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Vermisstensuche bei den Blauen.... (Fußball allgemein)

Pfostentreffer, Mittwoch, 24.04.2024, 17:18 (vor 11 Tagen) @ Matze_82

Die von dir aufgeführten Verfahren sind sicherlich Beispiele für Behördenversagen, die man natürlich sehr ernst nehmen muss und die auch ordentlich aufgeklärt/aufgearbeitet werden müssen.

Das finde ich eben nicht. Versagen tun wir alle mal, Fehler können mMn immer verziehen werden. Sondern die entsprechenden Mitarbeiter haben böswillig gehandelt (teilweise mit Todesfolge). Wenn eine Unschuldiger wie Ahmat A. bewusst unter falschen Beschuldigungen verhaftet wird, 3 Monate im Keller eingesperrt und täglich durch mehrere Beamten gefoltert wird bis er es nicht mehr aushält und sich umbringt, ist das kein Behördenversagen. Sondern eben Folter. Das als "Behördenversagen" abzutun, finde ich genauso gefährlich wie das, was du hier deinem Vorschreiber vorwirfst, sogar deutlich schlimmer, weil es um Morde geht. Das sind richtig böse Menschen. Das andere Behörden nicht geschafft haben es zu verhindern, dass könnte man als Behördenversagen bezeichnen. Wenigstens gab es dort welche, denen es aufgefallen ist und die sich gemeldet haben.

Und keiner der oben aufgeführten Fälle wurde ordentlich aufgeklärt (zumindest nicht vor Gericht), wie von Dir gefordert, ausser - bis zu einem gewissen Grad - der Fall Andi. W. Eine relevante Strafe gab es hier für die queerfeindlichen Polizisten aber auch nicht. Alle noch im Dienst. Immerhin haben die Gerichte hier nicht weggeschaut (ein Richter hat bei der Urteilsverkündung sogar geweint, weil er so entsetzt war vom vorgehen der Polizisten und der Staatsanwältin, während die Staatsanwaltschaft sich vor allem um die Verfolgung des Opfers und die Verschleierung gekümmert hat - 5 Jahre lang, obwohl sie wusste, dass er Opfer, nicht Täter ist). Deine Forderung ist also wirklich extrem unrealistisch in Anbetracht der aktuellen Situation. Die meisten dieser Fälle kommen nicht an die Öffentlichkeit und selbst bei denen es so ist findet so gut wie nie ordentliche Aufklärung statt.

Ich bin im Übrigen auch für eine unabhängige Stelle, die in Fällen von Polizeigewalt ermittelt.
Das finde ich sehr gut. Jeder Polizist, der sich für unabhängige Untersuchungen ausspricht, ist aus meiner Sicht ein Gewinn.

Tatsächlich kenne ich aber auch persönlich Beamte, die gegen andere Beamte ermitteln. Und ich kann dir sagen (auch wenn du es vermutlich nicht glaubst), dass diese Ermittlungen mit einer hohen Sorgfalt betrieben werden unter enger Kontrolle der Behördenleitung und StA.

Ich kenne nur einen solchen Beamten, der würde aber bestätigen, was Du sagst (und spricht sich im übrigen auch schon lange für unabhängige Kontrollen aus). Und 2 Dinge hinzufügen:

1. hängt es auch sehr von der StA ab.
2. Kennt das polizeiliche Umfeld diejenigen, die es ausnutzen, sowieso schon und viele wissen lokal Bescheid, wer da über die Stränge schlägt und wer es durchgehen lässt.

Auf meine Gegenfrage, warum es dann immer noch so oft und im gleichen Schema vorkommt, konnte er mir aber keine richtige Antwort geben.

> Stfu wollte aber meiner Meinung nach darstellen, daß die Polizei gerade bei "Fans" härter ermittelt und mehr macht als bei anderen Sraftätern. Das halte ich für sehr fraglich und im konkreten Fall für verharmlosend, in Bezug auf die begangenen Taten bei dem betroffenen Spiel.

Sehe ich auch als fraglich an.

Fällt mir gerade noch ein weiterer Spruch eines der Verwandten der Hanau-Opfer ein: "Erst kommt ein Nazi und erschiesst unsere Brüder, damit anschliessend die Polizei noch mehr Nazis sendet um uns zu verhöhnen" oder so ähnlich ( Gedächtnisprotokoll). Viele Berichten davon, dass ihre Beschwerden und Anzeigen überhaupt nicht akzeptiert werden bspw. Das hat mit Rechtsstaat dann auch nicht mehr viel zu tun. Von Mitgliedern anderer Minderheitengruppen gibt es mittlerweile eine hohe Anzahl von ähnlichen Berichten.


Und du darfst gerne deine logische Schlussfolgerung kundtun, ich werde sicher nicht sauer, sondern bleibe entspannt und sachlich.

Danke für das Angebot, ich lasse es trotzdem lieber. Hier gibt es ja auch noch andere als Dich:-)

Ich habe hier nie einen Hehl daraus gemacht, daß die Polizei Fehler macht und es viel Verbesserungsbedarf gibt. Insgesamt sage ich aber: wir haben in Deutschland eine gute Polizei und einen funktionierenden Rechtsstaat. LG

ich sehe es auch so, dass unsere Polizei / Rechtssystem zu den besseren der Welt gehört, soweit ich das überhaupt beurteilen kann. Fehlerfei ist absolut unmöglich. Das es aber keine Beispiele in Justiz und Polizei gibt, wo der (straffrei) unterlaufen wird, stimmt schlicht nicht, dass passiert tausendfach, jedes Jahr.

Häufig ist bei den oben genannten Fällen ja auch nicht ausschliesslich die Polizei schuld (besonders bei der NSU). Aber die schiere Masse an ähnlichen Vorfällen ist einfach krass und der Aufklärungswille kaum sichtbar (nicht nur innerhalb der Polizei, sondern auch bei anderen theoretischen Kontrollstellen). Aus meiner Sicht ein klar strukturelles Problem, was durch die Polizeigewerkschaften (und die entsprechenden politischen Ausläufer) massiv geschützt wird.

Und ja, wir leben in einem Rechtsstaat, der gilt allerdings leider nicht für alle, bzw. in sehr unterschiedlichem Ausmass. Wie die oben stehenden Fälle ja zeigen. Wie gesagt, ich empfehle Dir den Podcast zum Gerichtsverfahren von Oury Jalloh oder Recherche zu Ahmat A. in Kleve. Da kommt man zumindest heftig ins zweifeln.


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