BVB-Newsthread vom 25.09.2022 (BVB)

Es fängt natürlich mit Politik an und geht dann über die Verbände.
Klar sind die Spieler die Hauptakteure, aber wenn einer boykottiert, dann spielen halt andere.
vor den Spielern sehe ich die nationalen Verbände in der Pflicht.

Die meiste Macht geht aber immer vom Markt aus, und das sind ja die Konsumenten. Wenn keiner konsumiert, ist der Markt kleiner, die Summen kleiner und wenn das Geld nicht kommt, trifft man diejenigen, die dafür verantwortlich sind am härtesten.

Es wird aber sein wie immer, genug werden es anschauen, es ändert sich nix und jeder wird sagen, was die anderen hätten machen sollen.

Nimmt man das Problem beim Fußball mal in Augenschein, ist es quasi eine Pyramide. Du hast oben ein paar wenige, die massiv profitieren. Und dann breiter werdend etwas mehr Leute, die einen Tick weniger profitieren bis wir bei dem sehr breiten Sockel "Fans" landen, die gar nichts davon haben (außer Unterhaltung).

Katar wird es beweisen, dass man keine Milliarde Fans "mobilisiert" bekommt, diese WM wirklich zu boykottieren. Idealerweise durch Nichteinschalten, Boykott von WM-nahen Produkten usw. Das wird nicht klappen.

Im wesentlichen die ganze Macht bei dem Fußballgeschäft haben im Grunde die Spieler. Dummerweise sind das ziemliche Ich-AGs, die mit Glück vielleicht auf ihr Team schauen, aber eigentlich nur auf sich selbst und ihren Werdegang. Nichtsdestotrotz sind das die Leute, die alles verändern könnten. Nimm jetzt einfach mal die Europäischen Kicker - wenn die jetzt einfach sagen "Nope", dann können Verbände, FIFA & Co. nichts machen. Klar, theoretisch sperren, aber dann gehen die ganzen Fußballkonzerne zugrunde. Die wiederum die ganze Kohle für UEFA, FIFA & Co. bringen.

Aber am Ende des Tages entziehen sich die Fußballer dieser Diskussion, weil sie sich selbst nur als einfache Sportler sehen.

Sehe ich genauso. Erst wenn die Einschaltquoten einbrechen, wird sich etwas ändern. Klar könnten die Sportler das boykottieren, aber für die ist das immer noch ein Karrierehöhepunkt. Daher sollten wir uns als Zuschauer erstmal an die eigene Nase fassen und einfach die Glotze auslassen.

Aber das wird nicht passieren. Man hat doch grade eh so wenig Spaß, Energiepreise, Inflation - da kuschelt man sich doch gern schön ins warme Deckchen und schaut sich die bunten Spiele an.

Und ehrlich gesagt - ich dachte erst auch, dass ich mir den Quatsch nicht anschauen will. Aber je näher das jetzt kommt, es wäre wirklich die erste WM, seit ich denken kann, die ich mir nicht anschaue... ich befürchte, am Ende siegt bei mir doch die Gewohnheit und die Neugier auf den Sport.

Werden die Fußballer gezwungen? Ja und nein. Du kannst dich durchaus weigern nach einer Nominierung nicht zu spielen. Dann könnte dich aber auch die FIFA für jeglichen Spielbetrieb sperren. Und gerade bei Katar scheint man bei der FIFA nicht ganz so verständnisvoll zu sein.

Aber wenn einer vor einer Nominierung seinen Rücktritt aus der Nationalelf erklärt?

AFAIK kann man sowas nicht wirklich machen. Ribery hat das auch gemacht, da gab es auch massiv Hickhack wegen und er sollte deswegen für die Bayern gesperrt werden. Das ganze wurde dann irgendwie intern gelöst, aber rein (fußball-)rechtlich kannst du dich nicht wehren gegen eine Nominierung. Selbst verletzt können sie dich auffordern, zum Termin zu kommen, damit dich der entsprechende Teamarzt überprüft.

Fußball-Recht ist schon ziemlich abstrus.

Klingt wie eine Einberufung zu einer Spezialoperation.

Ja, in der Theorie ist das so, dass du als Spieler laut FIFA-Regularien gesperrt wirst, wenn du dich weigerst in der Nationalmannschaft zu spielen, aber sollten sie wirklich mal versuchen, das tatsächlich durchzusetzen, bekommen sie diese Entscheidung vor einem ordentlichen Gericht ziemlich schnell um die Ohren gehauen.