Nobelpreise (Politik)

Ich wusste gerade keinen besseren Thread als diesen hier.

Es wurde in den letzten Monaten oft davon geschrieben, dass Deutschland runtergewirtschaftet wurde und Innovationen hier nicht existieren.

Mit dem heutigen Chemienobelpreis und dem gestrigen in Physik hat sich Deutschland in der Welt etwas besser darstellen können als im eigenen Land.

Ein Nobelpreisträger, der schon mal bei der Verleihung dabei war - vor 26 Jahren mit seiner Tante Christiane Nüsslein-Volhard. Er weiß noch nicht, ob er sich revanchieren kann, weil unbekannt ist, wie das pandemiebedingt mit Begleitpersonen laufen wird.

Mit dem heutigen Chemienobelpreis und dem gestrigen in Physik hat sich Deutschland in der Welt etwas besser darstellen können als im eigenen Land.

Sorry, aber das nervt echt. In den Medien wird gerade so getan, als hätte Deutschland oder die Tatsache, dass Deutsche dabei sind, irgendeine Bewandnis. Irgendwer verglich das mit dem Habitus als würde es um Medaillen bei den Olympischen Spielen gehen. So funktioniert Wissenschaft nicht.

Jeder Nobelpreisträger in den Naturwissenschaften aus den letzten Jahrzehnten konnte dies nur werden, weil er Teil eines Teams war, was in aller Regel international ist. Zudem sind die Arbeiten für die sie ausgezeichnet werden, nur möglich aufgrund von wissenschaftlicher Arbeit auf der ganzen Welt. Die Quellenangaben und Querverweise in wissenschaftlichen Studien und Veröffentlichungen sind manchmal länger als die eigentliche Arbeit.

Wissenschaft ist global und die Nationalität spielt unter Wissenschaftlern keine Rolle. Nicht einmal bei denen, die in Diktaturen Wissenschaft betreiben. Natürlich gibt es überall auch Ausnahmen. Nichtsdestotrotz ist Wissenschaft nichts, wo man die Flagge heraus hängt. Wirklich schade, dass dies in Deutschland in den Medien nicht erkannt wird und daher auch bei den Menschen hier ein entsprechendes Denken entwickelt.

In der internationalen Presse werden Nobelpreisträger anders behandelt. Während man hier in Deutschland in den Breaking-News, Push-Mitteilungen und Headlines nur den Namen Hasselmann präsentiert bekam, standen in den internationalen Medien alle Preisträger namentlich.

Hasselmann wurde übrigens für eine Arbeit von vor 40 Jahren geehrt. Also wenn man es unbedingt als Messlatte für den Wissenschaftsstandort machen möchte, muss man das Deutschland von 1980 nehmen. Wobei er in den Jahren zuvor auch in den USA und UK tätig war und seine Arbeiten dort selbstverständlich mit in die entscheidende Arbeit eingeflossen ist.

Ich wusste gerade keinen besseren Thread als diesen hier.

Es wurde in den letzten Monaten oft davon geschrieben, dass Deutschland runtergewirtschaftet wurde und Innovationen hier nicht existieren.

Mit dem heutigen Chemienobelpreis und dem gestrigen in Physik hat sich Deutschland in der Welt etwas besser darstellen können als im eigenen Land.

Noch wichtiger als als Einzelpersonen mit bestimmten Nationalitäten sind doch die Einrichtungen und Strukturen, die solche Ergebnisse zu Tage fördern. Und vor allem da würgen wir mehr und mehr ab und verlieren hier am Standort in der Breite und in der absoluten Spitze die Spitzenforschung. Natürlich gibt es einige Ausnahmen deutscher und internationaler Forscherinnen und Forscher hier in Deutschland, aber die Gesamtheit unseres Forschungsstandortes ist wirklich erbärmlich für ein "Land der Dichter und Denker".
Ich würde ja gerne einfach mal die Automobil-Subventionen in Schulen und Universitäten stecken.

ich bezweifel, dass der nobelpreis ein maßstab dafür ist, inwieweit deutschland forscher aktuell weltspitze sind.

Die von Klaus Hasselmanns entwickelten Theorien hatten ihren Anfang jedenfalls in den 1970er Jahren. Ca. 40 Jahre später wird er dafür geehrt.

Ich gebe zu, ich bin angenehm überrascht…

Aber zumindest die Forschung in Physik bezieht sich auf die 42 Jahre alte Veröffentlichungen(, bzw auf seine Zeit bei. MPI von 75-99 oder habe ich das falsch interpretiert? also halt noch auf Zeiten bevor auf Bachelor/Master umgestellt wurde…. Zu Zeiten von Diplom/Promotion war die deutsche Forschung noch weiter vorne (nicht mehr ganz vorne, aber durchaus immer noch angesehen).

Dass soll jetzt weder die Signalwirkung noch die tatsächlich immer noch stattfindende Forschung gar nicht kleinreden… aber meiner Wahrnehmung nach setzten die „Probleme“ halt danach ein.

Wir reißen da ja nicht gleich den Kopf ab. :-)

Gruß

CHS