Folgt Felix Nmecha auf Bellingham? (BVB)

uwelito, Wambel/ Westpfalz/ Waldhof, Freitag, 09.06.2023, 01:23 (vor 323 Tagen) @ simie

Ein Beispiel:

"Auch an die Gefühle der ohnmächtigen Wut, die sie am 27. April 1998 hatte. Damals wurden die neuen Abtreibungsgesetze diskutiert, die nach den Vereinbarungen des Friedensvertrags und durch den starken Einfluss der katholischen Kirche bei diesen verschärft werden sollten."

https://www.deutschlandfunkkultur.de/el-salvador-frauenrechte-100.html

Dieses Gesetz ist aus El Salvador von 1998. Es ist nicht auf Initiative der katholischen Kirche als Institution entstanden. In Salvador gab es seit den 60ger Jahren einen engen Schulterschluss zwischen reaktionären Katholiken und Evangeliken mit den Großgrundbesitzern. Aus denen sind die Todesschwadronen der 80ger Jahre entstanden. Das Abtreibungsgesetz ist später auf deren Druck im Kongress entstanden, die meisten Abgeordneten haben aus politischem Kalkül zugestimmt. Es gab während des Bürgerkrieges durchaus einige katholische Funktionsträger in Salvador, die sich aufgrund von Eigeninteressen auf die Seite der Latifundistas geschlagen haben. Es gab aber gleichzeitig sehr viele, die an der Seite der Campesinos gekämpft und ihr Leben gegeben haben. Und Óscar Romero, der Erzbischof von El Salvador, setzte sich nicht nur für die Campesinos ein, sondern auch für die Rechte der Frauen, in diesem zutiefst frauenfeindlichen Land. 1980 wurde Romero von rechtsextremen Todesschwadronen, die übrigens von den USA unterstützt wurden, während einer Messe ermordet. Papst Franziskus hat Romero im Jahr 2018 heiliggesprochen. Wie Du siehst ist der Sachverhalt da um einiges komplexer.