Allgemeine Newsschlagzeilen vom 21.10.2016 (Fußball allgemein)

Falsch Stefan!

Jetzt werd' mal nicht frech!

Die Interessen der Stadiongänger rücken nicht in den Hintergrund.

Denn die Stadien sind ja relativ voll, jedenfalls wenn es um CL-Finals etc. geht.

Man hat nur, und betreibt es fröhlich weiter, nach und nach die Zusammensetzung und Art der Menschen verändert, die in ein Fußballstadion gehen. Das ist der Punkt.

Wer das Pokalfinale 1989 in Berlin besucht hat. Dann jenes 2008 und zuletzt im Mai 2016, könnte darüber halt ein Buch schreiben. Wer das CL-Finale 1997 im Stadion erlebte, und jenes 2013 ebenso.

Wer 2002 in Rotterdam bei einem Europokalfinale im Stadion stand/saß, und dann 2013 in London, hat das obendrein mitbekokmmen.

Wenn man, wie bei uns in Dortmund viele, halt immer nur auf der Süd steht, mit all seinen recht günstigen Dauerkarten besetzt, ist der Eindruck da oftmals einfach verfälscht. Wenngleich auch dort die Zusammensetzung nicht mehr so ist, wie sie einmal war. Was aber auch der allgemeinen Veränderungen in der Gesellschaft geschuldet ist.

Ansonsten hat man einfach bei den großen "Events" die Zusammensetzung massiv verändert. Aber es sind halt immer noch Stadiongänger, die da die Stadien füllen....

Und auch in Dallas wäre ein CL-Finale dann halt ausverkauft. Und klar Herr Ceferin, ein Flug nach Dallas ist im Grunde wie ein Flug nach Baku. Klar.

MFG
PHIL

Ich hatte das etwas anders gemeint und eher auf regelmäßige Stadiongänger bezogen. Aber das wusstest Du ja sicherlich ;-)

In meinen Augen wird natürlich noch versucht, immer genügend Zuschauer ins Stadion zu bekommen (in diesem Zusammenhang fällt mir ein, dass Hertha heute um 11:11 Uhr Tickets gegen den Effzeh für 11,11 Euro anbietet...naja!)
Gleichwohl ist es für den Verein eben nicht mehr so wichtig wie es noch in den 80er und 90er Jahren gewesen sein dürfte, da der Anteil des Ticketing einen immer kleineren Anteil an den Gesamtumsätzen der Konzerne macht.

Natürlich freut es Watzke & Co. wenn auch die Allesfahrer im Block stehen - so lange sie nicht pöse werden und furchtbare Straftaten begehen! Aber es ist eben scheiss egal, ob im Block der Fan der seit 20 Jahren kein Spiel verpasst hat rumsteht, oder ob Tom & Tanja mal wieder im Stadion sind. Du wirst mir doch sicher zustimmen, dass selbst der BVB ein immer größeres Interesse an Tom & Tanja hat, als an denen die immer da sind. Schließlich kaufen die Gelegenheitsbesucher dann auch noch den ein oder anderen Fanartikel im Epizentrum und lassen was auf dem Stadiondeckel! Vor allem können sie es sich leisten, für das Spieltagsticket um die 40-50 Euro zu zahlen. Das ist für jene die sich das öfters leisten (wollen) eben nur schwer zu machen.

Es wäre zu leicht (und vor allem falsch) dem BVB vorzuwerfen, dass alles auf die neue Zielgruppe ausgerichtet wäre. Selbstverständlich ist der Verein mitunter auch im Sinne der regelmäßigen Stadiongänger aktiv und probiert Dinge zu verbessern. Aber in jedem Bereich wird jedes Jahr der Fokus weiter gestellt. Sei es im Bereich der Eintrittspreise, bei der Vergabe von Finaltickets ("auch neue BVB Fans sollen die Chance haben ein Finale sehen zu können"), bei der Mehrung von Artikeln im Onlineshop (ja, kein Bestellzwang!) oder auch der Zunehmenden "Eventisierung" von BVB Spielen!
Dazu kommen eben die "Gesamtentwicklungen" mit Anstoßzeiten, Trainingslagern und Turnieren im Ausland, etc.

Dadurch das Fußball so populär geworden ist und immer mehr in der Gesellschaft damit verbunden sind, fällt es gerade bei wichtigen Spielen leicht die Ränge zu füllen. Aber das wird halt eben irgendwann zu Ende sein.

Tom & Tanja sind ja nicht umsonst Tom & Tanja - sie kommen ja nicht derart auf den Geschmack, dass sie im 14-Tagesrhythmus die Best-Travel-Reise zur Vollgasveranstaltung im tollen SIP mit Spieltagsschal und Epizentrum-Gutschein auf sich nehmen.
Wenn man das Rad zu weit dreht, sind irgendwann einige der "alten" Leute weg, die auch in schlechten Zeiten zum BVB fahren würden. Diejenigen die aktuell gerne 1x im Jahr zum BVB fahren weil er Erfolge feiert, kommen vielleicht in 2 Jahren nicht mehr. Weil sie das Stadionerlebnis dann schon kennen und dieses etwas völlig anderes ist, als sich im 2 Wochen Rhythmus mit seinen Freunden zu treffen um gemeinsam Borussia zu sehen! (Damit soll keine Wertung vorgenommen werden was besser ist - es ist nur eine Feststellung, dass es große Unterschiede zwischen beiden Stadionerlebnissen gibt)

Selbst bei den Bayern sind doch jetzt schon ein paar Plätze leer geblieben. Vielleicht setzt sich dieser Trend fort (obgleich die Partie als ausverkauft vermeldet ist).

Aber letztlich juckt es die Clubs und Verantwortlichen halt eben nicht so sehr, weil es schlimmer wäre wenn 10.000 TV-Zuschauer wegbleiben würden. Entsprechend werden die Entscheidungen zukünftig im Zweifel pro TV und contra Stadion-Fan getroffen werden.
Und dann juckt es halt auch keinen, ob irgendwelche europäischen Fans ihren Club im Ausland im Rahmen des CL-Finals sehen, oder ob den "Fans" aus Asien/Amerika die Chance auf dieses Event gegeben wird.