Ehemalige (Svenni): Anleger-Vertreter wirft Mislintat vor: "Sosa scheint nur die Spitze des Eisbergs" (BVB)

Conny Kramer, Lünen, Mittwoch, 27.09.2023, 22:32 (vor 810 Tagen) @ Ulrich

Ich frage mich allerdings, wie das praktisch funktioniert haben soll. Mislintat ist an einer Firma beteiligt, an der das Beratungsunternehmen des Spielers ebenfalls einen -wenn auch prozentual sehr kleinen- Anteil hält. Auf welchem Weg soll da das Geld geflossen sein?

Wenn Geld in nennenswertem Umfang geflossen ist, dann wohl eher nicht über diese Verbindung. Die Beteiligung von AKA Global an Matchmetrics (ein in Eigenkapital umgewandeltes ehemaliges Darlehn von wohl überschaubarer Höhe) ist vermutlich eher der Umstand der - da publikationspflichtig - auf die über eine simple Kunde-Berater-Beziehung hinausgehende Verbindung zwischen Mislintat und AKA Global hingewiesen hat und die Compliance-Red-Flags hat hochgehen lassen. Offshore-Nummernkonten sind ja naturgemäß nicht Gegenstand solcher Durchleuchtungen.

Mislintat wäre sehr dumm gewesen, für ein paar Euro zusätzlich seine weitere Karriere komplett vor die Wand zu fahren. Allerdings gibt es gelegentlich tatsächlich sehr dumme Menschen. Man wird abwarten müssen, was am Ende heraus kommt.

Das Beratervolumen, welches im Fußball bewegt wird, ist mehr als "ein paar Euro zusätzlich". Wenn sich ein Entscheider seine Entscheidung für einen Klienten eines bestimmten Beraters mit nur wenigen Prozent Kick-back vergüten lässt, kommt sicher eine Summe weit oberhalb des regulären Gehalts zustande.

Ich sage nicht, dass Mislintat das getan hat. Aber allein, dass diese enormen Interessenkonflikte existieren, sagt mir, dass es ganz sicher ein Problem im Fußball-Business gibt. Man kann ja auch mal "bungs" und "Venables, Clough" oder "Sam Allardyce" googeln.

Dass wir der Club mit dem größten Beratervolumen in der BL sind, hinterlässt bei mir in dem Zusammenhang auch kein angenehmes Gefühl...