Der Fußball wird immer mehr gleichgültig... (Sonstiges)
Justus92, Ort, Dienstag, 18.09.2018, 13:15 (vor 2657 Tagen)
Geht es euch auch so?
Ich sitze seit dieser Saison dauernd vor den Spielen des BVB und mich bewegt die ganze Sache nicht mehr so richtig.
Die anderen Spiele der Bundesliga verfolge ich gar nicht mehr.
Für heute Abend kann ich mich auch nicht richtig motivieren.
Ich bin nun Anfang 30 und habe zwar eine Dauerkarte - die Heimspiele gehe ich noch trotz 300 km Entfernung aber ich bin froh, dass ich einen guten Kumpel habe der froh ist meine Dauerkarte nutzen zu dürfen falls ich keine Lust habe.
Ich weiß nicht an was es liegt.
Liegt es am Alter?
Liegt es am Fußball allgemein?
Das ganze wurde mir so richtig letzte Saison bewusst.
Meister wird der BVB normalerweise eh nicht und die CL klappt auch nach einer verkorksten Saison wie die letzte es war.
Die Brisanz ist weg. Spiele gegen Augsburg, Nürnberg, Düsseldorf, Hertha etc. reizen kaum noch und die Liga ist für mich an Langweiligkeit kaum mehr zu überbieten. Der Videobeweis nervt auch einfach nur noch enorm und ich beschäftige mich mehr was außerhalb des Platzes passiert. Fanbeauftragte, Fanrechte, Anstosszeiten oder BVB Fanabteilungsveranstaltungen - wie mit den 90 min selbst.
Vielleicht werde ich alt? Kann dieses Phänomen sich jemand erklären?
Der Fußball wird immer mehr gleichgültig...
Talentförderer, Dortmund, Mittwoch, 19.09.2018, 09:38 (vor 2656 Tagen) @ Justus92
Es ist wie mit allen Dingen im Leben. Irgendwann wirds uninteressant. Mal sinds nur Phasen, mal für immer. Mal weniger stark ausgeprägt, mal stärker. So ist es einfach.
Ich habe auch noch nie verstanden, dass sich Leute gefühlt 30 Fußballspiele die Woche reinziehen können. Natürlich ist man dann irgendwann drüber. Ich habe mir noch nie andere Ligen angeschaut und seit Jahren schon kaum andere Spiele der Bundesliga. Aber die Gier zum BVB ist immer da. ;)
Ich muss mich aufraffen
gonzo, Dienstag, 18.09.2018, 21:28 (vor 2657 Tagen) @ Justus92
Ich sehe es ähnlich wie die meisten hier.
Bei mir kommt die Herausforderung dazu, dass ich mittlerweile in München lebe und dennoch jedes Heimspiel Wettbewerbsübergreifend im Stadion verfolge.
Für mich ist es mehr als nur 90min Fußball. Treffe dort meine Freunde die sich sonst leider nicht mehr so häufig sehe und es gehört für mich dazu, die Spiele live zu sehen im Stadion.
Die Vorstellung, dass jemand anderes auf meinem Platz sitzt, geht für mich nicht.
Dennoch sehe ich mittlerweile andere Prioritäten im Leben. Der Fußball wird mir auch zu teuer, die Kluft wird zu groß und ein „Wir-Gefühl“ gibt es kaum noch.
Wenn Borussia nicht schön spielt, steigen wir fast ab.
Wenn wir siegen, sind wir gefühlt bald deutscher Meister.
Spielt (wie heute ein Weigl), wird nach Rode gefragt.
Leider werden wir immer mehr zu einer Gesellschaft der alles nicht mehr genug ist, die immer etwas Negatives suchen und finden muss. Und zu einer Gesellschaft die immer mehr verinternet.
Um unseren Jungs zu sehen, sind wir täglich auf Instagram, Facebook, Twitter. Nicht mehr am Trainingsplatz und auch das Stadion wird zum Pflichtprogramm anstatt zum „Sinn der Woche“.
Es ist allgegenwärtig und immer alles vorhanden. Das macht es erschöpfend und das ist der Grund warum ich mich aufraffen muss die Freude noch zu finden.
Schade aber ich merke eine Entfremdung im gesamten Stadion. Aber ich glaube, dass es kein BVB Problem ist.
Die Aufstellung hat was
defender
, Dienstag, 18.09.2018, 21:02 (vor 2657 Tagen) @ Justus92
Die Gleichgültigkeit hat auch bei mir nach und nach eingesetzt. Es fing eigentlich schon mit dem Schlag in die Magengrube an, als Götze wegging. Der Verlust von Kloppo war dann noch schlimmer, die anderen, die gingen taten ihr übriges dazu. Ich bin eher der TV Gucker(immerhin seit Mitte der 90er, vorher nur so BVB Fan, weil Eltern aus Do kommen) , ab und an mal im Stadion gewesen, wenn ich an Karten gekommen bin. Nach der letzten Saison habe ich Sky gekündigt, läuft aber noch bis November. Früher saß ich selbst allein vor dem TV in voller Montur. Seit letzter Saison ist das anders.
Irgendwie finde ich aber, dass wir jetzt endlich mal wieder interessante Leute zur Verstärkung geholt haben. Witsel scheint total authentisch zu sein. Schmelle blüht auf. Akanji... Und Favre hat wieder einen Plan ins Spiel gebracht.
So Mario, jetzt bist du aufgestellt. Zeig uns Leidenschaft. Gib uns Freude zurück. Dann dreht sich die Stimmung bei uns auch wieder. Zeigt uns, dass Ihr Kerle seid und das Fußball Eure Leidenschaft ist. Auf geht's.
Wie viele Heul-Threads denn noch?
Norbis_best, Berlin, Dienstag, 18.09.2018, 20:48 (vor 2657 Tagen) @ Justus92
Wie viele "Ich spür nichts mehr beim Fußball"-Threads braucht`s denn noch? Wir haben jetzt ja alle gecheckt, dass das Fußballgeschäft vollkommen verdorben ist und das nach Klopp keiner mehr einen hoch kriegt. Aber muss das jetzt ständig kundgetan werden? Bleibt halt vom Fußball weg und lasst die in Ruhe weiterkucken, die mit dem Fußball noch was anfangen können.
Der Fußball wird immer mehr gleichgültig...
holgernova, im schwarzgelben Ruhrpott, Dienstag, 18.09.2018, 20:00 (vor 2657 Tagen) @ Justus92
Ich Glücklicher!
Wenn der BVB auf dem Platz steht, der Schiri anpfeift, klopft mein Herz schneller.
Natürlich gab es aufregendere Zeiten und ich bin dankbar, dass ich schon die Relegation, Frankfurt 87, Berlin 89 usw. mitmachen durfte, aber ich bin einfach verrückt nach dem BVB.
Die Zeiten ändern sich und es gibt Entwicklungen um das Drumherum, die mir nicht gefallen, aber wie oben geschrieben: wenn die Pfeife geht, zählt für mich nur eins: BVB. Alles Andere blende ich aus ...
Der Fußball wird immer mehr gleichgültig...
schweizer666, Schweiz, Dienstag, 18.09.2018, 19:35 (vor 2657 Tagen) @ Justus92
Ich kann nur für mich sprechen, bei mir liegt es wohl an einem Fussball-Overkill im Allgemeinen und nicht direkt am BVB, dass ich mich manchmal ähnlich fühle. Da spielen einige Gegebenheiten für die mein Verein nichts kann. Die Perversion des heutigen Fussballgeschäftes, mit Etats für Clubs mit denen man in anderen Ländern wo Menschen verhungern ganze Sozialsysteme revolutionieren könnte. Verträge deren Papier es nichtmal Wert ist sich den Hintern damit abzuwischen weil man sonst noch Ausschlag bekäme. Der Versuch ein Fussballteam zu töten wegen wirtschaftlichem Profit - und dann Business as usual einen Tag darauf. 4 Spieltage pro Woche in der Liga, dazu Internationale Wettbewerbe. 3 verschiedene Sender abonnieren um alles sehen zu können. Ständige Nationalmannschafts-Pausen. Unfairness generell in den Letzten Jahren. Berechenbarkeit generell. In diesem Jahr kam dann noch der WM-Overkill hinzu, Anfangs Jahres wollte ich eigentlich direkt 4 Wochen Urlaub nehmen während der Zeit, um ja kein Spiel zu verpassen wie in der Vergangenheit. War mir am Ende dann doch zu schade, und trotz Erlaubnis vom Arbeitgeber und extra installiertem HD Flat-TV im Büro blieb der Zuschauerraum zumeist komplett leer während den Spielen, meist lief nichtmal der TV. Und das in einer Firma in der gefühlt 10% der Belegschaft selber aktive Fussballer sind... es ging also nicht nur mir so.
Gestern noch freute ich mich auf heute irgendwie, heute merk ich wieder dass mir der Fussball aktuell ziemlich egal geworden ist. Es wäre da ja nicht nur das Spiel vom BVB das man durchaus mit Interesse verfolgen könnte heut Abend... Natürlich ist mir der BVB nicht egal und so werd ich das Spiel bestimmt irgendwie schauen, recherchieren, jede Neuigkeit aufsaugen rund um den Verein und alle Berichte lesen. Aber wenn ich ehrlich bin gehts mir dabei weniger um den Fussball als um den Verein. Vielleicht fehlen auch einfach die emotionalen Momente, da man mit der Zeit gelernt hat nicht gleich sein ganzes Leben und vorallem Gefühlsleben von etwas abhängig zu machen, das man null Komma null selber beeinflussen kann, und am Ende doch irgendwie nur von irgendwem wieder beschissen wird.
Anstoßzeiten
Blackyellow, Dienstag, 18.09.2018, 19:59 (vor 2657 Tagen) @ schweizer666
Ich hoffe das sich die späten Anstoßzeiten und die Zerstückelung des Spieltags irgendwann auch in Zuschauerzahlen widerspiegeln.
Anstoßzeiten
Dong09, Alzenau, Dienstag, 18.09.2018, 20:17 (vor 2657 Tagen) @ Blackyellow
Ich hoffe das sich die späten Anstoßzeiten und die Zerstückelung des Spieltags irgendwann auch in Zuschauerzahlen widerspiegeln.
Im Gegenteil, für jeden vorm TV ist die Zerstückelung doch von Vorteil!
Der Fußball wird immer mehr gleichgültig...
Sascha, Dortmund, Dienstag, 18.09.2018, 18:51 (vor 2657 Tagen) @ Justus92
Vielleicht liegts auch daran, dass der Fußball in den letzten Jahren einfach viel zu überfrachtet und wichtiger gemacht wurde als er ist.
Sozialer Kitt der Gesellschaft, ewige Leidenschaft, Vorbild für Kinder, tollster Sport der Welt - irgendwie haben alle Seiten, also sowohl Vereine und Verbände, aber auch wir Fans sehr viele Wünsche und Idealvorstellungen auf den Fußball projeziiert. Und irgendwann kam dann der Punkt, an dem man dann doch feststellen musste, dass der Profifußball eigentlich keinem Anspruch vollauf gerecht werden konnte. Er ist genau so unperfekt wie seine Einzelteile.
Ich hab für mich mittlerweile viele "Glaubensgrundsätze" über Bord geschmissen. Viel weniger Zwang, dabei sein zu müssen, sondern dabei zu sein, wann ich es will. Ich will mir auch nicht mehr über den "reinen Sport" einen all zu großen Kopf machen. 2007 haben mich weiße Streifen im Trikot empört, heute blende ich sowas einfach aus, wenn es mich stört. Da spielt mit Sicherheit auch sowas wie die Gelassenheit des Alters und andere Lebensaspekte, die an Wichtigkeit mittlerweile höher angesiedelt sind, eine Rolle - aber auch einfach der Wunsch, Fußball und besonders Borussia noch weiter zu verfolgen und mir das nicht mit zuviel Ärger und Frust unleidlich zu machen. Also weniger Dogmen, weniger Idealismus, weniger Anspruch - daraus aber leider eben fast zwangsläufig auch weniger Emotion und Leidenschaft. Aber besser als nix.
Der Fußball wird immer mehr gleichgültig...
Justus92, Dienstag, 18.09.2018, 18:56 (vor 2657 Tagen) @ Sascha
So mache ich es auch. Und für alles andere gibt es viele kleine Vereine in den unteren Ligen, die sich noch ehrlich über Besuch freuen.
Der Fußball wird immer mehr gleichgültig...
Johannes, Emsdetten, Dienstag, 18.09.2018, 19:02 (vor 2657 Tagen) @ fanatiC
So mache ich es auch. Und für alles andere gibt es viele kleine Vereine in den unteren Ligen, die sich noch ehrlich über Besuch freuen.
Naja, auch das war früher einfacher, da war am Samstag der BVB und Sonntags der kleine Amateurverein vor Ort oder man hat selber gespielt.
Heute muss man erstmal den Spielplan studieren und sich dann entscheiden wo man hingeht.
Wenn der Schnee schmilzt, dann..
DerJungeMitDemBall
, Göttingen, Dienstag, 18.09.2018, 17:53 (vor 2657 Tagen) @ Justus92
.. siehst du wo die Scheiße liegt. Und der Schnee ist in den letzten Jahren ziemlich zügig geschmolzen. Mir macht es selbst Angst, dass der BVB nicht mehr die gleiche Anziehung auf mich auswirkt wie noch vor ein paar Jahren. Sicher, da ist ein Job hinzugekommen, der mir nicht mehr erlaubt, jedes Spiel zu sehen, aber irgendwas hat sich verändert. Ich würde das nicht einmal am Abschied von Klopp festmachen. Ich habe Fußball früher wirklich in jeder Sekunde aufgesogen, heute läuft die Bundesligakonferenz am Samstagnachmittag mal so nebenbei und gleichzeitig muss ich mich zwingen nicht umzuschalten und diesen schlechten Fußball anzusehen.
Alter, Job, korrupter Sport, asoziale Fußballprofis, die keinen Funken Anstand haben - ein Misch-Masch aus allem.
Wenn der Schnee schmilzt, dann..
DerJungeMitDemBall, Dienstag, 18.09.2018, 18:27 (vor 2657 Tagen) @ DerJungeMitDemBall
.. siehst du wo die Scheiße liegt. Und der Schnee ist in den letzten Jahren ziemlich zügig geschmolzen. Mir macht es selbst Angst, dass der BVB nicht mehr die gleiche Anziehung auf mich auswirkt wie noch vor ein paar Jahren. Sicher, da ist ein Job hinzugekommen, der mir nicht mehr erlaubt, jedes Spiel zu sehen, aber irgendwas hat sich verändert. Ich würde das nicht einmal am Abschied von Klopp festmachen. Ich habe Fußball früher wirklich in jeder Sekunde aufgesogen, heute läuft die Bundesligakonferenz am Samstagnachmittag mal so nebenbei und gleichzeitig muss ich mich zwingen nicht umzuschalten und diesen schlechten Fußball anzusehen.
Alter, Job, korrupter Sport, asoziale Fußballprofis, die keinen Funken Anstand haben - ein Misch-Masch aus allem.
Hm, gab es überhaupt mal eine Ära, in der der Fußball nicht korrupt war?
Wenn der Schnee schmilzt, dann..
Will Kane, Biosphärenreservat Bliesgau, Dienstag, 18.09.2018, 18:30 (vor 2657 Tagen) @ beygo
Hm, gab es überhaupt mal eine Ära, in der der Fußball nicht korrupt war?
Nein. Nie.
Nur: Wer oder was ist nicht korrupt?
Wenn der Schnee schmilzt, dann..
pappnase, Dienstag, 18.09.2018, 18:43 (vor 2657 Tagen) @ Will Kane
Nur: Wer oder was ist nicht korrupt?
Ist die Frage nicht viel eher:
In welchem Umfang und unter welcher Verpackung?
Natürlich wurde da, wo es um Geld und Leistungsdruck geht, schon immer beschissen. Aber mittlerweile liest du im Zusammenhang mit dem DFB oder der Fifa ja öfter von Compliance als von Ecke/Schiedsrichter/Taktik oder ähnlichen fußballspezifischen Begriffen. Um mal das Zitat mit der Scheiße aufzugreifen:
Mittlerweile hat die Scheiße einen Zuckerguss bekommen und nicht nur die Protagonisten sondern auch die Berichterstatter versuchen, dieses Produkt wie die Marktschreier anzupreisen.
Man muss nicht mal mit Korruption anfangen. Im Grunde waren doch Teile der 90er und vor allem 00er Jahre fußballerisch ebenfalls nahezu ungenießbar. Dann saß da im TV aber ein Rudi Völler oder Matthias Sammer und motze, ein Berti Vogts jammerte unbeholfen in die Kamera und man schaltete trotzdem wieder ein. Es war zwar ein schlechtes "Produkt", aber mit Ecken und Kanten.
Seit man alles aalglatt und falls nötig Compliance-gerecht verpackt, ist dieser spezielle Charme fast vollständig weg.
Wenn der Schnee schmilzt, dann..
Will Kane, Biosphärenreservat Bliesgau, Dienstag, 18.09.2018, 21:09 (vor 2657 Tagen) @ pappnase
Nur: Wer oder was ist nicht korrupt?
Ist die Frage nicht viel eher:
In welchem Umfang und unter welcher Verpackung?
Mal mehr, mal weniger. Aber im Prinzip immer.
Natürlich wurde da, wo es um Geld und Leistungsdruck geht, schon immer beschissen.
Nur einmal auf Deutschland bezogen: In den 20ern (also vor 90! Jahren) wurden z.B. die damals geltenden Amateurstatuten heftigst missachtet. U.a. der spätere Reichs- und Bundestrainer Sepp Herberger nahm verbotenerweise Geld für einen Vereinswechsel an. Es wurde ruchbar und er wurde gesperrt. Unsere westfälischen Nachbarn und die Hertha waren ja auch kräftig dabei damals. Wie übrigens auch Jahrzehnte später Anfang der 70er beim sog. ‚Bundesligaskandal‘. Die meisten hier wissen wahrscheinlich gar nicht (mehr), welche Dimension das damals hatte. Im Übrigen geht es auch ohne Geld. Erich M. („Ich liebe Euch doch alle“) sorgte im totalitären DDR-Staat schon für die richtigen Fußballergebnisse. Und in der Zeit von 33 bis 45 war der Fußball beim Heben des rechten Armes kräftig mit dabei.
Aber mittlerweile liest du im Zusammenhang mit dem DFB oder der Fifa ja öfter von Compliance als von Ecke/Schiedsrichter/Taktik oder ähnlichen fußballspezifischen Begriffen. Um mal das Zitat mit der Scheiße aufzugreifen:
Mittlerweile hat die Scheiße einen Zuckerguss bekommen und nicht nur die Protagonisten sondern auch die Berichterstatter versuchen, dieses Produkt wie die Marktschreier anzupreisen.
Man muss nicht mal mit Korruption anfangen. Im Grunde waren doch Teile der 90er und vor allem 00er Jahre fußballerisch ebenfalls nahezu ungenießbar. Dann saß da im TV aber ein Rudi Völler oder Matthias Sammer und motze, ein Berti Vogts jammerte unbeholfen in die Kamera und man schaltete trotzdem wieder ein. Es war zwar ein schlechtes "Produkt", aber mit Ecken und Kanten.
Seit man alles aalglatt und falls nötig Compliance-gerecht verpackt, ist dieser spezielle Charme fast vollständig weg.
Je größer das Geschäft und je publikumswirksamer das Geschäft, desto größer der Zuckerguss. Den hat es schon immer gegeben, nur wurde nicht so viel über Fußball berichtet.
Wenn der Schnee schmilzt, dann..
DerJungeMitDemBall
, Göttingen, Dienstag, 18.09.2018, 18:29 (vor 2657 Tagen) @ beygo
.. siehst du wo die Scheiße liegt. Und der Schnee ist in den letzten Jahren ziemlich zügig geschmolzen. Mir macht es selbst Angst, dass der BVB nicht mehr die gleiche Anziehung auf mich auswirkt wie noch vor ein paar Jahren. Sicher, da ist ein Job hinzugekommen, der mir nicht mehr erlaubt, jedes Spiel zu sehen, aber irgendwas hat sich verändert. Ich würde das nicht einmal am Abschied von Klopp festmachen. Ich habe Fußball früher wirklich in jeder Sekunde aufgesogen, heute läuft die Bundesligakonferenz am Samstagnachmittag mal so nebenbei und gleichzeitig muss ich mich zwingen nicht umzuschalten und diesen schlechten Fußball anzusehen.
Alter, Job, korrupter Sport, asoziale Fußballprofis, die keinen Funken Anstand haben - ein Misch-Masch aus allem.
Hm, gab es überhaupt mal eine Ära, in der der Fußball nicht korrupt war?
Da spielt dann vermutlich wieder der Faktor Alter mit rein.
Wenn der Schnee schmilzt, dann..
DerJungeMitDemBall, Dienstag, 18.09.2018, 18:48 (vor 2657 Tagen) @ DerJungeMitDemBall
Es ist schon lustig, wenn selbst einige Byern-Fans in meiner Umgebung sich vom eigenen Verein abwenden und sich der NM widmen, weil es dort spannender zugeht ;-) Mittlerweile hat es doch auch der Letzte begriffen, dass der Fußball eine einzige große Show ist, die deutlich an Glanz verloren hat. Aber Show war schon immer, früher natürlich weniger, aber da waren die Sehgewohnheiten auch anders.
Wenn der Schnee schmilzt, dann..
Smeller, Dortmund, Mittwoch, 19.09.2018, 11:00 (vor 2656 Tagen) @ beygo
Ein Stück weit dürfte auch die Zugänglichkeit für Informationen daran schuld sein. Wenn irgendwo irgendwas passiert, hast du das sofort auf deinem Smartphone und weißt Bescheid. Es wird dir geradezu ins Gesicht geknallt. Früher gabs da was im Videotext oder in der Zeitung. Du hast es aber nur gesehen, wenn du explizit dahingeguckt hast.
Die Klopp-Ära war bisher der Höhepunkt...
Dong09, Alzenau, Dienstag, 18.09.2018, 17:47 (vor 2657 Tagen) @ Justus92
...alles was danach kam, fühlte sich einfach nicht mehr so intensiv an...und somit ist dieses (Dein) Gefühl nur logisch...
Bin mir ziemlich sicher, dass es so etwas nie mehr geben wird! Trotzdem geht es nicht ohne den BVB...
Ich bin seit 1992 BVB-Abhänger, Baujahr 1984
Blick in die Umgebung
Floatdownstream, Lünen, Dienstag, 18.09.2018, 18:20 (vor 2657 Tagen) @ Dong09
Also Jahrgang 56 - Einstieg 1966.
DK auch aus ges. Gründen nicht mehr, gelegentlich WS, ansonsten TV.
Geht mir in vielem wie euch.
Aber: Ich interessiere mich auch für die Vereine drumherum (natürlich anders).
Wenn man die Liga der Durchgeknallten mal beiseite läßt (habe die CL nicht gebucht weil mich Man City, der Todesstern oder Paris nicht interessieren), gibt es doch immer noch spannende Dinge zu begleiten. Aktuell den FC, den HSV, Bochum, Pauli und Union in der 2., oder die 60er, Uerdingen, Lautern in der Dritten. So ein bischen die Rest-Traditionalisten. Das macht schon noch - zumindes mir und ein bischen -Spaß.
Ganz ohne ein WE mit Ball (und Bier) geht es dann doch nicht.
Der Fußball wird immer mehr gleichgültig...
Gorbard, Castrop-Rauxel, Dienstag, 18.09.2018, 17:46 (vor 2657 Tagen) @ Justus92
Bei mir ist es der Kater nach der durchzechten hammergeilen Party (8 Jahre Klopp). Ich vermisse ihn und unseren Fußball aus der Zeit enorm. Ich denke ich habe die schönste Era des BVB mitbekommen und ab hier wird es halt leider nicht mehr besser.
Der Fußball wird immer mehr gleichgültig...
Weeman, Hinterm Knauber, Dienstag, 18.09.2018, 17:37 (vor 2657 Tagen) @ Justus92
Ich guck eh nur den BVB und ab und an mal Sportstudio oder Konferenz.
Gleichgültiger dem Fußball im allgemeinen also mit Sicherheit. Dem BVB gegenüber überhaupt nicht.
Krass - hätte mein Text sein können
kreuzherz, Dienstag, 18.09.2018, 17:34 (vor 2657 Tagen) @ Justus92
Exakt genauso sieht es bei mir auch aus, nur mach aus den 300km eine 140km und schon passt es. :-)
Ich glaube auch, dass ich seit Klopps Weggang nur noch halb interessiert bin.
Von meinen Dauerkarten nehme ich ggf. 7 Spiele pro Saison mit. Kumpels und Freunde, Bekannte, aber auch mal das Fanboard freuen sich, wenn sie mal für ein Spieltag eine Karte bekommen.
Klar gibt es super Momente, wo ich auch im Stadion immer mal wieder voll aus mir rauskomme, aber wenn ich zu Hause bin, habe ich kaum ein Problem während des Spiels auf Klo zu gehen, das war früher immer nur in der Pause möglich. Man könnte ja was verpassen.
Aber so einen ähnlichen Thread gab es meine ich auch schon mal, zu Dembeles Wechsel, etc. Diese Ablösesummen, Kosten, Eventsachen - das will und kann ich nicht unterstützen.
Naja, ich hoffe, dass mein Sohn, der im Januar kommt, wenigstens noch schwarz-gelbes Blut noch in die Wiege gelegt bekommt und so auch mega Moment mit unseren Verein genießen kann. Aber der ganze moderne Fußball? Nein danke, das ist nicht mehr meiner.
Der Fußball wird immer mehr gleichgültig...
markus, Dienstag, 18.09.2018, 17:13 (vor 2657 Tagen) @ Justus92
Die Diskussion rund um die Kommerzialisierung gab es vor 15 Jahren auch schon sehr intensiv. Es ist halt noch schlimmer geworden. Der Videobeweis hat dazu geführt, dass man jetzt nur noch unter Vorbehalt jubelt, weil man ständig das Gefühl hat, dass die Entscheidung vielleicht doch nochmal geprüft und korrigiert wird. Absolut kacke ist das. Dazu die nervige Rechtevergabe an drei verschiedene Anbieter und die Zerstückelung des Spieltags. Das sind Faktoren, die einem die Motivation nehmen, ins Stadion zu gehen.
Umso erstaunlicher ist es, dass die Ultraszene in Deutschland trotz allem deutlich stärker und größer geworden ist. Vor 15 Jahren gab es faktisch kein Pyro in den Stadien, heute ist es fast schon Normalität, und kontrolliert abgebrannt sehr schön anzusehen. Die Wahrnehmung und der politische Einfluss sind auch deutlich größer geworden. Es wäre noch viel schlimmer, wenn die nicht mehr da wären.
Der Fußball wird immer mehr gleichgültig...
hubert, Düsseldorf, Dienstag, 18.09.2018, 17:06 (vor 2657 Tagen) @ Justus92
Weiter unten (14.54 Uhr)empfiehlt 1890er u.a., sein eigenes "Konsumverhalten" zu überprüfen. In Fortführung dieses Gedankens ist es in Deiner Situation vielleicht heilsam oder zumindest helfend,zu erforschen, warum ausgerechnet das Schwinden des Interesses am Fußball ratlos macht und verwundert. Selbst wenn nach Erforschung des ICHs (und auch des ES´?) nur Ratlosigkeit bleibt: (Diffuse) Ängste (z.B.: Von den Kumpels ausgelacht oder komisch angeguckt zu werden) schwinden, wenn man seiner BVB-nahen Umwelt offensiv das Ergebnis seiner Überlegungen/Empfindungen mitteilt. Zudem ist es völlig normal, dass Interessen sich verändern, neue Interessen sich entwickeln.
Übrigens: Als 71Jaähriger weiß ich, wovon ich rede...
"Es geschieht,was geschehen muss"(Die Toten Hosen),lass Dich nicht ins Bockshorn jagen und versuche, parallel zum gerade erlebten Prozess andere Interessen zu pflegen.
Alles Gute
Hubert
bin immer noch feuer und flamme
Ritti, Lünen, Dienstag, 18.09.2018, 17:03 (vor 2657 Tagen) @ Justus92
....zumindest für Borussia.
Das mag daran liegen das ich im Sommer zwei Dauerkarten von der Warteliste bekommen habe mag aber auch daran liegen weil ich die letzten 4 jahre vllt 4-5 mal pro Saison nur im Stadion war.
Deswegen treibt mich die lust einfach dahin.
andererseits verfolge ich denk fußball auch nicht mehr so intensiv wie früher.
vor 2-3 jahren habe ich alles gesuchtet von der CL Quali zu EL Quali, 2. Liga dann 1. Liga und jetzt höchstens nur noch die BVB Spiele oder wenn der BVB auswärts an anderen tagen spielt die Samstags konferenz beläufig.
3 Abos für ein einzigen sport ist schon heftig. Ok ich habe Dazn und ich habe Sky aber nur weil ich auch gerne die NFL Redzone und bisschen england fußball gucken aber das wars dann auch. CL ist ein nettes beiwerk aber auch dann hat der bvb priorität nr. 1 und alles andere wird über die kicker handyapp verfolgt.
bei der WM habe ich vllt 15-20 spiele gesehen. die drei Deutschland spiele, finale, halbfinale und viertelfinale, 4 achtelfinalspiele und noch 1-3 andere gruppen spiele die interessant waren aber mehr auch nicht.
die prioritäten werden aber auch anders gesetzt. ich bin jetzt ü30 und verbringe meine zeit lieber anders
Bezeichnend ist doch....
Justus92, Dienstag, 18.09.2018, 16:58 (vor 2657 Tagen) @ Justus92
heute Abend ist Champions League und das scheint niemanden hier im Forum zu interessieren, stattdessen dieser Thread.
Mir geht's genau so, erstes Spiel gegen Fortuna Köln 1986, Dauerkarte ab 2000. Der Fußball hat seinen Zauber verloren, auch wenn ich aus verschiedenen Gründen immer noch gerne ins Stadion gehe. Subotic auf dem Autodach vorm Barrock wird es nie wieder geben. Sich das klar zu machen ist übrigens auch eine durchaus harte Erkenntnis.
Der Fußball wird immer mehr gleichgültig...
hamwa, Dienstag, 18.09.2018, 16:53 (vor 2657 Tagen) @ Justus92
Was gibts da zu erklären? Mach doch was du willst. Du bist nicht der einzige, der sich dafür nicht interessiert.
Dein Alleinstellungsmerkmal ist da eher, dass du mit dieser Einstellung ins BVB Forum gehst, und anderen den Fußball madig machst an einem Championsleaguespieltag.
Der Fußball wird immer mehr gleichgültig...
Kartoffel, Ort, Dienstag, 18.09.2018, 18:08 (vor 2657 Tagen) @ hamwa
War auch irgendwie mein erster Gedanke...generell finde ich es übertrieben sein eigenes "Nicht-Verhältnis" zum Fussball hier im Forum therapieren zu lassen.
Der Fußball wird immer mehr gleichgültig...
BeefSG, Dortmund, Dienstag, 18.09.2018, 18:47 (vor 2657 Tagen) @ Kartoffel
Wenn nicht hier, wo dann? Wer das Gefühl hat, dass die große Leidenschaft nicht mehr da ist, kann doch mal anfragen, wie es den Mitmenschen so geht und wie sie damit umgehen.
Nach fest kommt lose ...
DOinK, Köln, Dienstag, 18.09.2018, 16:49 (vor 2657 Tagen) @ Justus92
… hat der Oppa immer gesagt. Und hatte vermutlich Recht. Die Schraube ist ordentlich überdreht worden. Das macht sich an vielen Stellen bemerkbar.
Das ist der Ramsch, der im FanShop verhökert wird, die steigenden Preise beim Merchandising, die Kosten allgemein, die so ein Stadionbesuch mit sich bringt. Aber auch das Unvermögen, echte "Stars" zu binden, die Anmutung, dass man Durchlauferhitzer ist.
Nein, das soll nicht auf eine Person zeigen: aber bei mir ist mit dem Angang von Götze damals echt einiges in die Brüche gegangen. Und ich hatte echt schon eine Menge durch. War halt (auch) medial ein Desaster. Die Geschichte vom kleinen Jungen aus Dortmund, der mit seinem Best Buddy Reus hier groß wird und den Verein mit nach oben begleiten wird. Alles Blödsinn.
Spätestens seit dem Abgang von Klopp versuchen wir, wieder ein bisschen von dem Strahlen zu bekommen, das wir mal hatten. Bisher aber nicht so erfolgreich. Wer beim Abchiedsspiel von Weide war und Klopp da erlebt hat, konnte eindrucksvoll erleben, was uns fehlt. Da reichten zwei Sätze.
Hilft ja alles nix - Leben geht weiter. Hat der Oppa auch immer gesagt. Und dass nix, aber auch gar nix über den Verein geht, hat er auch immer gesagt. Hatte ja Recht mit vielem, der Oppa.
Der Fußball wird immer mehr gleichgültig...
Justus92, Dienstag, 18.09.2018, 16:47 (vor 2657 Tagen) @ Justus92
Der nächste Entwicklungsschritt ist dann der, dass man sich wünscht, dass 50+1 fällt oder das CL-Finale tatsächlich in New York stattfindet. Wenn schon Verarschung, dann wenigstens richtig und bewusst.
Der Fußball wird immer mehr gleichgültig...
bastlke, Kempten, Dienstag, 18.09.2018, 16:46 (vor 2657 Tagen) @ Justus92
Für mich hat der Fußball auch an Anziehungskraft verloren. Immer mehr Spiele mit mehr Wettbewerben, dazu Financial Faiplay gegen die Kleinen schon, aber gegen die Großen doch nicht, eine korrupte FIFA Spitze, astroniomische Gehälter der Spieler die in keinem Verhältnis stehen, und dann noch die Aufteilung der Übertragungsrechte an verschiedene Anbieter. Ne danke, mir reicht es.
Ich schaue hin und wieder auch gerne ein BVB Spiel am TV an, bei 600 km Entfernung ist alles andere auch etwas schwierig, aber die Anziehungskraft ist weg. Unabhängig vom Erfolg, sondern rein vom Produkt Fußball.
Der Fußball wird immer mehr gleichgültig...
Karak Varn, Strobelallee 50, Dienstag, 18.09.2018, 16:34 (vor 2657 Tagen) @ Justus92
Da möchte ich gerne mal einen anderen Punkt zu reinschmeissen.
Zeitgeist und wie-sich-alles-entwickelt hin oder her: Als jem. der keine DK hat, aber gerne eine gehabt hätte... finde ich Eurer Gejammer ganz fürchterlich und ganz und gar nicht Borussen-like.
Mit der Stimmung steht ihr im Tempel?
Ich finde dann muss man sagen: Okay bin erst mal raus. Oder den Hintern hoch kriegen und Aktion machen. Aber immer nur alles auf`s System schieben, den good old times hinterher heulen und so`n bischen reflektieren, dass man älter wird...das kann`s nicht in Gänze sein. Dann macht die Plätze frei und guckt ob die anderen Impulse setzen.
Wie siehts denn hier bei den "Jüngeren" aus?
stoffel85, Dienstag, 18.09.2018, 16:14 (vor 2657 Tagen) @ Justus92
Ich schreibe mir diesen ganzen "Frust" etc. ja hier schon seit Jahren von der Seele, aber was mich mal interessieren würde, wie die Geburtsjahrgänge Mitte/Ende 90er die ganze Scheiße so wahrnehmen? Wir "Ältere" haben ja schon einiges gesehen und miterlebt, vorallem die Entwicklung des Fußballs von Anfang der 90er bis heute. Zusätzlich verändert sich das Leben,ab einem gewissen Alter, bei vielen ja von alleine und verschiebt die Prioritäten. Die Frage ist halt was daran normal und bei den "Meisten" so ist und was durch die Entwicklung des Fußballs ansich entstanden ist?
Fakt für mich: Gleich gehts wie so oft zu den Amas,-der letzte Lichtblick in den letzten Jahren für mich und meine (ehemalige) "Fußballsucht".
Der große Rest macht wütend,resignativ, fassungslos und traurig. Alles nur noch Dreck!
Wie siehts denn hier bei den "Jüngeren" aus?
RazzoRizzo, Outta Space, Dienstag, 18.09.2018, 16:36 (vor 2657 Tagen) @ stoffel85
Zählt Jahrgang 90 denn noch zu den Jüngeren?
Wie siehts denn hier bei den "Jüngeren" aus?
Matze0989, Schwoabäländle, Dienstag, 18.09.2018, 16:29 (vor 2657 Tagen) @ stoffel85
Ich habe das Gefühl, dass viele aus den jüngeren Generationen - krass dass ich das nun auch schon schreibe - gar nicht mehr so die Zuneigung zu igrendeiner Mannschaft haben, sondern nur noch ihre Lieblingsspieler, mit denen sie auch die Trikotfarbe wechseln...
Da ist man dann Ronaldo- oder Messifan und eben nicht mehr Real, Barca oder so und erst Recht interessiert vielen von denen die BuLi auch nicht mehr.
Wie siehts denn hier bei den "Jüngeren" aus?
Paul83, Dienstag, 18.09.2018, 16:23 (vor 2657 Tagen) @ stoffel85
Ich schreibe mir diesen ganzen "Frust" etc. ja hier schon seit Jahren von der Seele, aber was mich mal interessieren würde, wie die Geburtsjahrgänge Mitte/Ende 90er die ganze Scheiße so wahrnehmen? Wir "Ältere" haben ja schon einiges gesehen und miterlebt, vorallem die Entwicklung des Fußballs von Anfang der 90er bis heute. Zusätzlich verändert sich das Leben,ab einem gewissen Alter, bei vielen ja von alleine und verschiebt die Prioritäten. Die Frage ist halt was daran normal und bei den "Meisten" so ist und was durch die Entwicklung des Fußballs ansich entstanden ist?
Fakt für mich: Gleich gehts wie so oft zu den Amas,-der letzte Lichtblick in den letzten Jahren für mich und meine (ehemalige) "Fußballsucht".
Der große Rest macht wütend,resignativ, fassungslos und traurig. Alles nur noch Dreck!
Das fände ich auch interessant zu wissen. Ich empfinde ähnlich wie ihr. Für mich kommt einiges zusammen:
- der sportliche "Niedergang" der letzten Jahre (in Anführungszeiche ;) )
- die fehlende emotionale Bindung zur Mannschaft nach dem Weggang von Klopp
- die fortschreitende Kommerzialisierung des Profifussballs durch die Zerstückellung des Spieltags, der Tatsache, dass man mittlerweile 3 Abos benötigt um seine Mannschaft zu schauen, etc.
- die fehlende Spannung in der Bundesliga generell
- das vermehrte Auftreten von Akteuren wie Dembele, Aubameyang oder Neymar, mit denen ich persönlich nichts mehr anfangen kann
- das Alter wahrscheinlich auch
Die Blase platzt... Respekt an die Ultras!
Justus92, Dienstag, 18.09.2018, 15:43 (vor 2657 Tagen) @ Justus92
Ich quäle mich mittlerweile leider auch nur noch ins Stadion.
Es ist krass und ich denke sehr oft mittlerweile drüber nach.
Vor 3 Jahren noch bei jedem Spiel - Mittwoch Abend trotz 400 km Anreise gegen den CL 4. etc.
Der ganze Jahresurlaub ging für International drauf etc.
Heute kann ich mich nur noch schwer aufraffen ins Stadion zu gehen.
Freunde wenden sich mittlerweile ebenfalls stark ab und manchmal wäre ich im Westfalenstadion fast allein, da ich niemanden mehr so richtig kenne.
Ich glaube bei mir hat es auch damit zu tun, dass ich auch keine Lust mehr dazu habe.
Der Fußball und der BVB an sich treiben mich schon länger nimmer ins Stadion, sondern eher der "Tag mit Freunden".
Ich glaube mit dem Videoassistenten und der Spieltagszerstückelung wurde nun endgültig das erreicht - immer mehr werden keinen Bock mehr drauf haben.
Ich habe größten Respekt vor den Ultras, die sich das immer noch Woche für Woche geben können.
Die Blase platzt... Respekt an die Ultras!
thedrummer, Dienstag, 18.09.2018, 21:54 (vor 2657 Tagen) @ jan.berlin
Oder eher Mitleid als Respekt, weil sie offenbar nichts Wichtigeres haben im Leben.
Der Fußball wird immer mehr gleichgültig...
Schwarzgold, Dienstag, 18.09.2018, 15:23 (vor 2657 Tagen) @ Justus92
Das Problem haben ja seit einiger Zeit viele. War auch schon öfter Thema hier im Forum. Ich persönlich befinde mich in exakt der gleichen Situation (Alter, nachlassendes Interesse etc.).
Es hat sicherlich damit zu tun, dass man den Fußball mitllerweile einfach auswendig kennt. Wir in dieser Altersklasse verfolgen ja in der Regel bereits 10-15 Jahre die Bundesliga und irgendwann ist es halt dann einfach nicht mehr so intensiv wie es früher mal war, als einem alles noch frisch und neu vorkam. Ungefähr so, wie wenn man diesen einen Film, den man als kind noch so magisch fand als Erwachsener erneut sieht und merkt, dass es irgendwie nicht mehr dasselbe ist.
Einen großen Teil machen aber natürlich auch die Entwicklungen im Fußball aus. Kommerzialisierung, Professionalisierung und irgendwie auch Gentrifizierung führen einfach zu einer Entfremdung. Schlimm ist vor allem wenn man den Blick hinter die Kulissen wirft (was man als Kind/Jugendlicher übrigens auch nicht getan hat)und merkt wie verdorben der ganze Sport ist. Korruption, Bestechlichkeit, Gier. All das führt dazu dass wir z.B, eine Weltmeisterschaft, früher ein Riesenevent auf dass sich alle gefreut haben, nur noch schauen kann wenn man 1,5 Augen zudrückt. Und im Vereinsfußball ist es ja nicht besser. Diesen Sport kann man einfach dann nicht mehr so naiv jugendhaft unterstützen wie früher.
Dazu kommen dann noch solche Dinge wie dass die CL einfach mal aus dem Free TV verschwindet und sich irgendwie kaum einer darüber aufregt. Fußballer die zum großen Teil tätowierte Abziehbilder eines Teeniemagazines sind, beratergesteuert, verwöhnt und entrückt von der wirklichen Welt. Nicht umsonst wird ja Spielern wie Neven hier so nachgetrauert. Obwohl er sportlich am Ende lange Zeit keine Rolle mehr gespielt hat, war man einfach froh so jemanden noch im Kader zu haben.
Die Bundesliga war auch irgendwie mal bunter und interessanter, als noch nicht jeder Verein und jeder Spieler eine PR-Berater beschäftigt hat. Als das alles noch unprofessioneller war war es aber auch irgendwie greifbarer und näher am Fan.
Es hilft natürlich auch nicht dass wir zur Zeit als Verein klar die Grenzen unserer Entwicklungsfähigkeit aufgezeigt bekommen. Hatte man 2012 noch das Gefühl die Bayern einholen zu können ist dieser Traum 2013 zerplatzt. Mittlerweile ist das höchste der Gefühle den Platz als zweite Kraft zu festigen. Dieses "alles ist möglich" Gefühl ist weg. Wenn immer nur ein Team ungefährdet Meister wird ist das naütlich kein Grund die Bundesliga interessanter zu finden.
Die hier vielbeschriebene Klopp-Depression mag auch eine Rolle spielen, allerdings halte ich das eher für einen untergeordneten Punkt. Wir haben ja schonmal eine Zeit mit sportlicher Magerkost durchgehalten und waren damals trotzdem alle Feuer und Flamme.
Der Fußball wird immer mehr gleichgültig...
Basti483, Lauchringen, Dienstag, 18.09.2018, 15:09 (vor 2657 Tagen) @ Justus92
Ich kann das nur bestätigen. Bin jetzt Mitte 30, werde aufgrund div. Umstände in naher Zukunft weniger Zeit haben die Spiele zu schauen. Bisher habe ich eigentlich alle Spiele im TV gesehen, bei knapp 600 km Entfernung sind Stadionbesuche selten.
Der Grund, warum ich alle Spiele gesehen habe ich relativ simpel: Weil ich eben immer geschaut habe, seit Jahren. Es war quasi eine Gewohnheit. Wobei ich schon seit längerem festgestellt habe, dass ich die Spiele nicht mehr so intensiv verfolge und nebenher noch andere Dinge mache.
Der BVB ist mir nach wie vor unverändert wichtig, aber dieses ganze Geschäft, Spielerstreiks, Wechseltheater usw. nerven mich. Zur Mannschaft fehlt eine gewisse Verbundenheit, es ist quasi egal, wer da unten auf dem Platz steht, die Spieler sind beliebig austauschbar. Bis auf ganz wenige Ausnahmen weiß man doch bei keinem, ob die nächsten Sommer noch da sind.
Früher haben wir auch nen Sch..ß gespielt, dann hat man sich zwei Tage richtig geärgert und sich trotzdem wieder auf das nächste Spiel gefreut. Es geht nicht darum Meister werden zu können, aber der sportliche "Wettbewerb" ist langweilig geworden. Man muss 4. werden, um in die CL zu kommen. Bei halbwegs normalem Verlauf ist das im April klar, man spielt dann um die goldene Ananas.
Es sind ganz viele Dinge, die mich aktuell stören und ich weiß nicht, ob diese Lust, Freude, Anspannung, so wie wir sie zuletzt unter Klopp erlebt haben, nochmals wieder kommt.
Der Fußball wird immer mehr gleichgültig...
1890er, Dienstag, 18.09.2018, 14:54 (vor 2657 Tagen) @ Justus92
Ich kann dich sehr gut verstehen und hab die gleiche Phase durchgemacht.
Nach dem gewonnenen Pokalfinale reifte der Gedanke eine Pause einzulegen, in der darauffolgenden Sommerpause mit all ihren Possen und Ekelhaftigkeiten (nicht nur beim BVB) fiel dann der Entschluss: Ein Jahr kein Profifußball.
Meinen ersten Videobeweis habe ich folglich bei der WM gesehen, wo ich erstmals wieder Spiele im TV verfolgte und gegen Frankfurt war ich dann auch erstmals wieder im Stadion.
Es fiel sauschwer, aber es ging. Geändert hat sich seitdem leider nicht viel, aber meine Lust ist wieder da. Ich spiele wieder comunio, hab wieder eine Kicker-Elf gebastelt hab gehe sogar wieder in Wettbuden.
Trotz allem versuche ich Maß zu halten und den Sport im Vordergrund zu lassen. Taktik, Statistiken, Nostalgie und schöne Spielzüge interessieren mich nunmal, da kann auch der Kommerz nichts dran ändern. Welcher Spieler sich ne neue Kappe geholt hat, geht mich nichts an und auf Werbung will ich nicht reinfallen. Trikots werde ich nie wieder kaufen und ein Sky-Abo kommt mir auch nicht ins Haus. Wenn ich Borussia nicht live sehen kann, gehe ich eben zu Amateuren und gucke Abends Zusammenfassungen.
Meine weiteren Infos hole ich mir von 11 Freunde, Spielverlagerung, Ballesterer, Zeitspiel und früher Transparent. Dazu natürlich noch tagesaktuell von kicker.de und hier aus dem Forum.
Mein Tipp also: Probiere mal eine Pause und reflektiere das Konsumverhalten. Dann den Fußball auf das dir Wichtigste Zusammenstreichen und vielleicht wird es dann wieder besser.
Der Fußball wird immer mehr gleichgültig...
kuttrikotra, Dortmund, Dienstag, 18.09.2018, 14:27 (vor 2657 Tagen) @ Justus92
Ja, das kann ich sehr gut nachvollziehen. Mir geht es ähnlich und angefangen hat es so ungefähr Mitte der letzten Saison. Bei mir ist es, ausser dass mich die Bundesliga so garnicht mehr interessiert, einfach eine Verschiebung der Prioritäten. Abgesehen davon, im Stadion die "alten" Kumpels zu treffen, ist mir mittlerweile die Zeit einfach zu kostbar, um sie für etwas zu verplempern, was mich im Grunde nicht mehr interessiert. Das hat weniger etwas damit zu tun, dass etwaige Erfolge ausbleiben, als vielmehr mit den Aspekten, die du schon angeführt hast. Videoschiri, immer ein und derselbe Meister...eigentlich ist es immer dasselbe. Dazu noch die Verteilung der TV Rechte, das geht mir auch sehr quer runter. Also zumindest Sky habe ich die letzte Saison, und ich überlege ernsthaft, ob dies meine letzte Saison Westfalenstadion ist! Die ersten Heimspiele jetzt, musste ich mich schon fast ins Stadion quälen. Aber erstmal abwarten, die Saison ist noch lang...
Wenn der Erfolg nachlässt...
Gundi, Dienstag, 18.09.2018, 14:48 (vor 2657 Tagen) @ kuttrikotra
gehen auch viele wieder weg vom BVB. Beziehe das bitte nicht auf dich persönlich.
"Es begann Mitte der letzten Saison". Wäre es nach dem geilen Start und als man bereits gefühlt wieder Meister war so weitergegangen möchte ich daran zweifeln, dass die Gefühle bei einigen hier sich so geändert hätten. Davor die Tuchelzeit war auch sehr erfolgreich und es gab den Knick durch das Attentat.
Nun läuft es nicht mehr ganz so rund und schon geht die Lust verloren. Das ganze Drumherum spielt mit Sicherheit eine große Rolle. BVB-Führungsetage, TV-Pakete, Spieltagszerstückelung etc.
Der geneigte "Fan" ist einfach satt und es stört ihn, dass er nicht mehr verwöhnt wird. Die Champions League lohnt sich nicht mehr, da der BVB gegen die großen wohl wenige Chancen hat. In der Liga kann selbst gegen Hannover nicht gewonnen werden und in Fürth, dem Tabellenführer der 2. Liga, ist man nur mit ach und krach weitergekommen. Was soll das alles nur werden.
Jeder gewinnt mit der Lebenserfahrung auch die Eigenschaft sich seine Prioritäten anders zu setzen. Arbeit, Familie, Gesundheit ist alles deutlich wichtiger als der BVB. Ob man jedoch auf den Geburtstag eines Freundes mit dem man seit Jahren nichts mehr am Hut hat oder am SPieltag ins Fitnessstudio geht, anstatt in den Tempel zu rennen muss im Endeffekt jeder selber wissen.
Wenn der Erfolg nachlässt...
Basti483, Lauchringen, Dienstag, 18.09.2018, 15:49 (vor 2657 Tagen) @ Gundi
Für die Generation, die unter Klopp zum BVB gekommen ist, mag Erfolg sicherlich ein zentraler Punkt sein.
Ich für meinen Teil habe als gerade 10 jähriger die Spiele gegen Auxerre gesehen, mit 11 La Coruna 94, aber eben auch Heimniederlagen gegen Unterhaching, solche Spiele wie gegen Aachen, als man kurz vor dem Abstieg stand.
Erfolg ist da zweitrangig. Das Gefühl, dass man sich zerreißt, ist viel wichtiger. Wenn man am Ende dann verliert, okay, war in der letzten Klopp Saison auch oft so. Aber nicht so wie über weite Strecken der vergangenen Saison.
Wenn der Erfolg nachlässt...
Johannes, Emsdetten, Dienstag, 18.09.2018, 16:06 (vor 2657 Tagen) @ Basti483
Naja, man muss wahrscheinlich auch mal so eine Saison wie die vorige mitmachen, um danach alles wieder etwas besser einzuschätzen. Immer nur Erfolg ist auch langweilig.
Was mir persönlich etwas den Spaß an dieser Saison nimmt, ist die Situation um Kagawa.
So kann man nicht mit einem Spieler umgehen der hier immer seine Leistung gebracht hat.
Ihn nicht mal einzuwechseln, bzw. nicht mal in den Kader zu nehmen find ich schon sehr merkwürdig.
Wenn der Erfolg nachlässt...
kuttrikotra, Dortmund, Dienstag, 18.09.2018, 15:01 (vor 2657 Tagen) @ Gundi
Da hast du sicherlich Recht mit vielem. Richtige Erfolge bleiben allerdings schon länger aus, den Polaösieg mal außen vor gelassen. Und ich für mich kann behaupten, dass ich immer gern ins Stadion gegangen bin, auch in den ganz schweren Zeiten. Meine DK habe ich jetzt über 25 Jahre aber so lustlos wie jetzt war ich, was den Fußball angeht, noch nie.
Wenn der Erfolg nachlässt...
*krugix*Borusse*, Dortmund, Dienstag, 18.09.2018, 15:05 (vor 2657 Tagen) @ kuttrikotra
den Polaösieg
Mal ab vom Thema: das war eine knifflige Aufgabe für mich! :D
Wenn der Erfolg nachlässt...
kuttrikotra, Dortmund, Dienstag, 18.09.2018, 15:13 (vor 2657 Tagen) @ *krugix*Borusse*
Uups... sorry, jetzt erst gesehen ;)
Wenn der Erfolg nachlässt...
DOinK, Köln, Dienstag, 18.09.2018, 16:53 (vor 2657 Tagen) @ kuttrikotra
Is' ja nicht schlimm. Korrigier' doch einfach. *scherz*
Wenn der Erfolg nachlässt...
Sascha, Dortmund, Dienstag, 18.09.2018, 14:59 (vor 2657 Tagen) @ Gundi
Mein Eindruck ist eher, dass sich bei vielen Leuten, die schon seit zig Jahren zum Fußball rennen und sich 2005 auch Sonntags Cottbus im November-Nieselregen angeschaut haben, eine große Fußballmüdigkeit breit macht.
Wenn der Erfolg nachlässt...
Daniel09, Dienstag, 18.09.2018, 16:44 (vor 2657 Tagen) @ Sascha
Mein Eindruck ist eher, dass sich bei vielen Leuten, die schon seit zig Jahren zum Fußball rennen und sich 2005 auch Sonntags Cottbus im November-Nieselregen angeschaut haben, eine große Fußballmüdigkeit breit macht.
Jap, da zähle ich auch zu. Wobei nicht Fußball komplett. Lokalverein geht immer!
Da ist der Fußball nämlich noch wie er ist und nicht dieses ganze drum herum.
Wenn der Erfolg nachlässt...
patrahn, Gelsenkirchen, Dienstag, 18.09.2018, 17:31 (vor 2657 Tagen) @ Daniel09
Ach komm, da fängt doch die gleiche Scheisse schon an dass Spieler ,, Verträge" haben und zwei Plätze weiter wechseln weil es dort ne neue Tasche gibt oder 5,00 € Punktprämie.
Wenn der Erfolg nachlässt...
ian, Tal der Wupper, Dienstag, 18.09.2018, 16:37 (vor 2657 Tagen) @ Sascha
Mein Eindruck ist eher, dass sich bei vielen Leuten, die schon seit zig Jahren zum Fußball rennen und sich 2005 auch Sonntags Cottbus im November-Nieselregen angeschaut haben, eine große Fußballmüdigkeit breit macht.
Ich fühle mich zurückerinnert an meine DK-Zeit 2001-2006...
Dann ging's zum Studium weg, das Interesse verschwand. 2010 lebte es dann wieder auf, nur ohne DK, aber für 5-10 Spiele pro Saison hat's immer irgendwie gereicht.
Seit 2 Jahren ist die Luft aber echt völlig raus. Ja, ich lese noch das ein oder andere sportlich Relevante (meistens aber nur hier im Forum), aber Fußball gucken? Meh...
Zeit habe ich inzwischen wieder (entspannterer Beruf), aber dann sitze ich entweder auf dem Rad oder gucke Football.
Am Erfolg (ob ausbleibend oder nicht) liegt es sicher nicht, wie bereits vielfach erwähnt kommt es ja eher auf die präsentierte Mentalität an. Die meisten Klopp-Zeit-Spiele haben einem ja gefallen, fast unabhängig vom Ausgang.
Vielleicht ist der Fußball einfach nur über-präsent. Gefühlt ist ja jeden Tag immer irgendwo irgendwas. BuLi, Pokal, EL, CL, Bundesschal-Pause, Nations League, Testspiele, Werbe-Touren, Abschiedsspiele, Deadline weeks..
Da loge ich mir die NFL, September bis Januar und den Rest des Jahres Ruhe (zumindest außerhalb der USA). ;-)
Wenn der Erfolg nachlässt...
Gundi, Dienstag, 18.09.2018, 16:15 (vor 2657 Tagen) @ Sascha
Das ist aber auch einfach nur ein Alterseffekt bei dieser Kohorte.
Wenn der Erfolg nachlässt...
Gundi, Dienstag, 18.09.2018, 16:00 (vor 2657 Tagen) @ Sascha
Mein Eindruck ist eher, dass sich bei vielen Leuten, die schon seit zig Jahren zum Fußball rennen und sich 2005 auch Sonntags Cottbus im November-Nieselregen angeschaut haben, eine große Fußballmüdigkeit breit macht.
Jepp! Ich bin einer derjenigen, die anno 2005 bei besagtem Spiel auf der Süd standen. Mittlerweile ist der Fußballkonsum auch bei mir rapide in den Keller gerutscht. Zum einen ist man aus Dortmund weggezogen, man hat geheiratet, Kinder sind da. Da hat man nicht mehr all zu viel Zeit. Habe mir die Tage ein DAZN Abo besorgt, hauptsächlich um mal wieder mehr NBA sehen zu können. Dort kann ich mir ab und an auch mal die Premier League anschauen. Zu einem Spiel, wie am vergangenen Samstag nachmittag (LIV-TOT) kann ich mich dann noch aufraffen, mir Hoffenheim-Leipzig, Wolfsburg-Schalke oder Bayern-X anzuschauen müsste man mich mittlerweile zwingen.
Hinsichtlich des BVB habe ich das absolute Loch mittlerweile überstanden. Was insbesondere daran liegt, dass anscheinend wieder ein wenig Professionalität einkehrt. Die letzten Jahre mit Tuchel, Bosz, Götze, Rode und Schürrle waren ja gruselig und eine Blaupause für "Mit-dem-Arsch-einreissen-was-man-sich-mühevoll-aufgebaut-hat". Dieses Jahr bin ich ein bisschen verliebt in unser Mittelfeld (Witsel, Delaney). Endlich mal wieder Fußball ohne Hundeblick. Genau die Art Spieler, die uns seit Kehls Karrieende fehlen.
Das ist genaue ein Großteil der Generation,
Gundi, Dienstag, 18.09.2018, 15:07 (vor 2657 Tagen) @ Sascha
die sich mittlerweile auch ein anderes Leben aufgebaut hat. Was auch absolut in Ordnung ist. Hochzeit, Kinder etc. Vielleicht kommt eine berufliche und geographische Veränderung dazu. Viele fahren ins Satdion um die Leute wiederzutreffen, weil sich aus der früheren Zeit ein Freundeskreis entwickelt hat. Daran ist ohne das Thema bitte ausufern zu lassen, auch in gewisser Hinsicht die Stimmung im Stadion zu erkennen. Alles absolut legitim und nachvollziehbar. Da niemand der blöd ist die Dauerkarte abgibt ist es eine normale Entwicklung, die ich nicht so kritisch sehe, aber viele absolut nervt.
Das ist genaue ein Großteil der Generation,
Gundi, Dienstag, 18.09.2018, 16:30 (vor 2657 Tagen) @ Gundi
die sich mittlerweile auch ein anderes Leben aufgebaut hat. Was auch absolut in Ordnung ist. Hochzeit, Kinder etc. Vielleicht kommt eine berufliche und geographische Veränderung dazu. Viele fahren ins Satdion um die Leute wiederzutreffen, weil sich aus der früheren Zeit ein Freundeskreis entwickelt hat. Daran ist ohne das Thema bitte ausufern zu lassen, auch in gewisser Hinsicht die Stimmung im Stadion zu erkennen. Alles absolut legitim und nachvollziehbar. Da niemand der blöd ist die Dauerkarte abgibt ist es eine normale Entwicklung, die ich nicht so kritisch sehe, aber viele absolut nervt.
Würde das nicht einmal unbedingt nur an den veränderten Lebensumständen festmachen (Familie, Kinder, etc.), da sich besagte "Müdigkeit" - zumindest in meinem persönlichen Umfeld - ja nicht allein auf den konkreten Stadionbesuch beschränkt, sondern mittlerweile auch auf die Berichterstattung (Live-Spiele, Reportagen, etc.) im Allgemeinen zutrifft.
Möglicherweise sind die "Begleitumstände" des Geschäfts einfach so offensichtlich unsportlich und in ihrem (kommerziellen) Umfang so allgegenwärtig geworden, dass man sich für den eigentlich Kern der Sache - das Spiel - nicht mehr wirklich frei machen kann. Identifikation mit milchgesichtigen Nachwuchstalenten aus aller Welt (tut mir leid, das so despektierlich zu sagen) fällt mir zunehmend schwer - nicht zuletzt vor dem Hintergrund dieser latenten Stilisierung als postmoderne Heroen.
Wirkt irgendwie alles so weit weg ...
Das ist genaue ein Großteil der Generation,
Gundi, Dienstag, 18.09.2018, 16:33 (vor 2657 Tagen) @ Zoelibert
Würde das nicht einmal unbedingt nur an den veränderten Lebensumständen festmachen (Familie, Kinder, etc.), da sich besagte "Müdigkeit" - zumindest in meinem persönlichen Umfeld - ja nicht allein auf den konkreten Stadionbesuch beschränkt, sondern mittlerweile auch auf die Berichterstattung (Live-Spiele, Reportagen, etc.) im Allgemeinen zutrifft.
Möglicherweise sind die "Begleitumstände" des Geschäfts einfach so offensichtlich unsportlich und in ihrem (kommerziellen) Umfang so allgegenwärtig geworden, dass man sich für den eigentlich Kern der Sache - das Spiel - nicht mehr wirklich frei machen kann. Identifikation mit milchgesichtigen Nachwuchstalenten aus aller Welt (tut mir leid, das so despektierlich zu sagen) fällt mir zunehmend schwer - nicht zuletzt vor dem Hintergrund dieser latenten Stilisierung als postmoderne Heroen.
Wirkt irgendwie alles so weit weg ...
... vielleicht war der größte Zauber der "Klopp-Jahre", unser Gespür für diese Entwicklungen mit einem diffusen Gefühl "echter Fussballromantik" besoffen zu machen.
Der Beginn der Ära Klopp
Basti483, Lauchringen, Dienstag, 18.09.2018, 16:43 (vor 2657 Tagen) @ Zoelibert
Ich meine, es war die erste Saisonvorbereitung unter Jürgen Klopp, der BVB im Trainingslager in Donaueschingen. Ich bin mit meiner damaligen Freundin (null Interesse an Fußball) am Samstag morgen dort hin, das Wetter war mäßig und es waren ein paar Zuschauer da.
Das Training war beendet und Kloppo hat sich um die Fans gekümmert. Habe ihn nach einem Photo gefragt, was ich selbstverständlich bekommen habe. Bevor meine Freundin das Photo gemacht hat, ist er erstmal zu ihr, hat ihr die Hand gegeben, ihr einen guten Morgen gewünscht und gefragt wie es ihr geht. Ihr erster Eindruck von ihm: Der ist ja cool drauf.
Egal unter welchem Trainer, egal an welchem Ort der Welt, das wäre heute undenkbar. Aber so etwas bleibt hängen. Heute kommen zum öffentlichen Training 1.000 Leute, damals waren es vielleicht 50 und keine 10 TV Kameras.
Der Fußball wird immer mehr gleichgültig...
Daddy, Dienstag, 18.09.2018, 14:14 (vor 2657 Tagen) @ Justus92
Finde ich ehrlich gesagt ganz normal. Wir spielen (momentan) öden, langweiligen Fußball.
Ich freue mich ehrlich gesagt mehr auf Liverpool gegen Paris. Das werde ich mir schön nach unserer Partie geben.
Der Fußball wird immer mehr gleichgültig...
-Christian-, Dienstag, 18.09.2018, 16:22 (vor 2657 Tagen) @ Daddy
Finde ich ehrlich gesagt ganz normal. Wir spielen (momentan) öden, langweiligen Fußball.
Ich freue mich ehrlich gesagt mehr auf Liverpool gegen Paris. Das werde ich mir schön nach unserer Partie geben.
Das klingt leider sehr nach dem gewünschten Fußballfan/-kunden der Zukunft.
Der, der sich mehr auf 2 zusammengekaufte Staresembles freut als auf den eigenen Verein.
Der Fußball wird immer mehr gleichgültig...
Fluegelflitzer, Göttingen, Dienstag, 18.09.2018, 15:04 (vor 2657 Tagen) @ Daddy
Finde ich ehrlich gesagt ganz normal. Wir spielen (momentan) öden, langweiligen Fußball.
Ich freue mich ehrlich gesagt mehr auf Liverpool gegen Paris. Das werde ich mir schön nach unserer Partie geben.
Hab ich diese Saison auch schon ein paar Mal direkt danach gemacht. Ein bisschen Vollgasfussball ist nach 90 Minuten passivem, langweiligem Beamtenfussball ala Favre, dass beste was man machen kann. Klopps Fussall ist nicht immer erfolgreich oder schön im klassischen Sinn, aber mich fesselt ein Spiel seiner Mannschaft immer noch 90 Minuten an den Fernseher.
Geht mir ähnlich..
krayzie09, Düsseldorf, Dienstag, 18.09.2018, 14:10 (vor 2657 Tagen) @ Justus92
Ist bei mir sehr ähnlich.
Vor ca. 2 Wochen habe ich mit einem Arbeitskollegen für heute die Schichten getauscht, um ihm einen Gefallen zu tun, deshalb geht's gleich zur Arbeit und das Spiel heute Abend kann ich nicht sehen.
Vor ein paar Jahren hätte ich erstmal geprüft, ob der BVB spielt, diesmal habe ich da garnicht dran gedacht und Ende letzter Woche fiel mir plötzlich auf, dass ja heute CL ist. Und es macht mir irgendwie kaum was aus, das Spiel nicht sehen zu können. Vor 2-3 Jahren noch unvorstellbar.
Auch die Spiele gegen Atlético werde ich wohl nicht sehen können, weil ich in Tansania sein werde, worauf ich mich mehr freue, als auf irgendendein Spiel der letzten 3-4 Jahre.
So ist das eben, Zeiten ändern sich, der Fußball verändert sich, und man selbst sich natürlich auch.
Ich könnte noch mehr dazu schreiben, aber anderes ist gerade wichtiger ;)
Geht mir ähnlich..
kreuzherz, Dienstag, 18.09.2018, 17:28 (vor 2657 Tagen) @ krayzie09
Auch die Spiele gegen Atlético werde ich wohl nicht sehen können, weil ich in Tansania sein werde, worauf ich mich mehr freue, als auf irgendendein Spiel der letzten 3-4 Jahre.
und das vollkommen zu recht! Vermutlich in Verbindung mit einer Safari und Sansibar? Genieße die Zeit! Ist der Knaller! Selber schon 2x gemacht! Einfach eine andere Welt, in die man ca. 9 Stunden später kommt.
Geht mir ähnlich..
krayzie09, Düsseldorf, Mittwoch, 19.09.2018, 01:58 (vor 2657 Tagen) @ kreuzherz
Auch die Spiele gegen Atlético werde ich wohl nicht sehen können, weil ich in Tansania sein werde, worauf ich mich mehr freue, als auf irgendendein Spiel der letzten 3-4 Jahre.
und das vollkommen zu recht! Vermutlich in Verbindung mit einer Safari und Sansibar? Genieße die Zeit! Ist der Knaller! Selber schon 2x gemacht! Einfach eine andere Welt, in die man ca. 9 Stunden später kommt.
Genau genommen sogar hauptsächlich Sansibar (4 Wochen als Volontär) und ggf. ein 1- oder 2-tägiger Abstecher auf's Festland, für eine Safari.
Will erstmal ein paar Eindrücke und Erfahrungen sammeln, ist aber nicht ausgeschlossen, dass ich zukünftig noch öfter und länger in die Region reisen werde :)
Der Fußball wird immer mehr gleichgültig...
Justus92, Dienstag, 18.09.2018, 13:43 (vor 2657 Tagen) @ Justus92
Falls das bedeutet, dass für dich andere Dinge an Priorität gewinnen (Familie, Freizeit, Sport, etc.), dann freue dich doch! Denn das ist ein gesunder Prozess der Entwicklung. Ich würde alleine auch nicht mehr ins Stadion gehen. Allein der Umstand, dort auf seit Jahren und Jahrzehten vertraute Kumpels zu treffen, bereichert mein Leben alle 2 Wochen mehr als die 90 Minuten auf dem Platz. Es mag sein, dass dieser emotionale Absturz nach Klopp seinen Teil zur Gesamtstimmung beiträgt, aber Fussball ist halt auch nur eine Nebensache im Leben, der man möglichst nicht alles unterordnet...
Der Fußball wird immer mehr gleichgültig...
Hatebreed, Dienstag, 18.09.2018, 13:35 (vor 2657 Tagen) @ Justus92
Liegt es am Alter?
Liegt es am Fußball allgemein?
Beides. Hatte ich auch in dem Alter. Eigene Familie, Job, Änderungen, Eintönigkeit, gerade letzte Saison Gruapen-Fußball, Klopp und seine Art Fußball zu spielen wurde vermisst...
Jetzt, wo die Kinder ein wenig älter sind, ist es sehr cool "rauszukommen" und Fußball wird wieder genossen.
Also: Kopf hoch, wird schon wieder :)
Der Fußball wird immer mehr gleichgültig...
the mirrorblack, Hohenlimburg, Dienstag, 18.09.2018, 14:16 (vor 2657 Tagen) @ Hatebreed
Der Mann ist Anfang 30, müsste normalerweise voll im Saft sein. War ich zumindest damals, trotz Frau und Kinder :-). Für die 300 km hat er aber meinen größten Respekt!
Der Fußball wird immer mehr gleichgültig...
Hatebreed, Dienstag, 18.09.2018, 14:56 (vor 2657 Tagen) @ the mirrorblack
Voll im Saft war ich zu mindestens auch, aber mit anderen Prioritäten.
Klopp hat mich geheilt, dann mussten es ganz schnell wieder 25+x Spiele pro Saison sein... :)
Depression
Basti Van Basten, Romania, Dienstag, 18.09.2018, 13:30 (vor 2657 Tagen) @ Justus92
Ich glaube wir wurden jahrelang von der Kloppo-Mania euphorisiert wie von einer Droge. Seit Klopps Weggang bekommen wir einen immer klareren und nüchternen Blick auf die Bundesliga. Vielleicht war die Bundesliga schon vorher so langweilig wie jetzt. Ich weiß es gar nicht mehr so richtig.
Vielleicht führt einfach nur der Punkt, von dem wir kommenzu einer anderen Bewertung. Wir kamen ja von der Fast-Pleite mit anschließender fußballerischen Magerkost zum Vollgasfußball inklusive Meister, Double-Gewinn und CL-Finale. Das war wie im Märchen. Dann ging Klopp und der tuchel'sche Verwaltungsfußball erhielt Einzug. Gekrönt wurde das durch den Terroranschlag auf den Bus. Danach bosz'scher Dödelfußball zum Abgewöhnen. Wenn man da keine Depressionen bekommt, wovon denn dann?