt werden können. Hiermit kann ich dann beispielsweise bis 2 Etagen unter das Schadensereignis fahren, dort mein Schlauch an eine sogenannte Steigleitung (ein Rohr, dass von unten mit Wasser eingespeist wird) anschließen und dann weiter vorgehen.

Soweit in Grundzügen die Regelungen in NRW. Wer es detailliert wissen will: Sonderbauverordnung Teil 4.

Wie das in den USA aussieht, keine Ahnung. Aber ehrlich: Wenn ein vollbesetztes Passagierflugzeug irgendwo reinfliegt, dann hilft die beste Planung nichts.

Sind Baufachleute hier unterwegs?

Blarry, Essen, Samstag, 11.09.2021, 14:49 (vor 955 Tagen) @ Franke

Was ist denn, wenn es in einem Wolkenkratzer weit oben brennt? Viel zu hoch für jede Drehleiter, Aufzüge im Gebäudes soll man dann ja nicht benutzen, Treppen vielleicht auch nicht benutzbar oder von Flüchtenden blockiert oder einfach mal nachrechnen, wie lange das dauert, mit schwerem Gerät 100 Etagen nach oben zu laufen.

Deshalb ist die einzige Option, Brände zu vermeiden. Anders geht es nicht.

Dafür braucht es aber den politischen Willen, Brandschutzmaßnahmen zu forcieren, für den Betrieb des Gebäudes wie auch für Neubau- und Renovierungsmaßnahmen. Und der Wille ist leider nur selten zu finden, weil Hochhäuser meist entweder nur tagsüber bewohnt werden, als Bürogebäude, oder prekäre Wohnverhältnisse bieten. Und solche Menschen, wie die Bewohner des Grenfell Tower in London, sind es schlicht nicht wert, dass man für die Außenfassade ein paar tausend Pfund mehr ausgibt, um eine Verkleidung zu benutzen, die nicht wie Zunder brennt, kein Löschwasser absorbiert und beim Brand vielleicht kein Zyanidgas abgibt. Das ist leider die Realität.

Sind Baufachleute hier unterwegs?

EdroehFDA, Dortmund, Samstag, 11.09.2021, 14:38 (vor 955 Tagen) @ Franke

Außenaufzüge gibt es doch längst, die werden doch von Fensterputzern genutzt. Allerdings bräuchten die auch eine sehr sichere externe Stromversorgung.

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Blarry, Essen, Samstag, 11.09.2021, 14:56 (vor 955 Tagen) @ EdroehFDA

Die Stromversorgung ist doch dein geringstes Problem. Angenommen, du sitzt im 50. Stock. Im 30. Stock fängt es an zu brennen, und du bist abgeschnitten. Möchtest du wirklich in einem (idealerweise gläsernen, weil stylisch) Außenaufzug die brennende Außenfassade entlang fahren?

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Garum, Bornum am Harz, Samstag, 11.09.2021, 15:18 (vor 955 Tagen) @ Blarry

Die Stromversorgung ist doch dein geringstes Problem. Angenommen, du sitzt im 50. Stock. Im 30. Stock fängt es an zu brennen, und du bist abgeschnitten. Möchtest du wirklich in einem (idealerweise gläsernen, weil stylisch) Außenaufzug die brennende Außenfassade entlang fahren?

Besser als springen zu müssen.

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Rupo, Ruhrpott, Samstag, 11.09.2021, 15:26 (vor 955 Tagen) @ Garum

man hat ja versucht das mit Notfall Fallschirmen 'zu lösen' aber:
a) die brauchen auch eine gewisse Höhe
b) ist auch nicht einfach dann zu springen, auch wenn es um das Leben geht
c) immer noch diese extreme Notfallsituation, Nerven und Ruhe bewahren

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EdroehFDA, Dortmund, Samstag, 11.09.2021, 15:16 (vor 955 Tagen) @ Blarry

Sag ja nicht dass dies das einzige Problem ist.
Gläsern wird ein Aufzug für die Feuerwehr eher nicht sein, die wollen/sollen ja nicht das Panorama genießen, sondern löschen.;)

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Rupo, Ruhrpott, Samstag, 11.09.2021, 14:32 (vor 955 Tagen) @ Franke

keine Ahnung zu den technischen Details...aber 1999 habe ich ein halbes Jahr in Houston gelebt und gearbeitet, war vielleicht die Hälfte vom WTC das Gebäude. Wir hatten da mal eine Feuerübung, also es brannte simuliert. Wir alle durch das Treppenhaus runter von ganz oben, weil ja die Aufzüge ausgefallen sind und Fenster kannste nicht öffnen und wie sollst Du dann runter kommen?

Blieb also nur Treppenhaus und dann kam was ganz irres, erst einmal in einen Innenhof um dann wieder durch das Gebäude raus zu gehen.

Das ganze als Simulation, was man ja wusste. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, was die in den WTC los gewesen sein muss, dass die Menschen so verzweifelt waren aus den Fenstern zu springen :-((..

Sind Baufachleute hier unterwegs?

Garum, Bornum am Harz, Samstag, 11.09.2021, 15:25 (vor 955 Tagen) @ Rupo

keine Ahnung zu den technischen Details...aber 1999 habe ich ein halbes Jahr in Houston gelebt und gearbeitet, war vielleicht die Hälfte vom WTC das Gebäude. Wir hatten da mal eine Feuerübung, also es brannte simuliert. Wir alle durch das Treppenhaus runter von ganz oben, weil ja die Aufzüge ausgefallen sind und Fenster kannste nicht öffnen und wie sollst Du dann runter kommen?

Blieb also nur Treppenhaus und dann kam was ganz irres, erst einmal in einen Innenhof um dann wieder durch das Gebäude raus zu gehen.

Das ganze als Simulation, was man ja wusste. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, was die in den WTC los gewesen sein muss, dass die Menschen so verzweifelt waren aus den Fenstern zu springen :-((..

Irgend ein Psychologe hatte während der Übertragung gemeint das es für die springenden leichter sei noch mal den blauen Himmel zu sehen als zu verbrennen. Mir lief es Eiskalt den Rücken herunter und ich brach in Tränen aus.

Sind Baufachleute hier unterwegs?

Blarry, Essen, Samstag, 11.09.2021, 14:54 (vor 955 Tagen) @ Rupo

Wir alle durch das Treppenhaus runter von ganz oben, weil ja die Aufzüge ausgefallen sind und Fenster kannste nicht öffnen und wie sollst Du dann runter kommen?

Blieb also nur Treppenhaus und dann kam was ganz irres, erst einmal in einen Innenhof um dann wieder durch das Gebäude raus zu gehen.

Und nun stell Dir dazu die zweite brandbeteiligte Partei vor: Hausinsassen stürmen die Treppen runter. Feuerwehrleute stürmen die Treppe rauf, mit Schläuchen, Kabeln, schwerem Gerät. Ressourcenkonflikt. Blöd.
Klar lässt sich das bei großen Hochhäusern mit separaten Service-Treppenhäusern umgehen. Aber die möchtest du im Notfall, gerade bei vollbesetztem Gebäude, lieber für die Evakuierung nutzen.

Sind Baufachleute hier unterwegs?

TobiHH, Samstag, 11.09.2021, 13:53 (vor 955 Tagen) @ Franke
bearbeitet von TobiHH, Samstag, 11.09.2021, 13:56

da kann man nur auf gute löschsysteme hoffen

p.s. ich war auf klassenreise und wir waren gerade im schwimmbad, ein klassenkamerad hatte seine mutter dort auf geschäftsreise und genau an dem morgen einen termin im turm sehr weit oben, beim anruf ging sie aber sofort dran und war schon wieder im hotel, termin schon erledigt.. war schon eine gruselige stimmung

9-11

Rupo, Ruhrpott, Samstag, 11.09.2021, 11:50 (vor 955 Tagen) @ Garum

:-( das waren ganz schlimme Bilder, dass springen und fallen der Menschen...

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