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Der Dino in der Tradition vieler Traditionsvereine (Fußball allgemein)

Majoney, tief im Süden, Freitag, 18.11.2016, 13:52 (vor 2980 Tagen) @ Rupo
bearbeitet von Majoney, Freitag, 18.11.2016, 13:59

Wer schon ein bisschen älter ist, hat das alles schon tausendmal gehört.

"Wir müssen jetzt ins Risiko gehen, ein Abstieg wäre noch teurer" hat man auch in Nürnberg unter dem Teppichhändler immer betont. Bei 1860 wurde 10 Jahre lang gepredigt, dieses Jahr muss unbedingt und um jeden Preis aufgestiegen werden, sonst gehen die Lichter aus. Auch in Lautern wurde jahrelang vor jeder Saison all-in gegangen.
Überall wurde also groß mit nicht vorhandenem Geld herumgeschmissen, die sportliche Situation trotzdem nicht gerettet, und die wirtschaftliche Lage war nach dem Abstieg oder Nichtaufstieg noch viel beschissener als sie ohnehin gewesen wäre. Und im Jahr darauf auf niedrigerem wirtschaftlichen Niveau das selbe Spiel erneut...

Deswegen bin ich jetzt auch zu jedem Risiko bereit, auch zu finanziellen Risiken. Jeder weiß: Nichts ist teurer als der Abstieg", so Gernhardt.

Die Mutter aller Scheinlogiken, unterstellt sie doch, dass der Abstieg ohne neue Ausgaben definitiv eintreten und mit teuer ergänztem Kader sicher vermieden werde. Dabei ist die Antwort so einfach: "Doch, Herr Gerhardt: noch teurer als ein Abstieg ist ein Abstieg, denn man mit Massen von gepumptem Geld vergeblich verhindern wollte."

Für mich die Blaupause des Weges, der dem HSV bevorsteht, ist die Kölner Saison 2001/02. Damals wurde in höchster Abstiegsgefahr in der Winterpause der Kader mit Rigobert Song, Marc Zellweger und Lilian Laslandes ver... nun ja, auf dem Papier verstärkt. Auf Pump natürlich, mit genau der selben Begründung: ein Abstieg wäre ja noch teurer und den können wir uns auch gar nicht leisten. Ein halbes Jahr später waren alle drei wieder weg und mit ihnen etwa 6 Millionen Mark, damals für einen Club wie den FC ein Vermögen. Und natürlich war man trotzdem abgestiegen, und was man sich angeblich nicht habe leisten können, musste man sich nun mit 6 Millionen zusätzlichen Verbindlichkeiten trotzdem leisten können. Hätte man nicht im Frühjahr 2002 aus Freiburg den Manager Andreas Rettig als Sanierer abwerben können, wäre es für den FC wahrscheinlich noch düsterer geworden.

Ein Zeitungsartikel aus der Zeit. Man muss nur im Geiste Köln durch Hamburg ersetzen, ein paar Namen austauschen und an jede Zahl eine Null dranhängen. Dann hat man das gefühl, eine Zeitung aus dem Frühjahr 2017 zu lesen.


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