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Bei der BW werden Erbhöfe ausgemustert (Politik)

FourrierTrans, Dortmund, Freitag, 05.04.2024, 13:49 (vor 34 Tagen) @ pappnase
bearbeitet von FourrierTrans, Freitag, 05.04.2024, 14:04

Nicht, dass die Industrie da nicht auch jammert, aber das ist als solches mMn auch ein zunehmend großes Problem für die Stimmung im Land. Ich bin Mitte 30 und ich weiß noch genau, wie das Ganze spätestens in meiner Schulzeit anfing, dass man die Hauptschule im Grunde als "no-go" entwertet hatte.


Exakt, so siehts aus. Mich hat damals schon gewundert, dass auch die ehemalige Arbeiterpartei SPD dieses Lied mitgesungen hat. Wie du es richtig beschrieben hast, hat man damit die "gewöhnliche" Ausbildung entwertet, weil den Absolventen implizit ein "Bildungsverlierer"-Label aufgeklebt wurde.
Ansonsten war es zu Beginn des (in meinem Fall MINT-)Studiums Mitte der Nuller-Jahre dann auch interessant zu sehen, wie gewollt eine hohe Quote an Studenten war. Gerade über den Weg der Gesamtschulen sind einige Leute ins Studium geschlittert, die bzgl. Mathematik und Co meilenweit entfernt von den Ausgangsvoraussetzungen für ein MINT-Studium waren. Ohne Frage, die wirklich cleveren Leute setzen sich auch unter solchen Bedingungen durch. Für den Rest begann das Rudern dann im Grunde ab Tag1...

Dass die SPD auch nur eine Melodie alter Tage mitsummt, die mit der Realität politischer Leitlinien nichts mehr zu tun hat, sieht man auch aktuell in der Bundesregierung. Vermögenssteuer scheint kein Thema zu sein, trotz enorm zunehmender Armut. Ob es DIE Lösung wäre, ich weiß es nicht. Sich über Bürgergeldempfänger zu unterhalten und "Reichen" mit einem zu versteuerndem Jahreseinkommen von 150k das Elterngeld zu streichen aber sicherlich nicht.

Thema gewollt hohe Studentenquote: Das war anscheinend immer so. Ich habe 10-15 Jahre später im Ing.-bereich studiert, da hat auch ein gewisser Verein schon immer vor dem nahenendem Kollaps der deutschen Indudstrie zwecks Ingenieurmangel schrill gewarnt.

Ich denke, wir sind auch irgendwo in einem Endstadium des Turbokapitalismus angekommen. Um Produktionsarbeitsplätze geht es schon lange nicht mehr, jetzt lagert die deutsche Industrie großflächig Engineering-Jobs aus. Um die Jahrtausendwende konnte man das Rad und die Traumfabrik der einfachen Leute noch mit dem "Bildungsversprechen" am Laufen halten. "Ja, du hast als einfacher Arbeiter keine Chance mehr Wohlstand aufzubauen, aber wenn du dir Bildung gönnst, bestenfalls akademischer Natur, dann stehen dir alle Türen offen". Auch dieses letzte Traumschloss steht jetzt vor dem Zerfall, wo es sich so richtig eigentlich nur noch für Oberärzte in großen Kliniken, Partner in Großkanzleien oder Ingenieure/BWLer auf Bereichsleitungs-/VP-Ebene in Großkonzernen lohnt. Oder eben erfolgreiche Selbstständige. Also ist man im Grunde wieder im Feudalismus angekommen: du musst Glück haben, in die richtige Wiege hineingeboren zu werden.


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