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Medvet? (Spieltage)

medvet09, Mayen, Montag, 08.08.2016, 20:15 (vor 3406 Tagen) @ Ackermann

Ich hab's nicht mit Pferden.

Aber alle Pferdebesitzer, mit denen ich Zeit meines Lebens zu tun hatte (ich schätze jetzt mal über den Daumen so 15-20), verachteten dieses "Military" (Vielseitigkeit) zutiefst und beklagten es als Tierquälerei.

Ich kann es nicht beurteilen.

Medvet? Deine Haltung dazu würde mich sehr (sehr) interessieren!

Oh welch ein Minenfeld...

Um meine Meinung einzusortieren - ich bin kein Reiter oder Pferdebesitzer und habe auch nie Pferdepraxis ausgeübt.

Für mich, oder uns hier, gibt es eine Prämisse, die bei jeder Tierhaltung einzuhalten ist (und welche leider in der Tierschutzgesetzgebung nur unzureichend umgesetzt ist):

Artgerechte Haltung und Nutzung.

Pferde sind - etwas vereinfacht beschrieben - Gruppentiere mit einem relativ komplexen Sozialverhalten, die einen großen Bewegungsdrang haben.

In meinen Augen ist die Partnerschaft Mensch-Pferd mit täglichen Ausritten (in Gruppen), Weidehaltung (in Gruppen), artgerechter Fütterung eine dem Tier gerecht werdende.

Eine Haltung ganzjährig im Stall, nur mit dem Boxennachbarn, nur mit der Abwechslung Training oder Wettkampf, ist nicht artgerecht. Die Reduzierung aller Reize auf nahe Null, nur damit die Bereitschaft für den Sport extrem hoch ist, dies ist in meinen Augen pervers.
(Die Methode wenden auch z.B. "Hundesportler" an).

Die Haltung in reizarmer Umwelt ist das eine - die Zucht auf Leistungsmerkmale das andere. Sporttiere stammen oft aus einem engen Genpool und haben oft die furchtbarsten Gendefekte in ihren Linien (mit den daraus resultierenden Krankheiten). Die meisten Sportpferde erreichen nicht das "normale Alter" eines Hobbypferdes.

Die Tatsache, dass der Substanzkatalog für Dopingmittel im Pferdesport dem der Humansportler kaum nachsteht, zeigt den dann für jemanden, der die Tiere liebt, abartigsten Aspekt des Sportes mit ebenjenen. Wenn sich ein Armstrong die Cocktails aus Epo, anabolen Steroiden und Corticosteroiden reinpfeift, dann hat er dies in Eigenverantwortung getan. Ein Pferd - bei welcher Sportart auch immer - ein Greyhound der Rennen laufen soll und sich in den engen Kurven mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit in der Innenhand Ermüdungsfrakturen holt (weil dort der Druck so immens ist), sie haben die Wahl nicht.

Holger, es ist ein weites Feld, ein emotionales dazu.

Ich bin oft überfordert da klare Grenzen zu ziehen. Quälen wir z.B. meine Therapiekatzen in dem Altenheim hier, mit den vielen dementen Patienten? Die zwei Katzen dort, oft auf dem Schoß im Rolli mit gichtigen Händen gegriffen, quälen wir die nicht auch? Die Menschen brauchen mit den Katzen nur ein Drittel der ruhigstellenden Medis...

Gruß E.


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