Gegen Bayern - für Leipzig (Spieltage)

DSGT, Mittwoch, 21.12.2016, 18:54 (vor 3273 Tagen) @ mrg

Ich habe echt ein kleines Problem damit, Leverkusen so pauschal in eine Schublade mit Vereinen wie RBL und Super-Hoffe zu stecken. Was klar ist: Die können nur noch wegen Bayer in der Form existieren und sich regelmäßig für die CL qualifizieren. Wahrscheinlich können die sich nur wegen Bayer überhaupt noch im Profifußball halten. Aber es gab eine Zeit, in der war das anders. LEV wurde als Werksmannschaft gegründet, was mir als Ruhrpottler erstmal ziemlich sympathisch ist. Die Förderung von Bayer lag lange Zeit in etwa auf dem Niveau, mit dem z.B. Hoesch bzw. die Dortmunder Brauerein den BVB wieder aufpäppelten (gilt auch für Uerdingen). Die Förderung war durchaus da, klar, aber sie lag eben im Bereich des "normalen" Sponsorings, bzw. war Leverkusen nie der Krösus, bei dem das Geld mit beiden Händen aus dem Fenster geworfen wurde. Was nicht bedeutet, dass ich das alles gut finde, dennoch war es damals halt Gang und Gäbe.
Dazu hat LEV ohne exorbitante Unterstützung des Bayer-Konzerns (die begann erst 1995/1999, als man Uerdingen fallen lies und die Leverkusener Profifußballer ausgegliedert wurden) den UEFA-Pokal (1988) und den DFB-Pokal (1993) gewonnen, war dazu Heimat der ersten deutschen Ultragruppierung und hat eine Vita mit Auf-, aber auch vielen Abstiegen vorzuweisen... so sehr mir der Verein und seine Gönnerschaft stinkt, aber Leverkusen in einem Atemzug mit Rasenball zu nennen, kann ich zwar in oberflächlicher Betrachtungsweise zustimmen, bei genauerem Hinsehen kann/sollte man allerdings die Unterschiede herausstellen, die ich gerade aufgeschrieben habe ;)

Heutzutage finde ich das Leverkusener Modell allerdings von oben bis unten beschissen. Getoppt wird das nur von RaBa Leipzig. Und den Blauen, allerdings befindet sich der Hass auf einer Ebene, die diese ganzen Retorten qua Definition nie erreichen können.