Politik :Bundestagsparteien einigen sich auf Diätenerhöhung (Sonstiges)

Ausputzer, Düsseldorf, Dienstag, 12.12.2017, 20:17 (vor 2326 Tagen) @ Jurist81

Da fällt mir Tom Clancy ein:

"Ein guter Politiker könnte in der Wirtschaft das Dreifache verdienen. Entsprechende Abgeordnete haben wir."

Wobei diese Plattitude aus meiner Sicht nur zum Teil trägt. Ja, es gibt manche, die in der realen Welt kaum überlebensfähig wären, uns aber als MdB die Welt erklären (wollen). Das ist aber eine absolute Minorität. Viel häufiger treffen wir in den Parlamenten und Räten Leute, die sich für uns den Arsch aufreißen wollen.

Na ja, Du bist doch selbst in einer Großkanzlei (zumindest "größeren Kanzlei") tätig (und leider kann ich Dir keine PN schicken), da frage ich mich, woher Du diesen Optimismus nimmst. Ich war zu Studien- und Promotionszeit 7 Jahre in einer Bezeirksvertretung und kannte unsere (also meiner Partei) Ratsfraktion, unsere Landtagsabgeordneten (und -kandidaten) sowie unsere Bundestagsabgeordneten (und -kandiaten) schon recht gut. Wobei man zwischen Rat (ehrenamtliche Tätigkeit mit Aufwandsentschädigung) und MDL/MdB mit Diäten, die weit über dem durchschnittlichen Verdienst von abhängig Beschäftigten liegen, unterscheiden sollte. Und ja, ich bin so arrogant zu sagen, dass sich MdL und MdB in der überwiegenden Zahl aus Menschen zusammensetzen, die im "normalen Leben" sehr kleine Lichter wären. Ein ehemaliger Kollege von mir ist (zur Streßreduzierung) 2005 in das Bundesarbeitsministerium (Hauptsitz ist noch in Bonn) gewechselt. Seine Berichte hauen einen bis heute um. Interessant war aber insbesondere auch das einhellige Aufatmen aller dort, als der Wechsel von Minister Müntefring zu Minister Scholz stattfand, weil Scholz als Jurist wenigstens zu erklären war, warum bestimmte sachen nicht gingen, während Münterfering nur getobt hat, es sei ihm egal, ob etwas gesetzestechnisch nicht ginge, er wolle das aber so.