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Bildungsniveau im Fußball (Fußball allgemein)

micha87, bei Berlin, Freitag, 15.12.2017, 02:14 (vor 2325 Tagen) @ Hatebreed

Wenn nicht Profifußballer genügend Zeit haben sich weiterzubilden, dann weiß ich auch nicht. Es ist ja jetzt nicht so, dass sie sich fünf bis sechs Tage die Woche morgens um sechs aus dem Bett quälen, bis halb sechs auf der Schaff` sind und sich dann jeden Donnerstagabend drei Stunden und jeden zweiten Samstag zusätzlich nochmal 6 Stunden in die Schule setzen, um sich fortzubilden.

da wäre genügend zeit vorhanden. Der ein oder andere nutzt diese ja auch!


Interessante Frage, wie in der heutigen Zeit überhaupt eine Woche eines Fußballürofis aussieht. Trainingszeiten und welche Verpflichtungen es abseits von Training, Reisen, Spielbetrieb noch gibt.

Wobei Fortbildung ja auch sehr schwammig ist. Für ein nebenberufliches Studium reicht es bestimmt nicht...

Ist zwar schon bald 3 Jahre alt, hat aber trotzdem wohl nichts an Aktualität verloren. Habe damals zu Habitusformen in der Fußball-Bundesliga ein Essay verfasst. Forschungsfrage: "Genauer betrachtet werden soll dabei wie ein Fußball-Habitus gedacht werden kann, welche unterschiedlichen Formen davon vermeintlich in der Fußball-Bundesliga existent sind und inwiefern es sich dabei um eine strukturelle Einverleibung handelt."

Die Lebensrealität als Bundesligaprofi
[...]

Ilkay Gündogan (24) hat den Sprung in die Bundesliga vor rund 5 Jahren geschafft, aber bei einem Länderspiel im September 2013 zog er sich eine schwerwiegende Rückenverletzung zu, seine Karriere als Fußballprofi stand zwischenzeitlich vor dem Ende. Nach einer 14-monatigen Verletzungspause feierte er sein Comeback und spielte im Frühjahr 2015 erstmalig wieder für die Deutsche Nationalmannschaft. Angesprochen auf seine Vorstellungen für die Zeit nach seiner Karriere, äußerte er sich kürzlich wie folgt: „Idealerweise würde ich gerne im Fußballbereich bleiben. Ob jetzt als Trainer, Manager oder in einer anderen Position, kann ich jetzt noch nicht sagen. Ich fände es auf jeden Fall spannend!“ [Flore 2015]. Als A-Nationalspieler und angehender Top-Verdiener ist dies gewiss auf Basis von Beziehungen realisierbar, aber einen konkreten Plan B besitzt er bislang noch nicht.

Der Geschäftsführer der Spielergewerkschaft VdV Ulf Baranowsky mahnt seit Jahren an die zweite Karriere im Blick zu behalten, denn auch wenn überspitzt formuliert 90% der Bundesligaprofis später im Geschäft bleiben wollen, geht diese Rechnung allein schon mathematisch nicht auf. Nur ein Viertel der Profis setzt sich mit den Angeboten zum Thema Geldanlage, Laufbahn-Coaching und berufliche Aus- und Weiterbildung auseinander [Glang 2014]. In der Folge haben drei von vier Profis am Ende der Karriere keine abrufbaren beruflichen Qualifikationen, wobei statistisch betrachtet einer von ihnen sogar pleite oder überschuldet ist [n-tv 2011]. Verantwortlich sind allerdings nicht nur die Spieler selbst, denn eine duale Karriere aus Sport und Studium ist in Deutschland längst nicht so etabliert wie in den USA [Schenck 2011]. Das Profifußball und (Fern)-Studium sich aber erfolgreich verbinden lassen, belegen die Beispiele von Spielern wie Oliver Bierhoff, Ottmar Hitzfeld, Jürgen Klopp, Danny Fuchs, Michael Parensen oder Jan Rosenthal. Diverse (Fern)-Universitäten, wie die FHDW in Hannover, Universität Tübingen oder Universität Oldenburg, bieten gezielt Studiengänge an die auf die Bedürfnisse von Hochleistungssportlern abgestimmt sind. Der Trend neben dem Beruf als Fußballprofi zu studieren, oder das Abitur nachzuholen, zeichnet sich ab, geschätzt wird die Zahl derer auf 20 Prozent [Preiss 2014].


Die Quellen sind größtenteils online zu finden:

Flore, Peter, 2015. „Am meisten lache ich mit und über Shinji“ Borussia: Das Mitgliedermagazin (88), S. 66-68.
Glang, Michael, 2014. Von wegen Millionäre – so leben viele Fußballprofis
NTV. 2011. Erst Fußball-Profi, dann Pleite - Was kommt nach der Karriere?
Preiss, Gregor, 2014. Kicker mit Köpfchen
Schenck, Niklas, 2011. Sport und Studium? USA!


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