Rückreisewelle aus England (Fußball allgemein)

DerJungeMitDemBall, Göttingen, Donnerstag, 08.09.2016, 09:29 (vor 2991 Tagen) @ Sascha

Ist natürlich eine gute Beschreibung der Situation vieler Spieler die ihr Glück in England gesucht haben.

Allerdings kann ich gerade bei Spielern aus der zweiten und dritten Reihe verstehen, dass sie nach England gehen um dort auch bei einem Zweitligisten fürstlich zu verdienen. Gerade bei diesen Profis ist dann der Unterschied zwischen dem Karriereverdienst hoch und kann darüber entscheiden, ob diese Leutchen nochmal richtig arbeiten müssen (oder in irgendwelche "Promi-Shows" gehen müssen).

Das dieser Schritt die Karriere kaputt macht, ist aber doch etwas komisch. Wie viele Spieler wechseln zu früh zum falschen Verein und verbauen sich dadurch ihre Mega-Karriere? Wer weiß schon, wie sich ein Wollscheid in der Bundesliga weiterentwickelt hätte?

Problem in der Premier League könnte dabei aber die Ablösesumme sein. Ein Spieler, der auf die Insel wechselt, wird automatisch teuer. Setzt er sich nicht durch, dürfte er für das Gros der Vereine in Deutschland zu teuer sein. Bleibt also nur, innerhalb der PL zu einem deutlich kleineren Verein zu wechseln, oder noch eine Saison dran zu hängen und zu hoffen, dass der Verein dann weniger aufruft.

Das ganze Geldpaket, das einen Wechsel nach England für Spieler und abgebenden Verein so attraktiv macht, kann im Misserfolgsfall dann auch schnell zum Karrierebremsklotz werden.

Ich finde vor dem Hintergrund spannend, ob das von Christian Heidel prophezeite Szenario eintreten wird. Spieler, ob überdurchschnittlich oder nur durchschnittlich, die vom Kontinent auf die Insel wechseln, verdienen wesentlich mehr als irgendwo sonst in Europa. Wenn die plötzlich merken, dass sie keine Spielpraxis bekommen und sich nicht durchsetzen, aber nirgendwo anders das gleiche üppige Gehalt bekommen, was machen die? Nehmen die Gehaltseinbußen in Kauf oder sitzen die ihren Vertrag vier Jahre lang ab? Sollte in der Mehrzahl der letzte Fall eintreten, dann bin ich aber sehr gespannt, wie sich die britischen Vereine dauerhaft ihre 35-Mann-Kader finanzieren möchten.