schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

Stellungnahme der BVB Freunde Deutschland (BVB)

stfn84, Köln, Mittwoch, 19.10.2016, 08:09 (vor 2943 Tagen) @ DerInDerInderin
bearbeitet von stfn84, Mittwoch, 19.10.2016, 08:13

Die Entwicklung der letzten Tage, an der wir natürlich zumindest beteiligt waren, hat uns sehr berührt und zu intensiven Diskussionen im Vereinsbereich und Vorstand geführt.

Zunächst einmal ist dieser Fanclub kein e.V.
Also fängt die Stellungnahme schon mal postfaktisch an.

Das, was wir der Situation als Positives abgewinnen können ist, dass wir die Notwendigkeit erkannt haben, Veränderungen vorzunehmen.

In dieser Stellungnahme werden wir versuchen, auf die berechtigten Fragestellungen zu antworten.

Eines vorab: Unsere Meldung, dass wir unsere Aktivitäten gegen Rassismus, Diskriminierung und rechte Propaganda beenden, war zu impulsiv und konnte zu Missverständnissen führen oder beitragen! Dafür entschuldigen wir uns ganz ausdrücklich!

Was wäre an einer Einstellung der Aktivität gegen Rechts missverständlich?

Offensichtlich wollte der Vorstand der BVB Freunde etwas ganz anderes als man öffentlich vorgegeben hat. Entsprechend wurde unter Nutzung des BVB ein wenig PR-Arbeit betrieben. Ob jetzt für die Person an der Spitze oder für den Fanclub als Ganzes ist mir noch nicht so klar.

Die Bedrohungen durch Emails, Anrufe und Briefe, hat einfach zu einer unüberlegten Vorgehensweise geführt. Sicherlich wäre es, aus heutiger Sicht, besser gewesen, vor einer öffentlichen Stellungnahme, mit anderen Fanclubs und Initiativen Kontakt aufzunehmen.

Es tut mir ernsthaft leid, wenn Personen die sich gegen rechte Spinner einsetzen bedroht werden. Das es da auch zu Handlungen im Affekt kommen kann, ist sicherlich nachvollziehbar. Eine derartige Stellungnahme und die daran anschließende Verunglimpfung (zahlreiche Lügen von sg.de) ist aber dennoch zu kritisieren und nicht akzeptabel.

In Medien und auch in Foren wurde vermutet, dass wir nur die Suche nach Aufmerksamkeit mit unseren Äußerungen verfolgt haben.

Natürlich wollten wir, mit der Meldung, Aufmerksamkeit erzeugen! Aber nicht für die BVB Freunde Deutschland, sondern für die Bedrohungssituation. Vielleicht haben wir uns dabei, in der Wahl der Mittel, vergriffen. Wir hatten nie die Absicht, unsere Aktivitäten in den Vordergrund oder gar, über andere Initiativen und Projekte zu stellen.

Wir betonen ganz ausdrücklich, dass wir der Arbeit „gegen Rechts“, in Dortmund und auch anderswo, mit dem allergrößten Respekt gegenüberstehen. Wir wissen, welch wichtige Arbeit von den Initiativen und Vereinigungen vor Ort, geleistet wird.

Unsere Bemühungen sahen wir immer nur als eine Ergänzung mit den Mitteln, die uns zur Verfügung stehen.

Ich habe die Stellungnahme so verstanden, dass die BVB Freunde nicht mal ansatzweise über die Anti-Rassismus-Arbeit vieler Fans, Fanclubs, der FA, der Fanbetreuung und des BVB Bescheid wissen. Daher habe ich es auch nicht so aufgefasst, als ob man sich da "über andere Initiativen und Projekte stellen" wollte. Man hat die eigene Arbeit schlichtweg als etwas dargestellt was sie nicht ist: die mehr oder minder einzig Alternative im Kampf gegen Rechts, die man aufgrund fehlender Unterstützung anderer BVB Fans jetzt einstellen müsse, weil man bedroht wird.

Dazu kamen dann die Forenbeiträge hier. Da hieß es dann auf einmal, dass man mit dem Rücktritt vom Kampf gegen Rechts gar nichts mehr wissen wolle. Schließlich ging es ja nur darum Aufmerksamkeit auf das Thema zu lenken. Das ist nicht nur unwahrscheinlich konsequent, sondern auch ... (nennen wir es naiv, damit ich hier keine Verwarnung bekomme).

In diversen kritischen Fragen, tauchte immer wieder jene auf, was für ein Fanclub wir denn eigentlich sind. Ebenso die Feststellung, dass wir „vor Ort“ bisher nicht gesichtet wurden.

Hierzu einige Erläuterungen!

Es ist richtig, dass wir, bei Heim- und Auswärtsspielen, nicht als Fanclub zu erkennen sind. Trotz der Tatsache, dass „nicht wenige“ Mitglieder, bei Spielen dabei sind.
Dies hat schlicht damit zu tun, dass wir uns, aus unterschiedlichen Gründen, nicht um „Erkennungszeichen“ gekümmert haben.

Wenn man 400-500 Fanclubmitglieder mit Dauerkarte im Stadion "rumlaufen" hat, geht es wohl eher weniger um Erkennungszeichen.
Natürlich hilft eine Zaunfahne um den Namen von Gruppen/Fanclubs mit dem BVB in Verbindung zu bringen.
Allerdings wäre der Fanclub sicher auch so bekannt, wenn sich die 400-500 Dauerkarteninhaber tatsächlich als Mitglieder eines offiziellen Fanclubs verstünden und sich nicht irgendwann mal in einem Forum angemeldet haben.

Es ist zwar kein Makel für einen Fanclub, wenn man nicht im Stadion aktiv ist. Es ist gleichwohl unverschämt, wenn man derartige Äußerungen trifft wie in der Initialen Veröffentlichung, ohne sich ein Bild über die tatsächlichen Umstände "vor Ort" zu machen.

Grundsätzlich ist zum Verein zu sagen, dass wir uns, im Jahr 2004, ganz bewusst, als Internet-Fanclub gegründet haben. Unser Ziel war und ist es, die Menschen zu erreichen, die keine Chance haben in einem örtlichen/regionalen Fanclub aktiv zu sein. Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen, in finanziell schwierigen Verhältnissen und/oder einer weiten Entfernung zum BVB und dessen Fanclubs. Als offiziell registrierter Fanclub bieten wir damit die Möglichkeit, sich zugehörig und mit anderen Fans verbunden zu fühlen. Nach unseren Informationen gibt es kein vergleichbares Angebot.

Niemand hat den Fanclub als solchen diskreditiert. Eher im Zusammenhang damit, dass man sich als (letzte) Bastion im Kampf gegen Rechts aufgespielt hat, obwohl man bei keiner Aktion in Dortmund aktiv gewesen sein dürfte.

Natürlich hätten wir, auf andere Art und Weise, mit bestehenden Fanclubs und Initiativen/Organisationen einen intensiveren Austausch suchen können. Das haben wir, in der Tat, bisher versäumt.

Das hätte man vor dem Hintergrund der gewählten Veröffentlichung sicher machen müssen.

Uns erschien es so, als würde auch die Tatsache, dass wir keine Mitgliedsbeiträge erheben, kritisch gesehen, weil damit eine „Unverbindlichkeit“ entstünde. Das ist von uns so nicht nachvollziehbar und entspricht auch nicht unseren Erfahrungen.
Wir wissen, dass nicht wenige Mitglieder mit einer finanziell angespannten Situation klar kommen müssen.
Dies war auch ein Grund, warum wir auf einen generellen Mitgliedsbeitrag verzichtet haben.
Die Prüfung von Einkommensverhältnissen, z.B. durch Bewilligungsbescheide der Jobcenter, wollten wir keinesfalls durchführen. Dies entspräche nicht unseren ethischen Vorstellungen. Darüber hinaus, wäre dies mit einem deutlichen dauerhaften Verwaltungsaufwand verbunden.

Es gibt soweit ich informiert bin einige Initiativen (und Fanclubs) rund um den BVB die sich aktiv gegen Rechts einsetzen, ohne Mitgliedsbeiträge zu erheben.

Die Kritik die geäußert wurde habe ich zumindest hier im Forum so verstanden, dass es um die bloße Anzahl der Mitglieder geht. Dadurch das jede Anmeldung zum Forum als Mitgliedschaft gezählt wird, ist die Größe des Fanclubs einfach völlig falsch dargestellt worden. Absichtlich. Von den BVB Freunden selbst.

Die Tatsache, dass die Kosten für den Betrieb von Homepage und Forum nicht unerheblich sind, hat uns, vor einigen Wochen, dazu veranlasst, um freiwillige Unterstützungen zu bitten.
Dies halten wir, nach wie vor, für legitim!

Dürfte keiner anders sehen.

Eine ganz zentrale Fragestellung ist und war, welche konkreten Aktivitäten wir gegen Rassismus, Diskriminierung durchgeführt haben.
Neben der „reaktiven“ Vorgehensweise, gegenüber Mitgliedern und Teilnehmenden an unserem Internetforum, die für rechtspopulistische Organisationen/Parteien geworben haben und/oder durch hetzerische, fremdenfeindliche auffielen, versuchten wir Menschen durch Gespräche zu unterstützen, die sich, auch im Rahmen von Sportveranstaltungen, bedroht fühlten oder manifest bedroht wurden. Dies waren, in den letzten Jahren, die etwa 200 Gespräche, auf die wir mehrfach hingewiesen haben.
Darüber hinaus haben wir, wie ebenfalls bereits erwähnt, da Gespräch und die Zusammenarbeit mit Organisationen gesucht, die entweder auch „gegen Rechts“ tätig sind oder auch eine exponierte Stellung im Sport einnehmen. Dazu gehörte auch der Versuch, mit dem DFB Kontakt aufzunehmen.
Ein weiterer Aspekt unserer Arbeit waren und sind Gespräche mit Multiplikatoren, auch in der Form von „Interviews“. Meist beschränkt sich so etwas darauf, durch entsprechende Fragestellungen, Probleme überhaupt oder nochmals wahrnehmbar zu machen. Auch der Versuch, zu einer „Verstärkung“ von antirassistischen Netzwerken beizutragen gehört dazu. Wobei wir unsere Einflussmöglichkeiten dabei nicht überschätzen.
Dass wir es bisher versäumt haben, dabei einen umfangreicheren und intensiveren Kontakt, mit Initiativen des BVB und dem Umfeld von BVB Fanclubs, herzustellen und zu pflegen, kann man uns zu Recht vorwerfen. Es passieren eben auch Fehler, wenn man sich intensiv mit eigenen Ideen beschäftigt. Das passiert ja nicht nur uns!

Und genau dieser Absatz ist - unter Berücksichtigung der anderen Stellungnahmen dazu in den letzten zwei Wochen - eine Frechheit.
Jedes Mal wenn es darum geht konkrete Maßnahmen zu benennen, wird es nur noch fadenscheiniger und ungenauer.

Ich habe mich auch schon mal mit Leuten über rechte Spinner unterhalten, mich darüber aufgeregt und sogar schon mal die von unserem Justizminister beliebte counter speech angewandt. Deshalb habe ich aber keinesfalls etwas im "Kampf" gegen Rechts vorzuweisen.

Wir haben bewusst länger gewartet, bevor wir noch einmal Stellung nehmen.
Wir sind, mit unseren Kritikern, einig darin, dass, durch einige Medienberichterstattungen, ein negatives Bild der wichtigen Aktionen und Kampagnen gegen rechte Entwicklungen entstanden ist, das nicht der Realität entspricht.

Das negative Bild hat vor allem dieser Fanclub zu verantworten!
Wenn ich alleine an den Vorwurf gegenüber schwatzgelb denke, werde ich wirklich sauer sowas zu lesen.

Diesen Fanclub umgarnt eine selbstgefällige Art.

Das schlimme ist, dass es darüber keine Berichte mehr geben wird. Es wird nicht Eingang in die WAZ, RuhrNachrichten & Co. finden, dass diese Stellungnahme dieses Fanclubs im Grunde nur heiße Luft war und die Anschuldigungen ggü. Schwatzgelb komplett aus der Luft gegriffen waren.

Wir möchten außerdem auch darauf hinweisen, dass wir an einem freundschaftlichen und fairen Austausch, mit anderen Initiativen, interessiert sind.

Darauf würde ich wetten...


Antworten auf diesen Eintrag:



gesamter Thread:


1345289 Einträge in 14607 Threads, 14132 registrierte Benutzer Forumszeit: 08.11.2024, 20:59
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln