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Video-Stellungnahme von Watzke (BVB)

klaus08, Pforzheim, Montag, 06.02.2017, 16:32 (vor 2645 Tagen) @ Fair Play

Typischer Online-Journalismus:
Unbekannter Fanclub stellt steile These auf
sid/dpa machen ne Meldung draus
Spon schreibt nen Artikel dazu

Die These, daß Watzke mit seiner Kritik an RaBa eine Teilschuld an den Ausschreitungen trägt wird somit durch den Qualitätsjournalismus des Spon ins öffentliche Meinungsbild gebracht.


Und das ist noch der "sachliche" Teil, der da gerade medial fabriziert wird. Da überbieten sich gerade Schreiberlinge aus ganz Deutschland in der Forderung nach Sanktionen, in Anschuldigungen an Aki Watzke und pathosschwangeren Beschwörungen an den wahren Fan, der doch jetzt was tun muss. Distanzieren, natürlich. Aufstehen, Demonstrieren, mit nacktem Arsch auf dem Mittelpunkt für den Weltfrieden einstehen.

Bis vor so rund zwei Stündchen hatte ich die Meinung, dass jetzt mal der Zeitpunkt für uns gekommen ist, ziemlich kleine Brötchen zu backen, statt zu lamentieren, dass uns die eingebrockte Suppe nicht schmeckt.

Aber was für ein unfassbar dämlicher Sermon da gerade durch die Kommentarspalten rennomierter Medien wabert, ist einfach unfassbar.

Liebe Journalisten, es ist nicht eure Aufgabe, knalliger, populistischer und effektheischender zu sein als der Rest, sondern rational Dinge zu bewerten.

Dass dort Samstag einiges an Scheiße fabriziert wurde, wissen wir alle irgendwo selber. Es geht auch einfach nicht, wenn Flaschen fliegen und Leute umgeschmiert werden, nur weil sie den falschen Fanschal haben. Ist passiert und der vergangene Samstag wird mit Sicherheit nie den Weg als Ruhmesblatt in die Vereinschroniken finden. Dafür wird es eine saftige Strafe seitens des DFB geben, die auch der Tribüne weh tun wird. Müssen wir schlucken, werden wir schlucken.

Aber so wie wir gerne den Ethos des "12. Mann" tragen, genau so und noch viel intensiver beschwört den Eures Berufsstandes. Dann kommt dem aber auch bitte nach. Journalistische Ideale propagieren und dann handeln wie die Marktschreier ist auch falsch.


Zumal die "Journalisten" sich vorher durchaus mal inhaltlich mit dem Thema auseinander hätten setzen können. Dazu fehlte aber anscheinend der Knalleffekt und das Drama. Weinende Mütter und Kinder verkaufen sich dann doch besser als kritische Auseinandersetzung mit nachvollziehbaren Anliegen und Befürchtungen von Fans. Wenn man sich zudem moralisch noch profilieren kann, ist die Motivation schnell dahin.

So wird der Protest über Nacht bedauerlicher und fälschlicher Weise zum einzigen Krawall. Wasser auf die Mühlen der Hofberichterstatter von sky etc, welche so oder so ganz zufrieden mit den Dosen sind.

Interessant und löblich, wie differenziert hier einige auf einmal journalistische Arbeit beurteilen, wenn´s ums eigene Geschäft geht.
Das wünschte ich mir bei anderen Themen allerdings auch.


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