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Ausland? - Lebenslügen des Besserfans (BVB)

Finanztaktiker, Wesel, Sonntag, 22.07.2018, 11:55 (vor 2710 Tagen) @ horstenberg

Natürlich ist es so, dass 50+1 letztlich eine Legitimationskette vom Vereinsmitglied hin zu den Entscheidungsträgern erfordert. Das hast Du sehr schön dargelegt. Dennoch gehe Deine Ausführungen am Thema vorbei: Der Einfluss des einzelnen Vereinsmitgliedes auf Managemenententscheidungen unseres BL-Konstruktes ist - so wie bei vielen anderen Bundesligisten - mit voller Absicht sehr gering ausgestaltet. Man wollte ja gerade loskommen von den Zeiten, in denen die unsteuerbare Mitgliederversammlung eines Vereins über Fußball-Bundesligisten entschied.

Da hat jemand also nicht begriffen, dass das einzelne Mitglied einer Demokratie immer wenig Einfluss hat. Nämlich eine Stimme. Erst in der Masse via Kooperation wird man mächtig.

In deinen angesprochenen Modellen ist immer eine Person die mächtigste. Und zwar absolut: Der Eigentümer. Wie in einer absoluten Monarchie oder Diktatur.

Ja, BL-Teilnehmer, die 50+1 unterstehen, sind im Ergebnis andere Konstrukte als Red Bull, Leverkusen oder Hoffenheim. Sie sind aber nicht moralisch besser. Das mag man als Besserfan gerne behaupten, bei nüchterner Betrachtung bleibt aber nicht viel, vor allem, wenn man tatsächliche Entscheidungsprozesse analysiert. Auch das von Dir weiter unten angeführte Demokratieargument klingt gut, kann ich aber auch kaum mittragen. Das erinnert mich ein wenig an die Mitbestimmungsdiskussionen in der Montanindustrie. Im Ergebnis haben wir auch im Fußball den häufig anzutreffender Gegensatz zwischen Kapitaleignern und anderen, was in einer hochkapitalisierten, ansonsten nahezu turbokapitalistisch unregulierten Branche ein ziemlich großer Anachronismus ist.

Also ist die deutsche Wirtschaft ein Anachronismus?

Denn das Betriebsverfassungsgesetz gilt auch für andere Branchen als die Montanindustrie.

Und gerade die Mitbestimmung im Aufsichtsrat verhindert eine krasse Spaltung zwischen Belegschaft und Eigentümer. Weil man durch Kooperation im Aufsichtsrat die Kooperation auf Grundlage gemeinsamer Interessen trotz gegensätzlicher Ziele tagtäglich übt. In Idealform ist dies auch beim BVB so.

Aber Kompromisse und Verhandlungen sind ja nicht so schön schwarz und weiß. Sondern grau. Und grau mag man heutzutage ja eher nicht so...


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