Allgemeine Newsschlagzeilen vom 25.11.2018 (Fußball und Sport allgemein)

Einzig der PSG zeigte Interesse; Tuchel wollte ihn wohl. Nur dann war der dortige Sportdirektor der Spielverderber. Tuchel war sauer und spricht seither nicht mehr mit seinem Sportdirektor, Hoeneß schäumte vor Wut, Boateng schaute dumm aus der Wäsche. Der vorzeitige Deal mit Pavard war geplatzt, die Bayern behielten ein sich verstärkendes Kaderproblem. Shit Happens.

Ich glaube eher, dass nicht der Sportdirektor von PSG, sondern die geforderte Höhe der Ablöse den Wechsel von Boateng nach Paris scheitern ließen. Boateng hat in der Saison 17/18 laut Transfermarkt 181 Tage, in der Saison 16/17 insgesamt 172 und in der Saison 15/16 genau 188 Tage verletzungsbedingt gefehlt. Bei dieser Verletzungshistorie und fehlenden dauerhaften Spielpraxis fällt mit gar kein Argument ein, warum ein Spieler mit einem Alter über 30 für so einen Preis von 50 Millionen oder mehr wechseln sollte. Die Bayern haben versucht einen alten und verletzungsanfälligen Spieler möglichst teuer zu verkaufen - das ist wie so vieles aber fehlgeschlagen.

Ein Jahr früher hätte man Boateng sicherlich für eine hohe Ablösesumme noch verkaufen können. Aber eigentlich hätte man ihn schon 2016 verkaufen müssen. Das war der Zeitpunkt, zu dem man die Kadererneuerung hätte einleiten müssen. Und den hat man verpasst, aus diversen Gründen.

Interessant finde ich bei dem geplatzten Boateng-Transfer zum PSG, dass Tuchel ihn explizit haben wollte. Der Bedarf in der Innenverteidigung war definitiv da, genauso wie auf anderen Positionen (wenn auch aus unterschiedlichen Gründen). Jetzt kann man mit Fug und Recht sagen, dass Henrique den Transfer aus gutem Grunde verhindert hat. Auffallend ist allerdings, dass auf keiner der von Tuchel aufgezeigten ‚Baustellen‘ Tuchels Forderungen / Wünschen entsprochen wurde:; Kehrer und Bernat waren eher so etwas wie Verlegenheitslösungen. Pikant wird das Ganze, weil Henrique sich bereits bei Bekanntwerden der konkreten Verhandlungen mit Tuchel öffentlich gegen seine Verpflichtung geäußert hat. Da ist wohl beim Nichtzustandekommen des Boatengtransfers das eine zum anderen gekommen. Ich bin gespannt, wie es mit Boateng und anderen ‚Altherrenfußballern‘ beim FCB weitergeht. Uns soll es recht sein, wenn sich in dieser Saison alle aufgestauten Probleme auf einmal bei den Münchern auftun. :-)

Oder er erfüllt einfach seinen Vertrag und geht dann in den wohlverdienten Ruhestand.

Boatengs Vertrag läuft bis zum Ender der Saison 20/21. Er gehört zu den Topverdienern bei Bayern, zeigt aber seit längerer Zeit keine Topleistungen mehr. Die Bayern wollen und müssen ihn auch ersetzen, weil die Hoffnung auf eine deutliche und anhaltende Leistungssteigerung eine trügerische ist. Bayern ist sicherlich ein vermögender Club, aber absehbaren weitergehenden Leistungsabfall wird auch der FCB nicht mitdurchschleppen.