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Ein Risiko, dass sich lohnen kann (Fußball und Sport allgemein)

Will Kane, Biosphärenreservat Bliesgau, Sonntag, 23.12.2018, 13:15 (vor 2556 Tagen) @ Blarry

Einerseits schwachsinnig, aufgrund einer unglücklichen Halbrunde mit zuletzt doch wieder besseren Ergebnissen so zu reagieren.

Andererseits hat Leverkusen die erfolgreichsten der letzten Jahre unter Roger Schmidt gespielt, mit kompromissloser Arbeit gegen den Ball und Umschaltfußball, für den sie ausgesprochen gut geeignete, junge Offensivpieler haben. Alles Häkchen, die man auch bei Bosz setzen kann.

In der praktischen Umsetzung halte ich persönlich auf mittel- und langfristige Sicht den Pressingansatz von Bosz dem von Schmidt unterlegen.

Schmidts Ansatz, in allen Zonen auf dem Platz von allen Spielern über 90 Minuten pressen zu lassen, erfordert Spieler, die als Rennmaschinen funktionieren. Das kann nur in der Theorie über einen längeren Zeitraum so durchgeführt werden. Oft genug passiert es schon im Verlaufe eines Spieles, dass mit zunehmender Spieldauer die einzelnen Spieler einen kleinen Schritt zu spät kommen. Das führt dann entweder zu Kontermöglichkeiten für den Gegner oder zu permanenten kleinen Fouls, um diese Konter zu unterbinden. So eine Spielweise über eine Saison in drei Wettbewerben durchzuhalten ist sehr fordernd, und mMn überfordernd. Spätestens in der zweiten Spielzeit werden sich Verschleißerscheinungen zeigen.

Boszs Ansatz des hohen Pressings in der gegnerischen Hälfte erfordert natürlich auch körperliche Fitness, aber vor allem ein sehr gutes Positionsspiel und ein sehr sicheres, präzises und schnelles Passspiel. Jeder Ballverlust im Zentrum kann zum ‚tödlichen‘ Konter führen. Prinzipiell halte ich es aber für aussichtsreicher, technisch gut ausgebildete Spieler in dieser Spielweise immer sicherer zu machen, als einen Kader verletzungs- und verschleißfest zu machen bzw. zu halten.

Bei allen von Bosz trainierten Clubs war es auch so, dass die Mannschaften nach einer durch Anpassungsschwierigkeiten gekennzeichneten Anfangsphase die Spielweise immer sicherer beherrschte und somit immer besser und erfolgreicher spielte. Nur beim BVB war das nicht so, hier war das Gegenteil der Fall. Ein Umstand, der für mich persönlich immer noch das eine oder andere Fragezeichen aufwirft. Ob der Absturz nach den ersten Spielen allein vom Trainer zu verantworten ist, ist für mich ebenfalls fraglich. Aber das Kapitel Bosz ist vorbei, wir haben einen in Teilen veränderten Kader und einen hervorragenden Trainer.

Ich kenne mich mit dem Leverkusener Kader nicht allzu gut aus, aber ich sehe dort schon viele technisch versierte Spieler. Schnell sind sie auch. Die Verpflichtung von Bosz ist schon nicht ohne Risiko. Aber es ist ein Risiko, das einzugehen sich durchaus lohnen kann.


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