Körperloses Spiel (BVB)

Will Kane, Saarbrücken, Montag, 15.01.2018, 01:07 (vor 2286 Tagen) @ Sascha

In besagter Schürrle/Casteels-Szene hätte Schürrle vielleicht eine Gelbe Karte riskiert, Casteels allerdings auch eine Rote Karte. Ich persönlich kann es Schürrle in dieser Situation nicht verdenken, auf das ‚Durchziehen‘ zu verzichten. Was mir eher nicht gefällt ist die Ungenauigkeit, das mangelnde Timing und die unzureichende Geschwindigkeit des Passspiels. Viele Situationen hätten wesentlich mehr Gefahr für das Wolfsburger Tor gebracht, wenn schneller, genauer und mit richtigem Timing gespielt worden wäre.

In den letzten ein, zwei Spielzeiten sind viele Bundesligisten zu einer Manndeckung im Mittelfeld übergegangen. Das bringt zwangsläufig eine erhöhte Anzahl von Zweikämpfen mit sich. Die Frage für mich lautet, wie der BVB damit umgeht. Diese Zweikämpfe ‚anzunehmen‘ ist das eine. Sich das Spiel des Gegners aufdrücken zu lassen ist die Kehrseite. Wenn man gegen defensiv eingestellte Teams als Mannschaft mit dem Anspruch auf Dominanz über eine ganze Saison hinweg erfolgreich agieren will, dann darf man sich mMn nicht deren Niveau aufzwingen lassen. Schnelles und präzises Kombinationsspiel mit viel Rochieren ist ein adäquates Mittel, mannorientiert agierende Teams auszuhebeln. Aber genau daran mangelt es für mich unverständlicherweise in dieser Saison beim BVB. Theoretisch hätte man die Spieler dazu, praktisch sieht es etwas anders aus.

Um es vielleicht etwas provokativ zu sagen: Zweikampfführung ist ein fester Bestandteil des Fußballspiels. Auf Dauer setzt sich allerdings die Mannschaft durch, die Fußball s p i e l t ...