Titz (Fußball und Sport allgemein)

Will Kane, Biosphärenreservat Bliesgau, Freitag, 06.06.2025, 14:04 (vor 194 Tagen) @ Gargamel09

Der ist ja auch überall rumgereicht worden und wenn man jetzt liest, dass der wohl bei Hannover landet, dann ist das wieder sowas wie der Tiger und der Bettvorleger.

Das finde ich auch interessant. Ich habe Magdeburg unter Titz ganz gerne spielen gesehen, weil die mit beschränkten fußballerischen Mitteln einen ziemlich gepflegten Ball gespielt haben.
Der Trainer steht für eine bestimmte Idee vom Fußball und passt damit vielleicht nicht überall hin, aber ich hätte doch gedacht, dass er eine bessere Adresse findet, nachdem seine Mannschaft zuletzt länger überperformed hat.

Der wäre sogar zu den Blauen gegangen, wenn die nicht festgestellt hätten, dass deren Kader "oh Wunder" gar nicht zu Titz passt. Klingt eher danach, Hauptsache weg aus Magdeburg, denn mit denen hätte er ja auch nochmal angreifen können, der Grundstein war gelegt oder er dachte sich, so eine Saison schaffen wir nicht noch einmal und im Herbst bin ich dann fällig (ähnlich Steffens in Elversberg). Hannover ist zwar nicht sexy, aber Geld haben die dann doch noch etwas mehr, wobei dort auch die Trainer schnell wieder fliegen.

Vielleicht war/ist es auch einfach so, dass die 96er Titz das aus seiner Sicht beste ‚Gesamtpaket‘ geboten haben / bieten.

96 hatte den Eindruck gemacht, dass man aus der Vergangenheit gelernt habe. Mit Stefan Leitl verfolgte man einen Dreijahresplan, an dessen Ende der Bundesligaaufstieg stehen sollte. In den ersten beiden Jahren lief auch alles nach Plan und im dritten Jahr gehörte man zur Winterpause zu der Vielzahl von Clubs, die im Aufstiegsrennen vertreten waren. Dann überkam im Club einige der Verantwortlichen die Panik, dass man es am Ende nicht schaffen könne und man trennte sich nach alter Väter Sitte vom Trainer und installierte mit André Breitenreiter einen neuen, der in Club eine starke Lobby hatte und der den Aufstieg sicherstellen sollte.

Möglicherweise haben nach dem Scheitern mit Breitenreiter die Kräfte im Club Oberwasser, die auf eine sukzessive Entwicklung der Mannschaft setzen und haben Titz entsprechende Zusagen gemacht.

Wieviel diese dann in einer Schwächephase Wert sein werden, ist eine andere Frage.

Für Horst Steffen war der Wechsel zu Werder nach dem knappen Scheitern in der Relegation mit Elversberg die große Chance mit seinen 56 Jahren doch noch als Bundesligatrainer arbeiten zu können. Und das bei einem Club, der nicht unbedingt dem ‚hire and fire‘ frönt. In Elversberg wäre er bei einem schlechten Verlauf der kommenden Saison sicherlich nicht gefeuert worden, aber einen Aufstiegsplatz zu erreichen wäre utopisch gewesen. Steffen hat zugegriffen, als sich ihm die Erfüllung eines beruflichen Lebenstraums bot.