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Spiegel Artikel 1978 "Der letzte Walzer" (BVB)

Leipniz, Dortmund, Donnerstag, 22.11.2018, 12:16 (vor 2591 Tagen)

Tach!

Eigentlich wollte ich nur etwas mehr über "Erbse" Erdmann erfahren, nachdem ich den Artikel über das Borusseum gelesen habe.
Dabei bin ich auf diesen, wie ich finde, sehr interessanten Artikel des Spiegels vom 30.01.1978 gestoßen, wo es um die Anfänge der aktiven Fanszene geht:

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-40616980.html

Ich weiß nicht wie viele von euch diese Zeit aktiv miterlebt haben, aber für mich als Anfang 30er ist es immer wieder spannend etwas über diese Zeit zu lesen und daher wollte ich euch den Artikel nicht vorenthalten.

Spiegel Artikel 1978 "Der letzte Walzer"

FliZZa, Sersheim, Donnerstag, 22.11.2018, 13:42 (vor 2591 Tagen) @ Leipniz

Die Fans aus Schalke grölten: "Wer spielt den allergrößten Schund? Der BV Borussia Dortmund."
Sofort brauste der Gegenchor auf: Die größten Arschlöcher im Revier: Das sind die Fans von Schalke 04." Noch einmal erwiderten die Schalker Gäste: "Wem treten wir die Ärsche wund? Den schwulen Fans von Borussia Dortmund."

Gott sei dank sind diese Zeiten vorbei...
#ReimeausderHölle

Spiegel Artikel 1978 "Der letzte Walzer"

Will Kane, Biosphärenreservat Bliesgau, Donnerstag, 22.11.2018, 23:23 (vor 2591 Tagen) @ FliZZa

Die Fans aus Schalke grölten: "Wer spielt den allergrößten Schund? Der BV Borussia Dortmund."
Sofort brauste der Gegenchor auf: Die größten Arschlöcher im Revier: Das sind die Fans von Schalke 04." Noch einmal erwiderten die Schalker Gäste: "Wem treten wir die Ärsche wund? Den schwulen Fans von Borussia Dortmund."

Gott sei dank sind diese Zeiten vorbei...
#ReimeausderHölle

Erinnere mich an folgende hochliterarische Ergüsse bei Derbies den 70ern:

Südtribüne: „S04, die Sch...e vom Revier!“

Replik aus dem Gästeblock (Nordtribüne): „BVB, die Sch...e vom WC!“

Nun ja.

„ FC Meineid“ wurde auch immer wieder gerne skandiert. Fand ich dann wieder passender.

Das Problem war, dass es ja bedingt durch den Abstieg des BVB einige Jahre gar kein Derby gab, wo man Nettigkeiten austauschen konnte. Außer dem Freundschaftsspiel zu Eröffnung des Westfalenstadions und einem DFB-Pokalspiel im Parkstadion. Und dann wechselten Anfang der 80er der Rolli und der Flankengott zu uns. Was den wechselseitigen Respektsbekundungen auf den Tribünen keinen Abbruch tat. Obwohl es in deren Zeit auch wiederum etwas weniger Derbies gab, weil die Blauen Sehnsucht nach der 2. Bundesliga hatten.

An das Pokalspiel in der Saison 75/76 im Parkstadion kann ich mich noch gut erinnern. Schwaches Spiel, 2:1 für die Gelsenkirchener und das war durchaus folgerichtig. Am besten sind mir aber die Keilereien in Erinnerung geblieben. Die Busse mit den BVB-Fans fuhren durch die Tore des Parkstadions und parkten auf der Fläche oberhalb der. Zuschauerränge. Die Fans stiegen pulkweise aus und skandierten als höfliche Gäste Lobpreisungen auf die Gastgeber. Diese erwarteten ihre liebsten Gäste bereits in größeren Gruppen, erwiderten die Begrüßungsgesänge mit gastfreundlicher Attitüde und schon war ein handfester Meinungsaustausch im Gange.

So war das in den 70ern. Besonders romantische Gefühle verbinde ich damit nicht unbedingt. Zumindest was diesen Aspekt anbelangt...;-)

Spiegel Artikel 1978 "Der letzte Walzer"

macedonia09, Do, Freitag, 23.11.2018, 09:12 (vor 2590 Tagen) @ Will Kane

„ FC Meineid“ wurde auch immer wieder gerne skandiert"

wird immer noch beim den Derby (von Ultra Seite) angestimmt .

Spiegel Artikel 1978 "Der letzte Walzer"

Will Kane, Biosphärenreservat Bliesgau, Freitag, 23.11.2018, 10:49 (vor 2590 Tagen) @ macedonia09

„ FC Meineid“ wurde auch immer wieder gerne skandiert"

wird immer noch beim den Derby (von Ultra Seite) angestimmt .

In Dortmund we call it a ‚Klassiker‘... :-)

Spiegel Artikel 1978 "Der letzte Walzer"

Klopfer ⌂, Dortmund, Donnerstag, 22.11.2018, 23:43 (vor 2591 Tagen) @ Will Kane

Danke...schöner Beitrag.

Er bestätigt mich in meinem Gefühl:

Früher war mehr Schalke !

SGG
Klopfer

Spiegel Artikel 1978 "Der letzte Walzer"

Will Kane, Biosphärenreservat Bliesgau, Freitag, 23.11.2018, 00:00 (vor 2591 Tagen) @ Klopfer

Absolut!

Spiegel Artikel 1978 "Der letzte Walzer"

simie, Krefeld, Donnerstag, 22.11.2018, 15:37 (vor 2591 Tagen) @ FliZZa

Die homophobe Zeile ist tatsächlich unnötig wie ein Kropf. Der Rest sind doch aber Beleidigungen, wie sie in Stadien heute noch gesungen werden ("Hurensöhne" etc.).

Spiegel Artikel 1978 "Der letzte Walzer"

Johannes, Emsdetten, Donnerstag, 22.11.2018, 17:09 (vor 2591 Tagen) @ simie

Also sowas wie -Hurensöhne- gehört doch irgendwie schon dazu, ist schon bald Folklore.
Wer sich darüber aufregt sollte sich vielleicht ein anderes Hobby suchen.

Spiegel Artikel 1978 "Der letzte Walzer"

Josch108, Donnerstag, 22.11.2018, 18:00 (vor 2591 Tagen) @ Johannes

Folklore ... und bald dann "UN immaterielles Weltkulturerbe" ;-)
... die Ba€ern würde wohl auf das GG, künstlerische Freiheit und so verweisen :-)

Spiegel Artikel 1978 "Der letzte Walzer"

Josch108, Freitag, 23.11.2018, 00:48 (vor 2591 Tagen) @ Josch108

die Ba€ern

Wenn es doch nur einen Buchstaben im Wort Bayern gäbe, der einem € Zeichen ähnlich sähe... Ach ja, das Y!

Spiegel Artikel 1978 "Der letzte Walzer"

uwelito, Wambel forever, Donnerstag, 22.11.2018, 16:48 (vor 2591 Tagen) @ simie

Wobei das natürlich dennoch einiges aussagt über die Summe der Intelligenz, die sich damals auf der Südtribüne einfand. Norbert Nigbur ist homosexuell war damals auch so ein absoluter Hit der Kleingeister. Ob Nigbur schwul war/ist weiß ich nicht. Er gehörte jedenfalls zu den intelligenteren unter den den blauen Artgenossen und hat dann konsequenterweise auch den Welthit Wenn Schalke 04 nicht wär (wär das Parkstadion immer leer) gesungen.

#fcmeineid

Spiegel Artikel 1978 "Der letzte Walzer"

Will Kane, Biosphärenreservat Bliesgau, Donnerstag, 22.11.2018, 23:57 (vor 2591 Tagen) @ uwelito

Wobei das natürlich dennoch einiges aussagt über die Summe der Intelligenz, die sich damals auf der Südtribüne einfand. Norbert Nigbur ist homosexuell war damals auch so ein absoluter Hit der Kleingeister. Ob Nigbur schwul war/ist weiß ich nicht. Er gehörte jedenfalls zu den intelligenteren unter den den blauen Artgenossen und hat dann konsequenterweise auch den Welthit Wenn Schalke 04 nicht wär (wär das Parkstadion immer leer) gesungen.

#fcmeineid

Ich kann mich an ein Spiel des BVB gegen Hertha erinnern. War ein Flutlichtspiel, muss wohl freitagabends gewesen sein. Ingeburg spielte bei Hertha im Tor, die 2. Halbzeit hatte er die Südtribüne im Rücken. Dass da keine Freundlicjkeiten zu erwarten waren, dürfte jedem klar gewesen sein. Nun hatte sich Nigbur kurz vorher eine ‚Minipli‘ ins Haupthaar drehen lassen, und das war natürlich ein gefundenes Fressen für die Südtribüne. Nach der Melodie des Beatlessongs ‚Yellow Submarine‘ wurde immer wieder gesungen ‚Norbert Nigbur ist homosexuell, homosexuell, homosexuell‘. Außer den Herthaner vielleicht (und das auch nicht aus Solidarität mit Homosexuellen heraus) fand das wohl keiner im Stadion anstößig oder diskriminierend. Ich behaupte, das fast alle dies witzig fanden.

Ich habe das Spiel innerhalb einer größeren Gruppe verfolgt. Einer davon war homosexuell, aber niemand von den anderen wusste etwas davon. Er lachte genauso mit wie wir anderen über diesen Fangesang. Lange Zeit danach, las er sich bereits zu seiner Homosexualität bekannt hatte, habe ich ihn einmal nach seinen Empfindungen gefragt, die er speziell bei diesem Spiel oder auch anderen Gelegenheiten hatte, bei denen Witze auf Kosten von Homosexuellen gerissen wurden. Ich fandseine Antwort sehhr interessant. Er meinte, er hätte sich tatsächlich amüsiert, aber aus anderen Gründen als die anderen. In Homosexuellenkreisen habe man sich damals ebenfalls kräftig über heterosexuelle Männer lustig gemacht, die sich eine Minipli verpassen ließen. Auch habe man sich unter Homosexuellen durchaus mit Begriffen wie ‚Tucke‘ tituliert, um den anderen verächtlich zu machen. Aber es sei etwas anderes gewesen, wenn unter Homosexuellen so etwas ablief oder ob Heterosexuelle andere Heterosexuelle mit solchen Begriffen beleidigen wollten.

Das Match endete übrigens 2:1 für den BVB. Den Siegtreffer erzielte Erwin Kostedde in der Nachspielzeit. Lange stand es 1:1, Hertha stand nur noch hinten im und am eigenen 16er. Erwin stand im Strafraum der Berliner, wurde von ‚Funkturm‘ Kliemann völlig zugedeckt und hatte einen Akrionsradius wie ein Bierdeckel. Dennoch winkte er immer wieder seinen Mitspielern, ihn mit langen Flanken zu bedienen. Immer und immer wieder segelten dann auch lange Flanken in den Strafraum der Herthaner und Kliemann köpfte alle wieder aus dem Strafraum hinaus. Bis irgendeine dieser Flanken über seine Matte rutschte und Erwin vor die Füße fiel. Der wiederum nutzte die Gelegenheit und kickte den Ball an Nigbur vorbei ins Netz. So war das in den 70ern...

Spiegel Artikel 1978 "Der letzte Walzer"

Will Kane, Biosphärenreservat Bliesgau, Donnerstag, 22.11.2018, 23:58 (vor 2591 Tagen) @ Will Kane

Nicht ‚Ingeburg‘, sondern Nigbur spielte natürlich im Berliner Tor. Ts,ts, ts...

Spiegel Artikel 1978 "Der letzte Walzer"

Foreveralone, Dortmund, Donnerstag, 22.11.2018, 23:32 (vor 2591 Tagen) @ uwelito

Wobei das natürlich dennoch einiges aussagt über die Summe der Intelligenz, die sich damals auf der Südtribüne einfand. Norbert Nigbur ist homosexuell war damals auch so ein absoluter Hit der Kleingeister. Ob Nigbur schwul war/ist weiß ich nicht. Er gehörte jedenfalls zu den intelligenteren unter den den blauen Artgenossen und hat dann konsequenterweise auch den Welthit Wenn Schalke 04 nicht wär (wär das Parkstadion immer leer) gesungen.

#fcmeineid

Das war in den 70er wohl eher eine Angelegenheit von Bildung und Zeitgeist und weniger der Intelligenz wegen. Das haben wahrscheinlich sogar einige der heut größten Moralapostel lachend mitgesungen, wollen davon aber natürlich nix mehr wissen.

Heute zurecht verstummt, aber heute fühlt sich ja mittlerweile mancher schon dazu veranlasst Seife in den Mund zu nehme, wenn ihm ein "ficken" oder "scheiße" von der Zunge rutscht.

Spiegel Artikel 1978 "Der letzte Walzer"

simie, Krefeld, Donnerstag, 22.11.2018, 21:13 (vor 2591 Tagen) @ uwelito

Klar. Damals war die Diskriminierung von Homosexuellen ja auch noch viel stärker gesetzlich verankert. Da ist es dann natürlich auch kein Wunder, dass Homophobie viel weiter verbreitet war und im Grunde auch gesellschaftlich akzeptiert war. Und zwar nicht nur im Stadion, auch in der Politik gab es solche Unsympathen und unangenehme Menschen wie Gauweiler. Selbst Medien wie der Spiegel haben munter homophobe Artikel veröffentlicht.

Spiegel Artikel 1978 "Der letzte Walzer"

simie, Donnerstag, 22.11.2018, 21:34 (vor 2591 Tagen) @ simie

Man muss nicht 45 Jahre zurück gehen. "schwules Schwein" als legitimes Rückzugsgefecht oder Ballacks Manager der glaubte sein Klient sei durch eine "Schwulenkombo" aus der Nationalmannschaft gemobbt wurden.

Spiegel Artikel 1978 "Der letzte Walzer"

simie, Krefeld, Donnerstag, 22.11.2018, 21:40 (vor 2591 Tagen) @ Kulibi77

Natürlich gibt es solche Fälle leider immer noch. Auch ein Gauweiler war ja durchaus bis vor kurzem noch politisch tätig und von erschreckend vielen durchaus geachtet. Seine ekelhafte und menschenverachtende Politik der 80iger ist ziemlich in Vergessenheit geraten.

Spiegel Artikel 1978 "Der letzte Walzer"

simie, Donnerstag, 22.11.2018, 22:25 (vor 2591 Tagen) @ simie

Meiner Meinung nach ist die alltägliche homophobe Sprache im Alltag noch genauso virulent wie vor 40 Jahren. Der Unterschied ist in zwei Feldern: Es gibt viele Leute die diese Sprache noch nutzen, aber nicht tatsächlich gewillt sind Homosexuelle zu diskriminieren oder irgendeinen tatsächlich manifesten Hass haben, sobald sie mit homosexuellen Menschen interagieren. Das zweite Feld ist die öffentliche und mediale Repräsentation. Die ist deutlich geringer als früher. Es gibt noch sehr viele Menschen die Schwuchtel als Beleidigung verwenden, aber kaum noch Personen des öffentlichen Lebens die sowas auf ihrer medialen Bühne aussprechen würde.

Spiegel Artikel 1978 "Der letzte Walzer"

DOinK, Köln, Donnerstag, 22.11.2018, 15:17 (vor 2591 Tagen) @ FliZZa

Unvergessen ein Spiel zwischen Bochum und Dortmund, muss 1992 gewesen sein. Die Süd brüllt in den Gästeblock: "Ihr steigt ab! Ihr steigt ab!" - Der Gästeblock antwortet mit einem "Hoesch macht dicht! Hoesch macht dicht!".
Das war Revierromantik vom Feinsten.

Spiegel Artikel 1978 "Der letzte Walzer"

istar, Donnerstag, 22.11.2018, 15:05 (vor 2591 Tagen) @ FliZZa

" Die größten Arschlöcher im Revier: Das sind die Fans von Schalke 04."

Den find ich gut -;).

Zu diesem Thema...

CHS ⌂ @, Lünen / Dortmund, Donnerstag, 22.11.2018, 13:21 (vor 2591 Tagen) @ Leipniz

...gab es auch bei uns Artikel (aktuell nur der Text).

Teil 1

Teil 2

Gruß

CHS

Zu diesem Thema...

Leipniz, Dortmund, Donnerstag, 22.11.2018, 13:37 (vor 2591 Tagen) @ CHS

Danke für den Hinweis!

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