Die Marke (Fußball und Sport allgemein)

weissewiese, Montag, 04.02.2019, 18:42 (vor 2514 Tagen) @ Blarry

Bin ich absolut bei dir. Trotz seiner abgedreht aufgedrehten Art nimmt man Ewald das ab, er bezieht eben Positionen aus eigener Erfahrung und lebt als Experte nicht nur von Provokationen, Häme oder Lobhudelei. Sky-Formate und Dopa darf man ja wirklich nicht mit der Erwartung von Erkenntnisgewinn schauen. Tatsächlich ist in dieser Sky-Kapelle einzig Matthäus derjenige, bei dem ich manchmal denke: Hmm, kein schlechter Einwand eigentlich. So skurril der auch als Typ daherkommt.

In meinen Augen ist es so, dass es bei vielen Experten, aber auch Kommentatoren, in erster Linie darum geht, ihr Profil zu schärfen. Immer in dem Wissen: Sachlichkeit bringt keine Quote. Also: Je markanter, desto besser. Gerne so laut und unreflektiert wie möglich. Ganz vorne dabei Schreihälse wie Basler oder Provokateure wie eben Hamann, Selbstdarsteller wie Fuss oder Dittmann am Kommentatorenmikro.

Hin und wieder wird richtig deutlich, wie unterirdisch das ist, was die so ablassen. Dann wenn jemand seinen Senf dazu gibt, der tatsächlich im aktuellen Fussballgeschäft mitmischt, und noch dazu kein übergeordnetes Interesse hat, nachhaltig als "Experte" wahrgenommen zu werden. Konkret meine ich damit Christoph Kramer, der während der WM wohltuend unaufgeregt die Spiele analysiert und einzelne Situationen aus Sicht eines Fussballprofis aufgezeigt hat. Da waren schon ein paar Aha-Effekte dabei – für mich zumindest.