Neu auf schwatzgelb.de: Der BVB verspielt die Meisterschaft: Wenn der große Traum zerbricht (BVB)

Wir waren damals mit unserem Fanclub (in der Saison sind wir fast alles gefahren) auch in Duisburg.

Wir waren Dritter und in der schlechtesten Position. Chappi machte früh das 1:0 und der Wedau war am kochen...

Frankfurt war auf eins und hatte mit Bein, Möller und Yeboah die beste Truppe und sind dann in Rostock VARarscbt worden...

Stuttgart spielte in Leverkusen, Sammer bekam Rot beim VFB und Diego Buchwald machte das 2:1...

Machte dann in der Kurve die Runde. Stimmung war trotzdem gut nach kurzen durch schütteln, Fahrt zurück nach Dortmund, auf dem Friedensplatz war ne Bühne aufgeb6, Mannschaft kam und wurde gefeiert, Kutowski spielte Schlagzeug...

1992 Vize war gefühlt anders als 2023...

NUR DER BVB!

Schönes Video. - Aber der eigentliche Knaller sind die Untertitel :-)

Die "vereinshistorische" Bedeutung dieses Erlebnisses können wir glaube ich noch gar nicht richtig einschätzen. Noch in 10,20 Jahren wird nicht von dem verlorenen Titel, sondern von der Fähigkeit mit dem Umgang damit berichtet werden.
Selbst die überwiegende Mehrheit der Medien fällt nicht über den BVB her (der Dämlich-Verein und so) sondern blickt fasziniert auf das "Scheitern in Würde".
Das "Phänomen BVB" wird weiter an Strahlkraft gewinnen und für mich als FAn: "Echte Liebe" ist endlich mal kein Marketing-Slogan mehr sondern ist (wieder) gelebte Wirklichkeit.
Die frustrierenden Jahre zwischen 2015 und letzten Sommer sind von einem Tag auf den anderen ausgelöscht.

Aki sollte als Belohnung den Stadion-Namen zurückkaufen.

p.s.: googelt mal "Buschmann über den BVB".

"Borussia Dortmund steht für Intensität, Echtheit, Bindungskraft und Ambition. Alles bei uns ist von einer intensiven Wirkung gekennzeichnet. Unser Stadion ist das Epizentrum, hier entlädt sich sich die geballte Energie, die dem BVB innewohnt. In den Herzen unserer Fans haben wir einen festen Platz, ihre bedingungslose Treue trägt uns seit über 100 Jahren durch gute und schlechte Zeiten [...]"

Das ist das Selbstverständnis von Borussia Dortmund und das ist auch der Grund, dass ich - trotz aller Tränen - davon ausgehe, dass dieses Erlebnis letzten Samstag positiv in die Club-DNA eingehen wird. Und sich vielleicht für unsere Kultur, Werte & Weiterentwicklung sogar langfristig positiver auswirkt als der Meistertitel, der zu 84% schon sicher schien. Dieses Scheitern auf den letzten Metern einer harten Saison fühlt sich intensiver an als jedes verlorene Endspiel und selbst die Drama-Queen BVB brauchte ganz besondere Zuwendung. Und die war so besonders, dass - wenn man die wirklich außergewöhnlichen Social Media-Postings von Brandt, Wolf & Co liest - das Selbstverständnis und Phänomen Borussia vielleicht zum ersten Mal für die aktuellen Spieler so richtig greifbar macht. Liebe in einfachen Zeiten zu geben und erfahren ist einfach. Und auch wenn sich der 1860er oder RWE-Fan von nebenan gerade wundert, was sie denn dann bitteschön sagen sollen: Neben der Fallhöhe sind wir halt vom Wertesystem auch alle gar nicht allzu weit entfernt und vielleicht ist es das, was unseren Vereine vom "Mia san mia" unterscheidet. Keiner braucht hier eine Meisterschaft für seine Bedingungslosigkeit - was auch immer geschieht, wir steh'n dir bei. In der Hoffnung, dass wir unsere Werte nie, nie, nie dem totalen Erfolg unterordnen. So endet auch unser Selbstverständnis: "[...] durch das Versprechen, dass wir so bleiben, wie wir immer waren: geradlinig, offen, kämpferisch und fest im Dortmunder Boden geerdet."

"Traumatisch, aber bindend" stand hier die Tage. Das ist auch meine Antwort auf all die Kollegen und Freunde, die fragen wie denn das Wochenende so war. Meine heutige Gefühlswelt sagt: Es war mein schlimmstes und schönstes Stadionerlebnis der letzten 30 Jahre. Danke, Borussia.

Sehr schön geschrieben.
Danke dafür!

Beim Stand von 17:17 im letzten Frame verschießt Jimmy White eine einfache Schwarze, woraufhin Hendry überraschend doch noch eine Chance bekommt und den WM-Titel gewinnt. Für Jimmy White die 6. Niederlage im WM-Finale bei 6 Teilnahmen. Er ist bis heute unvollendet.

Zur Frustbewältigung habe ich darüber nachgedacht wann / wo solche Dinge wie am Samstag im Sprot / Fußball schon geschehen sind.
Die beschriebene überbordende Eurphorie gepart mit der Siegesgewissheit, die von großer Enttäuschung abgelöst wurde.
Dazu fallen wir auf jeden Fall die Geschichten um das WM Finale 1950 im Maracana ein. Leider ist dort die Frustbewältigung der Fans anders abgelaufen als am Samstag bei uns.
Ansonsten fällt mir im Fußball noch das "Finale Dahoam" der Bayern ein, die auch nicht glauben konnten, dass Sie das noch verlieren und natürlich in parallelität zu uns Haching - Leverkusen.
Bedingt auf ein Halbfinale bezogen haben es die Brasilianer 2014 noch einmal erlebt und auch Deutschland mit der Niederlage gegen Italien 2006.
Was gibt es hier noch an Beispielen? Auch gerne aus anderen Sportarten.
Und es bleibt die Frage, da es doch einige historische Beispiele gab, (Auch noch zu nennen als Asamoah am 12.05.07. über die B1 nach GE wollte) warum passiert es wieder und wieder, dass die Euphorie so groß ist und auf einmal alles einreißen lässt?

2006 war klar, dass Italien ein bockstarker Gegner ist, gegen den man noch nie gewonnen hat, wenn es um etwas ging. Brasilien hat es viel härter getroffen, 1950 das entscheidende Spiel (nicht Endspiel, Unentschieden hätte gereicht) zu verlieren und 2014 einen epochalen Untergang zu erleben.

Ungarn hatte in den 1950er Jahren die beste Fußballnationalmannschaft der Welt, der WM-Titel 1954 war mindestens(!) so sicher wie die Deutsche Meisterschaft 2023 für den BVB.

Der Eishockey-Olympiasieg der USA 1984 gegen die UdSSR kam sehr überraschend.

Die meisten dieser Beispiele zeigen aber auch: aus so etwas kann man gestärkt hervorgehen.
Die Bayern haben auf ihre beiden besonders schmerzlichen (weil selbst verdummten) Finalniederlagen 1999 und 2012 mit entschlossener Wut reagiert und 1 oder 2 Jahre später das Ding erzwungen.
Jürgen Klopp ist überall mit z.T. herzzerreißenden Rückschlägen gestartet und hat die Erfahrungen bewusst eingesetzt, um die Mannschaft mental stabiler zu machen. Deutschland wurde nach dem WM-Halbfinale 2006 in einem knappen Jahrzehnt schrittweise zur besten Nationalmannschaft der Welt.
Und auch Brasilien hat 3 der 5 Weltmeisterschaften nach dem Maracanaco gewonnen.

Mir fällt für "vergebene Meisterchance" sofort Kutzop 86 ein.

Werder als Tabellenführer mit 2 Punkten Vorsprung auf Bayern vor dem 33.Spieltag.
Bremen spielt zu hause gegen die Münchner und konnte mit einem Sieg den Titel klar machen.
Elfmeter weniger Minuten vor Spielende für Werder- Pfosten!
Da fehlten Zentimeter zur Schale.

Am 34. Spieltag Bremen also immer noch mit 2 Punkten in front. Bei einem Unentschieden wären sie Meister. Auswärtsspiel beim VFB.
Bayern zeitgleich zu hause gegen Gladbach.
Ergebnis: VFB vs SVW 2:1
Bayern vs Gladbach 6:0

= Titel für Bayern

Ganz bitter war das damals.

Edit: Bremen ist übrigens nicht daran zerbrochen- im gegenteil: 1987 klappte es dann mit der Schale!!!

Mir fällt da auch spontan Lake Placid 1980 im Eishockey ein.
Russland unter Victor Tichonow galt damals als unbesiegbar und wurde von einer quasi Feierabendtruppe der USA im Finale geschlagen.

Zur Frustbewältigung habe ich darüber nachgedacht wann / wo solche Dinge wie am Samstag im Sprot / Fußball schon geschehen sind.
Die beschriebene überbordende Eurphorie gepart mit der Siegesgewissheit, die von großer Enttäuschung abgelöst wurde.
Dazu fallen wir auf jeden Fall die Geschichten um das WM Finale 1950 im Maracana ein. Leider ist dort die Frustbewältigung der Fans anders abgelaufen als am Samstag bei uns.
Ansonsten fällt mir im Fußball noch das "Finale Dahoam" der Bayern ein, die auch nicht glauben konnten, dass Sie das noch verlieren und natürlich in parallelität zu uns Haching - Leverkusen.
Bedingt auf ein Halbfinale bezogen haben es die Brasilianer 2014 noch einmal erlebt und auch Deutschland mit der Niederlage gegen Italien 2006.
Was gibt es hier noch an Beispielen? Auch genre aus anderen Sportarten.
Und es bleibt die Frage, da es doch einige historische Beispiele gab, (Auch noch zu nennen als Asamoah am 12.05.07. über die B1 nach GE wollte) warum passiert es wieder und wieder, dass die Euphorie so groß ist und auf einmal alles einreißen lässt?

Da sind aber einige hinkende Vergleiche drin. Beim Finale Dahoam waren sie ebenbürtig aber ja nicht so klarer Favorit wie wir gegen Mainz daheim (für die es um überhaupt nix mehr ging). Dann noch eher das Finale 1999. Da wäre ich wohl auch erstmal ein paar Stunden sitzen geblieben und hätte auf ein "April April" gewartet. Das war bestimmt auch hart.

Auch Brasilien war 2014 deutlich schlechter als wir und alle haben das gewußt. Die Niederlage gegen Italien 2006 war hart (wir sind schon die Elfer-Schützen durchgegangen) aber auch hier immer auf Messers-Schneide. Hachingen zählt hier, das war unerwartet.

Wenn du den BVB allein holst. 1992 - Guido Buchwald, das war auch stramm. Der Druck der da auf dem Kessel war hat sich dann erst 1995 entladen. 2002 haben wir dann gegen Bremen daheim das bessere Ende für uns gehabt (war das ne Party).

Den Meister der Herzen hast du natürlich vergessen ;) Das muss ein Stich ins Herz gewesen sein.

Als historisches Beispiel bleibt auch noch das WM Endspiel 1954. Ungarn weiß bis heute nicht wie sie das verlieren konnten.

Ich weiß nicht ob ich mir eine Schmach einfach nicht eingestehen will, aber ich bin doch überrascht, wie viele Menschen davon ausgegangen sind, dass wir das Ding sicher holen.

Optimismus ist sicher was gutes, aber als BVB-Fan ist man irgendwie ein gebranntes Kind.

...und ja ich habe auch diverse Meisterlieder mitgesungen, aber dass hat für mich auch nichts mit überheblich sein zu tun, wie es von vielen Fans anderer Vereine gewertet wird, sondern einfach den Moment auskosten.

Ich konnte die ganze nach nicht schlafen, weil ich Angst hatte wir vergeigen es und dieses Szenario war für mich auch absolut realistisch. Daher fühle mich zwar immer noch total schlecht und ich bin enttäuscht/leer, aber für mich fühlt es sich nicht so schlimm an wie damals Leverkusen oder S04 oder auch nicht wie ein 1:7 und ich möchte die Mannschaft auch nicht in diese Kategorie einordnen.

Mir tun vorallem auch die jungen Fans leid, ab den 2000er jahrgängen, die kennen den BVB gefühlt nur als Vizemeister. Ich kenn die Meisterjahre und die fast Insolvenz-Jahre, vielleicht ist es dadurch einfacher zu akzeptieren.

Für Fortuna Köln war es Kobra Wegmann. Haben sie sich nie wieder von erholt.

Wenn Bellingham bleiben würde, stattdessen sind wir in der Position Leistungsträger abgeben zu müssen. Die wirtschaftlichen Voraussetzungen sind andere, wir kaufen jetzt nicht zahlreiche dt. Legionäre wie Havertz, Rüdiger z.B..

Danke für den Artikel!

> 1. Vor dem Spiel war es einfach unfassbar - weiß gar nicht mit was ich das vergleichen soll im bisherigen BVB Leben seid 1989...

2. Während des Spiels einfach nur ne Achterbahnfahrt. Wir waren draußen an der roten Erde, Spiel ging los: wir waren weg und dann wieder Meister und dann wieder weg. Nach dem Schlusspiff alles mögliche gesehen, gehört: weinen, lachen, ach egal, etc. keine Wertung...jeder verarbeitet anders...
3. Bei mir war einfach nur Leere. Bin dann gegen 18Uhr Richtung Rosengarten. Da zum Glück in ein Teil meiner alten Leute gelaufen...da erst mal nen Bier getrunken, was geredet, etc.
09. Wir sind dann nach DO rein...am Semmler vorbei zum Briefkästchen...überall war es rappelvoll...Stimmung ganz oki...irgendwie hat man sich getragen, danke dafür! Dann bin ich weiter runter Richtung HBF noch am Luetge vorbei (komplett voll) und irgend wann dann mit nem Taxi zum Kumpel weiter gefahren (nen Blauer). Da konnte ich zum Glück noch was quatschen, bisken was trinken und bin dann gegen 6Uhr auf der Coach eingepennt. Morgens um 11Uhr bisken was gefrühstückt, nen anderer Kumpel kam noch vorbei (Roter Stern) und wir sind dann ganz gemütlich in ne Kneipe zum Frühshoppen gegangen. Da trudelten dann nach und nach Borussen ein und es gab wieder die ganze Gefühlswelt, siehe Punkt 2. Hat jedenfalls gut getan zu merken, dass wir zusammen stehen und das wir nicht alleine sind. Bei mir persönlich wird sich dieser Tag für immer eingebrannt haben, wie andere Tage rund um den BVB (positive wie negative). Die Narbe wird für immer bleiben, ist aber auch oki.

NUR DER BVB!

Da haben es die alten Geburtsborussen viel schwerer( :-) ), da waren Meisterschaften, Europapokal, Abstieg, Mittelmaß usw alles dabei. So ist das eben als Borusse so ist das Leben und wir kommen wieder.

Mir gehts genauso. Ich fühle immer noch gar nichts, außer Leere und Trauer. War mir tausendprozentig sicher, daß wir die Schale holen. Die Fallhöhe ist bei mir Kilometer lang.

Mir geht es auch so...
Ich weiß es gibt wichtigere Dinge im Leben, jedoch tut es sehr weh aktuell und ich hoffe der Schmerz wird langsam kleiner... vergessen wird man das nie können!
Dann hätten die Bayern lieber gegen Leipzig gewonnen, dann wäre die Enttäuschung nicht so groß gewesen.
Es war alles angerichtet, wirklich alles... außer das Ergebnis.
Und ich habe das Gefühl, dass solch eine Situation so schnell nicht mehr kommen wird, dass wir mit
einem Heimsieg am 34.Spieltag - Meister werden können...

Ich rechne auch immer mit dem Schlimmsten, weil ich Angst vor der Enttäuschung habe.
So war es auch die Tage vor dem Spiel, auch wenn ich mir den Gedanken die Meisterschale in DO sehen zu können und am Borsigplatz zu feiern, nicht abstellen konnte.

Aber ich war mir sehr wohl bewusst, dass es unfassbar enttäuschend werden könnte.

Tatsächlich hilft es in manchen Situation, man fällt dann nicht in so ein Loch... am Samstag hat das allerdings überhaupt nicht geholfen, so leer und fassungslos habe ich mich selten gefühlt.

Aber ich war stolz, auf uns Fans im und um das Stadion und die Mannschaft, die gekämpft hat.
Ich komme leider nicht oft auf den Genuss auf der Süd zu stehen, aber die Menschen die dort stehen und aus der Region kommen, beeindrucken mich immer wieder.

Trotz aller Enttäuschung konnte man erhobenen Hauptes das Stadion verlassen und am Sonntag zurück in die Heimat fahren.

Vielleicht versuche ich in Zukunft doch mit einem guten Ende zu rechnen, dann habe ich wenigsten mehr von der Vorfreude.

Ich hoffe wir nehmen den Schwung mit in die nächste Runde.