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Spiegel Artikel 1978 "Der letzte Walzer" (BVB)

Will Kane, Biosphärenreservat Bliesgau, Donnerstag, 22.11.2018, 23:57 (vor 2591 Tagen) @ uwelito

Wobei das natürlich dennoch einiges aussagt über die Summe der Intelligenz, die sich damals auf der Südtribüne einfand. Norbert Nigbur ist homosexuell war damals auch so ein absoluter Hit der Kleingeister. Ob Nigbur schwul war/ist weiß ich nicht. Er gehörte jedenfalls zu den intelligenteren unter den den blauen Artgenossen und hat dann konsequenterweise auch den Welthit Wenn Schalke 04 nicht wär (wär das Parkstadion immer leer) gesungen.

#fcmeineid

Ich kann mich an ein Spiel des BVB gegen Hertha erinnern. War ein Flutlichtspiel, muss wohl freitagabends gewesen sein. Ingeburg spielte bei Hertha im Tor, die 2. Halbzeit hatte er die Südtribüne im Rücken. Dass da keine Freundlicjkeiten zu erwarten waren, dürfte jedem klar gewesen sein. Nun hatte sich Nigbur kurz vorher eine ‚Minipli‘ ins Haupthaar drehen lassen, und das war natürlich ein gefundenes Fressen für die Südtribüne. Nach der Melodie des Beatlessongs ‚Yellow Submarine‘ wurde immer wieder gesungen ‚Norbert Nigbur ist homosexuell, homosexuell, homosexuell‘. Außer den Herthaner vielleicht (und das auch nicht aus Solidarität mit Homosexuellen heraus) fand das wohl keiner im Stadion anstößig oder diskriminierend. Ich behaupte, das fast alle dies witzig fanden.

Ich habe das Spiel innerhalb einer größeren Gruppe verfolgt. Einer davon war homosexuell, aber niemand von den anderen wusste etwas davon. Er lachte genauso mit wie wir anderen über diesen Fangesang. Lange Zeit danach, las er sich bereits zu seiner Homosexualität bekannt hatte, habe ich ihn einmal nach seinen Empfindungen gefragt, die er speziell bei diesem Spiel oder auch anderen Gelegenheiten hatte, bei denen Witze auf Kosten von Homosexuellen gerissen wurden. Ich fandseine Antwort sehhr interessant. Er meinte, er hätte sich tatsächlich amüsiert, aber aus anderen Gründen als die anderen. In Homosexuellenkreisen habe man sich damals ebenfalls kräftig über heterosexuelle Männer lustig gemacht, die sich eine Minipli verpassen ließen. Auch habe man sich unter Homosexuellen durchaus mit Begriffen wie ‚Tucke‘ tituliert, um den anderen verächtlich zu machen. Aber es sei etwas anderes gewesen, wenn unter Homosexuellen so etwas ablief oder ob Heterosexuelle andere Heterosexuelle mit solchen Begriffen beleidigen wollten.

Das Match endete übrigens 2:1 für den BVB. Den Siegtreffer erzielte Erwin Kostedde in der Nachspielzeit. Lange stand es 1:1, Hertha stand nur noch hinten im und am eigenen 16er. Erwin stand im Strafraum der Berliner, wurde von ‚Funkturm‘ Kliemann völlig zugedeckt und hatte einen Akrionsradius wie ein Bierdeckel. Dennoch winkte er immer wieder seinen Mitspielern, ihn mit langen Flanken zu bedienen. Immer und immer wieder segelten dann auch lange Flanken in den Strafraum der Herthaner und Kliemann köpfte alle wieder aus dem Strafraum hinaus. Bis irgendeine dieser Flanken über seine Matte rutschte und Erwin vor die Füße fiel. Der wiederum nutzte die Gelegenheit und kickte den Ball an Nigbur vorbei ins Netz. So war das in den 70ern...


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