Werder (Spieltage)

Will Kane, Saarbrücken, Sonntag, 08.05.2022, 16:04 (vor 720 Tagen) @ guy_incognito

Ömer wieder raus…

Son Käse

Werder echt harmlos, hoffentlich fällt denen noch was ein.

Das Schalke-Spiel war für Werder wohl ein großer Ausreißer nach oben.

Eigentlich nicht.

Werder hat im letzten Saisondrittel gegen sämtliche Mitaufstiegskonkurrenten (zu diesem Zeitpunkt) gespielt und von diesem Spielen nur das in Heidenheim verloren. Gegen den HSV, Darmstadt und Schalke hat man gewonnen; gegen den Glubb und St. Pauli Unentschieden gespielt.

Das Spiel gegen Sxhlaxke konnte man deshalb überzeugend gewinnen, weil man im Mittelfeld die langen Abschläge/Bälle aus der Abwehr heraus infolge der Kopfballüberlegenheit der etwas aufgerückten Defensivspieler für sich gewinnen und den Ball dann behaupten konnte. Man konnte nur kopfschüttelnd beobachten, dass kein Schalker Spieler wusste, wohin er nach einem Kopfballduell laufen musste. Im Gegensatz zu den Werderspielern, die ihre diesbezügliche Überlegenheit zur Dominierung der Gelsenkirchener nutzten.

In dieser Phase spielte man dann allerdings zuhause gegen den Absteiger Ingolstadt und das abstiegsbedrohte Sandhausen lediglich 1:1. Zum einen, weil man wie gegen Ingolstadt die vielen eigenen Chancen nicht nutzen konnte. Zum andern, weil man wie gegen Sandhausen einfallslos spielte.

Ich verfolge sie seit Wochen, der heutige Auftritt reiht sich nahtlos ein und bestätigt meine Prognose.

Man ist zwar die deutlich bessere Mannschaft, zeigt das aber nicht. Irgendwie scheinen sie verlernt zu haben, seriös gg ein formell schwächeres Team aufzutreten.

Eigentlich auch nicht.

Diese Teams haben im Laufe der Saison die im Prinzip sehr simple Spielweise der Bremer realisiert und sich darauf eingestellt. Und da Werder keine wirkliche andere Spielidee hat, verliert man dann auch gegen Kiel oder tut sich gegen Aue schwer.

Der Kern des Problems ist der unausgewogen und unrund zusammengestellte Kader. Wobei man Baumann hier auch ein wenig in Schutz nehmen muss. Der spät feststehende Abstieg, die Trainersuche, die durch die Lizenzauflagen geforderten Einnahmen aus Spielerverkäufen, die Budgetanpassung an die 2. Bundesliga - da kam einiges zusammen. Bis zum letzten Tag des Transferfensters war nicht klar, welche Spieler bleiben oder kommen. Am Ende hat es dann doch irgendwie geklappt, aber eben mit großen Unwuchten. Dass Baumann mit in der Hauptverantwortung für den Abstieg steht, ist dann wieder eine andere Frage.

Werder hat den vielleicht besten Keeper der 2. Bundesliga auf der Linie und im 1:1 (fußballerisch und in der Strafraumbeherrschung ist da gänzlich anders). Werder hat auch die drei wahrscheinlich besten Innenverteidiger der Liga. Und Werder hat die beiden besten Mittelstürmer der 2. Bundesliga.

Werder hat allerdings weder geeignete Außenverteidiger, noch adäquate Außenstürmer und auch kein geeignetes Mittelfeld.

Diese Stärken und diese Schwächen des Kaders haben dann im Laufe der Vorrunde dazu geführt, das man mit einer Dreierkettenformation und zwei Stürmern spielt. Und den ‚langen Ball in die Spitze’ als Spielidee hat. Die gute Abwehr und die individuelle Klasse der beiden Stürmer haben dann auch in der Anfangsphase Ole Werners dazu geführt, dass man eine Siegesserie hinlegen konnte. Gegen höher stehende Teams hat dies auch weiterhin funktioniert, gegen tiefergehende Teams hat man sich damit schwer getan.

Bezeichnend übrigens heute, dass der Führungstreffer Werders durch eine überlegte Kombination aus den Halbraum über den Flügel und eine gute Hereingabe fiel. Etwas, was man viel zu selten sieht.

Natürlich reicht das 0:0 für Rang 2. Aber mir fehlt die Fantasie wie sie diesen gegen Regensburg verteidigen wollen.

Nach Spielende heute sieht es dann doch etwas entspannter aus.

Werder ist die beste Rückrundenmannschaft und dürfte den Aufstieg im Weserstadion feiern.

Dass mit dem Aufstieg jede Mange Arbeit auf Baumann zukommen wird, ist dabei auch klar.