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Komplexe soziale Gefüge und Abhängigkeiten (Spieltage)

Marcello, Ruhrpott-Metropole, Donnerstag, 11.04.2024, 14:56 (vor 23 Tagen) @ Blarry
bearbeitet von Marcello, Donnerstag, 11.04.2024, 15:03

Also hier denke ich , dass Maatsen genau das Gegenteil angezeigt hat, dann aber tatsächlich auf ihn zuläuft und somit dann doch signalisiert „spiel mich an“ um dann anstatt Ablage auf Aussen katastrophal nach Innen zu spielen.

Der Punkt ist jedoch folgender . Wenn man in Gruppengefügen Leute austauscht, ändert sich die Struktur und Statik gewaltig.
Alex Meyer ist mit Ball in der Spieleröffnung deutlich besser.
Auf der anderen Seite hat Kobel aber ein herausragendes 1gg1 und bomben Reflexe.

Nun war Gregor extrem lange raus und im Gegensatz zu Alex, braucht er Zeit , um wieder in den Rhythmus zu finden. Wobei das bei Alex ohne richtiges Training nach einer derart langen Verletzungsphase auch gut möglich ist, dass er erstmal reinfinden müsste.

Es geht hier also garnicht darum, wer denn generell der bessere Torhüter ist.

Sondern darum, dass es man eben nicht auf einer Ebene einfach nur den Torhüter tauscht.
Die ja tatsächlich vorhandene kleine Serie wurde eben mit Meyer im Tor erzielt.
Unter anderem, weil er eben im Aufbau wesentlich stärker ist und die Mannschaft hier Defizite hat.
Hinzu kam aber auch, dass er in den Rhythmus fand und auch sehr stark gehalten hat.

Während eben Kobel verletzt war und seinen Rhythmus verlor, hatte sich die Mannschaft auf das Torwartspiel von Alex Meyer umgestellt. Kommt jetzt also ein Kobel rein, muss sich a) Kobel wieder Rhythmus aneignen b) muss sich die komplette Hintermannschaft auf ein anderes Torwartspiel einstellen.

Sowas ist nicht trivial. Es ist also nicht nur eine Entscheidung Meyer/Kobel, sondern eine auf die gesamte Mannschaft bezogen. Die Spielerrolle zu tauschen ist nicht einfach nur ein beliebiger Faktor, sondern auf mehreren ebenen Komplex. Und genau hierfür Gespür zu haben, ist eine Kernkompetenz des Headcoaches. Vllt wäre in Spiel x Spieler y von der Rolle her die besser Wahl. Aber es gibt vllt tieferliegende Gründe, einen anderen Spieler dann doch zu wählen.

Nmecha für Brandt.Das ist auch so eine Entscheidung. Natürlich hat Brandt gegen Stuttgart nicht gut gespielt. Aber grundsätzlich ist der ja ganz woanders, als ein Nmecha , der ja a) neu iim Team ist und b) über Wochen nicht spielen konnte. Den stelle ich einfach nicht in die Start 11 bei einem Championsleague Finale.
Das war kompletter Nonsense.
Ebenso hat ist er beispielsweise mit Coulibaly und auch Blank verfahren. Ich kann doch so Jungspunden nicht ihr Debut in derartigen Drucksituationen geben. Damit überfordert man die Psyche. Bei Blank ging es gerade gut. Bei Coulibaly war es ein kompletter Abfuck

Aus eigener Erfahrung:
Wenn du über längeren Zeitraum mit einem Drummer X in der Band spielst und der aus irgendwelchen Gründen ausfällt , dann tauscht du den nicht einfach so gegen Drummer Y aus. Selbst wenn er das „Gleiche“ zum Metronom spielt, ist es in der Wahrnehmung nach Innen manchmal so, als sei man in einer komplett anderen Band. Kann kein Problem sein, kann aber auch problematisch sein. Dem Betrachter von Außen mag dieser Zusammenhang überhaupt nicht auffallen, aber letztlich hat man da sowas, was ich als eine Art Austausch bezeichnen würde.

Wenn also der Betrachter von Außen sagen würde: letzten Monat habe ich euch gehört , da war der Gig viel besser, woran lag das denn? Dann könnte man in dem Fall sagen: „Wir haben heute mit Vertretung gespielt“, das hat uns verunsichert. Außerdem hatten wir dazu noch intern einen Streit, sowas beeinflusst vom Kopf her“

Also Dinge , die der Aussenstehende nicht so wahrnehmen kann, die sich aber durchaus in dessen Gesamteindruck vllt bemerkbar machen ohne die Hintergründe zu kennen.

Jetzt hinken solche Vergleich natürlich und wir haben es mit Profis zu tun. Aber eben auch mit Menschen.
Also weiß ich, dass diese Dinge beeinflussen.
Und aufgrund des Rumgehampels und des planlosen Rumgefrickels in den Startaufstellungen und in der taktischen Vorbereitung, muss ich die Vermutung anstellen, dass der Trainer von diesen Dingen nichts weiß. Er hat sozusagen von Tuten und Blasen keine Ahnung.

Aber er hat natürlich die Autorität. Da kannste eben nix machen, weil es eben Abhängigkeiten gibt.
Es gibt hierzu den Begriff „Gatekeeper“.
Ein beispiel hierzu:

Der Dozent kritisiert deinen Improvisierten Vortrag und sagt: „Schön, aber dein Spiel enthält zu wenig 8tel Noten“.
Nun ist das eigentlich keine Quantifizierbare Größe aber es mag vllt traditionell in der Stilistik üblich sein. Oder eine persönliche Preferenz des Dozenten. Wie auch immer : Es ist so für sich trotzdem eine haltlose Kritik.
Der unerfahrene Student ist jedoch erstmal verunsichert und gibt sich die Schuld, der Dozent, aus welche Gründen auch immer, stärkt seine Autorität und sein Ego. Klassischer Fall von „rasiert werden“.
Die wenigsten werden ihm sagen: „Du kannst mich mal am Arsche lecken“. Obwohl das eigentlich die richtige Reaktion wäre. Aber danach kann man das Studium vorort natürlich Abbrechen. Kein neuer Studienplatz, die eh knapp sind, kein Abschluss.

Ziemlich weit ausgeschweift, aber ich hoffe man versteht , worauf ich hinaus will.
Was da bei „denen“ schief läuft, weiß ich so natürlich nicht, aber die Vermutung muss ich halt haben, wenn ich mir anschaue, was da auf dem Platz passiert bzw was da von Seiten der sportlichen Führung kommuniziert wird.


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