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Ist ein neuer Kanzlerkandidat realistisch? (Politik)

markus, Sonntag, 22.08.2021, 15:05 (vor 1013 Tagen) @ Ulrich

ob das bei der CDU derzeit überhaupt diskutiert wird?

Nehmen wir mal an bei der nächsten Umfrage von INSA oder FW rutscht die CDU sogar unter 20%, ob man da nicht in Panik verfällt? Söder gegen Laschet.


Mit so einem Move würde man eventuell den letzten Rest Glaubwürdigkeit verlieren, vor allem bei der CDU. Laschet müsste noch am gleichen Tag von seinen Ämtern als CDU-Vorsitzender und NRW-Ministerpräsident zurücktreten. Seine politische Karriere wäre beendet. Und in der CDU würde das nackte Chaos ausbrechen. Man würde innerhalb von zwei, drei Tagen zwei Nachfolger benötigen, die Medien würden sich natürlich drauf stürzen. Sämtliche Laschet-Unterstützer stünden blamiert da, ggf. würde noch vor dem Wahltermin schmutzige Wäsche gewaschen.

Dann die gesamten organisatorischen Aspekte der Wahlkampf ist bei allen Parteien bis zur Öffnung der Wahllokale am Wahlsonntag durchgeplant. Prospekte, Flyer, Wahlplakate, Fernsehspots, Werbung in Sozialen Medien, und, und, und. Soll man den Leuten sagen "Denken Sie sich einfach dort wo Armin Laschet abgebildet ist Markus Söder hin!"?

Die Frage ist, welcher Schaden ist größer? Jetzt die Reißleine ziehen inklusive aller der oben genannten Konsequenzen, oder es durchziehen in der Hoffnung, möglichst glimpflich davonzukommen. Intern ist längst die Kacke am dampfen. Es werden viele Abgeordnete aus der zweiten Reihe ihre Posten verlieren. Die Spitze ist dagegen über die vorderen Listenplätze abgesichert und nach 16 Jahren zum Teil sicher auch Regierungsmüde. Die haben so ziemlich gar nichts zu verlieren, sind weiterhin sicher im Bundestag und können dann entspannt zusehen, wie eine andere Regierung die unangenehmen Entscheidungen treffen muss. Die Corona-Krise hat ein riesengroßes finanzielles Loch dagelassen, das irgendjemand bezahlen muss. Wer bezahlt die Zeche? Tut das die aktuelle Generation über höhere Steuern? Schiebt man das einfach auf und lässt das die zukünftige Generation zahlen? Oder nimmt man bewusst eine hohe Inflation in Kauf mit der Folge, dass der Schuldenberg aufgrund der Inflation kleiner wird, gleichzeitig aber auch die Ersparnisse und Altersvorsorge (Stichwort Riester) der Deutschen dahinschmelzen? Es wird definitiv Verlierer geben. Die Nachwehen durch Corona kommen erst noch.

Dazu kommt die Klimakrise. Auch da wird es Verlierer geben. Auch da hat man die Wahl, ob jetzt entschieden genug gehandelt wird mit dem Nachteil, dass einige gewohnten Dinge nicht mehr gehen oder deutlich teurer werden, oder das Problem einfach aufschieben und die jüngere Generation vermutlich doppelt und dreifach zahlen lassen. Die kommenden vier Jahre werden nicht einfach. Da kann man als Regierung eigentlich nur verlieren.


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