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Brexit Staffel 3 - Season Opener (Sonstiges)

Lattenknaller, Madrid, Mittwoch, 12.12.2018, 15:20 (vor 2573 Tagen) @ prosakind


Labour ist doch im Grunde von einem Jeremy Corbyn der fast sein ganzes Leben lang Hinterbänkler war als Geisel genommen worden. Der Mann ist der Partei von seinen Jüngern die in der Regel von außen kommen und ein paar Pfund bezahlt haben um abstimmen zu dürfen als Parteivorsitzender aufgedrückt worden.

Corbyn war von Anfang an ein verkappter Brexit-Befürworter weil er meint in einem von der EU "befreiten" Großbritannien sein sozialistisches Paradies errichten zu können.


Corbyn macht doch das einzig richtige. Soll er jetzt im Stile der SPD den im Dreck sitzenden Karren übernehmen und dann das Elend im Sinne derjenigen verwalten, die ihn reingefahren haben. Und damit die letzte Hoffnung der Labour-Partei auf ein Überleben als Massenpartei vergeben? Klar, wer möchte, dass Labour den Weg von New Labour weitergeht und sich wie SPD, PS, PASOK, PvdA, etc. selber abschafft, kann das nicht gut finden. Wer aber wie momentan 40% der britischen Wählerschaft noch Interesse an einer sozialdemokratischen Partei hat, die in der Lage ist, klassisch sozialdemokratische Themen zu bespielen, neue und jüngere Anhängerschaft zu generieren, sich personell zu erneuern und den Irrweg "Dritter Weg" zu beenden, der mag das Verhalten gar nicht ganz so falsch finden.

Und das jemand, der wirklich eine andere Politik möchte und den neoliberalen Einheitsbrei der letzten dreißig Jahre verlassen will, daran zweifelt, ob politische Alternativen in dieser EU überhaupt möglich sind, ist jetzt auch nicht so überraschend. Klar, sinnvoll wäre es, die EU intern zu verändern. Dass das bei allen bewusst eingezogenen technokratischen "Brandschutzmauern" aber kaum möglich sein wird, ist doch offensichtlich.

Wie Vommy schon schrieb, dass Corbyn ein Sozialdemokrat moderner Prägung ist, darf man bezweifeln.
M.W. nach sind mehr als 80% der Labourmitglieder für Remain, gerade die jüngeren.
In dem Sinne hätte man schon vor langem die andere Option ziehen können und eine neue Remain-Kampagne fahren können. Das würde aber den Weg in eine sozialistische Politik versperren.
Für einen Sozialdemokraten ist die EU ein Segen, eine Technokratie kann man nämlich sehr gut verändern. Zumal es momentan einen Mitspieler gibt, der mehr EU, und v.a. guter EU im Sinne von stärkerer wirtschaftlicher Zusammenarbeit, Digitalsteuer etc. möchte. I.ü. ein Desaster von Seiten der SPD Merkel da einfach so machen zu lassen und die ausgestreckte Hand auszuschlagen.
Dass das so Betonköpfen wie Corbyn und seinem komischen französischen Counterpart nicht passt, ist auch klar, die leben aber auch nicht in der Moderne.
Man stelle sich das nur vor, Corbyn hätte ja schon fast die Wahl gewonnen. Ein richtiger, moderner Sozialdemokrat hätte die Tories wahrscheinlich nur so weggepustet.


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