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Lautern geht runter (Spieltage)

MisterHit, Freitag, 27.04.2018, 21:53 (vor 2796 Tagen) @ Will Kane
bearbeitet von MisterHit, Freitag, 27.04.2018, 22:04

Ich weiß noch, wie mies ich mich bei unserer Niederlage in Bielefeld gefühlt habe. Auch wenn das nur eine Momentaufnahme war.
Heute besiegelt die Arminia Lauterns Abschied aus der zweiten Liga, finster, wie auch immer man im Detail zu den roten Teufeln steht.


Ich bin da zwiegespalten. Einerseits natürlich ein Traditionsverein, da sie lange dabei waren, obwohl es eine kleine Stadt ist. Das hat zunächst mal meine Sympathie von wegen Underdog. Einige interessante Spieler hatten sie auch (Hellström, Basler, ...).

Andererseits: Als ich dort noch zu Auswärtsspielen hinfuhr, empfand ich die Heimfans oft als teilweise ziemlich unerträgliche Landpomeranzen, regelrechte Pälzer Deppen.

Und Spieler wie Harry Koch, Olaf Marschall oder Marco Reich (um jetzt nur einige zu nennen) sind, aus unterschiedlichen Gründen, unentschuldbar.

Von dem "Defizit an Durchblick" und Atze Friedrich gar nicht zu sprechen.


Interessante Spieler hatten sie in der Tat. Allein 5 davon sorgten 1954 im Wankdorfstadion für das ‚Wunder von Bern‘. Alles Lauterer Buben.

Die ‚Walter-Elf‘ ist eine Legende des deutschen Fußballs. Ob man die ‚Roten Teufel vom Betzenberg‘ nun mag oder nicht, der 1. FC Kaiserslautern ist ein echter Traditionsverein. Man mag auch die fanatischen Fans als „regelrechte Pälzer Deppen“ und „unerträgliche Landpomeranzen“ empfinden. Sie stehen aber zu ihrem Verein. Im übrigen habe ich in meiner Kindheit und Jugend in Dortmund jede Menge Menschen kennengelernt, die auch nicht unbedingt Vertreter der urbanen intellektuellen Hochkultur waren. In Berlin sind mir solche Menschen so ganz nebenbei auch schon begegnet. Nicht nur unter den ‚Hertha-Fröschen‘. Und klar, im Saarland wimmelt es auch nur so von Deppen... ;-)

Na ja, Flachs beiseite. Tradition schützt vor Fehlern nicht. Und die sind bei Lautern in großer Zahl und in großem Ausmaß gemacht worden. Die Großmannssucht der Lokal- und insbesondere der Landes-/Regierungspolitiker war dann der endgültige Todesstoß. Der ‚Steuerzahler‘ badet es seit Jahren aus und wird dies auch noch weiter tun. Ein Trauerspiel.

Die Walter-Elf war einfach vor meiner bewusst erlebten Zeit als Fußballfan. Aber sie soll wohl ganz gut gewesen sein.

Meine Schilderungen und Einschätzungen des Lauterer Publikums und einzelner Spieler sind natürlich leicht subjektiv eingefärbt. Man kann das möglicherweise auch anders sehen.

In einem Punkt allerdings möchte ich entschieden widersprechen: In Berlin sind Fußballspiele eine Angelegenheit der Eliten. Unzivilisiertes Verhalten, Beleidigungen oder gar die Verwendung von Urin zum Nachteil gegnerischer Anhänger sind hier völlig unbekannt. Insbesondere bei den von Dir angeführten Hertha-Fröschen handelt es sich um schützenswerte Amphibien.

Zur vornehmsten Entfaltung gelangt die Berliner Fan(hoch)kultur übrigens in den scheinbar unterklassigen Divisionen, bspw. beim BFC Dynamo. Das sind regelrechte Doktorandenseminare, dezent untermalt von Schönberg und Webern.


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